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{"created":"2022-01-31T16:35:51.119699+00:00","id":"lit31764","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 362","fulltext":[{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nLiteraturbericht.\nselber der Anfang der antwortenden \u201eHandlung\u201c. Entweder betrachtet man den ganzen Procefs vom physiologischen Standpunkte; dann mufs man den ganzen Procefs motorisch nennen. Oder man betrachtet ihn vom psychologischen Standpunkte ; dann mufs man den ganzen Procefs sensorisch nennen. Der motorische Procefs ist ein Grenzbegriff in der Psychologie. Der sensorische Procefs ist ein Grenzbegriff in der Physiologie.\nMax Meyee (Columbia, Missouri).\nRauschb\u00fcrg und B\u00e4lint. Ueber quantitative und qualitative Ver\u00e4nderungen geistiger Vorg\u00e4nge im hoben Greisenalter. Allg. Zeitschr. f. Psychiatrie 57, 689\u2014719. 1900.\nVerff. machten ihre Versuche an 14 m\u00e4nnlichen Pfr\u00fcndnern im Alter von 61\u201480 Jahren, die im Siechenhaus zu Budapest leben, k\u00f6rperlich und geistig noch r\u00fcstig sind, bisher keine Symptome beginnender Demenz zeigen. Sie haben alle die gew\u00f6hnliche Schule besucht, verf\u00fcgen \u00fcber leidliche Bildung ; es sind fast alle Handwerksmeister, Schlosser, Schmiede, M\u00fcller, Wirth u. dergl. Als Vergleichsmaterial dienen zehn W\u00e4rter der Psych. Irrenklinik im Alter von 20\u201439 Jahren, meist fr\u00fchere Handwerker mit \u00e4hnlicher Schulbildung und intellectuell wenigstens theilweise etwas weniger hoch als die Greise. Die Untersuchung geschah mit den bekannten H\u00fclfsmitteln der Neuzeit. Es werden untersucht: einfache und zusammengesetzte Reactionsvorg\u00e4nge auf akustische, sowie optische Reize, ferner verschiedene Arten der Ideenassociation und zwar elementare Urtheils-reactionen, Additionsreactionen und freie Ideenassociationsreactionen. Auf die einzelnen Versuche kann hier nicht n\u00e4her eingegangen wrerden. Bei den meisten untersuchten geistigen Vorg\u00e4ngen liefs sich eine quantitative und qualitative Minderwertigkeit der Leistungen der Greise gegen\u00fcber den j\u00fcngeren Versuchspersonen constatiren. In erster Linie zeigten sich alle Arten untersuchter Reactionen der Greise in ihrer Zeitdauer bedeutend verl\u00e4ngert. Am geringsten war diese Verlangsamung noch bei den Additionsreactionen und bei den einfachen H\u00f6rreactionen, etwras gr\u00f6fser bei den optischen Wahlreactionen und Urtheilsreactionen, fast um ein Drittel ihrer Zeitdauer bei den einfachen Wahlreactionen und am bedeutendsten bei den freien Associationsreactionen. Noch deutlicher trat die Minderwerthig-keit der Functionen hervor bei der Berechnung der reinen psychologischen Zeitdauer der untersuchten geistigen Vorg\u00e4nge. Die geringste Verlangsamung zeigte der Vorgang der Addition einstelliger Zahlen; die Zeitdauer der elementaren Urtheile war um 18,6 \u00b0/0, die der Unterscheidung und Wahl um 44\u00b0/0 und die der freien Ideenassociationen um 53,9 % verlangsamt. \u201eTrotz dieser l\u00e4ngeren Zeitdauer war die durchschnittliche Procentzahl der fehlerhaften Reactionen der Greise bei den H\u00f6rreactionen 2,0 gegen Null der W\u00e4rter, bei den Wahlreactionen 6,2 gegen 3, bei den LTrtheilsreactionen 3,5 gegen 1,5 und nur die Additionsreactionen bildeten eine Ausnahme mit der Fehlerzahl 5,7 gegen 6,8 % der W\u00e4rter. Die Qualit\u00e4t der Ideenassociationen der Greise zeigte eine Verminderung der Elasticit\u00e4t und Ver\u00f6dung in der Mannigfaltigkeit der Vorstellungsth\u00e4tigkeit, die sich nunmehr so gut wie ausschliefslich in Ideenverkn\u00fcpfungen nach subordinativen, pr\u00e4dicativen und zweckbestimmenden Beziehungen ersch\u00f6pft.\tUmpfenbach.","page":362}],"identifier":"lit31764","issued":"1900","language":"de","pages":"362","startpages":"362","title":"Raschburg und B\u00e4lint: Ueber quantitative und qualitative Ver\u00e4nderungen geistiger Vorg\u00e4nge im hohen Greisenalter. Allg. Zeitschr. f. Psychatrie 57, 689-719. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:51.119704+00:00"}