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{"created":"2022-01-31T16:29:48.536584+00:00","id":"lit31779","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 375-376","fulltext":[{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":". Li teratiirberich t.\n375\nsind gebaut nach dem Princip der alten Theorie, der diatonischen Scala. Eine Melodie, die man auf einer solchen \u201eOrgel mit nat\u00fcrlicher Stimmung\u201c spielt, ist in Wirklichkeit sehr unrein, d. h. in unnat\u00fcrlicher Stimmung, intonirt. Ich habe daher ein Harmonium construirt, das die T\u00f6ne der vollst\u00e4ndigen musikalischen Scala enth\u00e4lt. Es ist f\u00fcr diesen Zweck ganz ausreichend, wenn man die Scala bis 1024 fortsetzt. Die absolute T\u00f6nh\u00f6he spielt nat\u00fcrlich keine Rolle. Vermittels eines solchen Harmoniums k\u00f6nnen wir die richtige Intonation feststellen, da wir stets nur unter einer kl\u00e9in\u00ebn Anzahl m\u00f6glicher Tonh\u00f6hen, die einer bestimmten Note entsprechen k\u00f6nnen, diejenige Tonh\u00f6he auszuw\u00e4hlen haben, die den besten \u00e4sthetischen Eindruck macht; eine Frage, die in den meisten F\u00e4llen sehr leicht zu entscheiden ist.\t'\nNach Feststellung der richtigen Intonation (in meiner Abhandlung in dreizehn speciellen Melodien) habe ich dann den Aufbau der Melodien aus Elementarbestandtheilen auf gezeigt. Man erkennt leicht, dafs diejenigen Melodien, die \u00e4sthetisch wirksamer sind, auch eine gr\u00f6fsere Complexit\u00e4t der Form auf zeigen, ein wichtiges Resultat, zu dem man von *der alten Theorie aus kaum gelangen konnte. Doch mufs ich r\u00fccksichtlich aller Einzelheiten auf die Originalabhandlung verweisen.\nDie weitere Durchf\u00fchrung der neuen Theorie lehrt, dafs musiktheoretische Begriffe wie \u201eDominante, Subdominante, enharmonische Verwechselung\u201c und viele andere ebenso unwissenschaftlich sind wie die Begriffe \u201eDur\u201c und \u201eMoll\u201c.\tMeyer (Columbia, Missouri).\nF. Bezold. Statistischer Bericht \u00fcber die Untersnchungsergebnisse einer zweiten Serie von Taubstummen. Zeitsckr. f. Ohrenheilk. 38 (1/2), 1\u201478. 1899.\nA. Denker. Die Taubstummen der Westf\u00e4lischen Provinzial-Taubstummenanstalt ZU Soest. Ebenda 78\u2014134.\nF. Bezold. Ergebnisse der functioneilen Geh\u00f6rspr\u00fcfung mit der continuirlichen Tonreihe, insbesondere am Taubstummenohr. M\u00fcnch. Med. Woch. (19), 637\u2014640 u. (20), 690\u2014693. 1900.\nDie erste Arbeit bildet einen dritten Nachtrag zu Bezold\u2019s bekanntem Buche \u201eDas H\u00f6rverm\u00f6gen der Taubstummen\u201c. Die Untersuchung ist mittels der EDELMANN\u2019schen continuirlichen Tonreihe ausgef\u00fchrt, die alle zu \u00e4hnlichen Zwecken benutzten Instrumente, besonders auch die Urbants\u00f6hitsch-sche Harmonika, \u00fcbertrifft, und umfafst haupts\u00e4chlich folgende Punkte: Feststellung der H\u00f6rreste (Inseln und L\u00fccken) der Taubstummen; Ver-theilung der H\u00f6rreste bei angeborener und bei erworbener Taubstummheit ; Untersuchung des Geh\u00f6rgangs und Trommelfells bei den verschiedenen H\u00f6rgruppen der Taubstummen ; Gleichgewichtsst\u00f6rungen ; Pr\u00fcfung des Sprachverst\u00e4ndnisses und der eventuellen Bef\u00e4higung f\u00fcr den sprachlichen Unterricht vom Ohr aus; Verh\u00e4ltnifs zwischen Tongeh\u00f6r und Geh\u00f6r f\u00fcr Vocale und Consonanten; graphische Darstellungen der H\u00f6rdauern ; die Bedeutung der wirklichen H\u00f6rwerthe und ihr Verh\u00e4ltnifs zu den H\u00f6rdauern; H\u00f6runterricht. Leider ist es an dieser Stelle nicht m\u00f6glich, auf die Einzelheiten der umfangreichen Abhandlung einzugehen, obwohl sie manche Thatsachen und Bemerkungen enth\u00e4lt, die nicht nur den Ohrenarzt und Taubstummen-","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"376\nLiteraturbericht.\nlehrer interessiren, sondern auch f\u00fcr die Sprachphysiologie, f\u00fcr die Theorie des H\u00f6rens und f\u00fcr die statische Labyrinthypothese von Bedeutung sind.\nDie Untersuchung Denkers ist im Grofsen und Ganzen nach dem Muster der BEzo\u00efmschen angestellt. Hinsichtlich ihrer Details mufs ebenfalls auf das Original verwiesen wTerden.\nDie dritte Ver\u00f6ffentlichung ist der Abdruck eines Vortrages, der in der Gesellschaft f\u00fcr Morphologie und Physiologie in M\u00fcnchen am 16. Jan. 1900 gehalten wurde. B. er\u00f6rtert darin die verschiedenen Anwendungsweisen und Vorz\u00fcge der E\u00fcELMANN\u2019schen continuirlichen Tonreihe. Soweit die tiefen Gabeln derselben zur Pr\u00fcfung des einen Ohres benutzt wrerden, ist eine gleichzeitige Miterregung des zweiten Ohres mit Sicherheit (? Bef.) auszuschliefsen. Die untere H\u00f6rgrenze reicht bis zu 11 Doppelschwingungen hinab, die obere noch \u00fcber 50000 hinauf. Eine Accommodationsf\u00e4higkeit f\u00fcr verschiedene Tonh\u00f6hen besitzt das Ohr nicht. Die Haupt-, ja wahrscheinlich die einzige Function des Mittelohrapparates besteht in der Leitung der tiefen T\u00f6ne; die hohen w\u2019erden auch ohne denselben percipirt. Die werthvolfeten Dienste leistet die continuirliche Tonreihe bei der H\u00f6rpr\u00fcfung der Taubstummen. B. berichtet eingehend \u00fcber seine Taub-stummen-Untersuchungen und \u00fcber die Bedeutung ihrer Ergebnisse f\u00fcr die HELMHOLTz\u2019sche Theorie des H\u00f6rens. Was die H\u00f6rf\u00e4higkeit der Taubstummen f\u00fcr die Sprache anlangt, so hat sich gezeigt, dafs dieselbe im Wesentlichen davon abh\u00e4ngt, wie viel von der Tonstrecke b1 bis g2 noch vorhanden ist; doch kommt f\u00fcr die Perception der Sprache nicht nur die Qualit\u00e4t sondern auch die Quantit\u00e4t der Geh\u00f6rsempfindungen, die H\u00f6rdauer, in Betracht. F\u00fcr die partiell h\u00f6renden und sprechenden Taubstummenz\u00f6glinge m\u00fcssen neue Anstalten gegr\u00fcndet werden.\nSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nE. Toulouse et N. Vaschide. L\u2019asym\u00e9trie sensorielle olfactive. Rev. philos.\n49 (2), 176-186. 1900.\nEs handelte sich darum, festzustellen, ob die Geruchswahrnehmung mit dem einen Nasenloche eine sch\u00e4rfere ist, als mit dem andern und mit welchem von beiden. Die bez\u00fcglichen Versuche stellten die Verf. an den Krankenw\u00e4rtern des Asyls zu Villejuif und an dortigen Schulkindern an.\nAls Geruchsobject wurde eine Substanz verwendet, welche einen leicht erkennbaren Geruch besitzt, n\u00e4mlicher Kampher. Derselbe wurde in Wasser gel\u00f6st, zun\u00e4chst im Verh\u00e4ltnifs 1 : 1000. Aus dieser L\u00f6sung wurden alsdann successive andere L\u00f6sungen hergestellt, n\u00e4mlich 1 : 10 000, 1 :100000, 1 : 1 000000 u. s. w., desgleichen aus jeder dieser letzteren wieder 9 andere, n\u00e4mlich 2 : 10000, 3 : 10000 u. s. w. Man brachte der Versuchsperson, welcher die Augen verbunden waren, zun\u00e4chst eine der schw\u00e4cheren L\u00f6sungen unter die Nase, darauf, falls sie keinen Geruch empfand, successive st\u00e4rkere L\u00f6sungen. Bei den Experimenten war ein Nasenloch verstopft, und man suchte nun f\u00fcr das andere die f\u00fcr das Minimum der Empfindung und Wahrnehmung n\u00f6thige L\u00f6sung zu bestimmen. Die Versuchsperson empfand meist zun\u00e4chst gar nichts, nachher hatte sie eine ungenaue Empfindung von einem Geruch, hierauf erkannte sie den Kampher.","page":376}],"identifier":"lit31779","issued":"1900","language":"de","pages":"375-376","startpages":"375","title":"F. Bezold: Statistischer Bericht \u00fcber die Untersuchungsergebnisse einer zweiten Serie von Taubstummen. Zeitschr. f. Ohrenheilk. 36 (1/2), 1-78. 1899.\n / A. Denker: Die Taubstummen der Westf\u00e4lischen Provinzial-Taubstummenanstalt zu Soest. Ebenda 78-134.\n / F. Bezold: Ergebnisse der functionellen Geh\u00f6rspr\u00fcfung mit der continuirlichen Tonreihe, insbesondere am Taubstummenohr. M\u00fcnch. Med. Woch. (19), 637-640 u. (20), 690-693. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:48.536589+00:00"}