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Th. Beer: Ueber primitive Sehorgane. Wiener klinische Wochenschr. Nr. 11, 12 u. 13. 73 S. 1901

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{"created":"2022-01-31T16:36:45.770776+00:00","id":"lit31953","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 294-296","fulltext":[{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nLiteratwrbericht.\nUmfang vom tiefsten Dnnkel bis zum Maximalgrade derselben zu, aber W. sieht hierin keinen Nachtheil seiner Anordnung, da das elektrische Bogenlicht so blendend wirkte, dafs der st\u00f6rende Blendungsfactor erst bei starker Herabsetzung der maximalen Helligkeit ausgeschlossen erschien. Durch diese Anordnungen, die des Weiteren ausf\u00fchrlich beschrieben sind, suchte der Verf. den FBCHNEK-HELMHOLTz\u2019schen Satz auch f\u00fcr das Nachbild eines farbigen Helligkeitsunterschiedes zu erproben. Statt des Schwarz wurde hier Gr\u00fcn verwandt. Auch die Resultate dieser Versuchsanordnung sind in besonderen Tafeln und graphisch in einer Curve dargestellt Auch aus diesen Versuchen, -die der Verf. an sich selbst anstellte, resultirte \u201ein der That eine sehr gute Uebereinstimmang mitdem F.-H.\u2019schen Satze.\u201c\nDer Verf. suchte dann noch die Frage zu entscheiden, \u201eob sich das Nachbild einer farbigen Helligkeitsdifferenz auch hinsichtlich seines absoluten Werthes ebenso verh\u00e4lt, wie ein Nachbild, das durch die Fixation einer Differenz entsprechender farbloser Helligkeiten entstanden ist,\u201c da erst durch eine solche Uebereinstimmung die allgemeinere Regel f\u00fcr die Thatsachen gefunden sei, die Martius als Ausgangspunkt f\u00fcr seine Methode der Bestimmung der Helligkeit einer Farbe dienten. Die Aufgabe bestand hier darin, ein Grau von der gleichen Helligkeit des verwandten Gr\u00fcn zu finden, das dann an die Stelle des letzteren gesetzt ward. Der Verf. f\u00fchrte auch diese Versuche an sich selbst aus; es ergab sich, wie man auch aus der betreffenden Tabelle ersieht, eine gute Ueberein-Stimmung. W. f\u00fcgt hinzu: \u201eBei der Genauigkeit, die vorl\u00e4ufig erreicht worden ist, kann nat\u00fcrlich kein absolutes Zusammenfallen beider Curven erwartet werden, auch wenn die Wirkungen selbst thats\u00e4chlich vollkommen zusammenfielen.\u201c \u201eDiese nahe Uebereinstimmung des Helligkeitsw-erthes eines farbigen Nachbildes mit dem Nachbild einer entsprechenden farblosen Helligkeitsdifferenz, bildet zugleich\u201c, wie hinzugef\u00fcgt wird, \u201eeine wichtige Best\u00e4tigung f\u00fcr die Selbst\u00e4ndigkeit des Helligkeitsfactors in der Lichterregung \u00fcberhaupt, welche in allen neueren Farbentheorien auf Grund allgemeiner Erfahrungen angenommen ist.\u201c\nDie Arbeit schliefst: \u201eWie schon erw\u00e4hnt, geb\u00fchrt G. Mabtics das Verdienst, diese Selbst\u00e4ndigkeit des farbigen Helligkeitsnachbildes zu einer Methode der indirecten Helligkeitsbestimmung von Farben verwerthet zu haben, und bilden meine Versuche dieses letzten Abschnittes zugleich eine volle Best\u00e4tigung derselben von einem allgemeinen Gesichtspunkte aus etc.\u201c \u2014 Die Einzelheiten der inhaltreichen Arbeit m\u00fcssen hier selbst nachgesehen werden. Ein Schlufs wird folgen.\tKiesow (Turin).\nTh. Beek. Ueber primitive Sehorgane. Wiener klinische Wochenschr. Nr. 11.\n12 u. 13. 73 S. 1901.\nNach einleitenden kritischen Vorbemerkungen, welche die bisherigen speculativen, Lichtempfindung und Sehorgane bei niederen Thieren oft nur auf Grund eines Vorurtheils supponirenden Bezeichnungen r\u00fcgen, schl\u00e4gt B. eine mehr \u201eobjectivirende\u201c Nomenclatur vor. Dieselbe verdient wegen des Bestrebens, nicht jede Reaction auf Lichtreiz sogleich als Lichtempfindung zu deuten, allgemeine Ber\u00fccksichtigung auf dem Gebiete der Sinnesphysiologie.","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n296\nSehorgane oder Photo-Receptoren oder Photoren nennt B. alle f\u00fcr Um-Setzung der Lichtreize in Nervenerregung geeignete Gebilde. Gerade weil ihre Function, das Photorecipiren, durchaus nicht mit Sehen identisch zu sein braucht, scheint dem Ref. der Begriff des Sehorgans dem der \u201ePhotoren\u201c untergeordnet und das \u201eOder\u201c an dieser Stelle nicht gl\u00fccklich gew\u00e4hlt zu sein.\nSolche Photoren, die nur quantitative Verschiedenheiten der Belichtung an zeigen, werden Photirorgane, die recipirenden Elemente Photirzellen genannt. Idir-Organe reap. Augen sind hingegen diejenigen Photoren, die Bilderder Aufsenweltentwerfen und jefnach ihrem Baue Complex\u2014 (facettirte) oder einfache (Camera) Augen sind.\nZu der Schwierigkeit, Photirorgane bei niederen Thieren aus der Function zu erschliefsen, gesellte sich noch erschwerend die weit verbreitete Annahme hinzu, dafs stark absorbirendes Pigment der unentbehrliche Bestandtheil eines jeden Sehorgans sei. Wenngleich zuzugeben ist, dafs dem Pigmente h\u00e4ufig ein heuristischer Werth f\u00fcr den Nachweis licht-recipirender Theile zukommt, so f\u00fchrt B. doch Beispiele pigmentloser Photirzellen bei Lumbriciden und Hirudineen, die durch das Vorhandensein gitterumsponnener Vacuolen charakterisirt sind, an. Indem man ferner niederen Thieren die Sehleistungen eines Wirbelthieres zusprach, glaubte man in den Photirorganen jener auch den dioptrischen Apparat des Wirbelthierauges wiederfinden zu m\u00fcssen und sprach von bilderzeugenden Linsen, w\u00e4hrend bei der Mehrzahl der niederen Thiere von einem bildm\u00e4fsigen Sehen gar keine Rede sein kann. So hat man zuweilen die Photirzellen selbst als Linsen und die dieselben umgebenden Becherzellen als \u201eRetina\u201c beschrieben.\nEine principielle, der Erkenntnifs von der Leistung primitiver Sehorgane sich hindernd entgegenstellende Ansicht, glaubt B. besonders bek\u00e4mpfen zu m\u00fcssen : in F\u00e4llen von unzweifelhafter Lichtreaction darf man nicht einen universellen, Geruch, Tasten, Photiren etc. vermittelnden Sinnesapparat, etwa eine \u201edermatoptisehe\u201c Haut annehmen, sondern hat nach specifischen Photoren zu suchen. Sogar bei einigen Protozoen ist es bereits gelungen, distincte photorecipirende Stellen nachzuweisen, so konnte Eitqelmahn zeigen, dafs bei Euglena eine Beschattung nur dann Reactionen hervorruft, wenn der Vordertheil getroffen wird. Wenn aber auch andere Protozoen wirklich am ganzen Leibe f\u00fcr verschiedenartige Reize empf\u00e4nglich sein sollten, so liegt noch kein Grund vor, wegen der Verschiedenartigkeit der einwirkenden Reize auch qualitativ verschiedene Erregungen anzunehmen. Man hat ferner in solchen F\u00e4llen von Lichtreactionen, in welchen bisher der Nachweis von Photoren nicht gegl\u00fcckt ist, nicht nur an die M\u00f6glichkeit des zuk\u00fcnftigen Nachweises, sondern auch an diejenige einer directen Licht-Muskelreizbarkeit zu denken, wie sie thats\u00e4chlich in den Irismuskeln der Amphibien und Fische vorhanden ist. Es giebt auch \u201eReizbeantwortungen\u201c ohne Vermittelung des Nervensystems, im vorliegenden Falle also Phototropien (Heliotropismus). Nach dieser Bek\u00e4mpfung der Annahme von \u201eWechselsinnesorganen\u201c, in der B. der Lehre von den specifischen Sinnesenergien eine gewissermaafsen erweiterte Anwendung verleiht, giebt er eine referirende Uebersicht neuer Erfahrungen \u00fcber primitive Photoren. Man findet 1. Pigmentlose Photirzellen. 2. Pig-","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296\nLitera turbericht.\nmentirte oder mit pigmentirten Zellen alternirende Photirzellgruppen 3. Pigment umgebene Photirzellen. 2. und 3. werden Ocellen genannt und zwar sind solche, bei welchen das Licht zuerst die Photirzelle, dann den optischen Nerven trifft, als vertirt, solche, wo das Licht umgekehrt erst den Nerven und dann die Photirzelle wie in der Wirbelthiernetzhaut trifft, als in vertirt zu bezeichnen. Das Verst\u00e4ndnifs der verschiedenen Anordnung und des f\u00fcr die einzelnen Thiergruppen charakteristischen Aufbaus kann nur durch die Anschauung der im Original beigegebenen Abbildungen erworben werden und mufs in dieser Beziehung auf die Lekt\u00fcre der auch im \u00fcbrigen \u00e4ufserst lesenswerthen und lehrreichen Abhandlung selbst verwiesen werden.\tAbklsdorff (Berlin).\nF. Kruegeb. Zur Theorie der GombinationstSiie. Philos. Studien 17 (2), 185\u2014310. 1901.\nIn dieser umfangreichen Arbeit sucht der Verf. die Thatsachen historisch zu beleuchten und theoretisch zu verwenden, die er bereits in seinen werthvollen Abhandlungen \u201eBeobachtungen an Zweikl\u00e4ngen\u201c im 16. Bande der Philos. Studien (S. 307\u2014379 und 568\u2014664) ver\u00f6ffentlicht hat. Ueber diese Untersuchungen ist bereits in dieser Zeitschrift eingehend berichtet worden. Es geb\u00fchrt dem Verf. das Verdienst, durch Ausbildung und Benutzung exactester Methoden das bisher vorliegende Beobachtungsmaterial um ein ganz Betr\u00e4chtliches vermehrt und erg\u00e4nzt ta haben. \u2014 Der leitende Gesichtspunkt f\u00fcr die vorliegende Abhandlung bildet die Bedeutung der Combinationst\u00f6ne f\u00fcr die Theorie des H\u00f6rens. Der Verf. giebt an, dafs viele irrth\u00fcmlichen Beschreibungen der Com-binationserscheinungen und weitreichende theoretische Abweichungen auf l\u00fcckenhafte Beobachtungen zur\u00fcckzuf\u00fchren seien, ja dafs viele Theoretiker die Ergebnisse ihrer Vorg\u00e4nger nur ungenau kannten und die meisten scheinbar von vornherein auf einen kritischen Ausgleich der bestehenden Differenzen verzichteten.\nDie sich in 3 Capitel gliedernde Arbeit behandelt in den beiden ersten alle in der Literatur sich vorfindenden Angaben \u00fcber die Combinations-erscheinungen, die hier mit den eigenen Befunden des Verf. zusammengestellt und kritisch verglichen werden. Das dritte behandelt in 5 Sonderabtheilungen die physiologischen Theorien. Die leitenden Gesichtspunkte f\u00fcr diesen Theil der Abhandlung sind die folgenden: \u201eWie verhalten sich die bisher versuchten Zusammenfassungen und Erkl\u00e4rungen zu den Thatsachen? Welche Consequenzen ergeben sich aus den Beobachtungen \u00fcber Combinationst\u00f6ne und verwandte Erscheinungen f\u00fcr die physiologische Akustik ?\u25a0* Der Verf. f\u00fcgt in einer Fufsnote hinzu, dafs die in der oben angegebenen Arbeit angek\u00fcndigte Untersuchung \u00fcber das Consonanzproblem den Gegenstand einer dritten Abhandlung bilden wird.\nDa es unm\u00f6glich ist, auf alle Einzelheiten der Arbeit einzugehen (sie umfafst das ganze Heft der Zeitschrift), so sei es gestattet, die Hanpt-resultate wiederzugeben, wie der Verf. sie selbst am Schl\u00fcsse zusammen-gestellt hat:","page":296}],"identifier":"lit31953","issued":"1902","language":"de","pages":"294-296","startpages":"294","title":"Th. Beer: Ueber primitive Sehorgane. Wiener klinische Wochenschr. Nr. 11, 12 u. 13. 73 S. 1901","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:45.770781+00:00"}

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