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{"created":"2022-01-31T13:29:41.046457+00:00","id":"lit31762","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 361","fulltext":[{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n361\nbar wird man dem Herausgeber sein f\u00fcr die reichlichen, bis auf die j\u00fcngsten Erscheinungen heraufgehenden literarischen Nachweise, die er in Fufsnoten beigegeben hat. Schade, dafs er nicht auch ein Autoren- und Sachregister angeh\u00e4ngt hat. M\u00f6gen diesem ersten Bande noch manch andere, gleich werthvolle folgen!\tM. Offner (M\u00fcnchen).\nP. J. M\u00f6bius. Ueber das Studium der Talente. Zeitschr. f. Hyim. 10, 65\u201475.\nM. r\u00fcgt, dafs Lombroso sich nur mit dem genialen Menschen besch\u00e4ftigt. Talent und Genie lassen sich nicht streng trennen. Unter Genie verstehen wir das sch\u00f6pferische Talent. Talent ist eine Begabung, die ein Vorzug bedeutet, eine F\u00e4higkeit, welche die Masse nicht hat. Das Genie kann man nicht f\u00fcr sich betrachten, man mufs die Erscheinungen und Bedingungen des Talentes erforschen. Es kommt dabei auf m\u00f6glichst genaue Einzeluntersuchungen an. Das Talent ist angeboren, wird unter Umst\u00e4nden vererbt. Verschiedene Talente k\u00f6nnen sich bei verschiedenen Generationen vertreten. \\ ielleicht wird es noch mal gelingen, Talente zu z\u00fcchten ! Das Vorkommen musikalischer Kinder beweist nicht nur das Angeborensein der Talente, sondern auch deren Organnatur, d. h. ihre Selbst\u00e4ndigkeit gegen\u00fcber den anderen Geistesf\u00e4higkeiten. Der nach einer Richtung hin sehr Hochbegabte kann nach einer anderen Richtung hin recht schwach begabt sein, sowohl in moralischer, wie in intellectueller Hinsicht. Allumfassende Geister giebt es nicht. M. erkl\u00e4rt es mit Recht f\u00fcr unzul\u00e4ssig, das Genie in dem Sinne als etwas Pathologisches zu bezeichnen, wie es Lombroso versucht hat. Das Talent ist nichts als eine Steigerung einer allen Menschen zukommenden F\u00e4higkeit, und das Genie ist nichts als ein h\u00f6herer Grad des Talentes. Dem Pathologischen ist jede Einseitigkeit verwandt. Im Talentmenschen ist das Verh\u00e4ltnifs zwischen den einzelnen Geistesf\u00e4higkeiten gest\u00f6rt. Je schw\u00e4cher die anderen F\u00e4higkeiten, desto leichter entstehen beim Talentmenschen Gleichgewichtsst\u00f6rungen. Das Talent oder Genie ist, insofern es auf einer St\u00f6rung des normalen Gleichgewichts beruht, in einem weiteren Sinne pathologisch. \u201eEs giebt nicht Ein Genie, so wenig wie es Eine Intelligenz oder Einen Willen giebt, sondern wir sprechen dann von Genie, wenn bestimmte Triebe bei einer im Allgemeinen g\u00fcnstigen Organisation ungew\u00f6hnlich hoch entwickelt sind. Es giebt so viele Arten von Genie, als es urspr\u00fcngliche Talente giebt, und deshalb ist das Studium der einzelnen Talente unentbehrlich zur Kenntnifs des genialen Mbnschen.\u201c\tUmpfenbach.\nH. H. Bawden. The Functional Significance of the Terms Sensory and Motor.\nPsychological Review 7 (4), 330\u2014400. 1900.\nBawden empfiehlt, die Bezeichnung \u201emotorisch\u201c \u00fcberall, wo in Wirklichkeit eine kin\u00e4sthetische Empfindung gemeint ist, durch den Ausdruck \u201ekin\u00e4sthetiseh\u201c zu ersetzen. Die Zweideutigkeit des Wortes \u201emotorisch\u201c tritt besonders auff\u00e4llig hervor in den Theorien der Aphasie. Einen organischen Kreisprocefs (\u201eorganic circuit\u201c Dewey\u2019s) kann man nicht in zwei Theile zerlegen, Reiz und Antwort, und dann den einen Theil sensorisch, den anderen motorisch nennen. Der centrale nerv\u00f6se Procefs, dem\nder gew\u00f6hnlichen Anschauung nach \u2014 die \u201eVorstellung\u201c entspricht, ist","page":361}],"identifier":"lit31762","issued":"1900","language":"de","pages":"361","startpages":"361","title":"P. J. M\u00f6bius: Ueber das Studium der Talente. Zeitschr. f. Hypn. 10, 65-75","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:29:41.046462+00:00"}