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{"created":"2022-01-31T16:28:18.287992+00:00","id":"lit31895","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 122-123","fulltext":[{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nLiteraturbericht.\nAblenkung die Zahl dieser Antworten. \u2014 Bei einer zweiten Versuchsperson zeigte sich keine Verschiedenheit im aufmerksamen und abgelenkten Verhalten.\tW. Stehn (Breslau).\nC. E. Seashore und M. C. Williams. An Illusion of Length. Psychol. Bevietr 7 (6), 592\u2014599. 1900.\nWenn man eine gerade Linie doppelt so lang zu machen sucht wie eine gegebene Grade, so macht man die l\u00e4ngere Linie etwas zu kurz, d. h. man \u00fcbersch\u00e4tzt ihre L\u00e4nge. Diese T\u00e4uschung wird in speciellen F\u00e4llen untersucht. 1. Iqj Falle eines Doppelquadrats ist die T\u00e4uschung wirksam sowohl f\u00fcr horizontale als f\u00fcr verticale Lage ; sie ist st\u00e4rker als die bekannte Uebersch\u00e4tzung verticaler Linien im Vergleich zu horizontalen. 2. Im Falle der Schenkel eines rechten Winkels, von denen der eine doppelt so lang ist wie der andere, tritt die T\u00e4uschung ebenfalls auf. 3. In parallelen Linien, von denen die eine doppelt so lang wie die andere ist, wird die l\u00e4ngere ebenfalls \u00fcbersch\u00e4tzt; aber die T\u00e4uschung ist in diesem Falle nicht sehr stark. 4. Keine T\u00e4uschung ist zu beobachten, wenn an Stelle der parallelen Linien Punktdistanzen verglichen werden. Die Verff. erkl\u00e4ren diese T\u00e4uschungen durch Augenbewegungen und Contrast. Letztere Bedingung scheint ihnen besonders wirksam bei Kindern.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nH. Judd. A Study of Geometrical Illusions. Psychological Beriete 6, 241-261. 1899.\nDer Verf. glaubt (wesentlich in Uebereinstimmung mit der 1897 vom Referenten entwickelten Anschauung) die PoGOENDORFF\u2019sche und die Z\u00f6LLNER'sche T\u00e4uschung prim\u00e4r auf eine Fehlsch\u00e4tzung linearer Distanzen, genauer auf eine Verschiebung von Punkten in Bezug auf andere Punkte im Gesichtsfelde, zur\u00fcckf\u00fchren zu m\u00fcssen ; so zwar, dafs Augenbewegnngen von einem zum anderen Punkte, und damit die entsprechenden Distanien, \u00fcber- bezw. untersch\u00e4tzt werden, je nachdem der weitere Inhalt des Gesichtsfeldes dazu angethan ist, Bewegungstendenzen entgegengesetzter beiw. gleicher Richtung zu erregen. Quantitative Versuche \u00fcber die Vergleichuug von Theilen einer horizontalen Linie, welche entweder durch verticale oder durch schiefe Parallellinien begrenzt werden, sowie mehrfache Modificationen der PoGGENDORFF\u2019schen Figur scheinen diese Ansicht zu best\u00e4tigen.\nHeymans (Groningen).\nJ. R. Angell u. W. Fite. The Monaural Localization of Sound. Psychol. Rn. H (3), 225\u2014246. 1901.\nAngell und Fite machten Versuche \u00fcber Schalllocalisation mit einem Mann, der auf dem einen Ohre v\u00f6llig taub war. Wenn der Schall von der Seite des tauben Ohres kam, war die Localisation schlecht, ziemlich gut dagegen, wenn von der Seite des gesunden Ohres. Die Localisation scheint in diesem Falle durch qualitative Verschiedenheiten erm\u00f6glicht zu sein, je nachdem der Schall von der einen oder anderen Richtung kommt. Wie diese qualitativen Verschiedenheiten zu Stande kommen, dar\u00fcber machen","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht\n123\nlie Verff. nur sehr allgemein gehaltene Angaben. Sie sehen die Ursache 1er qualitativen Verschiedenheiten einfach in einer Verst\u00e4rkung oder D\u00e4mpfung von Obert\u00f6nen. Diese Behauptung wird insofern durch die experimentellen Ergebnisse gest\u00fctzt, als obertonreiche T\u00f6ne in der That viel leichter als einfache T\u00f6ne einohrig localisirt werden. Trotzdem scheint dem Referenten diese Erkl\u00e4rung nicht ganz \u00fcberzeugend. Die Sache d\u00fcrfte doch wohl nicht so einfach sein. Die Verff. suchten festzustellen, ob Tastempfindungen irgend welche Rolle bei der Schalllocalisation spielen. Die Localisation war jedoch ebenso gut, wenn Tastempfindungen unm\u00f6glich gemacht oder wenigstens sehr erschwert waren. Die Bedingungen der Localisation d\u00fcrften demnach g\u00e4nzlich auf dem Gebiet des Geh\u00f6rsinns zu suchen sein. Der Artikel enth\u00e4lt eine Anzahl anregender Thatsachen, aber von einer L\u00f6sung des Problems sind wir noch weit entfernt.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nA. Bixet. Attention et Adaptation. Ann\u00e9e psychologique 6, 248\u2014404. 1900.\nDie Untersuchungen dienten einem differentiell-psychologischen Zwecke. Ihre Absicht war, einfache Methoden zu finden, durch welche die willk\u00fcrliche Aufmerksamkeit des Einzelnen in ihrer Leistungsf\u00e4higkeit gemessen werden konnte. Versuchspersonen waren 11 Sch\u00fcler einer Elementarschule im durchschnittlichen Alter von 11 Jahren. Diese waren nach Angabe der Lehrer so ausgesucht, dafs 5 eine Gruppe recht intelligenter und 6 eine solche recht wenig intelligenter Sch\u00fcler bildeten. An diesen Sch\u00fclern wurden der Reihe nach die verschiedensten ,tests' angewendet: 1. Raumempfindlichkeit der Haut, 2. einfache und Wahlreactionen, 3. Z\u00e4hlung von Punkten, die regelm\u00e4fsig in Linien oder unregelm\u00e4fsig in Haufen vertheilfc waren, 4. Wahrnehmung kleiner Aenderungen in der Geschwindigkeit von Metronomschl\u00e4gen, 5. Z\u00e4hlung rhythmischer Metronomschl\u00e4ge, 6. Copiren von Ziffern, S\u00e4tzen und geometrischen Figuren, 7. Maximalged\u00e4chtnifs f\u00fcr Buchstaben und Zahlen, 8. Wahrnehmung und Wiedergabe momentan dargebotener Worte und Zeichnungen, 9. Anstreichen bestimmter Buchstaben in einem Text. Alle Versuche sind mehrmals in gewissen Zwischenr\u00e4umen wiederholt worden.\nAls erfolgreich galten diejenigen Versuche, bei denen deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen der Intelligenten und Unintelligenten zu constatiren waren. Hauptergebnifs : obgleich die Versuche in keiner Weise die Intelligenz, d. h. die Auffassungsf\u00e4higkeit der Pr\u00fcflinge, sondern nur eine bestimmte Anspannung der Aufmerksamkeit zum Gegenst\u00e4nde hatten, zeigten sie doch fast alle eine deutliche, oft sehr betr\u00e4chtliche Differen-zining zwischen den Intelligenten und Nicht-Intelligenten, und zwar zu Gunsten der Ersteren. Keinen Erfolg nach dieser Richtung hatten nur die unter 2 und 4 genannten Versuche und die Erkennung momentan dargebotener Worte. Als besonders charakteristisch seien erwr\u00e4hnt die Copir-versuche (6). Das Maafs war hier gegeben durch den Umfang und Inhalt derjenigen Elemente, welche in einen einzelnen Copirungsact zusammen-gefafst wurden; die Intelligenten fafsten im Durchschnitt 3,6, die Unintelligenten 2,8 Ziffern zusammen; jene zerlegten einen Satz vorwiegend","page":123}],"identifier":"lit31895","issued":"1902","language":"de","pages":"122-123","startpages":"122","title":"J. R. Angell u. W. Fite: The Monaural Localization of Sound. Psychol. Rev. 8 (3), 225-246. 1901","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:18.287998+00:00"}