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{"created":"2022-01-31T16:28:24.172847+00:00","id":"lit31725","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 15: 317-318","fulltext":[{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Litter a furberich t.\n317\nJ. Tyndall. Der Schall. 3. Aufl. Autorisierte deutsche Ausgabe nach der sechsten englischen Auflage des Originals bearbeitet yon A. v. Helmholtz und Ol. Wiedemann. XXII und 548 S. mit 204 Holzstichen. Braunschweig. 1897. F. Vieweg & Sohn.\nDem Cyklus popul\u00e4rer Vorlesungen \u00fcber \u201eDas Licht\u201c (vergl. diese Zeitschr. Bd. IX S. 56) schliefst sich das vorliegende Buch, welches den Schall behandelt, in v\u00f6llig gleicher Art der Darstellung an. Nur in einem Punkte weicht es in vorteilhafter Weise ab. Es ist n\u00e4mlich hier jeder der neun Vorlesungen, auf wTelche der reiche Inhalt verteilt ist, am Schl\u00fcsse eine zusammenfassende \u00dcbersicht beigegeben, wodurch das Werk sich un-gemein zur Einf\u00fchrung in das Studium der Akustik eignet.\nArthur K\u00f6nig.\nFederico Battelli. Sur la limite inf\u00e9rieure des sons perceptibles. Arch. Ital. de Biologie. XXVII. S. 202\u2014209. 1897.\nDa die niedrigste Schwingungszahl der noch perzipierbaren T\u00f6ne sehr verschieden angegeben wird, nach Savart zu 16, nach Helmholtz zu 28, in neuester Zeit von Appunn zu 9\u201412, von van Schaik zu 24, so wollte der Verfasser die Frage einer erneuten Pr\u00fcfung unterziehen, um zugleich xluf-schlufs \u00fcber den Grund der verschiedenen Angaben zu erlangen. Bei einer Stimmgabel bekam er als geringsten h\u00f6rbaren Ton die Schwingungszahl 28; allerdings h\u00f6rte er bei starken Amplituden auch bei noch geringerer Schwingungszahl einen Ton; doch zeigte die Vergleichung mit einer zweiten Stimmgabel, dafs es sich dabei um einen Oberton eines nicht vernehmbaren Grundtones handelte. Aus diesen und anderen Versuchen mit einem schwingenden Metallpl\u00e4ttchen, f\u00fcr deren genaue Beschreibung auf die Originalarbeit verwiesen werden mufs, schliefst der Verfasser, dafs T\u00f6ne unterhalb der Schwingungszahl 24 nicht mehr perzipiert werden, und zwar h\u00e4lt er dies Resultat f\u00fcr ganz allgemein, da er Personen von sehr ver-sahiedenem musikalischen Geh\u00f6r zu den Beobachtungen benutzt hat. Die irrt\u00fcmlichen Angaben Savart\u2019s und anderer, glaubt er, sind dadurch ver-anlafst, dafs bei sehr starken Amplituden Obert\u00f6ne, die im allgemeinen wegen ihrer geringen Amplitude gegen den Grundton verschw\u00e4nden, nunmehr h\u00f6rbar und f\u00fcr den nicht vernehmbaren Grundton gehalten wurden.\nBorchardt (Wilmersdorf).\nNicolai. Over het waarnemen der diepteafmeting in verband met bet zien van schilderijen. Nederl. Oogheelkund. Bijdr. 1896. Heft 2. S. 17\u201441.\nXebst manchen bekannten Sachen enth\u00e4lt diese Arbeit interessante Bemerkungen \u00fcber das Sehen von Gem\u00e4lden und Photographien. Obgleich das photographische Bild (beispielsweise einer Strafse oder einer Allee) dem Xetzhautbilde vollst\u00e4ndig entspricht, bekommen wir davon nicht einen so zwingenden Eindruck der Tiefe, und scheint besonders die Strafse oder Allee l\u00e4nger zu sein, als in der Wirklichkeit. Die Ursache dieser Erscheinung sucht der Verfasser in dem Umstande, dafs man bei der Be-","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318\nLitter at urbericht.\ntrachtung des Hintergrundes im Bilde unwillk\u00fcrlich f\u00fcr gr\u00f6fsere Entfernung akkommodiert, und demzufolge die betreffendeil Teile kleiner und undeutlicher sieht als hei richtiger Akkomodation der Fall w\u00e4re; in der That l\u00e4fst sich durch Anwendung einer die Akkommodation aufhebenden Konvexlinse ein weit besser der Wirklichkeit entsprechender Eindruck erzielen. Der Verfasser findet, dafs bei Betrachtung einer der Abhandlung beigegebenen Photographie die Akkomodation f\u00fcr den Hintergrund 1 1li D, f\u00fcr eine Figur im Vordergr\u00fcnde 2 D bett\u00e4gt, welchen Zahlen scheinbare Entfernungen von 80 und 50 cm entsprechen, w\u00e4hrend das Bild in Wirklichkeit nur 33 cm vom Auge entfernt war. Auch beim stereoskopischen Sehen mit unbewaffneten Augen ist der richtige Effekt nur dadurch zu erreichen, dafs die Akkomodation unver\u00e4ndert erhalten bleibt.\nHeymans (Groningen).\nGustav Ahlstr\u00f6m. Beobachtungen \u00fcber das Sehverm\u00f6gen eines mit gutem Resultate operierten neunj\u00e4hrigen Blindgeborenen. Nord. Arch. f. Physiol. VII. S. 113\u2014123. 1897.\nDie wenigen F\u00e4lle, in denen ein Blindgeborener mit Erfolg operiert wurde, so dafs sein Sehenlernen verfolgt werden konnte, sind im Augenkrankenhause zu Gothenburg um einen vermehrt worden. Am 31. Juli 1895 wurde dort ein intelligentes, neunj\u00e4hriges M\u00e4dchen eingeliefert, dessen Augenlinsen eine stark weifsgelbe diffuse F\u00e4rbung zeigten, so dafs von Geburt an ein Sehen im eigentlichen Sinne unm\u00f6glich war. Das Kind konnte wohl gr\u00f6fsere Gegenst\u00e4nde, die in der N\u00e4he vorbeigef\u00fchrt wurden, wahrnehmen, aber einen Gr\u00f6fsenunterschied sowie die Entfernung nicht bestimmen. Die Augen zeigten einen lebhaften horizontalen Nystagmus, besonders wenn sie tr\u00e4umerisch dasafs ; wurde dagegen ihre Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand hingelenkt, so traten starke Rotationen der Bulbi, und zwar beider unabh\u00e4ngig von einander ein.\nNachdem am 7. August die Operation (Linearextraktion) vollzogen war, zeigten sich bei den vom 15. bis 29. August t\u00e4glich vorgenommenen Untersuchungen des Sehverm\u00f6gens die von fr\u00fcheren derartigen F\u00e4llen bekannten und leicht verst\u00e4ndlichen Erscheinungen, dafs 'sie in der Erkennung der Objekte allm\u00e4hlich an die Stelle des Tastsinns den neuerworbenen Gesichtssinn treten liefs. Einige Objekte erkannte sie schon bei dem zweiten Sehen wieder, andere bei dem dritten und vierten, einige erst nach einer Woche. Unbekannte Gegenst\u00e4nde betastete sie sehr genau, ohne sie zu fixieren, w\u00e4hrend sie bei einer sp\u00e4teren Untersuchung, im November, dem Eindruck auf das Auge bereits den Vorzug gab.\nStereometrische Figuren aufzufassen, ein Ei z. B. von einer gleich grofsen Papierscheibe oder ihre Puppe von einer Papierpuppe zu unterscheiden, war ihr anfangs ganz unm\u00f6glich, und auch bei der zweiten Untersuchung im November, also 21/2 Monate nach der Operation, war sie in dieser Beziehung noch sehr unsicher. Ebenso schwer wurde es ihr, den Abstand der Objekte und ihren Gr\u00f6fsenunterschied zu bestimmen; wurden Papierscheiben in verschiedener Entfernung so aufgestellt, dafs sie unter gleichem Gesichtswinkel erschienen, so erkl\u00e4rte sie jedesmal die n\u00e4chststehende f\u00fcr die gr\u00f6fste.","page":318}],"identifier":"lit31725","issued":"1897","language":"de","pages":"317-318","startpages":"317","title":"Nicolai: Over het waarnemen der diepteafmeting in verband met het zien van schilderijen. Nederl. Oogheelkund. Bijdr. 1896. Heft 2. S. 17-41","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:24.172853+00:00"}