Open Access
{"created":"2022-01-31T16:36:26.296527+00:00","id":"lit31753","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Pflaum","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 317","fulltext":[{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n317\nschiedene. Die in dem einen Falle haupts\u00e4chlichen Erscheinungen nehmen im anderen Falle eine mehr nebens\u00e4chliche Stellung ein und umgekehrt. Bei der Hysterie sind die sensitivo-sensoriellen St\u00f6rungen von ausschlaggebender Bedeutung, der partielle Charakter der St\u00f6rung und der Entwickelung und der Hyperfunction tritt mehr in Hintergrund.\nKlinische Notizen und die Mittheilung dreier Krankengeschichten beschliefsen die Arbeit.\tErnst Schultze (Andernach).\nF. St. John Bullen. Olfactory Hallucinations in the Insane. The Journal of Mental Science 45 (190), 513\u2014533. Juli 1899.\nNach einer, den Werken K\u00f6lliker\u2019s und Dr. Elliot Smith\u2019 entnommenen, speciellen Darstellung der Geruchspartie des Grofshirns und Hinweisen auf deren Entwickelungsgeschichte bespricht der Verf. die verschiedene Geruchsintensit\u00e4t bei Menschen und Thieren und die constatirten analogen anatomischen und physiologischen Unterschiede. Besondere Beachtung findet die angeborene und erworbene, associative Verbindung des Geruchssinnes mit dem Geschlechtstriebe, welche allein manchen Thieren die Erkennung eines Gattungsgenossen entgegengesetzten Geschlechts sogar aus erheblicher Entfernung erm\u00f6glicht. Dafs wir verschiedene Geruchseindr\u00fccke nur entweder nach den sie erregenden Substanzen oder nach ihrer Gef\u00fchlswirkung zu sondern und zu bezeichnen verm\u00f6gen, ist auch nach diesem Verf. Ursache der geringen Bedeutung des Geruchssinnes im Ge-sammtseelenleben des Menschen und der, f\u00fcr sich allein, fast unbemerkbaren Entwickelungsf\u00e4higkeit desselben. Dem entspricht es, wenn die psychiatrische Statistik von allen bei Kranken auftretenden Hallucinationen diejenigen des Geruchs an Zahl bei weitem am kleinsten findet; Belege hierf\u00fcr giebt der Verf., unter Ber\u00fccksichtigung der speciellen Bedingungen, aus der Literatur und seinen eigenen Untersuchungen. Von den \u00fcbrigen Resultaten seiner Forschung \u2014 \u00fcber deren Methodik der Verf., trotz sorgf\u00e4ltiger Beachtung der verschiedenen psychologischen Deutungs- und Bezeichnungsm\u00f6glichkeiten des Beobachteten, leider ebenso wenig wie \u00fcber die besonderen Krankheiten der studirten, \u00fcbrigens zumeist weiblichen, Personen gen\u00fcgende Rechenschaft giebt \u2014 sei als das Wesentlichste Folgendes mitgetheilt. Geruchshallucinationen sind in der Regel associirt mit solchen anderer Sinne, und zwar am h\u00e4ufigsten mit Hallucinationen des Geh\u00f6rs (!), demn\u00e4chst des Geschmacks, dann des Tastsinns, schliefslich am wenigsten mit denen des Gesichts; in drei F\u00e4llen von 95 schienen sie nicht associirt. Aufser in vier nicht eindeutigen F\u00e4llen, war der Gef\u00fchlscharakter, der vorwiegend zur Bezeichnung des specifischen Vorstellungsinhaltes seitens der Patienten angewendet wurde, stark unangenehm. Als Entstehungsort des Geruchs wird zumeist die Umgebung, seltener der eigene K\u00f6rper vorgestellt. Die Hallucinationen des Geruchs \u00fcberwogen erheblich bei den weiblichen Patienten und erwiesen sich bei diesen in ihrer H\u00e4ufigkeit abh\u00e4ngig von der individuellen und jeweiligen sexualen Epoche und Periode.\tPelaum (Steinhude).","page":317}],"identifier":"lit31753","issued":"1900","language":"de","pages":"317","startpages":"317","title":"F. St. John Bullen: Olfactory Hallucinations in the Insane. The Journal of Mental Science 45 (190), 513-533. Juli 1899","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:26.296533+00:00"}