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{"created":"2022-01-31T16:29:41.656344+00:00","id":"lit31785","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 383","fulltext":[{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturb er i ch t.\n383\nder Schlitz. Helmholtz suchte diese Erscheinung verst\u00e4ndlich zu machen unter der Annahme, dafs das Auge sich in der Richtung des bewegten Objectes bewege. Cattell zeigt, dafs man Augenbewegungen f\u00fcr diese Erscheinung nicht verantwortlich machen kann, dafs hier vielmehr unter den k\u00fcnstlichen Bedingungen des Experiments zeitliche Aufeinanderfolge als r\u00e4umliches Nebeneinander wahrgenommen wird. Eine Reihe von Experimenten mit verschiedenen bewegten Objecten und verschiedenen Beobachtern zeigen, dafs unsere Wahrnehmungen weit davon entfernt sind, eine Copie der Aufsenwelt zu sein; sie sind einfach ein Product von Erfahrung und N\u00fctzlichkeit.\nCattell behauptet, dafs, wenn das Auge sich in einer Secunde \u00fcber 1000 abwechselnd verschiedene Farbenreize hinwegbewegt, diese sich' nicht vermischen wie im Falle des Farbenkreisels. Hieran kn\u00fcpft er eine interessante Betrachtung \u00fcber die Function der peripheren nerv\u00f6sen Endorgane in Auge und Ohr. Diese Vergleichung von Auge und Ohr scheint mir freilich etwas gef\u00e4hrlich. Die rein physikalischen Verh\u00e4ltnisse sind in beiden F\u00e4llen so verschieden, dafs Analogieschl\u00fcsse eher zu falschen Theorien als zur F\u00f6rderung wissenschaftlicher Erkenntnifs f\u00fchren d\u00fcrften. Gelegentlich m\u00f6chte ich bemerken, dafs Cattell\u2019s Anf\u00fchrung, eine Reihe von 30 Ger\u00e4uschen in einer Secunde verwandle sich in eine Tonqualit\u00e4t, meinen Beobachtungen nach in das Gebiet der Mythologie geh\u00f6rt. Ich will hier nicht wiederholen, was ich bereits an anderer Stelle (diese Zeitschrift 18, 75\u201480) dar\u00fcber gesagt habe.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nA. H. Pierce. A New Explanation for the Illusory Movements seen by Helmholtz on the Z\u00f6llner Diagram. Psychological Review 7 (4), 356\u2014376. 1900.\nWenn man den Blick von rechts nach links oder umgekehrt \u00fcber das bekannte Z\u00f6LLXER\u2019sche Muster gleiten l\u00e4fst, so scheinen die senkrechten Linien mit ihren Schnittlinien sich auf und ab zu bewegen. Diese Erscheinung ist besonders auff\u00e4llig bei einem Z\u00f6LLNER\u2019schen Muster in dicken Linien. Pierce zeigt, dafs die drei Erkl\u00e4rungen dieser Erscheinung von Helmholtz (Winkel\u00fcbersch\u00e4tzung), Thi\u00e9ry und Jttdd unhaltbar sind, dafs die Erscheinung einfach deshalb auftritt, weil \u00fcber einander gelegene Netz-hauttheile nach einander von dem Reiz getroffen werden. Es besteht also kein principieller Unterschied zwischen dieser Erscheinung und der Bewegungserscheinung, die man hat, wenn man auf eine rotirende endlose. Schraube blickt. Hiermit stimmt \u00fcberein, dafs, wie Pierce bemerkt, die Auf- und Abw\u00e4rtsbewegung auch dann gesehen wird, wenn die senkrechten langen Linien der Z\u00d6LLXER\u2019schen Figur ganz fehlen und nur die kurzen Schnittlinien da sind. Pierce zeigt schliefslich, dafs auch eine andere Erscheinung auf \u00e4hnliche Weise verst\u00e4ndlich gemacht werden kann, n\u00e4mlich die Kr\u00fcmmung einer Geraden, wenn man den Blick in einem die Gerades zweimal schneidenden Kreise \u00fcber die Gerade hinweggleiten l\u00e4fst.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).","page":383}],"identifier":"lit31785","issued":"1900","language":"de","pages":"383","startpages":"383","title":"A. H. Pierce: A New Explanation for the Illusory Movements seen by Helmholtz on the Z\u00f6llner Diagram. Psychological Review 7 (4), 356-376. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:41.656350+00:00"}