Open Access
{"created":"2022-01-31T16:22:08.053421+00:00","id":"lit31835","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Gaupp","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 224-225","fulltext":[{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nIAteraturbericht.\ngehend die Ausl\u00f6sung von Bewegungen ; er setzt aber die Kraft der Muskelarbeit umsomehr herab, je st\u00e4rker diese in Anspruch genommen wird; er steigert also die Erm\u00fcdbarkeit. Regelm\u00e4fsiger Genufs des Alkohols erzeugt schon nach wenigen Tagen eine dauernde Herabsetzung der Leistungsf\u00e4higkeit, die sich nur ganz allm\u00e4hlich wieder ausgleicht und noch einige Zeit lang eine gr\u00f6fsere Empfindlichkeit gegen die Alkoholwirkung zur\u00fcck-l\u00e4fst. Mit vollem Recht folgert Kb\u00e4pelin aus den Ergebnissen der Experimente, dafs der Alkohol kein harmloses Genufsmittel sei.\nGaupp (Breslau).\nTh. Ziehen. Ein Beitrag zur Lehre von den Beziehungen zwischen Lage and Function im Bereich der motorischen Region der Grofshirnrinde mit specieller R\u00fccksicht auf das Rindenfeld des Orbicularis ocnli. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 158-173. 1899.\nFremde und eigene Thierversuche sowie klinische Beobachtungen haben den Verf. zu dem Ergebnifs gef\u00fchrt, dafs das Orbicularisfeld bei Thier und Mensch zur Zeit noch nicht hinreichend sicher nach allen Seiten abgegrenzt werden kann. Seine vordere Grenze liegt beim Menschen und Orang im Sulcus praecentralis, bei dem Makak im Sulcus praecentralis oder centralis, beim Hund in der oberen Lippe des Sulcus coronalis, beim Schaf hinter bezw. unter dem Sulcus coronalis. Die hintere Grenze ist noch nicht festgestellt.\nEin Vergleich physiologischer und anatomischer Thatsachen ergiebt nun, dafs \u201eim Ganzen gegen die Primaten hin und noch innerhalb der Primaten gegen die Anthropomorphen und den Menschen hin die Lage des Centrums des Orbicularis oculi sich frontalw\u00e4rts verschoben hat\u201c. Auch f\u00fcr die Extremit\u00e4tencentren sei eine \u00e4hnliche Verschiebung nachweisbar. Es komme nun aber Rindengebieten gleicher Function keineswegs genau die homologe Lage bez\u00fcglich Furchen und Windungen zu. Die Furchen machen also die Wanderung der Function nicht immer mit Auch sonst biete das Gehirn Beispiele von Functionswanderungen bei Erbaltenbleiben der gr\u00f6ber anatomischen Organisationen.\nGaupp (Breslau).\nEd. Clapab\u00e8db. La perception st\u00e9r\u00e9ognostiqae dans deux cas d\u2019h\u00e9mipl\u00e9gie c\u00e9r\u00e9brale infantile. Journal de Physiologie et de Pathologie, g\u00e9n\u00e9rale (5), 1001\u20141006. 1899.\nDer Verf. wirft die Frage auf: Giebt es eine Tastl\u00e4hmung (abolition de la perception st\u00e9r\u00e9ognostique) bei intacter peripherer SenBibiht&t? Wernicke hat den Nachweis geliefert, dafs bei Erkrankung einer bestimmten Stelle des Gehirns v\u00f6llige Tastl\u00e4hmung der Hand bei geringen motorischen und sensiblen St\u00f6rungen eintreten kann. Clapab\u00e8db konnte dies wiederholt best\u00e4tigen. Er giebt aber \u2014 und das ist immerhin wichtig \u2014 zu, dafs ideale F\u00e4lle von Tastl\u00e4hmung bei absolut intacter Sensibilit\u00e4t nicht bekannt seien. So sei es schwer zu beweisen, dafs das Tastverm\u00f6gen durch eine corticale L\u00e4sion, welche die Associationen zwischen den einzelnen sensiblen Elementen zerst\u00f6rte, verloren gehen k\u00f6nne. Er sucht der Frage deshalb auf einem anderen Wege die Antwort. Er sagt: das stereo-","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"IAteraturbericht\n225\ngnostische Verm\u00f6gen verlangt gewisse geeignete Associationen; sind diese nicht dnrch Hebung oder Erziehung gebildet worden, so kann ein stereo-gnostisches Erkennen nicht statthaben. Beweis: Manche F\u00e4lle von cerebraler Kinderl\u00e4hmung, wo in Folge sehr fr\u00fchen Auftretens der Krankheit die betroffene Extremit\u00e4t nicht ge\u00fcbt, sondern vernachl\u00e4ssigt wird und wo dann bei relativ guter Sensibilit\u00e4t eine v\u00f6llige Tastl\u00e4hmung bestehen kann. Clapab\u00e8db schildert einen solchen Fall recht anschaulich und stellt ihm rar Illustration einen anderen gegen\u00fcber, wo trotz schwerer motorischer St\u00f6rungen (Contracturen der Hand und der Finger, Unf\u00e4higkeit tastende Bewegungen mit den Fingern zu machen) ein leidlich gutes stereognostisches Erkennen bestand, weil das Leiden erst im 8. Lebensjahr aufgetreten war.\nGaupp (Breslau).\nAhmen Tschebmax. Ueber die Folgen der Durchschneidung des TrapexkSrpers bei der Kitxe. Neurologisches Centralblatt (15), 674\u2014685 ; (16), 731\u2014741. 1899.\nVerf. duTchtrennte bei einer Katze auf einer Seite den Trapezk\u00f6rper in der Austrittslinie des Abducens und giebt in obigem Aufsatze eine genaue und eingehende Schilderung der sich an die Verletzung an-achliefsenden Degenerationen, die er nach der MABCHi\u2019schen Methode 14 Tage nach dem operativen Eingriffe fand. Es gen\u00fcgt, an dieser Stelle anzugeben, dafs er in der centralen Geh\u00f6rleitung der Katze zahlreiche ungekreuzte Fasern, speciell aus dem Complexe der oberen Olive fand; er nimmt mit Held als wahrscheinlich an, dafs die Geh\u00f6rleitung eine blos partielle Kreuzung aufweist.\tE. Schultzb (Andernach).\nPaul Habtenbebg. Sur le si\u00e8ge des images motrices. Revue de psychologie clinique et th\u00e9rapeutique 3, 109\u2014115. 1899.\nVerf. definirt die images motrices als einen sich in der Hirnrinde abspielenden Vorgang, welcher die Ausf\u00fchrung einer Bewegung in die Wege leitet und die einzelnen elementarsten Bewegungen zu der gewollten Bewegung vereinigt. Er verlegt ihren Sitz in die Associationsfelder Flechsig\u2019s, besonders deren Grenzen, in die N\u00e4he der Projectionscentren. Eine genauere Localisation ist m\u00f6glich bez\u00fcglich der Sprache und Schrift. Wahrscheinlich wird jede Art einer coordinirten, einer bestimmten Function dienenden Bewegung eines Tags pr\u00e4ciser localisirt werden k\u00f6nnen. Die Betheiligung der einzelnen Bestandtheile des specifischen Nervengewebes an dem genannten Vorg\u00e4nge festzustellen ist nicht ang\u00e4ngig. Auch die so enthusiastisch auf genommene und in letzter Zeit nicht minder lebhaft be lehdete Neuronentheorie hat uns trotz all\u2019 ihrer ber\u00fcckenden suggestiven Kraft bez\u00fcglich der Auffassung der psychischen Mechanismen nicht sonderlich weitergebracht.\tE. Schultze (Andernach).\nH. Ito. Ueber die Art der W\u00e4rmebildnng nach Gehirnstich. Zeitschr. f. Biologie 38, N. F. 20, 63\u2014226. 1899.\nIxo hat im physiologischen Institut in Bern experimentelle Untersuchungen behufs L\u00f6sung der Frage nach dem Ort und der Wirkungsweise eines oder mehrerer thermischer Centren im Nervensystem angestellt; sie werden in der vorliegenden grofsen Arbeit ausf\u00fchrlich mitgetheilt. Eine Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 23.\t15","page":225}],"identifier":"lit31835","issued":"1900","language":"de","pages":"224-225","startpages":"224","title":"Ed. Clapar\u00e8de: La perception st\u00e9r\u00e9ognostique dans deux cas d'h\u00e9mipl\u00e9gie c\u00e9r\u00e9brale infantile. Journal de Physiologie et de Pathologie g\u00e9n\u00e9rale (5), 1001-1006. 1899","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:08.053427+00:00"}