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Th. Simon: Recherches anthropométriques sur 223 garçons anormaux agés de 8 à 23 ans. Année psychologique 6, 191-247. 1900

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{"created":"2022-01-31T16:25:45.696328+00:00","id":"lit31911","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 138-139","fulltext":[{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nLiteraturbericht.\nEine \u00e4hnliche Absicht schwebte Verf. vor, als er das zu besprechend\u00ab Buch schrieb. Es soll und kann sein Lehrbach der Psychiatrie nicht ersetzen, sondern es soll den Neuling in die psychiatrische Klinik ewf\u00fchnt und ihm eine Anleitung zur klinischen Beobachtung Greisteekranker geben. Dieser Aufgabe wird das Buch in vollem Maafse gerecht\nAn der Hand pr\u00e4gnant geschilderter und vortrefflich ausgesuchter Krankheitsbilder er\u00f6rtert Verf. die Klinik der verschiedenen Psychoses und legt ganz besonderen Werth auf die Stellung der Diagnose und die eingehende Begr\u00fcndung der Differentialdiagnose. Mit besonderem Nachdruck wird immer wieder auf die Bedeutung des Satzes verwiesen, dais die einfache Zustandsdiagnose, wie z. B. Bl\u00f6dsinn, Stupor, Melancholie, um nicht gen\u00fcgen darf, dafs wir vielmehr versuchen m\u00fcssen, an der Hand dieser oder jener wesentlichen, charakteristischen Erscheinungen, unter Ber\u00fccksichtigung des bisherigen Verlaufs, unter Verwerthung der \u00e4tiologisch bedeutsamen Momente zu einer exacten Diagnose zu gelang\u00ab. Damit wird uns auch die M\u00f6glichkeit gegeben, eine Prognose zu stellen, was um so wichtiger ist, als unser therapeutisches K\u00f6nnen oft versagt Jede Form von Psychose, die zu einem Zustand geistiger Schw\u00e4che f\u00fchrt, endigt mit einem gerade f\u00fcr diese Form charakteristischen Schwachsinn; Verlauf und Ende der Krankheit stimmen in den grundlegenden, nicht nur vor\u00fcbergehend auftretenden St\u00f6rungen \u00fcberein, und das erm\u00f6glicht die Prognostik.\nIn anziehender Weise und anregender Form, mit didactischem Geschick, mit einer feinen Beobachtungsgabe, die auch ganz unscheinbare Z\u00fcge zu verwerthen weifs, begr\u00fcndet K. in jeder der mitgetheilten Knni* heit\u00f6geschichten die Diagnose und berichtet \u00fcber das weitere Schicksal des Kranken. Offen bekennt auch Verf., wo und wann er fr\u00fcher zu einer falschen Auffassung dieses oder jenes Falles gekommen ist. Nebenher sind sociale und gerichts\u00e4rztliche Bemerkungen, vor Allem aber therapeutische Winke und Rathschl\u00e4ge eingestreut.\nRef. glaubt nicht fehlzugehen in der Annahme, dafs sich auch vorliegendes Buch bald einer ebenso grofsen Beliebtheit und Verbreiten! erfreuen wird wie des Verf.\u2019s Lehrbuch. Jedenfalls ist heute wohl kaum ein Buch geeigneter, den Studenten in die Klinik einzuf\u00fchren, ihm Interesse f\u00fcr die Psychiatrie einzufl\u00f6fsen und ihn zu selbst\u00e4ndigem Denken anzuregen.\tErnst Schultzb (Andernach).\nTh. Simon. Recherches anthropom\u00e9triques sur 223 gar\u00e7ons anormaux \u00e2g\u00e9s \u00e9tl \u00e0 23 ans. Ann\u00e9e psychologique 6, 191\u2014247. 1900.\nUm die Beziehung zwischen geistiger und k\u00f6rperlicher Entwickelung festzustellen, untersuchte S. an 223 geistig zur\u00fcckgebliebenen Knaben verschiedenen Alters Gr\u00f6fse, Brustumfang, Schulternbreite, Kopf umfang, Gewicht und Spannweite der Arme. Von den durch zahlreiche Tabellen und Curven belegten Ergebnissen seien erw\u00e4hnt: Das physische Wachsthum des K\u00f6rpers verlangsamt sich von Jahr zu Jahr und weist eigent\u00fcmliche 08cillationen auf, indem in den Alterstufen von 10 zu 11 und von 12 zu 13 Jahren fast station\u00e4re Zust\u00e4nde bestehen. Zum Wachsthum der Gr\u00f6fse steht das Wachsthum aller anderen Maafse in ziemlich gleichm\u00e4\u00dfiger","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n139\nProportionalit\u00e4t. Ein Vergleich der S.\u2019schen Statistik mit den an normalen Kindern aafgenommenen Statistiken anderer Anthropologen ergiebt eine Inferiorit\u00e4t der geistig abnormen in Bezug auf Gr\u00f6fse, Brust- und Kopfumfang. Wurden die von S. untersuchten Kinder in Idioten einerseits, geistig Zur\u00fcckgebliebene andererseits eingetheilt, so zeigten die Letzteren durchweg betr\u00e4chtlich h\u00f6here Durchachnittsmaafse als die Idioten gleichen Alters. Es besteht also hier eine unleugbare Parallelit\u00e4t zwischen k\u00f6rperlicher und geistiger Entwickelung.\tW. Stern (Breslau).\nE. Clapar\u00e8de. Rem g\u00e9n\u00e9rale sur r&gnosle (c\u00e9cit\u00e9 psychique etc.). Ann\u00e9e psychologique 6, 74\u2014118. 1900.\n\u2014 Bibliographie ear ragnosie. Ebda. 119\u2014143. 1900.\nC. fafst unter dem Namen \u201eAgnosie\u201c alle jene pathologischen Erscheinungen zusammen, in denen bei intactem Sehorgan die Auffassung und Verwerthung der Gesichtseindr\u00fccke gest\u00f6rt ist: Seelenblindheit, Asymbolie, optische Aphasie etc. Er giebt im ersten Artikel einen orien-tirenden Ueberblick \u00fcber die Arten der Agnosie, die bisher bekannten Thatsachen (namentlich nach der psychologischen Seite hin) und den Stand der Theorien. Der zweite Artikel enth\u00e4lt eine alphabetische Bibliographie von 177 Nummern, welche besonders dadurch nutzbringend ist, dafs jedem Titel eine knappe Inhaltsangabe angef\u00fcgt ist. W. Stern (Breslau).\nBaron Mourre. Les ctoses psychologiques de l\u2019aboalie. Rev. philos. 50 (9), 277\u2014285. *1900.\nVerf. behandelt in der vorliegenden Arbeit eine Erscheinung, welche in ihren niedersten Graden von der weitesten Verbreitung ist. Bekanntlich besteht bei Abulie die Unm\u00f6glichkeit, eine Idee durch den Sieg \u00dcber antagonistische Ideen in einen Act umzusetzen. Man findet die Abulie bei den psychischen Paralysen. Manche haben als Ursache das Vorhandensein einer Idee von einem Act, welcher verschieden ist von demjenigen, welchen das Subject beabsichtigt, aber ihm nicht entgegengesetzt. Bei anderen wird der Kranke paralysirt, weil er f\u00fcrchtet es zu werden. Diese zweite Art von Paralyse f\u00fchrt zur Abulie. Bei der Abulie fragt es sich, ob die Contrastassociation prim\u00e4r oder secund\u00e4r ist, ob die entgegengesetzte Idee an und f\u00fcr sich eine hinreichende Ursache zur Verhinderung des Actes ist, oder ob sie von anderen sie beschr\u00e4nkenden Ideen bezw. von affectiven Zust\u00e4nden, welche ihre Intensit\u00e4t erh\u00f6hen, begleitet werden mufs. Wie es Verf. scheint, ist bei Abulie die Contrastassociation nicht prim\u00e4r. Denn wenn die Furcht, abulisch zu sein, welche sich auf diese Contrastassociation zurtickf\u00fchrt, fr\u00fcher als jeder Act von Abulie vorhanden ist, so wird es unerkl\u00e4rlich, dafs diese Furcht jemals hat entstehen k\u00f6nnen. Wie sollte eine solche Idee in die Seele des Kranken gelangen?! Vielmehr kommen zun\u00e4chst im Individuum Acte der Faulheit vor. Allm\u00e4hlich entsteht in ihm die Idee, dafs es faul ist. Dieselbe kann so m\u00e4chtig werden, dafs sie jede willk\u00fcrliche Anstrengung unm\u00f6glich macht. Die Furcht nicht handeln zu k\u00f6nnen bildet die Faulheit zur Abulie um. Die Schwierigkeit des will-","page":139}],"identifier":"lit31911","issued":"1902","language":"de","pages":"138-139","startpages":"138","title":"Th. Simon: Recherches anthropom\u00e9triques sur 223 gar\u00e7ons anormaux ag\u00e9s de 8 \u00e0 23 ans. Ann\u00e9e psychologique 6, 191-247. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:45.696333+00:00"}

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