Open Access
{"created":"2022-01-31T16:34:54.244523+00:00","id":"lit31955","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Giessler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 297-298","fulltext":[{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n297\n\u201e1. Der Zu8ammenklang zweier T\u00f6ne enth\u00e4lt f\u00fcr die Wahrnehmung in der Regel einen Summationston und vier bis f\u00fcnf Differenzt\u00f6ne. Alle diese Combinationst\u00f6ne mit ihren Folgeerscheinungen (Schwebungen, Zwischent\u00f6nen u. a.) sind an das Dasein von Obert\u00f6nen des prim\u00e4ren Klanges nicht gebunden.\n2.\tAlle Schwebungen sind auf das Vorhandensein von mindestens zwei benachbarten, d. h. um h\u00f6chstens eine grofse Terz von einander entfernten T\u00f6nen zur\u00fcckzuf\u00fchren; es giebt keine multiplen Schwebungen im Sinne Kobnig\u2019s.\n3.\tDie von Koenig sogenannten \u201eStofst\u00f6ne\u201c sind nicht die einzigen Combinationst\u00f6ne. Es giebt insbesondere auch zwischen den Prim\u00e4rt\u00f6nen gelegene Differenzt\u00f6ne.\n4.\tEs giebt nur zwei Arten Combinationst\u00f6ne: Differenzt\u00f6ne und Summationst\u00f6ne. Die Unterscheidung von Stofst\u00f6nen und Differenzt\u00f6nen ist durch die Thatsachen nicht gefordert. Sie erkl\u00e4rt sich historisch aus einer unzureichenden Ber\u00fccksichtigung der Dissonanzen und einer damit zusammenh\u00e4ngenden irrth\u00fcmlichen Verallgemeinerung bestimmter St\u00e4rkeverschiedenheiten der Differenzt\u00f6ne.\n5.\tHermann'scIis Mittelt\u00f6ne, RiEMANN\u2019sche Untert\u00f6ne und subjective Obert\u00f6ne existiren nicht.\n6.\tAlle bis jetzt hervorgetretenen Versuche, die OHM\u2019sche Zerlegungstheorie und die darauf gegr\u00fcndete Helmholtz - HENSEN\u2019sche Resonanzhypothese principiell aufzugeben und durch andere Annahmen zu ersetzen, leiden an grofsen inneren Schwierigkeiten oder (und) widerstreiten der akustischen Erfahrung.\n7.\tDie gegen die Helmholtz'sehe Theorie des H\u00f6rens erhobenen Einw\u00e4nde, auch der der Unterbrechungst\u00f6ne, sind nicht stringent.\n8.\tHelmholtz' Erkl\u00e4rung der subjectiven Combinationst\u00f6ne ist unbefriedigend.\n9.\tDie physiologische Theorie dieser T\u00f6ne braucht den Boden der Resonanzhypothese nicht zu verlassen. Es empfiehlt sich vielmehr zun\u00e4chst der Versuch, Helmholtz' Theorie der objectiven Combinationst\u00f6ne auf die Vorg\u00e4nge anzuwenden, die bei der Wahrnehmung subjectiver Combinationst\u00f6ne im inneren Ohr stattfinden.\u201c\nEin vom J. 1743 bis auf die Gegenwart reichender Literaturbericht ist der Arbeit angeh\u00e4ngt.\tKiesow (Turin).\nH. Zwaardemakeb. Les sensations olfactives, leurs combinaisons et lenrs compensations. Utrecht, \u00c9vreux. 1898. 24 S.\nVerf. hat sich bereits durch eine ganze Reihe von Abhandlungen um die Erforschung der physiologischen Beziehungen der Ger\u00fcche hoch verdient gemacht. Man kann wohl behaupten, dafs erst durch ihn die Forschungen \u00fcber Ger\u00fcche in sichere Bahnen gelenkt worden sind. In der vorliegenden Abhandlung behandelt er speciell die Combinationen und Compensationen.\nDie Geruchsempfindungen erwecken in uns vage Empfindungen, welche von sehr starken Emotionen begleitet sind. Letztere beherrschen uns,","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nLitcraturbericht.\nw\u00e4hrend die Ursache selbst unbemerkt bleibt. Die Ger\u00fcche verm\u00f6gen grofse Ver\u00e4nderungen in den seelischen Dispositionen hervorxubringen. Die Diffusionszeit f\u00fcr verschiedene geruchliche Substanzen ist sehr verschieden, bei manchen dauert es Tage lang, bevor man sie wahrnimmt. F\u00fcr das Thier sind die Ger\u00fcche mit langsamer Diffusion wichtig, da sie in Beziehung zur Erhaltung der Species stehen. Derartige Gase haben eia grofses specifisches Gewicht und halten sich in Folge dessen am l\u00e4ngsten am Boden. In der Natur begegnet man fast ausschlie\u00dflich solchen Ger\u00fcchen. Bei ruhigem \u00c4thmen erreichen die D\u00fcfte nicht das eigentliche Geruchsorgan, da letzteres in einer Grube verborgen liegt, bewahrt vor Staub, K\u00e4lte und Trockenheit. Bei aufmerksamem Riechen dagegen wird die Luft in St\u00f6fsen in die Nasenh\u00f6hle getrieben und vertical nach oben gestofsen, wo sie das Geruchsorgan erreicht. Wir nehmen die Ger\u00fcche auch beim Ausathmen war. Beim Essen und Trinken n\u00e4mlich werden die geruchlichen Molek\u00fcle durch die Ausathmung aus der Kehle in die Mund-h\u00f6hle bef\u00f6rdert und gelangen von da aus in die Nasenh\u00f6hle.\nBez\u00fcglich einer Eintheilung der Ger\u00fcche weist Verf. darauf hin, dais es ganze Gruppen von Ger\u00fcchen giebt, deren Zugeh\u00f6rige etwas Gemeinsames haben, so z. B. die K\u00fcchenger\u00fcche, Fruchtger\u00fcche, Aromas. Zw. hat im Anschlu\u00df an Linn\u00e9 ein nat\u00fcrliches System der Ger\u00fcche aufgestellt, d. b. ein solches, welches sich historisch und ohne vorgefa\u00dfte Meinungen entwickelt hat.\nBestimmte chemische Elemente f\u00fchren durch ihre Gegenwart in bestimmten Mischungen eine gewisse Aehnlichkeit bez\u00fcglich des Geruches dieser Mischungen herbei.\nDie durch Ger\u00fcche hervorgerufenen Aetherschwingungen sind weder mit denen der W\u00e4rme, noch mit denen des Lichtes identisch, m\u00f6glicherweise haben sie kleinere Wellenl\u00e4ngen. Wenn wir annehmen, da\u00df der Geruch von einer molekul\u00e4ren Bewegung herr\u00fchrt, so folgt daraus noch nicht, da\u00df diese Bewegung sich im Raume auf eine Weise verbreitet, welche f\u00fcr unsere Sinne wahrnehmbar ist. Im Gegentheil ist der Geruch wahrscheinlich ein Attribut der Materie.\nDer letzte Theil der Arbeit schildert Experimente mit dem Doppel-Olfactometer.\tGibsslbr (Erfurt).\nS. H. Mellonb. The Rature of Self-Knowledge. Mind N. S. 10 (39), 318\u2014335.\n1901.\nDie Meinungsverschiedenheit, die \u00fcber Begriff und Wesen des Selbet-bewu\u00dftseins, der Selbsterkenntni\u00df besteht, veranla\u00dfte den Vert zu er neuter Untersuchung dieser Erscheinung. Unter Selbsterkenntni\u00df versteht er jede Kenntni\u00df irgend welcher Art, soweit sie unser inneres Leben betrifft und sich gr\u00fcndet auf directe Analyse desselben, mag sie nun auf* treten unter dem Namen der Selbstcharakteristik oder als sog. Kenntnift der menschlichen Natur (Menschenkenntnis) oder in der psychologischer, logischer oder philosophischer Verallgemeinerung. Die besonders von H. Spencer betonten Schwierigkeiten, die sich hierbei ergaben, insofern bei der Selbsterkenntni\u00df Object und Subject des Erkennens zusammenfallen,","page":298}],"identifier":"lit31955","issued":"1902","language":"de","pages":"297-298","startpages":"297","title":"H. Zwaardemaker: Les sensations olfactives, leurs combinaisons et leurs compensations. Utrecht, \u00c9vreux. 1898. 24 S","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:54.244529+00:00"}