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{"created":"2022-01-31T16:26:28.657205+00:00","id":"lit31900","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 131-132","fulltext":[{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"titeraturberieht.\n131\nzweigliedrigbewufst gewordene Associationen, Associationen, in denen sich dem A-Ph\u00e4nomen sofort ein /^-Ph\u00e4nomen anschliefst, das dem Erlebenden deshalb auff\u00e4llig ist, weil es nicht mit dem A-Ph\u00e4nomen in einem Zusammenh\u00e4nge steht, wie er sonst bei Associationen beobachtet su werden pflegt.\u201c Nach C. \u201eist die mittelbare Association su verstehen als ein Specialfall der directen s weigliedrigen Associationen, in denen das 22-Ph\u00e4nomen ein Vorstellungen-Complez (Begriffssph\u00e4re) ist.\u201c Der Verf. sucht dann zu zeigen, dafs die Bildung des Terminus \u00bbmittelbare Association\u00ab auf einem Mifsverst\u00e4ndnifsberuht. \u201e\u00bbVermittelt\u00ab wird die in Frage stehende Association durch das aus dem A-Ph\u00e4nomen perseverirende Moment; auf diese Vermittelung kann das Wort \u00bbmittelbar\u00ab nicht gehen; denn gleiche Vermittelung ist auch bei jeder directen Association der Fall. Der Unterschied zwischen den beiden Associationsformen liegt nicht in der Verkn\u00fcpfung des A- mit dem B-Ph\u00e4nomen, sondern darin, welcher Bestandteil des /2-Complexes klar und deutlich wird. Sind in den meisten F\u00e4llen die Elemente, die sich innerhalb des /2-Complexes zu einer deutlichen Vorstellung zusammenschliefsen, unmittelbar auf den perseverirenden, den /2-Complex anregenden Bestandteil des A-Ph\u00e4nomens bezogen, so haben in unserem Specialfall die zu einer Vorstellung zusammenschliefsenden reproductive\u00bb Elemente ihren Assimilationsmittelpunkt aufserhalb jenes perseverirenden Bestandteils. Es ist also im ersteren Falle die Verwandtschaft der hervortretenden Vorstellung mit dem A-Ph\u00e4nomen tats\u00e4chlich eine n\u00e4here, unmittelbarere, als im letzteren. Und deshalb, meine ich, ist der nun einmal eingef\u00fchrte Ausdruck \u00bbmittelbare\u00ab Association als Gegensatz von \u00bbunmittelbar\u00ab oder \u00bbdirect\u00ab ertr\u00e4glich.\u201c\nDie Arbeit wurde in Wundt's Laboratorium w\u00e4hrend eines Zeitraums von S Semestern ausgef\u00fchrt. Sie ist in hohem Grade interessant. Reich an mitgetheiltem Versuchsmaterial wie an neuen Gesichtspunkten, wird sie zu mannigfachen weiteren Arbeiten auf diesem noch viel umstrittenen Gebiete Anlafs geben. Der Verf. bedauert, dafs er seine Arbeit aus Mangel an Zeit unterbrechen mufste, hofft aber mit dem vorliegenden anderen Arbeitern unn\u00f6thige M\u00fche erspart zu haben. Wie man den Folgerungen des Verf.\u2019s auch gegen\u00fcberstehen mag, so wird man ihm f\u00fcr die sorgf\u00e4ltige Durchf\u00fchrung der Untersuchung und die Anregungen, die sie bietet, immer zu grofsem Danke verpflichtet bleiben. \u2014\tKiesow (Turin).\nM. W. Calkins. An Attempted Experiment in Psychological Aesthetics. Psychol.\nReview 7 (6), 580\u2014591. 1900.\nMifs Calkins suchte festzustellen, wie und warum Personen von verschiedenem Lebensalter gegen\u00fcber verschiedenen bildlichen Darstellungen sich verschieden verhalten. Zwei Bilder wurden gezeigt, eine farbige Lithographie, darstellend ein junges M\u00e4dchen, und eine farblose Photographie von Chantron\u2019s Souvenir. Das Bild, das der Versuchsperson besser gefiel, wurde dann noch einmal mit einem dritten Bilde verglichen, einer Photographie eines violinspielenden Engels. Die Versuchspersonen wurden o Classen entnommen, 1. dem Kindergarten, 2. dem vierten Schuljahr, 3. dem neunten Schuljahr, 4. dem ersten Collegejahr, 5. dem vierten College-","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nLiteraturbericht\njahr. Die Collegestudenten waren weiblichen Geschlechts, die Sch\u00fcler Knaben sowohl wie M\u00e4dchen. Nach vollzogener Wahl wurden alle drei Bilder zusammen gezeigt und Gr\u00fcnde f\u00fcr die Wahl verlangt. Aus den Kindergartenz\u00f6glingen war nat\u00fcrlich in dieser Hinsicht nicht viel heraus-zubringen; etwas mehr aus den \u00fcbrigen Versuchspersonen. Die kleinen Kinder scheinen weniger dem ganzen Bilde als einzelnen Theilen, die ihnen bekannte Gegenst\u00e4nde darstellen, ihre Aufmerksamkeit zu schenken und demgem\u00e4fs ihre Wahl zu vollziehen. Ein Kind sagt z. B., der Engel sei am sch\u00f6nsten, denn er habe \u201eLocken wie ich\u201c. Aufserdem macht die Farbe einen starken Eindruck auf diese kleinsten Studenten. Die \u00e4lteren Kinder betonen den Ausdruck einer Gem\u00fcthsbewegung, oder geben die Nat\u00fcrlichkeit des Bildes als Grund ihrer Wahl an. F\u00fcr die Collegestudenten ist die Zeichnung, Pose und Bedeutung der Figuren von gr\u00f6fstem Einflu\u00df.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nC. H. Sherrington. Experimentation on Emotion. Nature (2. \u00c4ug.), 328\u2014330.\n1900.\nVerf. bringt gegen die bekannte, von Lange, James und Sebgi vertretene Theorie, dafs die Gef\u00fchle nicht die Ursache der sog. Ausdruck\u00bb-bewegungen seien, sondern umgekehrt die Wirkung derselben, das Be-wufstwerden der durch Wahrnehmungen oder Vorstellungen ausgel\u00f6sten Vorg\u00e4nge in den Muskeln, der Haut und den Eingeweiden, Experimente vor, die er an einem Hunde gemacht hat. Er hatte den Hund an\u00e4sthetisirt und glaubte damit, f\u00fcr diesen eine Wahrnehmung jener inneren Vorg\u00e4nge ausgeschlossen zu haben. Trotzdem beobachtete er s\u00e4mmtliche Bewegungen, welche unter normalen Umst\u00e4nden auf bestimmte Gef\u00fchlserregungen gedeutet werden. Und so scheint ihm die in Frage stehende Theorie durch das Experiment widerlegt zu sein.\tOffner (M\u00fcnchen).\nCh. S. Myers. Experimentation on Emotion. Mind, N. S. 10 (37), 114-115.\n1901.\nDiesen Ausf\u00fchrungen h\u00e4lt Myers entgegen, dafs alle diese Ausdrucks-bewegungen auch von einem Hunde gemacht werden k\u00f6nnen, der die von uns aus ihnen erschlossenen Gem\u00fcthsregungen, Gef\u00fchle nicht hat. Es gehe zu weit anzunehmen, der Hund m\u00fcsse in jedem Falle, wo wir dieee Bewegungen an ihm sehen, auch die entsprechenden Gef\u00fchle haben. Mag der Hund an\u00e4sthetisch sein oder nicht, mag seine Gehirnrinde vorhanden sein oder nicht, geeignete Beize bewirken jederzeit ein Schweifwedeln, Zur\u00fccklegen der Ohren, eine Erweiterung der Pupillen und ein zwingender Beweis f\u00fcr \u2014 oder gegen, f\u00fcgen wir hinzu \u2014 jenen begleitenden psychischen Factor, das Gef\u00fchl, ist in keinem Fall gegeben. So findet Myers die Lakoi-JxME\u2019sche Theorie durch Sherrington\u2019s Experiment keineswegs gef\u00e4hrdet\nOffner (M\u00fcnchen).\nJ. Labguiers des Bancels. Les m\u00e9thodes de l\u2019esth\u00e9tique exp\u00e9rimentale. Fima et couleurs. Ann\u00e9e psychologique 6, 144\u2014190. 1900.\nDie Arbeit ist ein ausf\u00fchrliches kritisches Beferat \u00fcber die experimentellen Untersuchungen zur Aesthetik der Formen und Farben (Fechkbb, Witmer, Cohn, Major, Pierce). Sie kann als orientirende Uebersicht g\u00fcte Dienste leisten.\tW. Stern (Breslau).","page":132}],"identifier":"lit31900","issued":"1902","language":"de","pages":"131-132","startpages":"131","title":"M. W. Calkins: An Attempted Experiment in Psychological Aesthetics. Psychol. Review 7 (6), 580-591. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:28.657210+00:00"}