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{"created":"2022-01-31T16:35:42.536917+00:00","id":"lit31952","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 290-294","fulltext":[{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nLiteraturbericht.\nAment im Gebiete von Licht- und Schallintensit\u00e4ten unter seiner Leitung ausgef\u00fchrten Versuche (.Philos. Stud. 16, 135) su der Ueberzeugung, \u201edafis die ebenmerklichen Unterschiede mit der Intensit\u00e4t der sie begrenzenden Empfindungen wachsen.\u201c Vermuthungsweise spricht der Verf. die Ansicht aus, dafs die gefundene Gesetzm\u00e4fsigkeit auch f\u00fcr andere Gebiete G\u00fcltigkeit habe.\nAus den erbrachten Resultaten folgert K\u00fclpr, dafs das WsBBB\u2019sche Gesetz f\u00fcr ebenmerkliche Unterschiede etwas anderes bedeute, als f\u00fcr \u00fcbermerkliche. \u201eW\u00e4hrend es dort nur besagt, dafs das merkliche Vorhandensein eines Emp\u00e4ndungsunterschieds bei gleichen relativen Reisunterschieden gleich bleibt, w\u00fcrde es hier bedeuten, dafs gleichen Reisverh\u00e4ltnissen, beziehungsweise relativen Reizunterschieden gleiche Empfindungsunterschiede entsprechen.\u201c Wegen der Zweideutigkeit des Terminus Constanz, der relativen Reizunterschiede, der relativen Unterschiedsempfindlichkeit empfiehlt es sich nach K., \u201evon einer Constant der relativen Unterschiedsbestimmung bei ebenmerklichen, von einer Constanz der relativen Unterschiedsvergleichung bei \u00fcbermerklichen Unterschieden zu reden.\u201c Das WEBKa'sche Gesetz kann man somit nach K. auch als eine \u201eAbh\u00e4ngigkeitsbeziehung zwischen der Merklichkeit von Unterschieden und deren objectiver Gr\u00f6fse bezeichnen oder, da es nur psychologisch gedeutet werden kann, als ein Apperceptionsgesetz, womit die Function der Maafs-einheit des ebenmerk]ichen Unterschiedes und somit auch Fbchnkb\u2019s psychophysisches Formelsystem hinfallen. Unter Merken versteht K. Constatiren, Auffassen, Beurtheilen von Empfindungen oder Empfindungsunterschieden. Die Ausdr\u00fccke Merken und Vorhandensein sind hiernach nicht identisch. Es kann psychisch etwas vorhanden und wirksam sein, ohne dafs es bemerkt wird. Nur in diesem Sinne ist der Ausdruck \u201eunbewufst\u201c in der Psychologie nach K. brauchbar.\nDer Verf. schliefst die werthvolle Mittheilung, indem er darauf hinweifst, dafs f\u00fcr ebenmerklicheReize bezw. Empfindungen dasselbe gelte, was f\u00fcr ebenmerkliche Empfindungsunterschiede wahrscheinlich gemacht worden sei.\tKiesow (Turin).\nWilhelm Wibth. Der F echner-Helmholtz\u2019sehe Satz Aber negative Stehbilder and seine Analogien. Mit 9 Figuren im Text und 1 angeh\u00e4ngten Tafel. Wundt's Philos. Studien 16 (4), 465-567. 1900.\nDie in Wundt\u2019s Institut ausgef\u00fchrte umfangreiche Arbeit theilt sich, soweit sie uns bis jetzt vorliegt, nach einer Einleitung (Historisch-Kritisches, Fragestellung) in zwei Kapitel. Von diesen tr\u00e4gt das erste die Ueber-schrift: Pr\u00fcfung des Fechner - Helmholtz \u2019 s c h e n Satzes f\u00fcr den Helligkeitswerth farbloser Nachbilder durch Pigmentversuche. Das zweite behandelt Episkotisterversuche.\nDer Verf. beanstandet, dafs die hier vorliegende Gesetzm\u00e4fsigkeit (Proportionalit\u00e4t zwischen der durch Erm\u00fcdung eingetretenen Herabminderung der Erregung und dem objectiven Reiz) mit von Kries als HELMHOLTz\u2019scher Satz benannt wird, er will sie, da sie auf Fechner zur\u00fcck-","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n291\ngehe und unter sein Parallelgesetz falle, als FECHNRR-HELMHOLTz'schen Satz bezeichnet wissen. Helmholtz \u00fcbernahm, wie er zeigt, diesen aprioristi-schen Satz von Fechner und suchte ihn mathematisch zu formuliren, wobei er den neuen Begriff des \u201ereagirenden Lichtes\u201c einf\u00fchrte (d. h. desjenigen Reizes, der auf eine Sehfeldstelle einwirkt, nachdem ihre Erregbarkeit modificirt ist) und die genauere Beobachtung hinzuf\u00fcgte, \u201eda\u00df die negativen Nachbilder nicht nur bei intensivem reagirenden Lichte schneller hervortreten, sondern auch in denjenigen Helligkeitsstufen am deutlichsten sind, in welchen eben ein proportionaler Gewinn oder Verlust neben der vollen Reizwirkung am besten hervorzutreten pfiegt.\u201c In einer musterg\u00fcltigen Darstellung entwickelt der Verf. auf 36 Seiten die ganze Geschichte der quantitativen Bestimmung der Nachbilder und sucht ihre einzelnen Phasen kritisch zu beleuchten. Ein besonderes Gewicht f\u00e4llt hier zun\u00e4chst auf die verdienstvolle Arbeit C. F. M\u00fclleb\u2019s \u2014 Versuche \u00fcber den Verlauf der Netzhauterm\u00fcdung (Z\u00fcricher Dissertation 1866) \u2014, durch welche zum ersten Male eine exacte Messung dieser Erscheinungen in die Wissenschaft eingef\u00fchrt ward. Es werden dann die bekannten Arbeiten Schobk\u2019s (Archiv f\u00fcr Ophthalmologie 20, 1874) und von Kanes\u2019 behandelt und betont, wie nach letzterem auch in Schoen\u2019s Versuchen ein director Beweis f\u00fcr oder gegen den F.-H.\u2019schen Satz nicht enthalten Bein k\u00f6nne; denn \u201e\u00fcberall sei das erm\u00fcdende Licht zugleich das reagirende gewesen, und niemals habe man gemessen, welche Ver\u00e4nderung die verschiedenen Helligkeitsstufen unter constanten Erm\u00fcdungsbedingungen erleiden.\u201c Der Verf. bespricht ferner die mit v. Helmholtz\u2019 Spectral apparat sowie die von Exnkb und besonders von Hass ausgef\u00fchrten Arbeiten und geht dann ausf\u00fchrlicher auf die von Martius aufgestellte Theorie ein, nach welcher die Nachbilder als secund\u00e4re Erregungselemente aufzufassen sind, \u201ewelche die normale Th\u00e4tigkeit der Netzhaut als selbst\u00e4ndige (Komponenten unver\u00e4ndert bestehen lassen und nur unter g\u00fcnstigen Umst\u00e4nden als besondere Factoren hinzutreten, um den Gesammteindruck nach einer festen Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit mit zu bestimmen.\u201c Die hierbei zu Tage tretende Ver\u00e4nderung der Helligkeit bezeichnet Martius als \u201eHelligkeitswerth der negativen Nachbilder\u201c. Aus der Kritik der MARTius\u2019schen Auffassung sei hervorgehoben, da\u00df Martius bei seinen Versuchen nach dem Verf. das Hauptgewicht auf Momente legt, in welchen eine Concentrirung der Aufmerksamkeit erschwert ist. Der Verf. macht ferner darauf aufmerksam, da\u00df der Begriff der \u201enormalen Function\u201c beim Sehorgan kei\u00fc so eindeutiger \u00dft wie auf anderen Gebieten und da\u00df, da das absolute Ge-d\u00e4chtni\u00df f\u00fcr Lichtreize im Allgemeinen wenig ausgebildet sei, man meistens nur Unterschiede innerhalb des momentanen Sehfeldes selbst genauer bestimmen k\u00f6nne. Mit Bezug auf das momentane Verschwinden der Nachbilder f\u00fchrt der Verf. aus, da\u00df die HsaiNo\u2019sche Auffassung \u00fcber diese Erscheinung in seiner eigenen mit enthalten sei, da\u00df ihm aber die ExNRR\u2019sche zu intellectualistisch und constructiv erscheine. W. will vor aller Erkl\u00e4rung des relativen Zur\u00fccktretens der Nachbilder zwei wesentliche Erscheinungsweisen derselben auseinander gehalten wissen, und zwar \u201eerstens die Ver\u00e4nderungen der Gesichtsempfindungen auf Grund der Nachbild Wirkung\n10*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\nLiteraturberickt.\n\u00fcberhaupt und zweitens die Auffassung des negativen Nachbildes als eines gesonderten, dem prim\u00e4ren Object analogen Fl\u00e4chenst\u00fcckes,\u201c welche letztere nur unter besonders g\u00fcnstigen Bedingungen vorzukommen scheine, w\u00e4hrend eine modificirende Wirkung immer vorhanden sei, solange nur der Werth des Nachbildes nicht v\u00f6llig verschwinde. Der Verf. f\u00fcgt hinzu, dafs zur Unterscheidung dieser beiden Gesichtspunkte farbige Nachbilder besser geeignet seien als die von Martius beobachteten farblosen. Es wird dann weiter auf die apperceptive Heraushebung der Nachbilder Gewicht gelegt und gezeigt, dafs, wie diese schon beim ruhenden Auge Schwierigkeiten begegne, die letzteren bei Augenbewegungen noch vergr\u00f6\u00dfert werden. Der Verf. sucht zu zeigen, dafs hierbei vielleicht nicht die Empfindungsdifferenzen im Sehfelde fehlten, sondern nur die Apperception auf eine falsche Stelle gerichtet und die richtige keiner genaueren Analyse unterzogen wurde: Das Nachbild ist f\u00fcr uns ein ebenso selbst\u00e4ndiger Gegenstand, wie jede andere r\u00e4umliche Wahrnehmung, auch hier l\u00e4fst sich die dreidimensionale Localisation nicht auf heben, \u2014 alle bei Augenbewegungen gemachten Erfahrungen \u00fcbertragen sich unmittelbar auch auf das Nachbild, in Folge der Verschiebung der Wahrnehmungsgegenst\u00e4nde mufs bei Augenbewegungen das Nachbild scheinbar zun\u00e4chst verschwinden etc. Neben diesen Ortsver\u00e4nderungen rechnet der Verf. hierher auch die scheinbaren Gr\u00f6fsenver\u00e4nderungen. \u201eMan erkennt hierbei am allerdeutlichsten, dafs ein Nachbild nicht vielleicht schon mit der blofsen Empfindungsdifferenz gegeben zu sein braucht, sondern dafs man auch wissen mufs, wo und in welcher Form sich diese Differenzen als Fl\u00e4chencontouren befinden, damit man sich eines Nachbildes bewufst werden k\u00f6nne.\" (Schwierigkeit im Wiederfinden von Nachbildern auf einer entfernteren Projectionsfl\u00e4che, die man auf einer n\u00e4heren bereits klar erfafst hatte). \u201eWer also die Nachbilder nicht gerade auf einen bestimmten Projections-effect hin studirt hat, wird niemals in der Weise auf das Kommende ge-fafst sein, dafs ihm das Nachbild nach einer fortschreitenden Augeu-bewegung wie ein objectiver Gegenstand sofort wieder klar vor Augen st\u00e4nde\u201c, wenn dieser Ausdruck f\u00fcr Nachbilder gestattet ist.\u201c \u2014 Der Verf. zeigt weiter, dafs die Schwierigkeiten, ein Nachbild nach raschen Augen-bewegungen wiederzufinden, durch die Bedingungen der gew\u00f6hnlichen binocularen Gesichtswahrnehmungen noch gesteigert werden und dafs die Apperceptionsbedingungen w\u00e4hrend der Bewegung selbst noch viel ung\u00fcnstiger werden, da die Apperception durch den Bewegungsimpuls selbst in ihrer Leistungsf\u00e4higkeit beschr\u00e4nkt sei. \u201eIn allen F\u00e4llen, in denen die Bewegungen nicht durch das Streben nach Fixation eines zun\u00e4chst indirect gesehenen Gegenstandes ausgel\u00f6st werden, sondern durch das Erstreben der entsprechenden Bewegungsempfindungen \u00fcberhaupt, fallen s\u00e4mmt-liche Gegenst\u00e4nde des Sehfeldes im Momente der Bewegung aus dem Mittelpunkt der Apperception heraus.\u201c Es wird dann noch des Weiteren darzuthun gesucht, dafs jene apperceptiven Momente hierbei allein in Frage kommen und gezeigt, dafs die Erscheinungen, welche Martius zu seiner Theorie f\u00fchrten, sich auch durch die alte Anschauung erkl\u00e4ren lassen, nach welcher die Nachbilder in Erregungsdifferenzen ihre Ursache haben.","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n293\nF\u00fcr die Festhaltung dieser \u00e4lteren Anschauung sucht der Verf. schliefslich auch noch allgemeinere Gesichtspunkte geltend zu machen.\nDie Aufgabe der vorliegenden Arbeit bezeichnet der Verf. selbst als \u201eeine Untersuchung \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit der negativen Nachbilder vom reagirenden Reize.\u201c Er hebt aber hervor, dafs seine Arbeit nur ein erster Versuch sein k\u00f6nne, allm\u00e4hlich zu exacteren Anordnungen durchzudringen.\nI.\tVerwandt wurde der MARBE\u2019sche Apparat, der, wie bekannt, eine Ver\u00e4nderung der Sectorenverh\u00e4ltnisse w\u00e4hrend der Rotation gestattet. Der Verf. hebt besonders hervor, dafs mit H\u00fclfe dieses werthvollen Apparates eine ann\u00e4hernd exacte Nachbildmessung auch durch einen einzigen Versuch erzielt werden kann. Eine einfache, von dem Beobachter selbst zu handhabende Zugvorrichtung machte dies m\u00f6glich. Diese Einrichtung diente vorzugsweise zur Nachpr\u00fcfung fr\u00fcherer Arbeiten (v. Kries), f\u00fcr die Abh\u00e4ngigkeit einer bestimmten Nachbild Wirkung von der reagirenden Helligkeit waren weitere Vorrichtungen n\u00f6thig. Im Ganzen kam es namentlich bei Verwendung von Pigmentfarben darauf an, st\u00f6rende Contraste auszuschliefsen, es mufste daher neben der Variirung der rotirenden Scheibe auch eine solche ihrer Umgebung erstrebt werden. Diese sinnreichen Einrichtungen werden ausf\u00fchrlich beschrieben. Aus den zahlreich ausgef\u00fchrten Versuchen, deren Resultate in besonderen Tabellen und Curven dargestellt sind, konnte f\u00fcr eine mittlere Region eine ann\u00e4hernd ideale G\u00fcltigkeit des FECHNEB-HELMHOLTz\u2019schen Satzes nachgewiesen werden. Der Verf. zeigt, \u201edafs in einer breiten Mittelzone der Werth des Nachbildes in dem oben bezeichneten Sinne thats\u00e4chlich zur absoluten Helligkeit der reagirenden Fl\u00e4che in einem ann\u00e4hernd constantenVerh\u00e4ltnifs steht,\u201c dafs \u201ealso f\u00fcr diese Region die jeweilige Nachbild Wirkung mit jenem Satze in bester Ueber-ein8timmung steht.\u201c\nII.\tF\u00fcr die Untersuchung des R\u00fcckganges der Nachbildwirkung unter verschiedenen Bedingungen, f\u00fchrte der Verf. eine durchaus neue Versuchsanordnung ein, indem er unter Benutzung einer elektrischen Projections-lampe dem MARBE\u2019schen Rotationsapparat einen Episkotister aufsetzte. Wie eine stetige, ann\u00e4hernd gleichm\u00e4fsige Erhellung des ganzen Sehfeldes, gestattete diese Anordnung neben der Verwandlung des gesammten Sehfeldes auch die gleichzeitige Einstellung auf subjective Gleichheit, so dafs f\u00fcr die Abwechslung der reagirenden Umgebung kein besonderer Mechanismus erforderlich war. Diese Beobachtungen wurden im Dunkelzimmer angestellt, wobei die Projectionslampe als einzige Lichtquelle diente. Als Projectionsschirm wurde farbloses Transparentpapier benutzt, weswegen die Beobachtungen nicht nur ungest\u00f6rt von der entgegengesetzten Seite aus gesehen, sondern die Beobachter selbst auch symmetrisch zu der erleuchteten Kreisfl\u00e4che placirt werden konnten. Auch bei dieser Anordnung konnte der Rotationsapparat durch eine Zugvorrichtung vom Beobachter, wenn nothwendig, selbst eingestellt werden. Eine besondere Schwierigkeit bot bei diesen Versuchen die Herstellung der Episkotisterscheiben. Dem Verf. ist diese Einrichtung aber trefflich gelungen. Die von ihm getroffene Scheibencombination, liefs freilich keine Variation der Helligkeit im ganzen","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nLiteratwrbericht.\nUmfang vom tiefsten Dnnkel bis zum Maximalgrade derselben zu, aber W. sieht hierin keinen Nachtheil seiner Anordnung, da das elektrische Bogenlicht so blendend wirkte, dafs der st\u00f6rende Blendungsfactor erst bei starker Herabsetzung der maximalen Helligkeit ausgeschlossen erschien. Durch diese Anordnungen, die des Weiteren ausf\u00fchrlich beschrieben sind, suchte der Verf. den FBCHNEK-HELMHOLTz\u2019schen Satz auch f\u00fcr das Nachbild eines farbigen Helligkeitsunterschiedes zu erproben. Statt des Schwarz wurde hier Gr\u00fcn verwandt. Auch die Resultate dieser Versuchsanordnung sind in besonderen Tafeln und graphisch in einer Curve dargestellt Auch aus diesen Versuchen, -die der Verf. an sich selbst anstellte, resultirte \u201ein der That eine sehr gute Uebereinstimmang mitdem F.-H.\u2019schen Satze.\u201c\nDer Verf. suchte dann noch die Frage zu entscheiden, \u201eob sich das Nachbild einer farbigen Helligkeitsdifferenz auch hinsichtlich seines absoluten Werthes ebenso verh\u00e4lt, wie ein Nachbild, das durch die Fixation einer Differenz entsprechender farbloser Helligkeiten entstanden ist,\u201c da erst durch eine solche Uebereinstimmung die allgemeinere Regel f\u00fcr die Thatsachen gefunden sei, die Martius als Ausgangspunkt f\u00fcr seine Methode der Bestimmung der Helligkeit einer Farbe dienten. Die Aufgabe bestand hier darin, ein Grau von der gleichen Helligkeit des verwandten Gr\u00fcn zu finden, das dann an die Stelle des letzteren gesetzt ward. Der Verf. f\u00fchrte auch diese Versuche an sich selbst aus; es ergab sich, wie man auch aus der betreffenden Tabelle ersieht, eine gute Ueberein-Stimmung. W. f\u00fcgt hinzu: \u201eBei der Genauigkeit, die vorl\u00e4ufig erreicht worden ist, kann nat\u00fcrlich kein absolutes Zusammenfallen beider Curven erwartet werden, auch wenn die Wirkungen selbst thats\u00e4chlich vollkommen zusammenfielen.\u201c \u201eDiese nahe Uebereinstimmung des Helligkeitsw-erthes eines farbigen Nachbildes mit dem Nachbild einer entsprechenden farblosen Helligkeitsdifferenz, bildet zugleich\u201c, wie hinzugef\u00fcgt wird, \u201eeine wichtige Best\u00e4tigung f\u00fcr die Selbst\u00e4ndigkeit des Helligkeitsfactors in der Lichterregung \u00fcberhaupt, welche in allen neueren Farbentheorien auf Grund allgemeiner Erfahrungen angenommen ist.\u201c\nDie Arbeit schliefst: \u201eWie schon erw\u00e4hnt, geb\u00fchrt G. Mabtics das Verdienst, diese Selbst\u00e4ndigkeit des farbigen Helligkeitsnachbildes zu einer Methode der indirecten Helligkeitsbestimmung von Farben verwerthet zu haben, und bilden meine Versuche dieses letzten Abschnittes zugleich eine volle Best\u00e4tigung derselben von einem allgemeinen Gesichtspunkte aus etc.\u201c \u2014 Die Einzelheiten der inhaltreichen Arbeit m\u00fcssen hier selbst nachgesehen werden. Ein Schlufs wird folgen.\tKiesow (Turin).\nTh. Beek. Ueber primitive Sehorgane. Wiener klinische Wochenschr. Nr. 11.\n12 u. 13. 73 S. 1901.\nNach einleitenden kritischen Vorbemerkungen, welche die bisherigen speculativen, Lichtempfindung und Sehorgane bei niederen Thieren oft nur auf Grund eines Vorurtheils supponirenden Bezeichnungen r\u00fcgen, schl\u00e4gt B. eine mehr \u201eobjectivirende\u201c Nomenclatur vor. Dieselbe verdient wegen des Bestrebens, nicht jede Reaction auf Lichtreiz sogleich als Lichtempfindung zu deuten, allgemeine Ber\u00fccksichtigung auf dem Gebiete der Sinnesphysiologie.","page":294}],"identifier":"lit31952","issued":"1902","language":"de","pages":"290-294","startpages":"290","title":"Wilhelm Wirth: Der Fechner-Helmholtz'sche Satz \u00fcber negative Nachbilder und seine Analogien. Wundt's Philos. Studien 16 (4), 465-567. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:42.536922+00:00"}