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{"created":"2022-01-31T16:26:29.904285+00:00","id":"lit31860","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Groenouw","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 23: 314-315","fulltext":[{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314\nLiteraturberich t.\nHierzu ist zu bemerken, dafs ich erst k\u00fcrzlich einen Fall mit ganz analogen .St\u00f6rungen beobachtete, aus denen auf einen Hydrocephalus intern, geschlossen wurde. Die Section best\u00e4tigte die Diagnose, und es ist vielleicht kein Zufall, dafs die zweite Patientin B.'s ebenfalls an hochgradigem Hydrocephalus litt.\tStorch (Breslau).\nC\u00e9cile Vogt. \u00c9tade sv la \u25a0j\u00e9lb\u00fcsatiea iss kfatispk\u00e8res c\u00e9r\u00e9bnax. Paris 1900. (Leipzig, Barth.) 72 8.\nIn einer \u00e4ufserst sorgf\u00e4ltigen Arbeit hat Verf. ihre Beobachtungen \u00fcber die Markscheidenentwickelung im Grofshirn von Thieren und Menschen niedergelegt. Sie hat die Gehirne von 30 jungen Katzen, 20 Hunden, 12 Kaninchen und 6 Kindern mit H\u00fclfe von nach Weigert gef\u00e4rbten, in verschiedenen Richtungen gelegten Schnittserien untersucht.\nIhre Resultate k\u00f6nnen den FLECHSio\u2019schen Anschauungen fiber den Bau der Grofshimrinde nicht zur St\u00fctze dienen ; sie sprechen f\u00f6r das Vorhandensein von Projectionsfasem in der gesammten Hirnrinde.\nVerf. giebt folgende Schlufsfibersicht ihrer Forschungsergebnisse:\n1.\tIn grofsen Z\u00fcgen besteht eine v\u00f6llige Uebereinstiminung im Vorgang der Markscheidenentwickelung bei Mensch und Thier.\n2.\tBei Mensch und Thier fanden sich im Bereiche der Projections-faserung solange marklose Z\u00f6ge, als markfreie Zonen in der Rinde Vorkommen, und diese markfreien Stellen der Projectionsfaserung sind nach den Ergebnissen der secund\u00e4ren Degeneration genau dieselben, welche zu den iharkfreien Rindengebieten geh\u00f6ren.\n3.\tDiese erst sp\u00e4t markhaltig werdenden Z\u00fcge von Projectionsfasem haben eine so grofse Ausdehnung, dafs man daraus auf einen grofsen Reichthum der zugeh\u00f6rigen Rindenfelder an Projectionsfasem schliefsen mnfs.\n4.\tDas Studium der Markscheidenentwickelung spricht also nicht gegen die Erfahrungen bei der secund\u00e4ren Degeneration, denen zufolge jeder Theil der Hirnrinde Projectionsfasem in so grofser Menge enth\u00e4lt, dafs die Annahme reiner Associationsfelder ungerechtfertigt erscheint.\n5.\tEbensowenig ist die FLECHsm\u2019sche Lehre von den fundamentalen\nUnterschieden zwischen Thier- und Menschengehirn aufrecht zu erhalten. Im Gegentheil lehrt das vergleichend anatomische Studium der Markscheidenentwickelung die nahe Verwandtschaft des Menschen mit den \u00fcbrigen placentalen S\u00e4ugethieren.\tStobch (Breslau).\nE. Hering. Heber die firemen der Sehsch\u00e4rfe. Berichte der mathematisch-physischen Classe der Kgl. Sachs. Gesellschaft der Wissenscha\u00dfen zu Leipzig. 4. December 1899, S. 16\u201424.\nAls Maafs der Sehsch\u00e4rfe benutzt man gew\u00f6hnlich den Gesichtswinkel des kleinsten gegenseitigen Abstandes, bei welchem zwei m\u00f6glichst feine Punkte oder Linien noch gesondert wahrnehmbar sind. Auf diese Weise bestimmt man zwar die Grenzen des optischen Aufl\u00f6sungsverm\u00f6gens, nicht aber die eigentliche Feinheit des optischen Raumsinns d. h. die kleinste Verschiedenheit der Lage oder Gr\u00f6fse, welche das Auge noch zu erkennen vermag. Verschiebt man n\u00e4mlich an einer noniusartigen Vorrichtung die","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n315\neine H\u00e4lfte eines feinen geraden Striches gegen die andere H\u00e4lfte mittels einer Mikrometerschraube so weit, bis die Lageverschiedenheit beider H\u00e4lften eben merklich wird, so erh\u00e4lt man \u201eals kleinsten Gesichtswinkel\u201c eine erheblich geringere Gr\u00f6fse als der allgemein angenommenen entspricht. Man kann dann n\u00e4mlich Lagen unterschiede noch erkennen, denen ein Gesichtswinkel von 10\u201c bis 12\u201c entspricht Verf. giebt hierf\u00fcr folgende Erkl\u00e4rung. Theilt man eine Fl\u00e4che durch eine verticale Linie in zwei H\u00e4lften, deren eine schwarz, die andere weifs gef\u00e4rbt ist, und zerlegt diese Fl\u00e4che durch einen Horizontalschnitt in eine obere und untere H\u00e4lfte, so kann man mittels einer Mikrometerschraube beide H\u00e4lften so gegen einander verschieben, dafs die verticalen Grenzlinien zwischen Schwarz und Weifs in der oberen und der unteren H\u00e4lfte nicht mehr in einer Flucht liegen, sondern etwas gegen einander verschoben sind. Setzen wir nun den idealen Fall, dafs die sechseckigen Sehfeldelemente der Netzhaut (die optischen Querschnitte der Zapfen) in geraden und zuf\u00e4llig dem Bilde der Grenzlinie parallelen Reihen angeordnet w\u00e4ren. Solange die beiden verticalen Grenzlinien in einer Flucht liegen, wrerden alle Sehfeldelemente einer Verticalreihe gleichstark durch das Licht der weifsen Fl\u00e4chenh\u00e4lfte erregt werden. Verschiebt man nun aber die obere so gegen die untere Fl\u00e4chenh\u00e4lfte, dafs beispielsweise das Netzhautbild der weifsen Fl\u00e4che in der oberen H\u00e4lfte etwas weiter nach rechts her\u00fcber reicht als in der unteren, so f\u00e4llt unter Umst\u00e4nden in der oberen H\u00e4lfte ein Theil des Bildes der weifsen Fl\u00e4che schon auf eine etwas weiter rechts gelegene verticale Ele-mentenreihe, welche in der unteren H\u00e4lfte noch vollkommen in dem schwarzen Theile des Bildes liegt. Es braucht so nur ein sehr kleiner Theil jedes Elementes von dem weifsen Licht getroffen zu werden, um eine merkliche Erregung auszul\u00f6sen und damit auch die Lageverschiedenheit der beiden Linienh\u00e4lften merklich zu machen. Vorausgesetzt ist hierbei, dafs je zwei benachbarten Sehfeldelementen eben merklich verschiedene Ortswerthe zukommen. Freilich wird eine kleine Verschiebung des Linienbildes auf der Netzhaut hinreichen, um beide Linienh\u00e4lften wieder auf eine und dieselbe Elementenreihe von durchg\u00e4ngig gleichem Breitenwerth zu bringen, aber eine abermalige kleine Verschiebung des Auges wird beide Linienh\u00e4lften wieder auf Reihen verschiedenen Breiten-werthes gelangen lassen. Diese zwar vor\u00fcbergehende, aber sich wiederholende Merklichkeit der Lageverschiedenheit kann gen\u00fcgen, die Wahrnehmung der letzteren zu sichern.\nBeim binocularcn Tiefsehen handelt es sich ebenfalls um die Wahrnehmung von Lageverschiedenheiten. Derartige Versuche, welche ergaben, dafs die Genauigkeit der binocularen Tiefenwahrnehmung viel gr\u00f6fser ist, als man nach den bisherigen Anschauungen \u00fcber das Aufl\u00f6sungsverm\u00f6gen des Auges erwarten konnte, regten den Verf. zu dem vorstehenden Vortrage an.\tGroenouw (Breslau).\nM. Mebdas. Die erwerbliche Sehsch\u00e4rfe, ihre Untersuchung and Berechnung.\nDissert\u00e2t. Breslau 1899. 26 S.\nVerf. setzt zun\u00e4chst auseinander, in welcher Weise die wissenschaftliche Sehsch\u00e4rfe bestimmt wird, sodann geht er auf den Begriff der er-","page":315}],"identifier":"lit31860","issued":"1900","language":"de","pages":"314-315","startpages":"314","title":"E. Hering: Ueber die Grenzen der Sehsch\u00e4rfe. Berichte der mathematischphysischen Classe der Kgl. S\u00e4chs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. 4. December 1899, S. 16-24","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:29.904290+00:00"}