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{"created":"2022-01-31T16:37:26.330325+00:00","id":"lit31768","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Gaupp","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 363-364","fulltext":[{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n363\nR. S. Woodwoeth and E. Thorndike. Judgments of Magnitude by Gomparisou with a Mental Standard. Psychological Reviere 7 (4), 344\u2014355. 1900.\nDie Verff. stellten sich die Aufgabe, Gewichte, L\u00e4ngen und Fl\u00e4chen aus dem Ged\u00e4cbtnifs abzusch\u00e4tzen. Das Ergebnifs ist, dafs das WEBER\u2019sche Gesetz in diesen F\u00e4llen nicht zum Ausdruck kommt, und dafs das Urtheil von complicirten, unbekannten Bedingungen abh\u00e4ngt, nicht nur von der Gr\u00f6fse des vorgelegten Gewichts, bezw. der L\u00e4nge oder Fl\u00e4che.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nW. von Bechterew. Ueber die sensiblen Functionen der sogenannten motorischen Rindenzone des Menschen. Archiv f. Physiologie (1 u. 2), 22\u201424. 1900.\nDer Yerf. macht in der kurzen Abhandlung darauf aufmerksam, dafs nicht nur durch Experimente am Affengehirn, sondern auch durch neuere Erfahrungen der Gehirnpathologie (Folgen operativer Eingriffe am motorischen Felde des menschlichen Gehirns hei Rindenepilepsie) festgestellt werden konnte, dafs Hautsensibilit\u00e4t und Muskelgef\u00fchl an denselben Gegenden des menschlichen Grofshirns ihre corticale Vertretung haben, wie die willk\u00fcrlichen Bewegungen der zugeh\u00f6rigen Glieder. Bechterew berichtet kurz \u00fcber einige beweisende Beispiele, die aus seiner Klinik stammen. Dem Gehirnpathologen sind dies l\u00e4ngst bekannte Dinge. Gattpp (Breslau).\nG. A. Talbert. Ueber Rindenreizung am freilaufenden Hunde nach J. R. Ewald.\nArchiv f. Physiologie (3 u. 4), 195\u2014208. 1900.\nVersuche aus dem physiologischen Laboratorium von H. Munk. Anwendung der EwALD\u2019schen Methode (feste Einsetzung eines, die Reizelektroden enthaltenden Elfenbeinknopfes in den Sch\u00e4del der Hunde). Die Technik dieser Methode wird ausf\u00fchrlich geschildert. Reizung mit dem faradischen Strom. Die Versuchsreihe umfafst 14 erfolgreich operirte Hunde. Meist wurde die motorische Zone, zum Theil auch die Sehsph\u00e4re und das dazwischenliegende, als unerregbar bekannte Gebiet der elektrischen Reizung unterworfen. Talbert\u2019s Resultate wTeichen von denen Ewald\u2019s theilweise ganz erheblich ab ; sie best\u00e4tigen in allem Wesentlichen die MuNK\u2019sche Lehre von der Localisation der Hirnfunctionen. Der Verf. betont die grofse Bedeutung, welche die Stellung des Thieres bei der Hirnreizung f\u00fcr deren Wirkung hat. Die einem Referat unzug\u00e4nglichen Einzelheiten m\u00fcssen im Original studirt wrnrden.\tGaupp (Breslau).\nW. von Bechterew. Ueber pupillenverengernde und pupillenerweiternde Gentra in den hinteren Theilen der Hemisph\u00e4renrinde bei den Affen. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 25\u201428. 1900.\nBechterew- berichtet nochmals kurz \u00fcber die Ergebnisse von Thierexperimenten, die er schon vor fast drei Jahren ver\u00f6ffentlicht hat. Er glaubt durch Reizungsversuche an der Rinde der Affenart Macacus festgestellt zu haben, dafs beim Affen in der Rinde der hinteren Hemisph\u00e4ren-theile zwei pupillenverengernde und zwei pupillenerweiternde Centren vorhanden seien. Sie liegen theils am vorderen Rand des Occipitallappens,","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"364\nLiter aturbericht.\ntheils im Scheitellappen. Eine beigegebene Abbildung veranschaulicht ihren Sitz. Da auch noch von manchen anderen Punkten der Grofshirnrinde aus durch Reizung eine Ver\u00e4nderung der Pupillenweite erzielt werden kann, so erscheint nach Ansicht des Ref. die Aufstellung besonderer corticaler Pupillencentren ein gewagtes Vorgehen. Gaupp (Breslau).\nAdolf Bickel. Beitr\u00e4ge znr R\u00fcckenmarksphysiologie der Fische. Archiv f\u00fcr\nPhysiologie (5 u. 6), 481\u2014484. 1900.\nDerselbe. Beitr\u00e4ge zur R\u00fcckenmarksphysiologie des Frosches. Ebenda\n485\u2014493.\nBickel hat auf experimentellem Weg den Einflufs studirt, welchen die Quersection verschieden hoher Abschnitte des R\u00fcckenmarks bei Fischen auf die Ortsbewegung wie auf die Lage der Thiere im Raume aus\u00fcbt. Er durchschnitt das R\u00fcckenmark verschiedener Fische an bestimmten Stellen quer (Operation unter Wasser, Wundnaht) und beobachtete den Erfolg der L\u00e4sion. Er theilte die Gesammtl\u00e4nge des nerv\u00f6sen Centralorgans der Thiere in f\u00fcnf ungef\u00e4hr gleiche Abschnitte und nahm an dem caudalen Ende dieser Abschnitte die Quersection vor. Die Erfolge dieser Operationen im Einzelnen zu berichten, verlangte eine w\u00f6rtliche Wiedergabe des Originals. Je h\u00f6her die Quersection vorgenommen wurde, desto schwieriger wurde es f\u00fcr das Versuchsthier, die normale Lage zu behaupten.\nDurch eine Reihe anderer Versuche an Fr\u00f6schen trat Bickel der Frage n\u00e4her, wie weit das R\u00fcckenmark des Frosches spontane Bewegungen, namentlich auch spontane Ortsbewegungen veranlassen kann. Dabei galt es vor Allem, Reize, die von dem k\u00fcnstlichen R\u00fcckenmarksquerschnitt ausgehen, zu vermeiden, um zeigen zu k\u00f6nnen, \u201eob die in dem isolirten R\u00fcckenmark vorhandenen Verkn\u00fcpfungen der ihm zugeh\u00f6rigen sensiblen und motorischen Nervenbahnen gen\u00fcgen, Locomotionsbewegungen des Thieres unter Umst\u00e4nden hervorzubringen.\u201c Bickel durchschnitt also bei einer grofsen Anzahl von Fr\u00f6schen das R\u00fcckenmark in wechselnden H\u00f6hen und erhielt so mehrere Gruppen operirter Thiere, deren Eigenth\u00fcmlieh-keiten er genauer beschreibt. Das wichtigste Ergebnifs der Experimente ist wohl das, dafs nach Quertrennung des R\u00fcckenmarks in einer bestimmten H\u00f6he (von oberhalb des f\u00fcnften Wirbels an nach aufw\u00e4rts zu) das Hinterthier spontane Bewegungen, auch Locomotionsbewegungen auszuf\u00fchren vermag, und zwar im Allgemeinen um so besser, je h\u00f6her die Querl\u00e4sion sitzt. Spontane Sprung- oder Schwimmbewegungen konnten jedoch niemals beobachtet werden, wohl aber z. B. Kriechbewegungen. Gehen die Schnitte durch die Medulla oblongata, so treten Athemst\u00f6rungen auf, liegen sie noch h\u00f6her (dicht caudal von der Cerebellumleiste), so zeigen die Arme der Thiere wieder volle Beweglichkeit, die Athmung ist ungest\u00f6rt, die Spontaneit\u00e4t der Ortsbewegung vollkommen erhalten ; das auf den R\u00fccken gelegte Thier dreht sich spontan in die Bauchlage um.\nGaupp (Breslau).","page":364}],"identifier":"lit31768","issued":"1900","language":"de","pages":"363-364","startpages":"363","title":"W. von Bechterew: Ueber pupillenverengernde und pupillenerweiternde Centra in den hinteren Theilen der Hemisph\u00e4renrinde bei den Affen. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 25-28. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:37:26.330331+00:00"}