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{"created":"2022-01-31T16:23:22.737677+00:00","id":"lit31841","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heller, Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 228-229","fulltext":[{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\nLiteraturberichL\nVersuchspersonen. Verf. unterscheidet zwischen physiologischen und pathologischen Trugwahrnehmungen.\nWeder in der H\u00f6rweite noch in der Riechsch\u00e4rfe liefe sich ein Unterschied zwischen Blinden und Sehenden nachweisen.\nTh. Hkllxr (Wien).\n\u00a3. Bloch. Ueber einheitliche Bezelch&ingea der etologisehei Functiouprfifhi|i-methoden und ihrer Resultate. Zc\u00fctchr. f. Ohrenhdlk. 33 (3u.4), 203\u2014223. 1898.\nVerf. weist auf die mannigfachen Mifsverstftndnisse hin, die sich aus den bisherigen Bezeichnungen der otologischen Functionsprflfungsmethoden ergeben k\u00f6nnen. Eine einheitliche Terminologie w\u00e4re dringend nothwendig, zumal die H\u00f6rprfifungsmethoden in der letzten Zeit v\u00f6llig ausgebaut worden sind. Die Vorschl\u00e4ge des Verf.'s beziehen sich jedoch vornehmlich auf die Praxis des Ohrenarztes und k\u00f6nnen daher an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden.\nBei der statischen Functionspr\u00fcfung kommen verschiedene Stellungen und active Bewegungen mit offenen und mit geschlossenen Augen in Betracht, die ohne Apparate leicht ausgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. F\u00fcr diese empfiehlt der Verf. einige leicht verst\u00e4ndliche Symbole, bemerkt aber, dais die statische Functionspr\u00fcfung noch ihrer methodischen Ausgestaltung harre.\tTh. Hbllbb (Wien).\nV. Urbantschitsch. I. Ueber HGrdefeete bei Taubstummen. II. Ueber die praktische Durchf\u00fchrung der methodischen HOr\u00fcbungen in Taubstummen-\nschulen. Zeitschr. f. OhrmheUk. 33 (3u. 4), 224\u2014238, 238\u2014243. 1898.\nI. Verl hat 80 Z\u00f6glinge der israelitischen Taubstummenanstalt in Wien auf ihr H\u00f6rverm\u00f6gen gepr\u00fcft und hierbei nach Ausschlu\u00df von acht ungeeigneten Versuchspersonen folgende \u00fcberraschende Resultate gewonnen :\nVon 72 Z\u00f6glingen h\u00f6rten 54 mit beiden Ohren alle T\u00f6ne der vom Verf. construirten Harmonika vom Contra-A bis zum viermal gestrichenen f. Von den \u00fcbrigen 18 F\u00e4llen h\u00f6rten drei mit einem Ohre alle T\u00f6ne, 14 erwiesen sich als partiell taub, nur e i n Z\u00f6gling war beiderseits total taub.\nWeit ung\u00fcnstiger sind die von Bezold in der M\u00fcnchener Taubstummenanstalt erhaltenen Resultate. Er fand unter 156 Geh\u00f6rorganen 48mal totale Taubheit, 108mal H\u00f6rreste, ein Geh\u00f6r f\u00fcr alle T\u00f6ne in keinem Falle.\nVerf. bezieht diese auff\u00e4lligen Verschiedenheiten haupts\u00e4chlich auf die beobachteten Pr\u00fcfungsmethoden : er benutzte seine in fr\u00fcheren Arbeiten ausf\u00fchrlich beschriebene Harmonika, Bezold die continuirliche Tonreihe. Die letztere producirt T\u00f6ne von mittlerer Intensit\u00e4t, da nach Bezold ein H\u00f6rverm\u00f6gen, das sich bei mittelstarken T\u00f6nen nicht nachweisen l\u00e4fst, keinen praktischen Werth hat. Ukbantschitsch\u2019s Harmonika bringt aufser-ordentlich kr\u00e4ftige T\u00f6ne hervor, welche die Schallst\u00e4rke der im praktischen Leben vornehmlich in Betracht kommenden H\u00f6reindr\u00fccke bedeutend \u00fcbertreffen k\u00f6nnen. Mittels dieses Instrumentes wies Urbantschttsch in zahl-","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n229\nreichen Fallen die Unbest\u00e4ndigkeit scheinbar bestehender Tonl\u00fccken, ferner die schwere Erregbarkeit des H\u00f6rverm\u00f6gens bei Taubstummen nach.\nVerf. bemerkt schliefslich, dafs manche Taubstummen f\u00fcr musikalische T\u00f6ne taub sind und sich dennoch den akustischen Uebungen mit \u201eSprach t\u00f6nen\u201c zug\u00e4nglich erweisen, \u201eals Beweis, dafs in diesem Falle f\u00fcr die betreffenden T\u00f6ne keine Taubheit, sondern nur eine besonders trage Erregbarkeit bestand, die sich anf\u00e4nglich nur starken Schallreizen zug\u00e4nglich erwies und durch fortgesetzte Anregungen allm\u00e4hlich leichter ausl\u00f6sbar wurde.\u201c\nBef. m\u00f6chte sich erlauben, in Hinblick auf die lediglich durch starke T\u00f6ne ausl\u00f6sbaren H\u00f6reindr\u00fccke bei Taubstummen \u00fcber folgende Beobachtungen zu berichten:\nEin taubstummes Kind reagirte auf alle nahen, starken Schalleindr\u00fccke in unzweideutiger Weise. Trotzdem liefs sich aber nach einiger Zeit der Nachweis erbringen, dafs das Kind f\u00fcr akustische Sensationen vollst\u00e4ndig unempf\u00e4nglich sei. Die vermeintlichen Schalleindr\u00fccke konnten nur als schwache Schmerz- oder unbestimmte Tastempfindungen gedeutet werden. Ein erwachsener, sprechender Taubstummer berichtete, dafs bei ihm jeder starke Schall eine deutliche, schwach unlustbetonte Empfindung hervorbringe, die er stets im linken Ohr localisire.\nDiese Erfahrungen sprechen daf\u00fcr, dafs starke Sch\u00e4lle zuweilen bei Taubstummen constante, deutliche, sicherlich aber nicht akustische Empfindungen ausl\u00f6sen, die in das Geh\u00f6rorgan verlegt werden. Bevor diese eigent\u00fcmlichen Sensationen nicht n\u00e4her studirt sind, w\u00e4ren nach Ansicht des Bef. die Ergebnisse der H\u00f6rpr\u00fcfungen mit starken T\u00f6nen bei Taubstummen mit Vorsicht aufzunehmen.\nn. In Entgegnung einer Aeufserung Passow\u2019b \u00fcber die H\u00f6r\u00fcbungen von Urbantschitsch bespricht Verf. die Erfolge seiner Methode in den Wiener Taubstummenanstalten, ohne \u00fcber diese Neues zu berichten.\nTh. Hblleb (Wien).\n8huzo Kure. Biber die Minimalgrenze der fmdocntanen Sensibilit\u00e4t bei den Japanern. Zeitschr. f\u00fcr Elektrotherapie und \u00e4rztliche Elektrotechnik (3), 103\u2014108. 1899.\nKurs sieht in dem elektrischen Strom das bequemste Mittel zur Messung der Hautsensibilit\u00e4t. Er verwendet bei der Pr\u00fcfung der farado-cutanen Sensibilit\u00e4t nicht die Ess\u2019sche Elektrode, sondern eine ihr \u00e4hnliche Doppelelektrode, die aus 16 Kupferdr\u00e4hten besteht, welche zusammen eine runde S\u00e4ule von 1 cm Durchmesser bilden. Ferner ben\u00fctzt er einen du Bois-BsYMOirD\u2019schen Schlittenapparat und zwei L\u00c9CLANCH\u00c9\u2019sche Batterien, \u201ewelche einen elektrischen Strom von 6 M.A. geben\u201c. Er hat bei 64 theils m\u00e4nnlichen theils weiblichen Personen, deren Alter zwischen 18 und 67 Jahren schwankte, die faradocutane Sensibilit\u00e4t verschiedener Haut-steilen untersucht und dabei gefunden, dafs sich einzelne Hautstellen beim Manne anders verhalten als beim Weib, dafs ferner oft Differenzen zwischen rechts und links bestehen, und dafs endlich \u2014 und das ist wohl das Wichtigste \u2014 die faradocutane Empfindlichkeit der einzelnen K\u00f6rpertheile ganz verschieden ist. Die Empfindlichkeitsskala ist nach nach den Unter-","page":229}],"identifier":"lit31841","issued":"1900","language":"de","pages":"228-229","startpages":"228","title":"V. Urbantschitsch: I. Ueber H\u00f6rdefecte bei Taubstummen. II. Ueber die praktische Durchf\u00fchrung der methodischen H\u00f6r\u00fcbungen in Taubstummenschulen. Zeitschr. f. Ohrenheilk. 33 (3 u. 4), 224-238, 238-243. 1898","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:22.737682+00:00"}