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{"created":"2022-01-31T16:28:25.060784+00:00","id":"lit31774","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 367-368","fulltext":[{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turberich t.\n367\nEntdeckung in ziemlich heitere Stimmung versetzen. Das ist ja gerade die specifische Eigent\u00fcmlichkeit einer logarithmischen Curve, dafs gleichen Zuw\u00fcchsen der einen Coordinate Zuw\u00fcchse der anderen Coordinate in geometrischer Progression entsprechen. Diese Bedingung gilt \u00fcbrigens nicht nur f\u00fcr die Zuw\u00fcchse, sondern auch f\u00fcr die Coordinaten selbst; f\u00fcr diese letzteren aber nur dann, wenn man in der Gleichung\nx = A (10 hy \u2014 1)\nunter \u201eReiz\u201c nicht \u201ex\u201c versteht, sondern \u201e(cc-j-A)\u201c. [Ebenso wenig, wie man in Morgan\u2019s Coordinatensystem mit x den absoluten Werth des Reizes bezeichnen darf, darf man mit y den absoluten Wbrth der Empfindung bezeichnen.] Wenn man aber \u2014 wie Morgan \u2014 den Reiz einfach mit x bezeichnet und daher von jedem wirklichen Reiz die Constante A subtrahirt, so darf man sich nat\u00fcrlich nicht wundern, wenn die entstehenden Differenzen (die Zahlen 3.49, 7.74, 12.94 etc. in Tafel III S. 227, wo A = 15.85) keine geometrische Reihe bilden. Daraus kann man jedoch nicht schliefsen, dafs die betreffenden Curven keine logarithmischen Curven seien. Die Behauptung Morgan s, die Curven seien nicht logarithmisch, ist um so wunderlicher, als er selber auf S. 228 mit H\u00fclfe eines befreundeten Mathematikers die folgende Gleichung als Gleichung seiner Curven ableitet :\nx = A (e By \u2014 1) = A (10\t\u2014 1)\nDies ist ja gerade die Gleichung einer logarithmischen Curve; trotzdem behauptet Morgan das Gegentheil.\nDie Expeiimente Morgan s bestehen darin, dafs er in drei verschiedenen F\u00e4llen Weifs und Schwarz, Roth und Schwarz, Blau und Schwarz so mischt, dafs vom Centrum zur Peripherie ein gleichm\u00e4fsiger Uebergang von Weifs zu Schwarz, Roth zu Schwarz, Blau zu Schwarz stattfindet. Der oben erw\u00e4hnten Gleichsetzung des Reizes mit x anstatt mit x-\\-A entspricht hier die Behauptung Morgan\u2019s, dafs das von ihm benutzte schwarze Papier keinen in Rechnung zu ziehenden Reiz auf die Retina aus\u00fcbe. Dafs f\u00fcr schwaizes Papier bei Tageslicht die physikalische Lichtintensit\u00e4t gleich JSull gesetzt werden k\u00f6nne, ist doch eine etwas k\u00fchne Behauptung. Dann darf man sich freilich \u00fcber die Merkw\u00fcrdigkeit der Schlufsfolgerungen nicht wundern.\tMax Meyer (Columbia, Missouri).\nM. Th. Edelmann. Fortschritte in der Herstellung der G alt on-Pfeife (Grenzpfeife). Zeitsehr. f. Ohrenheilk. 36 (4), 330\u2014342. 1900.\nDerselbe. Studien \u00fcber die Erzeugung sehr hoher T\u00f6ne vermittelst der Galton-Pfeife (Grenzpfeife). Annal, d. Physik 2, 469\u2014483. 1900.\nA. Schwendt. Einige Beobachtungen \u00fcber die hohe Grenze der menschlichen Geh\u00f6rwahrnehmung. Arch. f. Ohrenheilk. 49 (1), 1\u20147. 1900.\nDas Aichen der im E\u00fcELMANN\u2019schen Institut verfertigten Galtonpfeifen w ai fi\u00fcher umst\u00e4ndlich und unsicher, wie aus der Beschreibung Edelmann s hervorgeht. Die zuerst von Schwendt (und von F. A. Schulze [Ref.]) auf die Galtonpfeife angewendete Tonh\u00f6henbestimmung mittels der Ivundt sehen Staubfigurenmethode bedeutet einen wesentlichen Fortschritt. Die Staubfiguren sind ein untr\u00fcgliches Mittel, jederzeit die H\u00f6he dei Pfeife und ihre Brauchbarkeit \u00fcberhaupt mit Sicherheit zu pr\u00fcfen.","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"368\nLiteraturbericht.\nEine weitere Verbesserung der Grenzpfeife besteht darin, dafs sich neuerdings auch die Maulweite durch eine Mikrometervorrichtung messen l\u00e4fst. Mit den so vervollkommneten Pfeifen kann man T\u00f6ne bis 170000 ganzen Schwingungen hervorbringen und feststellen, dafs die obere H\u00f6rgrenze mancher Personen bei 50000 und mehr Schwingungen liegt. Die T\u00f6ne der neuen Grenzpfeife sind sehr stark, was die Perception beg\u00fcnstigt. Wo man fr\u00fcher die obere Tongrenze niedriger fand, lag es wahrscheinlich am Versagen der Pfeife und nicht am Ohre. Den in den Handel kommenden Grenzpfeifen wird von jetzt ab stets eine nach dem Staubfigurenverfahren gewonnene Aichungstabelle beigef\u00fcgt.\nSchwendt theilt mit, dafs bei Anwendung der neuen Grenzpfeife die obere H\u00f6rgrenze durchschnittlich ungef\u00e4hr eine Octave h\u00f6her liegt als bei Benutzung KoENio\u2019scher Klangst\u00e4be und Stimmgabeln. Jugendliche Individuen h\u00f6ren n\u00e4mlich noch die Pfeifent\u00f6ne es bis fiss.\nSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nP. Ostmann. Zur Function des Musculus stapedius beim H\u00f6ren. Arch. f. Anat. u. Physiol. (5 u. 6), 546\u2014559. 1899.\nFindet w\u00e4hrend einer Tonwahrnehmung eine minimale Ausw\u00e4rtsw\u00f6lbung, also Entspannung, des Trommelfells statt, so wird, wie die Berechnungen von Helmholtz es fordern und Versuche von Politzer, Lucae und Verf. gezeigt haben, die Tonwahrnehmung verst\u00e4rkt. Die mechanische Wirkung des Stapedius auf das Trommelfell besteht nun gerade in einem solchen geringf\u00fcgigen Nachlassen der Spannung des letzteren. Da aufser-dem w\u00e4hrend einer Stapediuscontraction der Labyrinthdruck sinkt und (nach den Beobachtungen von Sherrington und Hering) der Gegenzug des sehr viel kr\u00e4ftigeren antagonistischen Tensor tympani v\u00f6llig ausf\u00e4llt, so ist der Musculus stapedius besonders geeignet, dann in Th\u00e4tigkeit zu treten, wenn es sich, wie beim Lauschen, um eine Steigerung der H\u00f6rsch\u00e4rfe handelt. Beim Lauschen finden mannigfache Contractionen solcher Muskelgruppen statt, die vom Facialis innervirt werden ; es w\u00e4re unnat\u00fcrlich anzunehmen, dafs gerade der Stapedius nicht dabei betheiligt sein sollte. Allerdings darf man nicht an einen Tetanus dieses Muskels denken. Es kann sich vielmehr immer nur um einzelne Zuckungen handeln, die in Momenten besonders intensiver, reflectorischer Anspannung der Aufmerksamkeit eintreten. Verf. konnte die reflectorische Stapediuszuckung beim Aufhorchen durch Trommelfellbeobachtung an einem Hunde deutlich feststellen.\tSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\n1.\tE. ter Kuile. Die Uebertragung der Energie von der Grundmembran auf\ndie Haarzellen. Pfl\u00fcger\u2019s Archiv f\u00fcr die ges. Physiologie '79, 146 \u2014157. 1900.\n2.\tE. ter Kuile. Die richtige Bewegungsform der Membrana basilaris. Daselbst 79, 484\u2014509. 1900.\n3.\tMax Meyer. E. ter Kuile\u2019s Theorie des H\u00f6rens. Daselbst 81, 61\u201475. 1900.\nE. ter Kuile zeigt in der ersten Abhandlung, dafs keine klare Vorstellung besteht \u00fcber die mechanische Function der Haarzellen in der","page":368}],"identifier":"lit31774","issued":"1900","language":"de","pages":"367-368","startpages":"367","title":"M. Th. Edelmann: Fortschritte in der Herstellung der Galton-Pfeife (Grenzpfeife). Zeitschr. f. Ohrenheilk. 36 (4), 330-342. 1900 / Derselbe. Studien \u00fcber die Erzeugung hoher T\u00f6ne vermittelst der Galton-Pfeife (Grenzpfeife). Annal. d. Physik 2, 469-483. 1900 / A. Schwendt: Einige Beobachtungen \u00fcber die hohe Grenze der menschlichen Geh\u00f6rwahrnehmung. Arch. f. Ohrenheilk. 49 (1), 1-7. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:25.060790+00:00"}