Open Access
{"created":"2022-01-31T16:32:33.990341+00:00","id":"lit32011","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Alexander-Sch\u00e4fer, Gisela","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 206-215","fulltext":[{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\n(Aus dem physiologischen Institute der Universit\u00e4t Wien.)\nZur Frage\nder Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize.\nVon\nDr. phil. Gisela Alexander - Sch\u00e4fer.\nAuf Anregung des Herrn Prof. Sigmund Exner habe ich es unternommen, im Anschlufs an die Arbeit Hofbauers 1 den Ein-fhiis von Tuschreizen auf das Ged\u00e4chtnis zu untersuchen, wobei unter \u201eTusch\u201c in \u00dcbereinstimmung mit Hofbauer 2 der Zustand verstanden ist, in welchen das Zentralnervensystem durch heftige sensorische Reize versetzt wird.\nHofbauer hat sich in seiner Untersuchung mit dem Einflnfe solcher Tuschreize auf die Willk\u00fcraktion der Muskeln besch\u00e4ftigt; und zwar sollte ein mit Hilfe des Mossoschen Ergographen ver-zeichnete Reihe rhythmischer Willk\u00fcrkontraktionen insbesondere in dem Stadium eintretender Erm\u00fcdung, ihre Modifizierbarkeit durch andere Einfl\u00fcsse zeigen ; als solche letztere wurden heftige kurzdauernde Sinnesreize verwendet. Beabsichtigt war, das Zentralnervensystem in einen Zustand erh\u00f6hter Erregung zu versetzen, der mit dem als Schrecken bezeichneten Zustand zwar nicht identisch, ihm aber \u00e4hnlich ist.\nAns Hofbauers Untersuchungen hat sich nun ergeben, dafs tats\u00e4chlich durch die Wirkung von Tuschreizen eine Erh\u00f6hung der motorischen Arbeitsleistung eintreten kann. Der quergestreifte Muskel vermag in diesem Falle eine gr\u00f6fsere Arbeitsleistung aufzubringen, als wenn er ausschliefslich von einem maximalen\n1\tHoebaueb: \u201eInterferenz zwischen verschiedenen Impulsen im Zentralnervensystem\u201c, Archiv f\u00fcr die ges. Physiologie. Bd. 68. S. 545.\n2\t8. 550.","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize. 207\nWillensimpuls getroffen wird. Es ergab sich weiter :1 \u201eF\u00e4llt der Tusch nur wenige Zehntel Sekunden vor die Willk\u00fcraktion, so pflegt er diese zu hemmen ; f\u00e4llt die Willk\u00fcraktion wenige Zehntel Sekunden vor dem Tusch, so pflegt sie den Effekt des letzteren zu hemmen.\u201c\n\u201eIst eine Willk\u00fcraktion durch den vorangehenden Tusch gehemmt, so beruht dies auf einem zentralen Vorgang,\u201c nicht auf der durch die vorausgegangenen Tuschzuckung eingetretene Erm\u00fcdung der Muskeln. Es war infolge des eingetretenen Sinnesreizes eben unm\u00f6glich, den neblichen Willensimpuls abzugeben.\nHofbauer '2 3 konnte also auf Grund seiner Untersuchungen sagen : \u201eEine dem Zentralnervensystem zugef\u00fchrte starke Erregung steigert einerseits die motorische Leistungsf\u00e4higkeit desselben \u00fcber das Normale hinaus, und setzt andererseits den Einflufs der Willk\u00fcrintention herab.\u201c\nDie interessanten Resultate Hofbauers boten die Veranlassung, zu untersuchen, wie sich der Tuschreiz zu anderen zentralen Leistungen verhalte.\nDie Versuche, \u00fcber welche im Folgenden berichtet wird, behandeln den Einflufs derartiger Tuschreize auf das prim\u00e4re und sekund\u00e4re Ged\u00e4chtnisbild.\nBez\u00fcglich der Definition folge ich den Angaben von Prof. S. E x neu der \u00fcber den Begriff des prim\u00e4ren und sekund\u00e4ren Ged\u00e4chtnisbildes folgendes sagt: Prim\u00e4res Ged\u00e4chtnisbild \u201enannte ich das Ged\u00e4chtnisbild, welches gleich nach Entfernung des sinnlichen Reizes von diesem zur\u00fcckbleibt, und das sich durch besondere Lebhaftigkeit auszeichnet. Bei Eindr\u00fccken, auf welche die Aufmerksamkeit nicht gerichtet war, haben wir nur ein prim\u00e4res und gar kein sekund\u00e4res Ged\u00e4chtnisbild\u201c.\nDie Versuche gliedern sich in zwei Gruppen, je nachdem das sekund\u00e4re oder das prim\u00e4re Ged\u00e4chtnisbild zum Versuchsobjekt gemacht wurde. Das Aufz\u00e4hlen der gew\u00f6hnlichen Zahlenreihe oder das Multiplizieren einer bestimmten Zahl unter 10 mit der aufsteigenden Zahlenreihe vollzieht sich unter Heranziehung alter sekund\u00e4rer oder wenigstens beim unterrichteten Erwachsenen vollkommen fixierter Ged\u00e4chtnisbilder. Junge sekund\u00e4re Ge-\n1\ta. a. O. S. 586.\n2\ta. a. O. S. 595.\n3\tDr. Si&mund Exneb \u201eEntwurf zu einer physiologischen Erkl\u00e4rung der psychischen Erscheinungen\u201c I. Teil, S. 72.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\nd\u00e4chtnisbilder sind herangezogen in der 3. Versuchsreihe (Auswendiglernen einer Farbenfolge, kurz vor Durchf\u00fchrung des Versuchs, oder in der Versuchsreihe 1, insofern es sich um junge Individuen handelt, die erst kurze Zeit Schulunterricht genossen haben\u201c).\nIn der letzten Versuchsreihe sind endlich prim\u00e4re Ged\u00e4chtnisbilder verwendet.\nI. Versuche \u00fcber den Einflafs von Tuschreizen auf das sekund\u00e4re Ged\u00e4chtnisbild.\n1. Versuchsreihe.\nZun\u00e4chst wurde eine Beeinflussung der einfachsten Ged\u00e4chtnisarbeiten durch Tuschreize gepr\u00fcft. Die Aufgabe und Anordnung der Apparate war eine m\u00f6glichst einfache. Die Versuchsperson sitzt an einem Tisch, auf welchem sich ein in Sekunden schlagendes Metronom befindet, und hat die Aufgabe, sorgf\u00e4ltig auf den Metronomtakt zu achten, die einzelnen Metronomschl\u00e4ge laut, und ohne zu irren, zu z\u00e4hlen. Hinter dem R\u00fccken der Versuchsperson wurde nun eine kleine Zimmerpistole mit blinder Patrone abgefeuert. Bei dieser Versuchsreihe wurde an ein und derselben Person nie mehr als ein Experiment vorgenommen uni die Durchsichtigkeit der Ergebnisse durch \u00dcbung und Gewohnheit nicht zu sch\u00e4digen.\nDer Versuchsperson war vorher nicht mitgeteilt, um welche Art von Experimenten es sich handle, so dafs der Schufs f\u00fcr dieselbe immer ganz \u00fcberraschend kam. Darauf mag auch zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, dafs stets eine heftige Zuckung eintrat Trotzdem ergab eine Reihe von Versuchen an erwachsenen Personen keinerlei Ged\u00e4chtnisst\u00f6rungen, d. h. nach dem Tuschreiz war die letzte vorhergenannte Zahl nicht vergessen; mithin erfolgte keine Alteration der alten sekund\u00e4ren Ged\u00e4chtnisbilder.\nAndere verhielt es sich aber bei Kindern. Aus Tabelle I geht hervor, dafs bei den beiden zum Versuche herangezogenen Kindern durch den ersten Tuschreiz eine bedeutende St\u00f6rung des lauten, fehlerlosen Z\u00e4hlens, d. h. eine Alteration der sekund\u00e4ren Ged\u00e4chtnisbilder eingetreten ist. Eine Gew\u00f6hnung an die Tuschreize dr\u00fcckt sich aber bei weiterer Abgabe derselben von 5 zu 5 Minuten aus, indem eine bedeutend k\u00fcrzer dauernde","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize. 209\nSt\u00f6rung des Z\u00e4hlens noch eintrat: so dauert die durch den 1. Tuschreiz hervorgerufene St\u00f6rung im Z\u00e4hlen 2\u20143 Minuten, nach dem 4. Tuschreiz nur wenige Sekunden. Endlich blieb beim Kind A. nach dem 5. Tuschreiz, beim Kind B. nach dem 6. Tuschreiz jede St\u00f6rung des Z\u00e4hlens, d. h. Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisbildes, aus, obzwar eine heftige motorische Wirkung, wie durch die fr\u00fcheren Reize, ein Zusammenzucken bei beiden Kindern noch erfolgte.\nEs soll nat\u00fcrlich nicht behauptet werden, dafs die Unterbrechung der Z\u00e4hlung infolge des Tuschreizes beim Kinde nur auf dem Ausfall des Ged\u00e4chtnisbildes der zuletzt genannten Zahl beruht.\nTabelle I.\nVersuchsperson A. 7 Jahre alt.\n1. Tuschreiz kann 2\u20143 Minuten nicht weiter z\u00e4hlen,\n\u00bb\t2 3\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n\u201e\t4\u20145 Sekunden \u201e\t\u201e\t\u201e\n\u00bb 2 3 n\tn\t\u00ab\t\u00bb\nzuckt immer noch heftig zusammen, z\u00e4hlt ununterbrochen weiter.\n2-\t\u201e\n3.\t\u201e\n4-\t\u201e\n5-\tn\nVersuchsperson B. 9 Jahre alt.\n1.\tTuschreiz kann 2\u20143\tMinuten nicht\tweiter\tz\u00e4hlen,\n2.\t\u00bb\tn\t2 3\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n3'\t\u00bb\t\u00bb\t2 3\t\u00bb\tn\tn\tn\n4.\t\u201e\t\u201e\t1\u20142\tSekunden \u201e\t\u201e\t\u201e\nK.\t1 9\nn\t-*\u2022\t*\tn\tn\t\u00bb\t\u00bb\n6.\t\u201e zuckt immer noch heftig zusammen, z\u00e4hlt aber un-\ngest\u00f6rt weiter.\n2. Versuchsreihe.\nDie Anordnung blieb die gleiche wie bei 1. Die Versuchsperson (zu dieser Reihe wurden nur erwachsene Personen herangezogen) hatte die Aufgabe, die Nummer jedes Metronomschlages mit einer bestimmten Zahl, z. B. 7, zu multiplizieren, also anstatt 1, 2, 3 ... zu z\u00e4hlen, isochron mit den Metronomschl\u00e4gen die Zahlen 7, 14, 21, 28 usw. laut zu nennen.\n4 Versuchspersonen vermochten nach erfolgtem Tuschreiz durch einige Sekunden nicht weiter zu z\u00e4hlen.\nZeitschrift fttr Psychologie 38.\t14","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nG\u00fcda Alexander-Seh\u00efifer.\n10 Versuchspersonen zuckten heftig zusammen, multiplizierten aber ungest\u00f6rt weiter.\n3.\tVersuchsreihe.\n\u00bb\nBei den folgenden Versuchen, gleichfalls nur an Erwachsenen vorgenommen, wurden die Versuchsbedingungen weiterhin erschwert.\nIch \u00fcberzog die Trommel eines Kymographions mit einer Papierh\u00fclle, die aus senkrecht stehenden Streifen von verschiedenen Farben zusammengesetzt war und zwar in der Reihenfolge : Rot, Hellblau, Gr\u00fcn, Rot, Dunkelblau, Violett, Hellblau. Vor der rotierenden Trommel war ein, mit einem schmalen Spalt versehener Pappschirm so aufgestellt, dafs die Versuchsperson, die an dem Tisch safs, auf welchem sich Trommel und Schirm befanden, beim Visieren durch den Spalt die Farben in der genannten Reihenfolge zu Gesicht bekam. Die farbigen Papierstreifen waren so breit, und die Rotationsgeschwindigkeit so gew\u00e4hlt, dafs jede Farbe durch 4 Sekunden gesehen wurde. Die Versuchsperson mufste nun die Reihenfolge der einzelnen Farben auswendig lernen. Dann wurde mit dem eigentlichen Versuch begonnen. Die Aufgabe war, durch den Spalt die Trommel aufmerksam zu beobachten und, so oft eine Farbe sichtbar wurde, in regelm\u00e4fsiger Zeitfolge, immer diejenige zu nennen, die auf dieselbe folgen sollte. Hierdurch war eine genaue und m\u00fchelose Kontrolle erm\u00f6glicht. Es wurde an 10 Personen experimentiert. Bei 3 zeigte sich als Folge des Schusses keine Ged\u00e4chtnisst\u00f6rung. 7 konnten die folgende Farbe im geh\u00f6rigen Moment, d. h. bevor sie im Spalt sichtbar wurde, nicht angeben. Alle zeigten das charakteristische Zusammenfahren.\n4.\tVersuchsreihe.\nDie Versuchsanordnung blieb unver\u00e4ndert wie bei der 3. Versuchsreihe. Zur Erschwerung der Versuchsbedingungen wurde lediglich die Anzahl der auf der Trommel befindlichen Farbstreifen vermehrt. Die Reihenfolge der Farben war: Schwarz, Braun, Orange, Blau, Gr\u00fcn, Rot, Violett, Hellblau, Braun, Orange, Gr\u00fcn, Rot, Violett, Hellblau, Rosa.\nDie Farbstreifen waren demzufolge bedeutend schm\u00e4ler, und jeder derselben nur durch 2 Sekunden im Spalt sichtbar.","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der. Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize. 211\nAuch hier mufsten die Versuchspersonen (auch diese Versuche wurden nur an Erwachsenen vorgenommen) die Reihenfolge der einzelnen Farben auswendig lernen, was eine geraume Zeit in Anspruch nahm. Mit den Versuchen selbst wurde erst begonnen, nachdem die betreffende Person die Farbenfolge vollkommen auswendig und ohne zu irren gleichm\u00e4fsig aufz\u00e4hlen konnte. Wieder wurde an 10 Personen experimentiert. Bei allen trat infolge des Tuschreizes ein heftiges \u201eZusammenfahren\u201c und eine Ged\u00e4chtnisst\u00f6rung ein. Die Letztere bestand darin, dafs \u00fcber die folgende Farbe keine, auch keine irrt\u00fcmliche Angabe gemacht wurde.\nII. Einflurs von Tuschreizen auf das prim\u00e4re Ged\u00e4chtnisbild.\n5. Versuchsreihe.\nDie Anordnung war die gleiche wie in der 4. Versuchsreihe.\nDie Trommel wurde bei diesen Versuchen ebenfalls mit einer Reihe von vertikal laufenden farbigen Papierstreifen bespannt und zwar in der Reihenfolge: Schwarz, Braun, Orange, Blau, Rot, Gr\u00fcn, Violett, Hellblau, Rosa. Jeder Farbstreifen blieb bei rotierender Trommel durch 3 Sekunden in der Spalte sichtbar. Ke Versuchsperson hat die Aufgabe, die rotierende Trommel durch den Spalt genau zu beobachten. Um das Ged\u00e4chtnisverm\u00f6gen des betreffenden Individuums kennen zu lernen, wurde es zun\u00e4chst beauftragt die Trommel zu beobachten, dann angerufen und gefragt, welches die letzten Farben waren, die es gesehen hatte, und in welcher Reihe sie einander gefolgt waren.\nNachdem wiederholt derartige Vorversuche gemacht und n\u00e4herungsweise \u00fcbereinstimmende Resultate erzielt worden waren, habe ich die Zahl der Farben, welche die Person nach der pl\u00f6tzlichen Unterbrechung ihrer direkten Beobachtung in ihrer Reihenfolge angeben konnte (gew\u00f6hnlich 3\u20144) notiert. Erst dann begann der eigentliche Versuch.\nEs dienten mir hierzu 21 Erwachsene und K\u00fcnder. Die Tuschreize erfolgten in einem regelm\u00e4fsigen Zeitintervall (z. B. alle f\u00fcnf Minuten). An allen Personen konnten nach dem 1. Tuschreiz gr\u00f6fsere oder geringere Ged\u00e4chtnisst\u00f6rungen nachgewiesen werden. Entsprechend einer Gew\u00f6hnung oder \u00dcbung wurde diese aber nach den folgenden Tusehreizen geringer, und\n14*","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nGisela Alexander-Sch\u00e4fer.\nschon nach dem 3.\u20144., bei Kindern eine nach dem 6., trat eine Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses nicht mehr auf. (Siehe Tabellen.)\nTabelle II.\nVersuchsperson A (erwachsen) kann die 4 letzten, vor der Unterbrechung der Beobachtung gesehenen Farben ihrer Reihenfolge gein\u00e4fs angeben.\n1.\tTuschreiz zuckt\theftig zusammen, kann\tnur 2 Farben nennen,\n2.\t|1\tIT\t,1\t|1\tI)\t11 2\t\u201e\tI,\n8!|\n*\tTI\t\u00bbI\tII\t11\tII\tII U\t11\tII\n4.\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\t\u201e\twieder 4\t\u201e\nVersuchsperson B, 7 Jahre alt, kann die 3 zuletzt gesehenen Farben der Reihenfolge nach angeben.\n1. Tuschreiz zuckt heftig zusammen, kann keine Farbe nennen,\n2.\t1,\tii\ti,\th\tI,\tii\tn\ti,\na\n\u00bbI\t11\t11\t\u00bb1\tII\n4-\ti,\th\t,,\th\t,1\n&\u25a0\tii\tii\tii\tii\tii\n1\n1\n2\n6.\nIl\tIt\nVersuchsperson C (erwachsen) kann die 3 zuletzt gesehenen Farben in ihrer Reihenfolge nennen.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2\t9\n\u2022\tii\tii\t\u25a0\tii\t\u00bbi\nVersuchsperson D (erwachsen) kann die 3 zuletzt gesehenen Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen.\n2.\n3.\n2\n3\nVersuchsperson E, 9 Jahre alt, kann die 2 zuletzt gesehenen Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann sich nur an 1 Farbe erinnern,\n2.\n3.\n4.\n5.\n6.\nwieder die 2 Farben nennen.","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize. 213\nVersuchsperson F (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1.\tTuschreiz kann 1 Farbe nennen,\n2.\n3.\n2\n3\nVersuchsperson G (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2-\tn\tn\t2\t\u201e\t\u201e\no\t3\nu*\tn\t\u00ab\tu\th\nVersuchsperson H (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 1 Farbe nennen,\n2.\n3.\n2\n3\nVersuchsperson I (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 1 Farbe nennen,\n2.\n3.\n2\n3\nVersuchsperson K (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1.\tTuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2.\t,,\t,,\t3\t,,\t,,\nVersuchsperson L (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 1 Farbe nennen,\no\t1\n11 11 x 11 11\n3.\tii\tii\t2\tit\tii\n4.\tii\th\t3\t>1\th\nVersuchsperson M (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1.\tTuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2.\tii ii 3\t,,\t,,","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nGistia A fera ndcr-Sch\u00e4ftr.\nVersuchsperson N (erwachsen) kann die 4 loteten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2.\n3.\n4.\nn\nn\nn\nn\n\u00bb\nii\n3\n3\n4\n11\n11\n11\n11\nVersuchsperson 0 (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2-\t\u201e\t\u201e\t3\nVersuchsperson P (erwachsen) kann die 4 letzten Farben m ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2.\n3.\n4.\n# 11\n11\n11\n11\nVersuchsperson Q (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\nVersuchsperson R kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihen folge angeben.\n1. Tuschreiz kann 1 Farbe nennen.\n2.\n3.\nii\n11\nii\n11\nli\nii\nVersuchsperson S (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 2 Farben nennen,\n2.\n3.\n11\n11\n9\n11\t\u201c\tM\t11\n3\n11\t*-\t11\t11\nVersuchsperson T (erwachsen) kann die 3 letzten Farben in ihrer Reihenfolge angeben.\n1. Tuschreiz kann 1 Farbe nennen,\n2.\n3.\n4.\n11\n11\n11\n11\n11\n11","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage der Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize. 215\nErgebnisse.\nI.\tDer intendierte Ablauf alter fixierter, sekund\u00e4rer Ged\u00e4chtnisbilder wird durch die angewendeten Tuschreize nicht merklich beeinflufst.\nII.\tJ\u00fcngere, sekund\u00e4re Ged\u00e4chtnisbilder werden bei B\u00e4ndern und Erwachsenen alteriert; wobei der Effekt der Alteration sich um so mehr \u00e4ufsert, je reichhaltiger das zu reproduzierende Ged\u00e4chtnisbild ist.\nIII.\tDas prim\u00e4re Ged\u00e4chtnisbild wird unter Einflufs von Tuschreizen stets in ung\u00fcnstigem Sinne beeinflufst.\nIV.\tWird an ein und derselben Person in einer Sitzung derselbe Versuch wiederholt vorgenommen, so tritt eine Gew\u00f6hnung an den starken sensorischen Reiz ein; und, w\u00e4hrend der motorische Effekt des Tuschreizes (das Zusammenfahren) ziemlich unver\u00e4ndert bleibt, wird das Ged\u00e4chtnisbild immer weniger durch ihn beeinflufst, bis endlich nach einer relativ kleinen Zahl von Versuchen die Wirkung auf dasselbe nicht mehr nachweisbar ist.\n(Eingegangen am 7. Februar 1905.)","page":215}],"identifier":"lit32011","issued":"1905","language":"de","pages":"206-215","startpages":"206","title":"Zur Frage der Beeinflussung des Ged\u00e4chtnisses durch Tuschreize","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:33.990346+00:00"}