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{"created":"2022-01-31T16:25:54.431690+00:00","id":"lit31828","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 221","fulltext":[{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n221\nprimaire) and schliefslich auch zu allm\u00e4hlicher leichter Atrophie im h\u00f6her gelegenen Neuron (atrophie neurale secondaire). Es besteht also nicht nur Solidarit\u00e4t der einzelnen Theile des Neurons, sondern auch eine Zusammengeh\u00f6rigkeit verschiedener Neurone. Die anatomische und functionelle Unversehrtheit des Neurons h\u00e4ngt also zugleich von der Intactheit aller seiner Theile und von der Integrit\u00e4t der Neurone ab, welche ihm seine func-tionellen Erregungen liefern. \u201eDas Neuron lebt von seiner Function.\u201c\nGaupp (Breslau).\nBkbnhabd Holl\u00e4ndeb. Die Localisation der psychischen Th&tigkeiten im Gehirn. Ergebnisse der Experimental-Physiologie, von Sectionsbefnndea, von anatomischen nnd klinischen Beobachtungen, verwerthet Ihr die Locallsationslehre and Psychiatrie. Berlin, \u00c4ug. Hirschwald, 1900. 82 S.\nDie absolute Gr\u00f6fse des Gehirns ist kein MaafsBtab blofser intellectueller Kraft, da auch die moralischen Gef\u00fchle, die Leidenschaften und Triebe hierbei ber\u00fccksichtigt zu werden verdienen. Der Stimlappen ist vielmehr der Sitz der intellectuellen F\u00e4higkeiten; gegen deren Localisation in dem Hinterhauptslappen sind mancherlei Einw\u00e4nde zu machen.\nH. er\u00f6rtert des Weiteren die Lage des Centrums f\u00fcr die Sprache, den Musiksinn, das Zahlenged\u00e4chtnifs, den Farbensinn, f\u00fcr die Bewegung der Gesichtsmuskeln, der Beine, des Rumpfes und der oberen Gliedmaafsen, des Centrums f\u00fcr die optischen Erinnerungsbilder, den Geschmacksinn und den Geschlechtssinn, und bespricht die Bedeutung der einzelnen motorischen und sensorischen Centren f\u00fcr die einzelnen geistigen Th\u00e4tigkeiten und Eigenschaften, besonders nach der pathologischen Seite hin. Verf. will so dem Psychiater erm\u00f6glichen, \u201ebestimmte Formen und Anfangsstadien von Seelenst\u00f6rungen direct zu erkl\u00e4ren durch St\u00f6rung bestimmter Rindengebiete.\u201c So giebt er u. a. an die Lage des Krankheitsherdes der \u201emono-manie gaie\u201c, der \u201emonomanie triste\u201c, der \u201efolie furieuse\u201c.\nEs erscheint begreiflich, dafs H. bei seinen Angaben vielfach auf Gall\u2019s Ansichten Bezug nimmt, f\u00fcr den er sehr warm eintritt. Mit Recht hebt H. hervor, dafs man, wenn der Name Gall auftaucht, sofort und auch wohl nur an das phrenologische System, an die Organologie denkt, w\u00e4hrend Gall sich in erster Linie mit der Anatomie und Physiologie des Gehirns befafste und zur Vergleichung von Kopfformen nur da \u00fcberging, wo die Untersuchung des Gehirns nicht m\u00f6glich war. Ausdr\u00fccklich und namentlich werden die anatomischen Entdeckungen Gall's hervorgehoben, von denen die Leser dieser Zeitschrift interessiren werden die Entdeckung des wirklichen Ursprungs des Geruchs- und des Sehnerven, die Localisation des N. oculomotorius und des N. abducens. Indes irrt sich darin H. sehr, wenn er meint, dafs dies \u201eder Gall sei, den er kenne, den er entdeckt habe und hiermit der heutigen Gelehrtenwelt vorf\u00fchre\u201c. Offenbar sind Verf. die anziehenden Ausf\u00fchrungen von P. J. M\u00f6bi\u00fcs \u00fcber Gall in den ScHWDT'schen Jahrb\u00fcchern der ges. Med win 262 entgangen.\nBez\u00fcglich der Genese der Psychosen und ihrer klinischen Auffassung werden wohl wenige Psychiater mit H. \u00fcbereinstimmen ; aber da\u00bb hier aus-zufQhren w\u00fcrde den Rahmen dieser Zeitschrift \u00fcberschreiten.\nE. Schtjltze (Andernach).","page":221}],"identifier":"lit31828","issued":"1900","language":"de","pages":"221","startpages":"221","title":"Bernhard Holl\u00e4nder: Die Localisation der psychischen Th\u00e4tigkeiten im Gehirn. Ergebnisse der Experimental- Physiologie von Sectionsbefunden, von anatomischen und klinischen Beobachtungen, verwerthet f\u00fcr die Localisationslehre und Psychiatrie. Berlin, Aug. Hirschwald, 1900. 32 S","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:54.431695+00:00"}