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{"created":"2022-01-31T16:25:06.987120+00:00","id":"lit31918","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 143-144","fulltext":[{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"L\u00c0ttratwfbwiekt.\n143\nhat ihren Grand darin, dafs jede Gesellschaft bei ihren Mitgliedern einen Grad von Optimismus erhalten mufs, um sie zum Handeln anzustacheln und das Maximum von Anstrengung zu erzielen. Sie umgiebt sich daher mit einem Glanz, der bei vielen Dingen unmotivirt ist. Eine zweite Art der gesellschaftlichen L\u00fcge entsteht dadurch, daJOs der Einzelne die Entscheidungen der \u00f6ffentlichen Meinung respectirt und sein eigenes Urtheil unterordnet. Drittens liegt es im Interesse der guten Gesellschaft, die ungef\u00e4hrliche Mittelm\u00e4fsigkeit zu beg\u00fcnstigen und intelligente Leute nicht in die H\u00f6he kommen zu lassen.\nDer allen diesen L\u00fcgen gemeinsame Zug besteht in dem Widerspruch zwischen den Gedanken und den Worten bezw. Handlungen dessen, der ihnen huldigt Die Ursachen der gesellschaftlichen L\u00fcgen sind nach Seeley vor Allem die, dafs f\u00fcr das Bestehen einer Gruppe von Wesen die Gleichf\u00f6rmigkeit ein wichtiger Factor ist, auch schon der Glaube daran. Auch \u00fcbersch\u00e4tzen manche Gesellschaften ihren Werth. Das Individuum erkennt jedoch die Ungereimtheiten durch Vergleichen, Urtheilen, Ueberlegung: In dem Maafse, als die gesellschaftliche Entwickelung vorw\u00e4rts schreitet, wird das individuelle Bewufstsein umfangreicher, freier und dadurch geschickter, die Ungereimtheiten zu entdecken, namentlich je gr\u00f6fser die Zahl der gesellschaftlichen Kreise ist, in denen das Individuum verkehrt. Den Gegenstand mehrerer Dramen Ibsen\u2019s bildet der Kampf gegen die gesellschaftlichen L\u00fcgen.\tGiessler (Erfurt).\nA. N. Kl\u00e4r. Heber die Ergebnisse des nSamlagsu-Sjstems in den norwegischen\nSt\u00e4dten. Der AUcoholismus 1 194. 1900.\nDas durch die Gesetze von 1871 und 1894 in Norwegen eingef\u00fchrte Samlag-System besteht darin, dafs unter gewissen Bedingungen das Monopol des Branntweinausschanks und des Detailverkaufs in einer Stadt einer f\u00fcr gemeinn\u00fctzige Zwecke gebildeten Actiengesellschaft zugestanden werden kann. Man wollte so den Branntweinconsum einschr\u00e4nken, Ordnung in den Schankst\u00e4tten einf\u00fchren und die reichlichen Einnahmen f\u00fcr gemeinn\u00fctzige Zwecke verwenden. Neuerdings wird die Einf\u00fchrung des Samlag-Systems von der Volksabstimmung abh\u00e4ngig gemacht. Spricht diese sich dagegen aus, so ist damit in der betreffenden Stadt \u00fcberhaupt jeder Ausschank und Kleinverkauf f\u00fcr die n\u00e4chsten 5 Jahre verboten. In der That verh\u00e4lt eich die Volksabstimmung recht oft ablehnend dank der Th\u00e4tigkeit der Enthaltsamkeitsvereine und besonders dank der Mitwirkung der Frauen. Daraus aber schliefsen zu wollen, das System habe sich nicht bew\u00e4hrt, ist nicht berechtigt, wie Verf. an der Hand der bisher mit dem System gemachten Erfahrungen darthut.\tErnst Schultze (Andernach).\nKlausener. Ursachen der Trunksucht und Mittel zur Bek\u00e4mpfung derselben.\nDer Alkoholismus 1 201. 1900.\nKurze Skizze \u00fcber einige Ursachen und Mittel zur Bek\u00e4mpfung der Trunksucht. Mit Recht wird darauf besonderer Werth gelegt, dafs eine zweckm\u00e4fsige Erziehung des weiblichen Geschlechts in Haushaltungs-","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nLiteraturbericht.\nschulen f\u00fcr den zuk\u00fcnftigen Beruf der Hausfrau eine gewaltige Rolle spielt, da sie der Trunksucht beim Manne vorzubeugen vermag.\nErnst Schultzk (Andernach).\nA. Grotjahn. Die Trunksucht unter den deutschen Landarbeitern nach im Enquete des Vereins f\u00fcr Socialpolitik im Jahre 1892. Der Alkoholismus 1\n186. 1900.\nG. stellt zum Zweck des Studiums des Alkoholismus vom socialen und national\u00f6konomischen Standpunkte aus die Berichte des Vereins f\u00fcr Socialpolitik zusammen, wenngleich in ihnen der Alkoholismus eine nur nebens\u00e4chliche Ber\u00fccksichtigung erfahren hat. Daraus ergiebt sich, dafs in den L\u00e4ndern des n\u00f6rdlichen und \u00f6stlichen Deutschlands der Mifsbrauch geistiger Getr\u00e4nke zur\u00fcckgeht, in den s\u00fcdlichen und westlichen Theilen des Reiches dagegen in Zunahme begriffen ist. Es sei noch bemerkt, dafs von den Berichterstattern oft die Abnahme der Trunksucht auf die durch die Branntweinsteuer bedingte Preiserh\u00f6hung zur\u00fcckgef\u00fchrt wird.\nErnst Schultze (Andernach).\nBerichtigung.\nVon\nG. Heymans.\nDurch ein Versehen sind in meinem Artikel \u201eUntersuchungen \u00fcber psychische Hemmung II\u201c, diese Zeitschr. 26, S. 374 die oberen und die unteren Figuren verwechselt worden. Es geh\u00f6rt demnach zu Tab. XXII die Fig. 14, zu Tab. XXIII die Fig. 15, zu Tab. XXIV die Fig. 12 und zu Tab. XXV die Fig. 13, was man bei der Lekt\u00fcre gef\u00e4lligst ber\u00fccksichtigen wolle.","page":144}],"identifier":"lit31918","issued":"1902","language":"de","pages":"143-144","startpages":"143","title":"Klausener: Ursachen der Trunksucht und Mittel zur Bek\u00e4mpfung derselben. Der Alkoholismus 1 201. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:25:06.987126+00:00"}