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{"created":"2022-01-31T16:22:06.298791+00:00","id":"lit31741","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abeldorff","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 302-303","fulltext":[{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nLiteraturbericht.\nh\u00e4ngig sind. Durch Uebung l\u00e4fst sich der Umfang der Bewegung nicht vergr\u00f6fsern, wohl aber ihr Verlauf beschleunigen. Mit dem Fortfalle des \u00e4ufseren Anlasses zur Ausf\u00fchrung der ungew\u00f6hnlichen Fusionsbewegung erlischt die bez\u00fcgliche Innervation nicht, sondern ein Best derselben, dessen Gr\u00f6fse von der L\u00e4nge und Intensit\u00e4t der Innervation abh\u00e4ngig ist, bleibt noch einige Zeit bestehen.\nDie Fusionsbewegung blieb stets hinter der durch die Verschiebung der Objecte geforderten etwas zur\u00fcck, \u201eund zwar um so mehr, je n\u00e4her die Augen dem Maximum der Verticaldivergenz oder Rollung kamen\u201c. Eine Steigerung konnte auch dann, wenn bereits Doppelbilder auftraten, noch durch weitere Disparation der Netzhautbilder erreicht werden.\nAuch bei allen willk\u00fcrlichen Augenbewegungen bleiben die die Fusionsbewegungen herbeif\u00fchrenden Innervationen bestehen, so lange der die letzteren erzwingende Anlafs vorliegt.\nDer Divergenzbewegung kommt im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Fusionsbewegungen insofern eine Sonderstellung zu, als sie vom Willen nicht unabh\u00e4ngig ist; die Innervation zu der entgegengesetzten Convergenz kann ja zu jeder Zeit willk\u00fcrlich erzeugt werden. Die Divergenz ist \u201egewissermaafsen nur die Fortsetzung einer willk\u00fcrlichen Augenbewegung, n\u00e4mlich des Uebergangs aus einer st\u00e4rkeren zu einer geringeren Convergenz\u201c.\tAbelsdorff.\nM. Sachs. Ueber die Beziehungen zwischen den Bewegungen der \u00c4ugen und denen des Kopfes. (Vom klinisch-ophthalmologischen Standpunkte.) Zeitschr. f. Augenheilk. 8, 287\u2014304. 1900.\nS. giebt eine kritische Zusammenstellung dessen, was wir auf Grund klinischer und physiologischer Thatsachen \u00fcber die im Titel genannten Beziehungen wissen, Wie S. mit Recht hervorhebt, ist diesem Wissen bisher mehr das Studium der Functionen des Labyrinths als die Untersuchung des Einflusses der Netzhauterregungen zu Gute gekommen.\nZuerst werden die gleichgerichteten Augen- und Kopfbewegungen, die durch optische Reize ausgel\u00f6st werden, besprochen, wobei die Unwahrscheinlichkeit der Annahme discutirt wird, dafs bei allen Bewegungen des Kopfes reflectorisch entgegengesetzt gerichtete Augenbewegungen erfolgen sollen. Den zum Ersatz der Augenbewegungen dienenden Kopf- und Rumpfbewegungen (vicariirenden) stehen die den Kopfbewegungen entgegengesetzten eompensirenden Bewegungen der Augen gegen\u00fcber. Mag die Ausl\u00f6sung derselben in letzter Linie auch vom Labyrinthe aus erfolgen, so kommt den Netzhautreizen doch insofern ein Antheil zu, als die mit \u2022der Kopfbewegung wandernden Bilder immer von neuem Impulse zur Fixation geben.\nWerden Drehungen des Kopfes oder Rumpfes nicht aus optischen .Motiven unternommen, so treten ebenfalls compensirende, durch Labyrinth--reizung erzeugte Augenbewegungen auf.\nDas ausl\u00f6sende Moment bildet hier nicht die Verschiebung des Netzhautbildes, wie ausf\u00fchrlich an den bei Neigung des Kopfes gegen die Schulter auftretenden Raddrehungen der Augen erl\u00e4utert wird, In praxi k\u00f6nnen Motive Vorkommen, welche eine Neigung des Kopfes oder eine","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Literatur bericht.\n303\nRollung des Auges w\u00fcnschenswert!! machen, ohne dafs es m\u00f6glich w\u00e4re, eine der beiden Bewegungen gesondert auszuf\u00fchren.\nZum Schlufs wird der Einflufs abnormer Stellung und Beweglichkeit der Augen, wie sie sich bei Schielenden finden, auf die Kopfhaltung er\u00f6rtert und gezeigt, dafs die hierbei h\u00e4ufig vorhandene abnorme Kopfhaltung beim Blicke geradeaus derjenigen entspricht, bei welcher die Augenmuskeln die geringste Arbeit zu leisten haben.\tAbelsdorff.\nW. von Bechterewl Ein neues Algesimeter. Neurologisches Centralblatt 18 (9), 386\u2014390. 1899.\nVerf. stellt dem KuLBiN\u2019schen Apparate zur Messung der Schmerzempfindlichkeit einen neuen von ihm construirten gegen\u00fcber, der sehr leicht an Gew\u00fccht und zu handhaben ist, der Elektricit\u00e4t nicht bedarf und keinen erheblichen und uncontrolirbaren Druck auf die zu untersuchende K\u00f6rperfl\u00e4che aus\u00fcbt. Den Schmerz verursacht eine, in Folge Federdruckes auf ihr hinteres Ende, in den K\u00f6rper eindringende Nadel. Die Feder senkt sich, \u201ewenn mit dem Zeigefinger ein kleiner mit einem Kopfe versehener Stift oder Hahn, welcher an dem Hinterende der Nadel befestigt ist, seitw\u00e4rts geschoben wird, wmdurch die Spitze der Nadel aus der Oeffnung des abnehmbaren, von einer Kreisfl\u00e4che abgeschlossenen Endst\u00fcckes des Apparates hervortritt\u201c. Die Intensit\u00e4t des Schmerzreizes bezwr. das Mals des Heraustretens der Nadel wird controlirt an einer die St\u00e4rke des An-schraubens des Endst\u00fcckes an den Apparat zeigenden Scala. Vorhandensein von Druck auf die Haut und St\u00e4rke desselben giebt ein unter dem Griff leicht einzuschaltendes Dynamometer an. Bei geringf\u00fcgigen Modi-ficationen soll sich der Apparat gleichzeitig auch eignen zur Messung der .Druck- und der elektrocutanen Sensibilit\u00e4t.\tPflaum (Steinhude).\nGiuseppe Ferrari. Alterazione della sensibilit\u00e9 tattile e termica in seguito a lesione di un ramo digitale volare del nervo mediano. Rivista sperimentale di freniatria 26, 35\u201439. 1900.\nEine nicht hysterische Frau erlitt bei einem Falle eine Verwundung an der Articulation der Grundphalange des Zeigefingers, die eine Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rung im Bereich des getroffenen Medianusastes nach sich zog. Die Aufhebung der Tastempfindung war in ihrer r\u00e4umlichen Anordnung\nenger begrenzt als die Empfindungslosigkeit gegen W\u00e4rmereiz. Ferrari\n*\nschliefst daraus, dafs f\u00fcr die verschiedenen Formen der Sensibilit\u00e4t verschiedene und verschieden vertheilte Fasern in den Nervenst\u00e4mmen verlaufen.\tAschaffenburg (Heidelberg).\nEd. Clapar\u00e8de. Perception st\u00e9r\u00e9ognostique et st\u00e9r\u00e9oagnosie. Ann\u00e9e psychol.\n5, 65\u201481. 1899.\nUnter Stereognosie versteht der Verf. im Anschl\u00fcsse an Herm. Hoffmann (Stereognostische Versuche, Diss. Strafsburg 1883) das Auffassen der k\u00f6rperlichen Formen durch den Tastsinn, w\u00e4hrend das Wort Stereoskopie die analoge Leistung des Gesichtssinnes bezeichnet. In der Hauptsache","page":303}],"identifier":"lit31741","issued":"1900","language":"de","pages":"302-303","startpages":"302","title":"M. Sachs: Ueber die Beziehungen zwischen den Bewegungen der Augen und denen des Kopfes. (Vom klinisch-ophthalmologischen Standpunkte.) Zeitschr. f. Augenheilk. 3, 287-304. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:06.298797+00:00"}