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{"created":"2022-01-31T16:27:56.406710+00:00","id":"lit31788","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 24: 385","fulltext":[{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n385\ndessen K\u00f6rper durch erbliche Belastung, Entbehrungen und \u00fcberm\u00e4fsige Arbeit geschw\u00e4cht ist, sechstens die der alten Jungfer.\n4. Die Langeweile in Folge von Einf\u00f6rmigkeit.\nDas Leben wird durch die Reize der Aufsenwelt erhalten. Die Un-beweglichkeit des umgebenden Mediums, die Wiederholung ohne f\u00fchlbare Ver\u00e4nderung sind Thatsachen von Einf\u00f6rmigkeit, welche uns dem Tode n\u00e4hern. Diese Einf\u00f6rmigkeit nun haben wir bei einer Lebensf\u00fchrung ohne Abwechselung, bei der Aus\u00fcbung des Berufes, beim gegenseitigen Accommo-diren der Ehegatten in der Liebe, sobald die Leidenschaft vor\u00fcber ist, innerhalb der Familie, hier besonders empfunden von denjenigen Gliedern, welche mit den Gef\u00fchlen und Gewohnheiten des Familienganzen nicht harmoniren, beim Leben auf dem Lande, im Kloster, im Gef\u00e4ngnifs. Auch kann, man im obigen Sinne von einer Langeweile des K\u00f6rpers sprechen, n\u00e4mlich eines solchen K\u00f6rpers, welcher in Folge von Krankheit nicht\nmehr die Empfindungen haben kann, welche er w\u00fcnscht z. B. kulinarische Gen\u00fcsse.\no. Die Langeweile durch Uebers\u00e4ttigung.\no o\nDer Reiche empfindet Langeweile, weil seine Handlungen nicht durch die Nothwendigkeit veranlafst werden, und weil seinen W\u00fcnschen die Bestimmtheit fehlt. Die Uebers\u00e4ttigung finden wir auch bei den Bewohnern grofser St\u00e4dte.\n6. Die Langeweile in Folge des Gef\u00fchls der Nichtigkeit des Lebens.\nDas genannte Gef\u00fchl kann verschiedene Gr\u00fcnde haben, erstens die Ersch\u00f6pfung der Organe, zweitens den Verzicht auf das Leben, z. B. beim Kranken, beim M\u00f6nch, drittens die \u00fceberzeugung, dafs Alles werthlos ist, wie bei Pessimisten, Nihilisten, Skeptikern. \u2014\nDas Voistehende bietet nur eine nothd\u00fcrftige Skizze einer umfangreichen Abhandlung, wTelche durch feine Beobachtungen, farbensatte Schilderungen und gl\u00e4nzenden Stil imponirt. Ob die Bezeichnung ..Langeweile als Ueberschrift am Platze ist, erscheint mir jedoch fraglich. Auch kommt es mir so vor, als ob die Differentierung in die Unterabtheilungen bisweilen (namentlich in 2. und 3.) zu weit ginge, so dafs die Unterschiede sich verwischen.\tGiessler. (Erfurt).\nM. W. Calkins. Elements of Conscious Complexes. Psychological Review 7 (4-377\u2014389. 1900.\nA erfasserin behauptet in diesem Artikel \u201eunanalysierbare Gef\u00fchle der Einheit, Mehrheit, Ganzheit, Aehnlichkeit, Gleichheit, Verschiedenheit, nothw endigen Verkn\u00fcpfung, Bekanntheit, Allgemeinheit\u201c etc. in sich wahrgenommen zu haben. Man m\u00fcsse daher drei Arten von Bewufstseins-elementen annehmen: \u201esubstantive\u201c (d. h. Empfindungselemente), \u201eattributive (Lust und Unlust) und \u201etransitionale Elemente\u201c (die oben erw\u00e4hnten \u201eGef\u00fchle\u201c).\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 24.\n26","page":385}],"identifier":"lit31788","issued":"1900","language":"de","pages":"385","startpages":"385","title":"M. W. Calkins: Elements of Conscious Complexes. Psychological Review 7 (4), 377-389. 1900","type":"Journal Article","volume":"24"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:27:56.406716+00:00"}