Open Access
{"created":"2022-01-31T16:37:02.567236+00:00","id":"lit31959","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Alexander-Sch\u00e4fer, Gisela","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 55-73","fulltext":[{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"55\nZur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes f\u00fcr verschiedene Sinnesreize.\nVon\nDr. phil. Gisela Alexakdeb-Schafes.\nMit 6 Tafeln und einer Textfigur,\n\u00bbangef\u00fchrt unter der Leitung von Prof. Dr. A. Krkidl, Assistenten am k. k. physiologischen Institut der Universit\u00e4t zu Wien.\n\u00dcber die Frage des Festhaltens gegebener Zeitintervalle durch das Ged\u00e4chtnis enth\u00e4lt die Literatur nur wenige Angaben. So hat Paneth 1 bei seinen Versuchen \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes als zu merkendes Objekt ein Zeitintervall gew\u00e4hlt, das zur Pr\u00fcfung der Sch\u00e4rfe des Ged\u00e4chtnisbildes von der Versuchsperson durch zweimaliges Niederdr\u00fccken einer Taste wiedergegeben werden sollte.\nSeine Versuche gestalteten sich folgendermalsen :\nDurch zweimaliges Niederdr\u00fccken einer Taste wurde ein Zeitintervall gegeben, dann trat eine Pause ein, nach welcher die Versuchsperson das Zeitintervall gleichfalls durch zweimaliges Niederdr\u00fccken einer Taste, so genau als m\u00f6glich nachzuahmen hatte. Die L\u00e4nge der Pause wurde von einem kleinsten, nicht mehr sicher bestimmbaren Bruchteil einer Sekunde bis zu 5 Minuten variiert. Ebenso wurden dem nachzuahmenden Intervall Gr\u00f6lsen von Bruchteilen einer Sekunde bis zu mehreren Sekunden gegeben. Die Messungen wurden dadurch erm\u00f6glicht, dafs an dem Taster ein Elektromagnet befestigt war, der die Schwingungen einer Stimmgabel auf das Kymographion zeichnete. Die entstandene Wellenlinie verlief h\u00f6her oder tiefer, je nachdem der Taster niedergedr\u00fcckt war oder nicht.\n1 Versuch Ober den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes von Dr. J. Paneth. Nach dessen Tode mitgeteilt von Siegkukd Exneb. Zentralblatt f\u00fcr Physiologie 4, Nr. 3, 8. 81.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\nGisela Alexanders*'h\u00e4fer.\nDie Resultate der Versuche von Paneth, bei welchen ledig- 1 lieh akustische Reize in Frage kamen, lassen sich, nach den \u00fcblichen Methoden der Mittelwerte berechnet, dahin zusammenfassen, dafs die Sch\u00e4rfe des Ged\u00e4chtnisbildes f\u00fcr ein Zeitintervall im Laufe von 5 Minuten nur um so Geringes abnimmt, dafs die Abnahme nach den angewendeten Methoden nicht sicher erkannt werden kann.\nDie Arbeit Paneths ist die einzige in der Literatur, die wenigstens hinsichtlich der akustischen Reize unserer Fragestellung nahekommt.\nBei den Versuchen von Sch\u00fcmann und Ebhardt besteht die Aufgabe f\u00fcr die Versuchsperson \u00fcberhaupt nur darin, gleiche Zeitr\u00e4ume zu merken.\nNach Ebhakdt1 befanden sich Versuchsperson und Experimentator in zwei verschiedenen Zimmern. Die Versuchsperson nahm in bequemer Haltung an einem Tische Platz, auf welchem, an einem Stativ befestigt, der Taster angebracht war. \u201eAuf diesen Taster klopfte die Versuchsperson mit dem Zeigeoder Mittelfinger der rechten Hand. Bei Ber\u00fchrung des oberen beweglichen Armes des Tasters mit dem unteren festen entstand ein scharfes, kurzes Ger\u00e4usch.\u201c \u201eDie Wahl der Geschwindigkeit der Klopfbewegung war der Versuchsperson \u00fcberlassen.\u201c Alle Erm\u00fcdungserscheinungen wurden vermieden. Durch die Ber\u00fchrung der beiden Tastarme wurde ein Stromkreis geschlossen, und so auf der Trommel eines HEKiNoschen Kymographion der Moment der Entstehung des Schall- und des intensivsten Druckreizes markiert. Ein OEMKEscher Chronograph, dessen schwingender Stab auf 100 Schwingungen abgestimmt war, bewirkte die Markierung der Zeit. \u201eDie Wahl der Zeiten schwankte in der Hauptsache zwischen 0,3 und 0,6 Sekunden.\u201c Die Versuchsreihen weisen eine ziemlich gleichm\u00e4fsig verteilte Vergr\u00f6fserung und Verkleinerung der Glieder auf. Die individuellen Verschiedenheiten sind unbedeutend.\nZur vorliegenden Arbeit hat mich Prof. A. Kkeidl ver-anlafst und mich bei ihrer Durchf\u00fchrung vielfach unterst\u00fctzt, wof\u00fcr ich ihm an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank ausspreche.\n1 \u201eZwei Beitr\u00e4ge zur Psychologie des Rhythmus und des Tempo\u201c von Kcbt Ebhabdt, in Schumanns psychologischen Studien 2. Abt. Heft 1 S. 12L","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage \u00fcber den zeitlichen \"Verlauf des Gcd\u00e4chtnisbildes etc. 57\nBeabsichtigt war, den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes experimentell zu untersuchen, und die Unterschiede, die aus der jeweiligen Art des Sinnesreizes (es wurden optische, akustische und taktile Reize verwendet) folgen, zu studieren. Die Arbeit zerf\u00e4llt in 3 Teile, je nachdem es sich bei den gegebenen Zeitintervallen um akustische, optische oder taktile Eindr\u00fccke handelt. Das der Versuchsperson angegebene Intervall, welches bei den akustischen Versuchen durch Glockenschl\u00e4ge, bei den optischen durch das Aufleuchten eines Gl\u00fchl\u00e4mpchens, bei den taktilen Versuchen durch faradische Schl\u00e4ge auf die Hohlhand gegeben wurde, nenne ich kurz das \u201eSignal\u201c. Die Wiederholung des Signals in den durch die Versuchsperson gegebenen Zeitintervallen bezeichne ich als \u201eReaktion\u201c. Nach mehreren Vorversuchen resultierte folgende Anordnung, die zun\u00e4chst f\u00fcr die akustischen Versuche beschrieben sei.\nFig. 1.\nIn einem Zimmer A1 ist ein Kymographion (IQ mit zwei elektromagnetischen Schreibern (Zx, Zt) montiert. Der eine Schreiber (Zt) ist mit einer elektrischen Stimmgabel (St) (bzw. schwingenden St\u00e4ben) und einem Metronom (M) verbunden:\n1 Die Versuchsr\u00e4ume A, B, C sind in der Textfigur nicht verzeichnet.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\ner schreibt die Stimmgabelschwingungen und verzeichnet in dieselbe Kurve durch eine aus der beigegebenen Zeichnung (Fig. 1) ersichtliche Anordnung und Schaltung die Metronomschl\u00e4ge, welche in ihrer H\u00e4ufigkeit variabel waren. Der zweite Schreiber (Z,) schreibt gleichfalls die Zeit, d. h. die Stimmgabelschwingungen, und ist aufserdem mit dem in einem entfernten Raum (C) aufgestellten elektrischen Taster (T) derart verbunden, dafs auch die Reaktionen der Versuchsperson graphisch in der Zeitkurve erscheinen k\u00f6nnen. Alles \u00fcbrige ist leicht aus der beigegebenen Skizze (Fig. 1) ersichtlich.\nIn einem vom Zimmer A durch ein gleichgrofses Zimmer B getrennten Raum C befindet sich die Versuchsperson, der elektrische Taster (T) und an der Wand die in den Stromkreis des Metronoms geschaltete elektrische Glocke (G). Die Glocke kann bei entsprechender Schaltung von Zimmer A aus im Metronomtakt zum Lauten gebracht werden. Die Versuchsperson sitzt an einem Tisch, auf welchem sich f\u00fcr die Hand bequem erreichbar der Taster befindet. Die Zimmer A und C sind soweit voneinander entfernt und akustisch so gut voneinander getrennt, dafs die im Zimmer C befindliche Versuchsperson die Metronom-schl\u00e4ge nicht vernimmt. Bei den \u201eoptischen\u201c Versuchen wurde statt der Glocke ein Gl\u00fchl\u00e4mpchen, bei den \u201etaktilen\u201c ein kleiner, mit zwei Elektroden armierter Rumkorff in den Stromkreis geschaltet.\nBei den optischen und taktilen Versuchen gelangte eine Stimmgabel zur Verwendung, die 64 Schwingungen in der Sekunde zeichnete, bei den akustischen konnten abwechselnd 40 bzw. 64 Unterbrechungen per Sekunde markiert werden.\nDer im Zimmer C befindlichen Versuchsperson wurde vom Zimmer A aus durch Stromschlufs eine Reihe von Signalen, gew\u00f6hnlich 10, \u00fcbermittelt. Die Versuchsperson hatte die Aufgabe, die durch die Signale ausgedr\u00fcckten, gleichen Zeitintervalle durch Niederdr\u00fccken des Tasters durch eine bestimmte Zeit hindurch zu wiederholen. Der Beginn sowie das Ende des Versuchs wurde der Versuchsperson durch ein besonderes Zeichen (kontinuierliches L\u00e4uten, Aufleuchten oder Botschaft) mitgeteilt, so dafs die Versuchsperson bei Beginn ihrer Reaktion \u00fcber die k\u00fcnftige Dauer des Versuchs nicht orientiert war. Die Versuchsperson wurde angewiesen, ruhig und unvoreingenommen zu","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage \u00fcber den textlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes etc. 59\nreagieren. Hilfen (gedankliches Aufteilen der Intervalle in eine bestimmte Taktfolge) waren gestattet.\nDie Versuche konnten danach verschieden durchgef\u00fchrt werden. Was die zeitliche Aufeinanderfolge von Signal und Reaktion betrifft, sind 3 Arten von Versuchen zu unterscheiden.\n1.\tDie Versuchsperson beginnt die Reaktion in unmittelbarer Fortsetzung der erhaltenen Signale (sofortige Reaktion). Der Versuchsperson wurde vor dem Versuch mitgeteilt, nach dem wievielten Signal sie mit der Reaktion beginnen solle.\n2.\tDie Versuchsperson hat nach erhaltenem Signal bis zu Beginn der Reaktion (1\u20145 Minuten) zu warten und erst dann mit der Reaktion zu beginnen.\n3.\tDie Versuchsperson beginnt die Reaktion nach einer bestimmten Anzahl erhaltener Signale, z. B. 10. Die Signale werden jedoch noch f\u00fcr einige Zeit, w\u00e4hrend die Versuchsperson schon zu reagieren hat, weiter mitgeteilt, so dafs die ersten Reaktionen mit den Signalen geschrieben werden.\nDiese drei verschiedenen Durchf\u00fchrungsarten der Versuche entsprechen verschieden schweren, der Versuchsperson gestellten Bedingungen, wonach die Form 3 die leichteste, die Form 2 die schwierigste Versuchsdurchf\u00fchrung repr\u00e4sentiert. Zur Ermittlung eventueller Erm\u00fcdungssymptome wurde die Dauer der einzelnen Versuche fallweise bis zu 10, 15 und 20 Minuten verl\u00e4ngert.\nDie Versuchsperson reagierte entweder fortlaufend oder mit bestimmten Pausen, die auf dem Kymographion besonders verzeichnet wurden. Jeder einzelne Versuch wurde selbstverst\u00e4ndlich genau notiert.\nAuf dem Kymographion sind entsprechend den 2 Schreibern zwei Kurven verzeichnet, welche beide entsprechend der Zeitschreibung (V40 bzw. V\u00ab4 Sekunden) kleine Zacken tragen. Eine h\u00f6here, in regelm\u00e4fsigem Zeitintervall wiederkehrende Zacke auf der unteren Kurve bezeichnet die Metronomschl\u00e4ge. Die Reaktionen sind graphisch in der oberen verzeichnet und zwar in Form einer gr\u00f6fseren Zacke oder in Form einer horizontalen, kleinen, zackenlosen Linie (Fig. 2, 3 und 4). Versuchspersonen waren aufser dem Autor zumeist Arzte und Studierende der Medizin und Philosophie, von denen die meisten auch musikalisch vorgebildet waren.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\nYerwertnng der kymographischen Aufzeichnungen.\nDie untere Kurve bzw. die auf derselben befindliche gr\u00f6fsere Zacke diente nur zur Kontrolle des Metronomganges, d. b. der Festlegung des Zeitintervalls. Ander oberen Kurve wurde nun jedes einzelne Intervall zahlenm\u00e4fsig bestimmt und auf die Weise ein genaues Bild der Reaktionen der Versuchsperson gewonnen. Das Ausz\u00e4hlen erfolgte zumeist unter Zuhilfenahme einer Lupe.\nDa sich nun mit der grofsen Anzahl von Einzelmafsen kaum arbeiten l\u00e4fst, eine derartige Genauigkeit aufserdem nicht notwendig ist, wurde f\u00fcr bestimmte Zeitr\u00e4ume (4/s bis zu 1 Minute) aus den f\u00fcr diesen Zeitraum verzeichneten Werten nach dem \u00fcblichen arithmetischen Mittel eine Mittelzahl gefunden. Die erhobenen Mittelwerte wurden auch f\u00fcr die graphische Darstellung der einzelnen Versuche herangezogen.\nBei genauer Ausz\u00e4hlung der einzelnen Linien zeigt sich folgendes merkw\u00fcrdige Verhalten: Die Versuchsperson reagiert derart, dafs sie wohl im allgemeinen durch eine bestimmte Zeit hindurch ein Intervall festh\u00e4lt. Es treten jedoch schon innen halb dieses Zeitraumes Schwankungen auf, immer aber \u00fcberwiegt in einem bestimmten Zeitabschnitt ein vom Individuum wiedergegebenes Intervall.\nBeispielsweise sei im folgenden das Resultat der genauen Ausz\u00e4hlung eines Teiles einer Kurve mitgeteilt:\nDie Metronomschl\u00e4ge erfolgten in einem Intervall von 4# 64 Sekunden. Eine Kurvenstrecke, welche der Versuchsdauer von einer halben Minute entspricht, weist 54 Reaktionen auf.\nIn der ersten halben Minute reagiert die Versuchsperson:\n10 mal in einem Intervall von a%4 Sekunden\nn\t/\u00f64\tn\n80/\nm\t/# 4\tn\n8 ft/\nn\t16 4\tn\n81/\n161\tn\n84/\nn\t/O*\tn\n81/\nn\t101\tr\u00bb\n11/\nn\tIO4\tn\nf\u00fcr die erste halbe Minute ist somit das Mittel 84-7/e* Sekunden,","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf de* Ged\u00e4chtniebildes etc. 61\nIn der vierten halben Minute reagiert die Versuchsperson:\n8 mil\t\tin Form\t\teines Intervalls\t\tvon\t\tSekunden\n10\tn\tn\tn\t\u00bb\tTi\tTi\t\tTi\n15\tn\tn\t\u00ab\tTi\tn\tTi\t*7*4\tTi\n20\t\t\t\t\t\t\t1\u00ab/.,\t\n\t\u00bb\tn\tn\tTi\tTi\tTT\t<64\tTi\n7\tn\tTi\tn\tn\tn\tTT\t\u20197.4\tn\n8\tn\tr\tn\tTi\trt\tTi\tU/.4\tn\n1!)\tn\tr>\tn\tT\tr\tif\t\tn\n20\tn\tr>\tn\tTi\tn\tTT\t19/ lei\tTi\n8\tn\tn\tn\tTi\tn\tTT\tuz / 64\tTi\nDas Mittel ist 14*4/** Sekunden.\nDas von der Versuchsperson angegebene Intervall ist demnach in der vierten halben Minute um 20'8/ai Sekunden kleiner als in der ersten halben Minute. (Die Versuchsperson reagierte somit in der vierten halben Minute rascher als zu Beginn des Versuchs.)\nDa die einzelnen Mittelwerte f\u00fcr bekannte und in ein und demselben Versuch konstante Zeitr\u00e4ume gefunden sind, ging ich um eine f\u00fcr die graphische Darstellung des Versuchstypus brauchbare Kurve zu erhalten derart vor, dafs ich an einem Koordinatensystem auf der Abszisse die den Mittelzahlen entsprechenden Zeitteile, auf der Ordinate die gefundenen Mittelwerte auftrug. Das tats\u00e4chliche Intervall (Metronomtakt) ist durch eine zur Abszissenachse von der Ordinate aus gezogene parallele horizontale Linie bezeichnet. (Vgl. Tafel 4, 5 und 6.)\nI. Versuche mit akustischen Reizen.\nAnzahl der Versuche: 43. Anzahl der Versuchspersonen : 19, und zwar an 2 Personen je 3 Versuche, an 6 Personen je 2 Versuche, an 9 Personen je 1 Versuch, an 1 Person 4 Versuche, an 1 Person 12 Versuche. Zeitschreibung: 7\u00ab Sekunde.\nDauer jedes Versuches 3\u20146 Minuten. Von jeder Versuchsperson wurde fortlaufend die ganze Trommel d. h. 5 bis 10 Reihen beschrieben.\nDie Reaktionsformen lassen sich nach dem verschiedenen Ausfall in 3 Gruppen bringen.\nI. Gruppe: Das von der Versuchsperson eingehaltene Zeitintervall wird im Laufe der Reaktion immer kleiner. So verhalten sich 15 Versuche.\na) Die Person reagiert schon zu Beginn des Versuches rascher als das Signal: 2 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 26.)","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\nb)\tDie Person reagiert zu Beginn mehr weniger1 * * 4 im Signaltempo und wird erst im Laufe des Versuches rascher: 8 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 29.)\nc)\tDie Person reagiert zu Beginn des Versuches langsamer als das Signal und wird teils absolut rascher, d. h. rascher als das Signal, teils relativ rascher: 5 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 34.)\nII.\tGruppe: Die Person reagiert w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer ungef\u00e4hr gleichm\u00e4fsig : 28 Versuche.\nAls gleichm\u00e4fsiges Tempo ist dasjenige bezeichnet, bei welchem das von der Versuchsperson anfangs eingehaltene Intervall festgehalten wird oder wenigstens keine Unterschiede, die gr\u00f6fser sind als \u00ae/40, respektive 8/m Sekunden (bei den optischen und taktilen Versuchen), bestehen. Derartige kleine Unterschiede konnten sich immerhin aus Konstruktionsm\u00e4ngeln der verwendeten Registrierapparate (Latenz des Schreibers usw.), oder auch aus Rechenfehlern beim Ausz\u00e4hlen der Kurven ergeben.\na)\tDie Person trifft zu Beginn des Versuches mehr weniger das Signaltempo : 21 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 32.)\nb)\tDie von der Person zu Beginn des Versuches eingehaltenen Intervalle sind kleiner als die Signalintervalle: 5 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 41.)\nc)\tDie Intervalle sind zu Beginn des Versuches gr\u00f6fser als die Signalintervalle: 2 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 31 bis zu 5 Minuten Dauer.)\nIII.\tGruppe: Die Person reagiert im Laufe des Versuches langsamer d. h. die Intervalle werden immer gr\u00f6fser. Hierher geh\u00f6rt ein Versuch aus der II. Gruppe nach l\u00e4ngerer Dauer. (Siehe die graphische Darstellung des Versuchs Nr. 31.*)\n1 Als \u201emehr weniger\u201c \u00fcbereinstimmend mit dem gegebenen Zeit-\nintervall werden alle diejenigen Intervalle genommen, die nicht um mehr als \u2019/40 Sek. bzw. %4 Sek. (bei den optischen und taktilen Versuchen) vom gegebenen Intervall abweichen.\n1 An derselben Versuchsperson wurden aulser dem Versuch Nr. 31 noch 11 andere gemacht und zwar die Versuche: Nr. 30, 21, 36, 20, 15, 39, 29, 25, 7, 10 und 8. In Versuch Nr. 31 reagierte die Person ununterbrochen 20\u2018/s Minuten, nur wurden von Zeit zu Zeit in Pausen von je 2, 3 und\n4 Minuten die Reaktionen nicht markiert.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnixbildee etc. 63\nEs hat eich somit f\u00fcr die akustischen Versuche ergeben, dafs in 28 Versuchen zu Beginn der Reaktion das gegebene Zeitintervall mehr weniger vollkommen eingehalten wurde (vgl. Tabelle I, II und III), davon bleiben 21 auch w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer ungef\u00e4hr im Signaltempo. In 7 unrichtig begonnenen Versuchen (rascher oder langsamer als das Signalintervall reagierte die Versuchsperson ebenfalls gleichm\u00e4fsig im begonnenen Tempo. 15 Versuche wurden im Laufe der Reaktion immer rascher.\nWeiters hat sich gezeigt, dafs die Anzahl der Versuche an einer Person nicht viel an dem Charakter des Versuchsausfalles \u00e4ndert, so dafs bis zu einem gewissen Grade von einer individuellen Schreibung gesprochen werden kann.\nJe gr\u00f6fser das gegebene Intervall war, um so seltener wurde es von der Versuchsperson festgehalten.\nEingeschobene Pausen zwischen Signal und Reaktion beeinflussen den Versuch ung\u00fcnstig (vgl. Tabelle II).\nUnter 7 Versuchen mit Pausen von 2\u20145 Minuten ergab sich bei 3 im Laufe der Reaktion ein Rascherwerden. (Zu Beginn der Reaktion hielten 2 Versuche das Signaltempo, 1 war langsamer als das Signal.) 4 Versuche verhielten sich w\u00e4hrend der ganzen Bauer gleichm\u00e4fsig. (1 Versuch war zu Beginn rascher, 1 langsamer als das Signal, 2 hielten zu Beginn das Signaltempo.)\nWurden zu Beginn des Versuches die Signale einige Zeit hindurch von der Person mitgeschrieben, so war das Ged\u00e4chtnis f\u00fcr die gegebenen Zeitintervalle besser. (Vgl. Tabelle III.) Von 7 derartigen Versuchen, in welchen die Person durch 1;s\u20142 Minuten die Signale mitschrieb, wurde das Tempo in 2 Versuchen im Laufe der Reaktion rascher. (Zu Beginn war es ungef\u00e4hr gleich dem Signaltempo.) 5 Versuche verhielten sich w\u00e4hrend der ganzen Dauer gleichm\u00e4fsig. (Zu Beginn des Versuchs hielten 4 Personen das Signaltempo, 1 reagierte rascher als das Signal.) (Vgl. Tabelle III.)\nHatte die Versuchsperson ohne Pause l\u00e4nger als 6, 7 oder 8 Minuten reagiert, so wurde sie gew\u00f6hnlich pl\u00f6tzlich rascher oder langsamer. Dieses pl\u00f6tzliche Rascher- oder Langsamerwerden am Ende langdauernder Versuche mufs wohl als Erm\u00fcdungssymptom aufgefafst werden. Zwischen m\u00e4nnlichen und weiblichen Versuchspersonen hat sich kein Unterschied ergeben.","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\n\u00ab8\na\nte\ng fc. V. \u2014 i. W \u2014\tV. W V. k\u00bb V. V. V.^ V-\nO\nM \u2022*\nal \u00a9\nrf rr,\nPS\n\u00fb* '--7-7 \u00ab '~Z *\t*r\n^ \"\u00abS\nO O a QQO 9 O \u00ae\tO O O\to 09\no * o<* o 2 O'* 5? S o 5* \u00a9.V*\u2014^ \u00a9 \u00a9 ^ \u25a0*\t\u00a9 o o \u00a9__o 5* \u00a9 \u00a9\t\u00a9\nOgRaRRaaRRaaRRRRRRRRRRaRRRRaRRRRaRRa\n\u00bbC\u00e7o=j\u00e7Q23Q,^Sff\u00e7\u00aek0',^cr3l3q,H^cr3S52P,^,05S?\u00a3rkOCV,\u00a92?5P\u00a9\u00aeiJ0^ri\u00c2^r? ce oa ce co co c*5 sa ce\tco o4 63 ca *-< \u00a95 co ^ ^ eo co *-i r* \u00abO ce eo eo co eo\npy- c5SRfi\u201cSSRSSftt!55RS5S5S*5R>'*5\nK a\na a\na a\nR R R R a R","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch\u00ab mit akustischen Reizen,\nZur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnishildes etc. 05\nfl\na\n\t#\u00e4e\t5\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t3\t\t\t\t\t\t\n\t3 'S \u00a9\tR\t\t\tR\t\tS\n\t'S\tV\t\t\tV\tV\t\n\t-\u00e4\t\t\t\t\t\t\n\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\taj\t\t\t\t\t\t\n\to \u00abH\to \u00ab\t-5\t3 \u00ab\u25a0\to \u00abo~\t3 \u00ab\t4\n\t\t\t\t\t-~S\t\t\n\t\u00a3\tR\t\t*-\t\u00a3\tC\tR\n\t5?\t\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t\t.JN\t\u00ab\t\t__0*\t\t\n\t-c\t\t\t\t\t\t\nfl\to fl\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\t\u00a3\t\u00a3\n\u00a9\tc\t\t\t\t\t\t\nCO\t\ts\u2014'\t'\u2014'\ts\u2014'\t\t\t'\t'\u2014'\nfl\t\u00df\t\t\t\t\t\t\nfl\t.\u00a3\t\t\t\t\t\t\nPh\t'S)\t\u00a3\t-\t\u00a3\t\t\t\n\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n-fl\t\u00ab\t\t\t\t\t\t\n\u00a9 08 fl\tfl s\t\t\u00a3\ts\t\t\u00a3\t\u00a3\nfl\t50 'S\t\u00a3\t\u00a3\t\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\u00a9\tV.\tV-\t\tV\tV\tV.\tV\nfl\t\t\t\t\t\t\t\nQ\t\t\t\t\t\t\t\n\u2022M\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\tCG\t\t\t\t\t\t\nM\t\t\t\t\t\t\t\nfl\to __ r\t5\t\u00a9\t3\t3\t3\t\u00a9\n\u00a9\tr\u00bb *\t\u00ab\t\t3\t\t\u00abO '\t\n\u00ab\t\t\t\t\t**\t\u00a9\tw\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\u00a3\t\u00a3\te\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\nM t-i\tS!\t-\t*\t\u00a3\t\u00a3\tz\tr\n\u00a9\t\tiQ\tifl\t^0. ca\t**\tre\tifl\n\u00a9 fl\t-fl \u00a9 fl\t\t\t\u00a3\t\t\t\nH\t\t\t\t\u00abw-\t\t\tV\t,\n\t'\u00a9'\t-\u2014N\t\t-\u2014-\ts\t\t\tN\t\n\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\tfl\t\u00a3\t\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\tfl\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t*\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\tlO\tiO\tIO\t\u00bbO\t\t\u00a93\t\u00a9J\n\t-fl\t\t\t\t\t\t\n\to fl\tz\ts\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\tfl\t\t\t\t\t\t\n\tM \u00a9\t\t\t\t\u201e\t\t\n\ta>\t\t\t\t\t\t\n\to\t4\t4\to\t\u00a9 \u2022*\t|\te\n\t\t\t\t\t\t\t\n\tS\t2\t2\t-\t2\t2\t2\n\t**r\t\t\t\t\t\t\n\tCQ\t5\t\tR\tr-\t\u00a3\t\u00a3\n\t\u00a7\tiS\tc*\tO\tT-H rft\t00\t00\n\tM \u00ab\t\u00a3\ts\t-\t\u00a3\t\u00a3\ts\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 40.\n\tfl\t\t\t\t\t\t\n\tfl bt>\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\nfl\t3\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\t-3\tji\t~\t\t-\tJ;\t\n-*Ji\tfl\t\t\t\t\t\t\nte\t\t\t\t\tV.\tk\t\no\t\u00a9 02\t\u00a3\t\u00a3\t5\t\u00a3\t\u00a3\t-\n\u00a9\to\t\u00a9\t3\t\to\t\u00a9\t\u00a9\n\t\t\u00ab\ts~~\to\t_r \u25a0\u00ab#\t_ r \u2022* '\t\n\u00a9\t,.\t^\t-*\u2014'\t/\u2014\u2022\t\t\t,\u2014N\t\n\t\u00d6?\t\u00a3\t\u00a3\tJ;\tJ;\t\u00a3\t\u00a3\nfl\t\t\t\t\t\t\t\nfl\tS(\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\nb\u00df\t~ \u00ab\tM\t^91\t\t\t\t__o*\nm\t-C\t\t\t\t\t\t\nfl\t\u00a9 fl\tx\t5:\t\t-\t\t-\no\tG,\t\t\t\t\t\t\n>\t\t\u2019\u2014*\t\u2014'\t\u2022>\u2014-\ts\u2014\t\t'\u2014\nbC\tfl\t\t\t\t\t\t\n\t\u00f6\t\t\t\t\t\t\nfl\t'3d\t\u00a3\t\t-\t-\t-\t\u00a3\nfl\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\u00a3\t\u00ab\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\tfl N\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t09\t\t\t\t\t\t\n\u00a9 \u00ab\t\"fl W\tV.\tV.\tV-\t5-\tV\tk-\nfl\t\t\t\t\t\t\t\n\u2022 -H\t\u00a9\t\u00a3\t\u00a3\t\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t\u00ab2\t\t\t\t\t\t\n-fl\t\u00a9\t\u00a9\tO\t\t\u00a9\t\t\u00a9\n\u00a9 M \u00f6\t_ r\t\u00ef~\t\u00a9\" \u00a9\t\u00a9\t\t\u00a9 \u2022i\t\n\"\u00f6\t^\t-\u2014^\t/\u2014v\t\t\tN\t\nfl\t\u00bb?\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t\t\t\t\t\t\t\n-fl\t\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t\t\t\t-,?1\t\t\t\n\u00a9\t\tlO\tTa\t\t\tO\txa\nS3\tA3\t\t\t\t\t\t\n\t\u00a9\t-\t-,\t-,\t\tr\t\u00a3\n\u00a9\t\u00df\t\t\t\t\t\t\nbc\t\tN~-*\ts\u2014*\t'\u2014'\t'\u2014-\tv\u2014^\tv\u2014'\n\u2022-*\t<^_sy\t-\u2014^\t\t-\u2014>\t,\u2014,\t-\u2014N\tN\n\u00d6\tfl\t\t\t\t\t\t\n\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\tr\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\t\"fc*\t\t\t\t\t\t\n'O\t-fl \u00a9 \u2019XI\t\u00a3\t\u00a3\t-\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\t\u00a9\t\t\t\t\t\t\n\tbo\t\t\t\t\t\t\nfl\t\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\t*S\t\t\t\t\t\t\nfl\tp\t\t\t\t\t\t\no \u25a0*\u00bb M\t'S a\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\tr\tE\t\u00a3\nfl\t3\t\t\t\t\t\t\n\u00a9 \u00ab\t\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\tE\tE\t\u00a3\n\t\t_ \u00ab\t\tca\ttH\t\t__o*\n\t\t\t\u2014-*\tV\u2014'\t\\_y\t^ *\t\nt\u2014\u00ee\t\t\t\t\t\t\t\nH-i\t\t\t\t\t\t\t\n>\u2014i\t\u00a9\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n\tCO\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\t\u00a9 .\t3\t3\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\n\u00a9\t9*\" 9\u00ab\t\u00a9~\tO'\t\u00a9\to~~\t\u00a9~\"\t\u00a9\n-O\t\t\t\t\t\t\t\nfl\tco\t*\u25a0\t\t\t*\u25a0\t\t*\"\nH\tr~\t\t83\t05\tt>\tCO\t\n\tCM\trH\t\t\t\t\t\n\t\u00d9\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\t\u00a3\t=\n5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nGittbt Alf JC,: f, i->\u25a0-!].:,r>r.\nII. Versuche mit optischen Reizen.\nAnzahl der Versuchspersonen : 23. Anzahl der Versuche : 28, und zwar an einer Person 4 Versuche, an 2 Personen je 2 Versuche, an 20 Personen je 1 Versuch. Nach dem Ausfall der Versuche lassen sich 3 Gruppen unterscheiden.\nI.\tGruppe: Die Person reagiert im Laufe des Versuches immer rascher: 14 Versuche.\na)\tDie Person reagiert zu Beginn rascher als das Signal: 6 Versuche. (Siehe graphische Darstellung des Versuches Nr. 35.)\nb)\tDie Versuchsperson h\u00e4lt zu Beginn der Reaktion ungef\u00e4hr das Signaltempo: 3 Versuche. (Siehe graphische Darstellung des Versuches Nr. 12.)\nc)\tDie Person reagiert zu Beginn des Versuches langsamer als das Signal und wird sp\u00e4ter entweder absolut rascher, (d. h. rascher als das Signal) oder nur relativ rascher. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 33.) So verhalten sich 5 Versuche.\nII.\tGruppe: Das Reaktionstempo bleibt im Laufe des Versuches ungef\u00e4hr gleich : 3 Versuche.\na)\tDie Versuchsperson h\u00e4lt schon zu Beginn das Signaltempo: 1 Versuch.\nb)\tDie Person reagiert zu Beginn rascher als das Signal: 1 Versuch. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 3.)\nc)\tDie Person reagiert zu Beginn des Versuches langsamer als das Signal: 1 Versuch.\nIII.\tGruppe: Die Person reagiert im Laufe des Versuches langsamer: 11 Versuche.\na)\tDie Person reagiert schon zu Beginn des Versuches langsamer als das Signal: 4 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 10.)\nb)\tDie Versuchsperson reagiert zu Beginn rascher als das Signal und wird relativ langsamer: 3 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 36.)\nc)\tDie Versuchsperson h\u00e4lt zu Beginn mehr weniger das Signaltempo : 4 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 31.)\nDie Resultate f\u00fcr die Versuche mit optischen Reizen stimmen hinsichtlich der Verschiedenheit der Reaktionsformen im Grofsen","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes etc. 67\nund Ganzen mit den Versuchen mit akustischen Reizen \u00fcberein. Das Ged\u00e4chtnis ist dagegen f\u00fcr optische Eindr\u00fccke entschieden ein weniger gutes als f\u00fcr akustische. Unter 28 Versuchen ist in 14 im Laufe der Reaktion ein Rascherwerden zu bemerken. (Siehe Tabelle f\u00fcr die I. Gruppe.) Nur in 3 Versuchen blieb das Tempo im Laufe der Reaktion mehr weniger gleichm\u00e4fsig. Ein Langsamer werden war in 11 Versuchen zu konstatieren. (Siehe Tabelle f\u00fcr die III. Gruppe.)\nIn 8 Versuchen wurde zu Beginn der Reaktion das gegebene Zeitintervall mehr weniger vollkommen eingehalten.\nUnter 22 Versuchen von l\u00e4ngerer Versuchsdauer (7 \u2014 8 Minuten) hat sich in\n10 seit der f\u00fcnften Reaktionsminute das Ged\u00e4chtnisbild nicht mehr ver\u00e4ndert,\t8 wurden rascher ( 4 Personen reagierten\nbis 5 Minuten Dauer langsamer und wurden nach 5 Minuten pl\u00f6tzlich rascher),\n2 reagierten rascher und nach 5 Minuten noch rascher,\n2 verhielten sich bis 5 Minuten gleichm\u00e4fsig,\n4 reagierten nach 5 Minuten langsamer. (1 war bis 5 Minuten Versuchsdauer rascher, 3 waren schon langsamer und wurden weiterhin noch langsamer.)\n(Siehe Tab. auf 8. 68 u. 69.:\nIII. Versuche mit taktilen Reizen.\nAnzahl der Versuchspersonen: 11. Anzahl der Versuche : 14. Und zwar an 3 Personen je 3 Versuche; an 8 Personen je 1 Versuch.\nAuch bei den Versuchen mit taktilen Reizen sind 3 Gruppen zu unterscheiden :\nI. Gruppe: Die Person reagiert im Laufe des Versuches rascher: 6 Versuche.\na)\tDie Person reagiert schon zu Beginn rascher als das Signal: 3 Versuche. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 25.)\nb)\tDie Person h\u00e4lt zu Beginn des Versuches mehr weniger das Signaltempo: 1 Versuch. (Siehe graphische Darstellung des Versuches Nr. 41.)\nc)\tDie Person reagiert zu Beginn des Versuches langsamer als das Signal und wird im Laufe der Schreibung rascher als\n5*","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit optischen Beizen","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche Bit optischen Heizen.\nTabelle f\u00fcr die II. Gruppe.\nZur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes etc. 69","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nGutla AUxandrr-Sch\u00e4fer.\ndas Signal : 2 Versuche. (Siehe graphische Darstellung des Versuches Nr. 2.)\nII.\tGruppe: Gleichm\u00e4fsig verhalten sich im Laufe der Reaktion: 4 Versuche. (1 Versuch bis 5 Minuten Dauer.)\na)\tDie Person reagiert zu Beginn des Versuches rascher als das Signal: 3 Versuche. (Siehe graphische Darstellung des Versuches Nr. 11.)\nb)\tIn einem Versuch wurde das Signaltempo festgehalten.\nIII.\tGruppe: Die Versuchsperson wird im Laufe der Reaktion langsamer: 4 Versuche.\na)\tDie Person reagiert zu Beginn rascher als das Signal und wird immer langsamer : 1 Versuch. (Siehe graphische Darstellung des Versuches Nr. 15.)\nb)\tDie Versuchsperson h\u00e4lt zu Beginn der Reaktion das Signal tempo: 1 Versuch. (Siehe die graphische Darstellung des Versuches Nr. 8.)\nc)\tDie Person reagiert schon zu Beginn des Versuches langsamer als das Signal und wird langsamer: 2 Versuche.\nAus dieser Zusammenstellung folgt, dafs das Ged\u00e4chtnis f\u00fcr die durch taktile Eindr\u00fccke gegebenen Zeitintervalle noch schlechter ist als das f\u00fcr optische: In nur 3 Versuchen wurde zu Beginn der Reaktion das gegebene Zeitintervall mehr weniger vollkommen eingehalten.\nUnter 11 taktilen Versuchen von l\u00e4ngerer Dauer (7\u20148 Minuten) hat sich nur in 3 das Reaktionsintervall nach 5 Minuten Dauer ver\u00e4ndert und zwar reagierte die Person in 2 Versuchen die bis 5 Minuten Versuchsdauer gleichm\u00e4fsig waren, nach 5 Minuten rascher, in 1 Versuch war die Versuchsperson bis 5 Minuten rascher und wurde sp\u00e4ter pl\u00f6tzlich langsamer.\n(Siehe Tab. auf S. 71.)\nZusammenfassung.\nUm einen Mafsstab f\u00fcr die Beurteilung des Versuchsausfalles zu erhalten, ist auf 2 Momente R\u00fccksicht zu nehmen: auf die Richtigkeit und auf die Regelm\u00e4fsigkeit des Versuches.\nDie Richtigkeit des Einzelversuches pr\u00e4gt sich in dem mehr weniger guten Einhalten des im Signal gegebenen Intervalles aus.\nRegelm\u00e4fsig nenne ich den Versuch, bei welchem die Besonderheit, die sich im Beginn des Versuches zeigt, f\u00fcr die","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit taktilen Bellen,\nZur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes etc.\n\u00a9\nB\n\u00ab\n00\n\u00d6\u00a9\na\nat\nas,\nd\ntc ~\nv. ~ V. ^\t\u2014\nM\ns>\n00\n*\n2 4\n\u2022a\na\n\u00d6C\nat\nV. w W\n<2\t-\t\u201c\nj\t^\nS\t>\u2022\nS~~\t2\t2\nai\n\u00f6S\na\t\u00ab\t*\n\u00d6Q\n1\tr\t8\nM\nai\t\u00a3\t\u00a3\tr\nGQ\n\u25a0*\t*\t*\to*\n-J\u00ae\t-\u00ae\t^5\nIO\t-n '\tr\u00bb\"\tW\n*\n\u00a9\n-3\n3 ~ 5 \u00a3 \u00a3\nG ^ ^ ^ ^\t'\n*0\no\n<a\nd\n\u00ab\n\u00ab\n\u00ab\n\u00a9\na\nA\nS\nO \u00a9 O 0 \u20185c \u00ab5\n<n ^3\n\u00ab eS\nS 0\nN CO\nO JO\nv. v. J J\n\u00a9\t\u00ab\tM \u00a9 M\t~i\t~\t~\t\u00a3\nT3\tN\td\t.fl.\t\tv 3\t\n\t\t\t\t\t\t\n\u00d6\taS\tM\tm\t\t\t\n\u00abM\t\u00ab\t8 a\t\t\t\t\n\u00a9\t\u00a9 0\t\tN\t5 \u00a3\t-\t\u00a3 \u00a3\n\u00a9\tafi T3\til\t08\t* =\t\u00a3\t0 =\neO eS Eh\teft u 0 \u00a9 m \u00a9\t1. Vd.\tSek, r\tk v.\tV.\tV v.\n\t>\td\t3\t3 3\t\u25a0*\t3 3\n\tII\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n\t\t\ts.\t\t\t.\t.\t\t \t\t.\n\t\t\t2\t\u00a3 \u00a3\t\t\n13\nt\n9\n\u25a0*\u00bb\na\nw\n\u2022\u00e0\na\n60\nCQ\n*\t8\tS\t\u00ab\t*\nlO ^ lO O O\nM\no\ne!\t~\t~\t\u00a3\t~\nO\n\u00a9\nm\nCQ\nCO\n\u00a9\nA\nft\nS\n>-i\nO\n\u00a9\nT3\n\u00a9\neO\n05\nEh\nr - s\n\u00a9\nGQ\nT3\n>\nS 5.\nm\t=\t~\t~\nN\t~\t~\t~\no!\ts\t5\t\u00a3\nV. ** '\"* V\nM\t~\t~\ts\n\u00a9\t-\t\"\nGQ\n2 2^4\n\u00f4r~ \u00abo\" -*\t\"\nm\n^\t=\ts\t*\n\u00bbO KO lO \u2018fl M\n\u00a9\t-\t-\ts\n08\t-\t~\nfl . .\t_\t_\n\u00a9\nGQ\nS\nKi\nCQ\n\u00a9\nOn\nft\n0\n\u00ceM\nO\n\u00a9\n\u25a0H\n*0\nU\n0\n\u00abt-n\n\u00a9\n\u00a9\neO\n08\nEh\nJ JS\n'd\n>\nPQ\nM\n\u00a9\nGQ\nS)\t=\t*\t\u00ab\nO o ^ ^ eO\nfl\t\u2022\u00bb\tc\t:\n08 \u2022*\nA . . ^\n-M\n\u00a9\nGQ\ns S\n00 - - \u2022 00 00 OJ lO\nv-\n55\n71","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\nganze Dauer desselben bestehen bleibt, unregelra\u00e4fsig den, in welchem dies nicht der Fall ist.\nI.\tBez\u00fcglich der Richtigkeit1 der Versuche ergibt sich folgendes Mehr weniger richtig (d. h. das angegebene Zeitintervall wurde w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer mehr weniger genau eingehalten) sind: von 43 akustischen Versuchen 21, von 28 optischen Versuchen 1, von 14 taktilen Versuchen 1. Zu Beginn der Reaktion wurde das gegebene Zeitintervall mehr weniger vollkommen eingehalten: beiden akustischen Versuchen in ungef\u00e4hr */s, bei den optischen Versuchen in etwas weniger als 1/8, bei den taktilen Versuchen in etwas weniger als 1;4 der F\u00e4lle. Daraus resultierte (da f\u00fcr alle Versuchsarten [akustische, optische, taktile] meist dieselben Personen in einem Zwischenraum von 4\u20148 Wochen herangezogen wurden) die gr\u00f6fate Anzahl richtiger Versuche bei den akustischen, die geringste Anzahl bei den taktilen Versuchen. Das Ged\u00e4chtnis f\u00fcr die Intervalle von je 2 gleichartigen Sinnesreizen zeigt sich danach f\u00fcr die dem Geh\u00f6rorgan mitgeteilten Reize besser als f\u00fcr die dem Auge oder Tastorgan \u00fcbermittelten.\nII.\tUnter den \u00fcbrigen richtig begonnenen Versuchen ergibt sich im weiteren Verlauf des Versuches ein Rascherwerden : bei den akustischen Versuchen in allen, bei den optischen Versuchen in der H\u00e4lfte der F\u00e4lle, bei den taktilen wird */3 rascher, 1/8 langsamer, V3 bleibt gleichm\u00e4fsig.\nIII.\tW\u00e4hrend bei jenen akustischen Versuchen, in denen von vornherein rascher als das Signal reagiert wird, die Mehrzahl, gleichm\u00e4fsig rascher bleibt, wird bei den optischen die Mehrzahl noch rascher. Bei den taktilen bleibt etwas weniger als die H\u00e4lfte gleichm\u00e4fsig, etwas weniger als die H\u00e4lfte wird noch rascher, 1 Versuch wird langsamer. Auffallend ist die relativ grofse Gesamtzahl (7) der von vornherein rascher begonnenen, taktilen Versuche.\nIV.\tVon den langsamer als das Signal beginnenden Versuchen wird unter den akustischen die Mehrzahl rascher. Unter den optischen und taktilen wird ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte rascher, die H\u00e4lfte bleibt langsam.\nV.\tUnter den unrichtig begonnenen Versuchen (d. h. das\n1 Siehe Anmerkung 1 S. 62.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes etc. 73\nVersuchstempo war rascher oder langsamer als das Signal) wird in keinem Fall w\u00e4hrend der weiteren Versuchsdauer das richtige Zeitintervall f\u00fcr einen nennenswerten Zeitabschnitt erreicht.\nVI. Besonders lange Versuchsdauer ver\u00e4ndert bei den optischen Versuchen in etwas weniger als der H\u00e4lfte, bei den taktilen in etwas weniger als % der F\u00e4lle den weiteren Ablauf des Versuches nicht. In den \u00fcbrigen F\u00e4llen wird ein zumeist pl\u00f6tzlich eineetzendes Langsamer- oder Rascherwerden beobachtet, das man wohl als Erm\u00fcdungssymptom betrachten mufs.\n(Eingegangen am 19. Mai 1905.)","page":73}],"identifier":"lit31959","issued":"1906","language":"de","pages":"55-73","startpages":"55","title":"Zur Frage \u00fcber den zeitlichen Verlauf des Ged\u00e4chtnisbildes f\u00fcr verschiedene Sinnesreize","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:37:02.567241+00:00"}