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J. McK. Cattell: On Relations of Time and Space in Vision. Psychological Review 7 (4), 325-343. 1900

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{"created":"2022-01-31T16:26:38.759949+00:00","id":"lit31784","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 382-383","fulltext":[{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"382\nLiteraturbericht.\noder ob man ein bei ruhendem Auge fixirtes Object abwechselnd momentan erhellt und wieder verdunkelt,\u201c\n4.\t\u201eF\u00fcr die vorliegende Frage\u201c (die Dauer der Nachbilder) \u201eist es ziemlich gleichg\u00fcltig, ob die Einwirkungszeit 0,25 g, oder ob sie blos 0,15 g betragen hat. Auf alle F\u00e4lle sind diese Zeiten zu lang, um den Verdacht eines Aufmerksamkeitswechsels oder einer w\u00e4hrend der Exposition stattfindenden Ausdehnung des Feldes der Aufmerksamkeit, und vielleicht selbst den von Augenbewegungen auszuschliefsen. Dieser Verdacht kann, namentlich soweit er sich auf die Aenderungen der Aufmerksamkeit bezieht, nat\u00fcrlich nicht durch allgemeine Erw\u00e4gungen, sondern nur durch Versuche mit verschiedener, besonders auch mit wesentlich k\u00fcrzerer Expositionsdauer beseitigt werden.\u201c Wundt h\u00e4lt es f\u00fcr unwahrscheinlich, \u201edafs W\u00f6rter von der angegebenen L\u00e4nge ohne jede Wanderung der Aufmerksamkeit mit einem Mal \u201eals Ganze\u201c gelesen worden seien.\u201c Die Bemerkung schliefst: \u201eIch kann daher in dieser Beziehung nur bei meiner Bemerkung stehen bleiben, dafs die Versuche der Verff. gew\u00f6hnlichen Leseversuchen ohne irgend welche H\u00fclfsmittel im Wesentlichen \u00e4quivalent sind, und dafs sie sich statt ihres complicirten Apparates genau mit gleichem Erfolge des nat\u00fcrlichen H\u00fclfsmittels der abwechselnd ge\u00f6ffneten und wieder geschlossenen Augenlider h\u00e4tten bedienen k\u00f6nnen\u201c.\n5.\tDie Angabe Joh. Muller\u2019s, dafs sich bei unverwandtem Blick die Aufmerksamkeit bald diesen, bald jenen Theil einer complicirten Figur lebhafter zuwende, ist weder zweideutig noch dunkel. Wundt citirt die betreffende Stelle w\u00f6rtlich. \u201eSp\u00e4tere vermochten lediglich zu best\u00e4tigen, was schon Joh. M\u00fcller beobachtet hat.\n6.\tUnter Hinweis auf die Versuche Friedrich\u2019s, in denen bei der Exposition f\u00fcnf bis sechsstelliger Zahlen eine Zerlegung des Zahlganzen in zwei successiv aufgefafste H\u00e4lften bemerkt werden konnte\u201c, f\u00fchrt Wundt aus, er habe nicht behauptet, dafs Lesen von W\u00f6rtern und Lesen von Zahlen bei gleicher Stellenzahl gleich schwierige Dinge seien. \u201eIch habe nicht behauptet, dafs das Wort Philosophie und die Zahl 58327471839, wohl aber, dafs z. B. das Wort Successionsrecht und die Zahl 58327 mit einander vergleichbare Dinge sind\u201c etc.\n7.\tWundt leugnet, \u201edafs die Verff. an sicherstehenden Thatsachen in\nirgend einem wesentlichen Punkte \u00fcber Cattell hinausgekommen seien.\u201c \u201eInwieweit bei dem Lesen l\u00e4ngerer W\u00f6rter, dem einzigen Punkte, den sie vor Cattell voraushaben, die l\u00e4ngere Expositionszeit oder die specielleren Bedingungen der vorausgegangenen Ein\u00fcbung mafsgebend waren, bleibt vorl\u00e4ufig zweifelhaft.\u201c Die Verff. haben das in Rede stehende Gebiet nach Wundt nicht um Thatsachen, \u201esondern um eine psychologische oder, besser ausgedr\u00fcckt, um eine erkenntnifstheoretische Interpretation\u201c, bereichert, die er f\u00fcr falsch h\u00e4lt.\tKiesowt (Turin).\nJ. McK. Cattell. On Relations of Time and Space in Vision. Psychological Review 7 (4), 325\u2014343. 1900.\nCattell berichtet hier \u00fcber einige \u00fcberaus interessante Experimente. Bekanntlich erscheint ein Kreis, der hinter einem Schlitz vorbeibewegt wird, als eine Ellipse, die jedoch einen viel gr\u00f6fseren Raum einnimmt als","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturb er i ch t.\n383\nder Schlitz. Helmholtz suchte diese Erscheinung verst\u00e4ndlich zu machen unter der Annahme, dafs das Auge sich in der Richtung des bewegten Objectes bewege. Cattell zeigt, dafs man Augenbewegungen f\u00fcr diese Erscheinung nicht verantwortlich machen kann, dafs hier vielmehr unter den k\u00fcnstlichen Bedingungen des Experiments zeitliche Aufeinanderfolge als r\u00e4umliches Nebeneinander wahrgenommen wird. Eine Reihe von Experimenten mit verschiedenen bewegten Objecten und verschiedenen Beobachtern zeigen, dafs unsere Wahrnehmungen weit davon entfernt sind, eine Copie der Aufsenwelt zu sein; sie sind einfach ein Product von Erfahrung und N\u00fctzlichkeit.\nCattell behauptet, dafs, wenn das Auge sich in einer Secunde \u00fcber 1000 abwechselnd verschiedene Farbenreize hinwegbewegt, diese sich' nicht vermischen wie im Falle des Farbenkreisels. Hieran kn\u00fcpft er eine interessante Betrachtung \u00fcber die Function der peripheren nerv\u00f6sen Endorgane in Auge und Ohr. Diese Vergleichung von Auge und Ohr scheint mir freilich etwas gef\u00e4hrlich. Die rein physikalischen Verh\u00e4ltnisse sind in beiden F\u00e4llen so verschieden, dafs Analogieschl\u00fcsse eher zu falschen Theorien als zur F\u00f6rderung wissenschaftlicher Erkenntnifs f\u00fchren d\u00fcrften. Gelegentlich m\u00f6chte ich bemerken, dafs Cattell\u2019s Anf\u00fchrung, eine Reihe von 30 Ger\u00e4uschen in einer Secunde verwandle sich in eine Tonqualit\u00e4t, meinen Beobachtungen nach in das Gebiet der Mythologie geh\u00f6rt. Ich will hier nicht wiederholen, was ich bereits an anderer Stelle (diese Zeitschrift 18, 75\u201480) dar\u00fcber gesagt habe.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nA. H. Pierce. A New Explanation for the Illusory Movements seen by Helmholtz on the Z\u00f6llner Diagram. Psychological Review 7 (4), 356\u2014376. 1900.\nWenn man den Blick von rechts nach links oder umgekehrt \u00fcber das bekannte Z\u00f6LLXER\u2019sche Muster gleiten l\u00e4fst, so scheinen die senkrechten Linien mit ihren Schnittlinien sich auf und ab zu bewegen. Diese Erscheinung ist besonders auff\u00e4llig bei einem Z\u00f6LLNER\u2019schen Muster in dicken Linien. Pierce zeigt, dafs die drei Erkl\u00e4rungen dieser Erscheinung von Helmholtz (Winkel\u00fcbersch\u00e4tzung), Thi\u00e9ry und Jttdd unhaltbar sind, dafs die Erscheinung einfach deshalb auftritt, weil \u00fcber einander gelegene Netz-hauttheile nach einander von dem Reiz getroffen werden. Es besteht also kein principieller Unterschied zwischen dieser Erscheinung und der Bewegungserscheinung, die man hat, wenn man auf eine rotirende endlose. Schraube blickt. Hiermit stimmt \u00fcberein, dafs, wie Pierce bemerkt, die Auf- und Abw\u00e4rtsbewegung auch dann gesehen wird, wenn die senkrechten langen Linien der Z\u00d6LLXER\u2019schen Figur ganz fehlen und nur die kurzen Schnittlinien da sind. Pierce zeigt schliefslich, dafs auch eine andere Erscheinung auf \u00e4hnliche Weise verst\u00e4ndlich gemacht werden kann, n\u00e4mlich die Kr\u00fcmmung einer Geraden, wenn man den Blick in einem die Gerades zweimal schneidenden Kreise \u00fcber die Gerade hinweggleiten l\u00e4fst.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).","page":383}],"identifier":"lit31784","issued":"1900","language":"de","pages":"382-383","startpages":"382","title":"J. McK. Cattell: On Relations of Time and Space in Vision. Psychological Review 7 (4), 325-343. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:38.759955+00:00"}

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