Open Access
{"created":"2022-01-31T16:34:17.105446+00:00","id":"lit32015","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Angier, Roswell P.","role":"author"},{"name":"Wilhelm Trendelenburg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 284-293","fulltext":[{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\n(Aus dem physiologischen Institut zu Freiburg i. B.)\nBestimmungen \u00fcber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spektralfarben in Weifsmisch ungen.1\nVon\nDr. Roswell P. Angier und Dr. Wilhelm Trendelenburg, aus Cambridge\tPriyatdozent und\nU. S. A.\tAssistent am Institut.\nQualitative Bestimmungen komplement\u00e4rer Spektralfarbenpaare, d. h. der Wellenl\u00e4ngen der eine Weifsmischung ergebenden Lichter, sind verschiedentlich ausgef\u00fchrt worden, so von Helmholtz 2 3, v. Frey und v. Kries 8 sowie K\u00f6nig.4 Quantitative Feststellungen \u00fcber das Mengenverh\u00e4ltnis, in welchem die ermittelten komplement\u00e4ren Spektralfarben gemischt werden m\u00fcssen, um Weifs zu ergeben, sind von den letzterw\u00e4hnten drei Autoren vorgenommen worden. Leider sind die Resultate K\u00f6nigs in ihrem Wert dadurch in Frage gestellt, dafs die Angabe fehlt, auf welches Spektrum sich die Beobachtungen beziehen ; je nachdem ob das Spektrum etwa des Sonnen- oder Gaslichts verwendet wird, m\u00fcssen die Mengenverh\u00e4ltnisse verschieden ausfallen, da die spektrale Helligkeitsverteilung von der verwendeten Lichtquelle abh\u00e4ngt. Allerdings geht schon aus den Weifswerten (D\u00e4mmerungswerten) der K\u00d6NiGschen Tabelle mit ziemlicher\n1\tDie Messungen wurden auf Bitte des Herrn Kkabtjp, Kopenhagen, ausgef\u00fchrt, welcher sie zu besonderen Zwecken w\u00fcnschte.\n2\tv. Helmholtz: Physiologische Optik. 2. Aufl. 1896. S. 317.\n3\tv. Fbey, M. u. v. Kbies, J. : \u00dcber die Mischung von Spektralfarben. Arch. f. (An. u.) Physiol. 1881. 336\u2014353.\n1 K\u00f6nig, A.: Quantitative Bestimmungen komplement\u00e4rer Spektralfarben. Sitz.-Ber. d. Akad. d. Wiss. Berlin 1896. 2. 945\u2014949. Ges. Abh. 373\u2014377.","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Uber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spektralfarben etc. 285\nSicherheit hervor, dafs K\u00f6nig das Spektrum des Gaslichts verwendete. Andererseits ist den \u00e4lteren Bestimmungen von v. Fbey und v. Kbies gegen\u00fcber eine Wiederholung nicht unerw\u00fcnscht, da sich diese mit vervollkommneten instrumentellen Hilfsmitteln auaf\u00fchren l\u00e4fst, welche die Mengenverh\u00e4ltnisse mit gr\u00f6fserer Genauigkeit zu bestimmen gestatten.\nBei der Ausf\u00fchrung der Untersuchung erfreuten wir uns der mannigfachen Beratung von Herrn Prof. v. Kbies, wof\u00fcr wir unseren verbindlichsten Dank aussprechen m\u00f6chten.\nDa f\u00fcr die Zusammensetzung von Weifsmischungen in erster Linie die Natur des Vergleichsweifs in Betracht kommt, w\u00e4re es w\u00fcnschenswert, ein genau definierbares Weifs zum Vergleich zu nehmen, welches auch von anderen Untersuchen! stets in genau derselben Qualit\u00e4t hergestellt werden kann. K\u00f6nig w\u00e4hlte daf\u00fcr sein \u201eNormalweifs\u201c, d. h. das von einer Magnesiumoxydfl\u00e4che reflektierte Sonnenlicht. Doch l\u00e4fst sich auch dieses Weifs nicht stets in gleicher Qualit\u00e4t herstellen, da das Sonnenlicht in seiner Zusammensetzung mit dem Zustand der Atmosph\u00e4re, Dicke der durchsetzten Schicht (also auch Tageszeit) wechseln mufs. Da man sich auch nicht blofs auf das Auge verlassen kann, indem man etwa das von einer beliebigen Lichtquelle ausgehende Licht qualitativ so lange \u00e4ndert, bis der Eindruck v\u00f6lliger Farblosigkeit entsteht, so wird die Wahl des Vergleichsweifs immer einigerma\u00dfen konventionell sein.\nWeil uns Sonnenlicht schon wegen der Jahreszeit (Tiefstand der Sonne) nicht passend zur Verf\u00fcgung stand, w\u00e4hlten wir als Vergleichsweifs das von einer Magnesiumoxydfl\u00e4che reflektierte Licht des gleichm\u00e4fsig weifsbew\u00f6lkten Mittaghimmels. Wir mufsten uns dabei \u00fcberzeugen, dafs auch bei sonst gleichen Bedingungen die Qualit\u00e4t des reflektierten Lichts an verschiedenen Tagen merklich verschieden war. Ist es also nicht m\u00f6glich, das von uns benutzte Vergleichsweifs physikalisch exakt anzugeben, so ist es doch durch die anzugebenden Wellenl\u00e4ngen der Komplement\u00e4rfarben und das Mengenverh\u00e4ltnis, in dem diese zu mischen sind, physiologisch genau definiert.\nDas von der Magnesiumoxydfl\u00e4che reflektierte Wolkenlicht konnte schon wegen seiner Inkonstanz nicht direkt als Vergleichsweifs verwendet werden, sondern es wurde zun\u00e4chst das Licht einer mit Mattglocke versehenen Auerlampe durch Lichtfilter so ver\u00e4ndert, dafs es dem zu bestimmter Zeit reflektierten Wolken-","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nRoswell P. Angier und Wilhelm Trendelenburg.\nlicht qualitativ gleich war. Dies wurde mit Hilfe eines Lummeb-schen Prismas1 2 erreicht, dessen Ring von der das Wolkenlicht reflektierenden Magnesiumoxydfl\u00e4che, dessen Fleck vom Auer-licht erleuchtet wurde. Die Strahlen des Auerlichts passierten zwei passend ausgesuchte blaue Glasscheiben, sowie eine bestimmte Schicht einer Karminl\u00f6sung von bestimmter Konzentration, welche zusammen die Qualit\u00e4t des Auerlichts so \u00e4nderten, dafs sie dem durch Episkotister entsprechend verdunkelten Vergleichslicht genau gleich kam.\nDie Untersuchungen wurden am grofsen HELimoLTzschen Fafbenmischapparat des hiesigen Instituts ausgef\u00fchrt. Als Lichtquelle f\u00fcr das Spektrum diente ein Triplexgasbrenner von Schmidt u. Haensch; durch die photometrischen Untersuchungen von K\u00f6ttgen 2 ist die spektrale Helligkeitsverteilung f\u00fcr diese Lichtquelle festgestellt, so dafs leicht Umrechnungen f\u00fcr andere Lichtquellen angestellt werden k\u00f6nnen. Zur Bestimmung der Komplement\u00e4rfarben wurde der Kollimator sowie seine Doppelspatstellungen sorgf\u00e4ltig geaicht; auf die Einzelheiten einzugehen, erscheint nicht n\u00f6tig ; es sei nur erw\u00e4hnt, dafs es der Einrichtung des Apparates nach unm\u00f6glich war, dem langwelligen Anteil in allen Versuchsreihen immer genau gleiche Qualit\u00e4t zu geben, wodurch die Versuche \u00fcbersichtlicher geworden w\u00e4ren. Bei Verschiebung des Doppelspates, durch welche die Komponenten der Mischung ge\u00e4ndert wurden, verschiebt sich n\u00e4mlich nicht nui-der ordin\u00e4re Strahl, der den kurzwelligen Mischungsanteil liefert, sondern auch der extraordin\u00e4re, wenn auch nur in geringem Betrage. Bei feststehender Kollimatorstellung wurde deshalb bei Aufsuchen der kurzwelligen Komplement\u00e4rfarbe gleichzeitig der langwellige Anteil ge\u00e4ndert. Mehr wie eine Beeintr\u00e4chtigung der \u00dcbersichtlichkeit ist hierin nat\u00fcrlich nicht zu sehen.\nDie Versuche wurden so ausgef\u00fchrt, dafs f\u00fcr verschiedene Kollimatorstellungen von jedem Beobachter 3 mal hintereinander die Doppelspatstellung (\u00c4nderung der Wellenl\u00e4ngen) und Nicolstellung (\u00c4nderung des Mengenverh\u00e4ltnisses) aufgesucht wurden,\n1\tBei dem verwendeten Prisma war die Totalreflexion nicht durch Versilberung sondern durch An\u00e4tzung erzielt, so dafs Qualit\u00e4ts\u00e4nderung des Lichtes bei der Reflexion nicht eintrat.\n2\tK\u00f6ttgen, E. Untersuchungen der spektralen Zusammensetzung verschiedener Lichtquellen. Wiedemanns Ann. d. Phys. u. Chem. S. F. 53. 793\u2014811. 1894.","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spektralfarben etc. 287\nbei welcher die Mischung dem Vergleichsweifs gleich war, welches mit Hilfe der K\u00f6NiGschen Vorrichtung im Gesichtsfeld unmittelbar neben die Mischung verlegt wurde. Aus den genannten drei Werten wurde das Mittel genommen, so dafs jede der unten mitzuteilenden Wellenl\u00e4ngen und Mengenverh\u00e4ltnisse das Mittel aus drei Einstellungen darstellt.\nDie Feldgr\u00f6fse betrug bei allen Versuchen 1,5\u00b0, die Fixation war zentral; beobachtet wurde mit Helladaptation, welche dadurch erzielt wurde, dafs man zwischen den Einstellungen an eine Magnesiumoxydfl\u00e4che blickte, die aus ca. 20 cm Entfernung durch eine Auerlampe beleuchtet war. Beide Beobachter benutzten stets das rechte Auge.\nDie Mengenverh\u00e4ltnisse der Komplement\u00e4rfarben waren aus den Nicolstellungen zu berechnen, die Menge des langwelligen Anteils war proportional dem cos2 des Einstellungswinkels, die des kurzwelligen dem sin2. Dann war aber noch das Helligkeitsverh\u00e4ltnis des extraordin\u00e4ren und ordin\u00e4ren Spektrums in Rechnung zu ziehen, welches im betreffenden Kollimator unseres Apparats nicht gleich 1 ist. Vielmehr war das Spektrum des ordin\u00e4ren Strahls im Natriumlicht 1,343 mal so hell wie das des extraordin\u00e4ren. Mit diesem Werte waren die sin2 a zu multiplizieren. F\u00fcr alle Bestimmungen wurde dann ferner die Menge des langwelligen Bestandteils gleich 1 gesetzt.\nDie Helligkeit der Gesamtmischung h\u00e4ngt von der \u201escheinbaren Helligkeit\u201c der Komponenten ab, wechselt also mit dieser. Die Differenz l\u00e4fst sich entweder so ausgleichen, dafs die Helligkeit des Vergleichsweifs entsprechend abgestuft wird, oder die Weite des Kollimatorspaltes, wodurch beide Komplement\u00e4rfarben in gleichem Mafse in ihrer Helligkeit ver\u00e4ndert werden, eine \u00c4nderung des Farbentons also nicht erfolgt. Wir benutzten letztere Methode, bei der die reziproken Werte der eingestellten Spaltweiten der Helligkeit der Weifsmischung proportional sind.\nIn folgenden Tabellen I u. II sind die Versuchsresultate wiedergegeben. Man findet in Tabelle I f\u00fcr jeden Beobachter je 5 Reihen f\u00fcr zentrale Beobachtung. Die erste Spalte gibt die Stellung des Kollimators, sie soll lediglich zur besseren Orientierung \u00fcber die in den einzelnen Reihen ann\u00e4hernd zusammengeh\u00f6rigen Werte dienen. In der zweiten Spalte folgt die Wellenl\u00e4nge des langwelligen, in der dritten die des kurzwelligen Komplement\u00e4rlichtes, weiter in der vierten das berechnete Mengen-","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nRostceil P. Angier und Wilhelm Trendelenburg,\nTabelle I.\na) Angibr\tb) Trendelenburg\n\tWellenl\u00e4ngen d.\t\t\tQi\tWellenl\u00e4ngen d.\t\t\ns ai\tKomplement\u00e4r- farben\t\tMengen-\t+* \u2022 G .B \u00ab\tKomplement\u00e4r-\t\tMengen-\nB\t\t\t\tS *3 J3\t\t\t\n\tlang-\tkurz-\t\t\u00bb\u2022\tlang-\tkurz-\tV crllailllln\no\twellig\twellig\t\u00c2j : /g\t% G\twellig\twellig\t/i : /g\n\t=\t= >4\t\tE\t= /.,\t= Xg\t\nReihe Nr\t\tI:\t\t\t\t\t\n\t669,1\t489,6\t1 : 11,377\t12 1\t669,3\t490,9\t1 :10,576\n\\C) (3)\t641,2\t490,5\t1 : 29,710\t15,8\t641,2\t490,5\t1 : 25,823\nW\t628,1\t487,1\t1 : 42,290\t15,7\t628,5\t489,7\t1 : 38,490\n(*>)\t616,0\t486,7\t1 : 45,070\t14,5\t616,5\t489,5\t1 : 40,339\n(6)\t604,8\t487,5\t1 : 38,486\t16,0\t605,1\t489,1\t1 : 37,062\n(D\t593,8\t484,6\t1 : 29,035\t17,2\t594,1\t486,6\t1 : 24,386\n(8)\t583,1\t478,9\t1 : 23,156\t20,2\t583,5\t482,5\t1 :18,101\n(91\t\u2014\t\u2014\t\t\t\u2014\t\t\u2014\nReihe Nr.\t\tII:\t\t\t\t\t\n(1)\t669,2\t489,9\t1 : 6,883\t15,7\t669,4\t491,3\t1 : 6,967\n(2)\t\u2014\t\t\t'\t\t\t\u2014\t\t\t\t\n(3)\t640,9\t488,5\t1 : 27,865\t15,9\t641,1\t488,1\t1 : 27,865\n(4)\t628,0\t487,1\t1 : 41,675\t17,5\t628,2\t488,2\t1 : 40,837\n(0)\t616,3\t487.6\t1 : 39,778\t17,5\t615,9\t486,2\t1 : 45,208\n(6)\t604,6\t485,7\t1 : 39,243\t17,1\t604,7\t486,4\t1 : 41,414\n(7)\t593,6\t483,1\t1 : 32,970\t17,2\t593,7\t483,8\t1 : 31, 262\n(8)\t583,1\t478,1\t1 : 20,435\t17,4\t583,3\t480,4\t1 : 21,175\n(9)\t\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\t\t\u2014\nReihe Nr.\t\tIll:\t\t\t\t\t\n(1)\t669,5\t491,7\t1: 7,950\t17,0\t669,4\t491,5\t1: 8,795\n\\*} (3)\t640,9\t489,0\t1 : 28,344\t15,1\t641,2\t490,2\t1 : 30,214\n(4)\t628,2\t488,3\t1 : 42,290\t15,0\t628,5\t490,2\t1 : 37,984\n(\u00b0)\t616,1\t486,9\t1 : 48,141\t14,1\t616.1\t487,4\t1 : 50,755\n(8)\t604,9\t488,3\t1 : 37,551\t16,9\t604,8\t486,8\t1 : 44)307\n(7)\t593,8\t484,6\t1 : 31,589\t17,3\t593,9\t485,6\t1 : 34,215\n(8)\t583,3\t480,7\t1 : 23,263\t19,5\t583,6\t483,4\t1 : 21,698\n(9) | 573,9\t\t481,6\t1 : 14,065\t21,8\t573,0\t474,0\t1 : 14,246\nReihe Nr.\t\tIV:\t\t\t\t\t\n1\t669,6\t492,5\t1 : 7,381\t17,4\t669,6\t492,0\t1: 7,926\n(2)\t654,7\t489,1\t1 : 17,854\t16,8\t655,0\t490,9\t1 : 17,514\n(3)\t641,5\t491,9\t1 : 24,381\t21,5\t641,6\t493,3\t1 : 23,997\n(4)\t628,2\t488,6\t1 : 41,675\t16,2\t628,5\t489,8\t1 : 38,782\n(f)\t616,0\t486,2\t1 : 51,447\t14,2\t616,0\t486,6\t1 : 46)829\n(6)\t604,7\t486,2\t1 : 41,675\t16,8\t604,7\t486,5\t1 : 39)553\n(7>\t594,1\t486,7\t1 : 29,709\t22,0\t594,2\t488,4\t1 : 28)344\n(8\t583,6\t483,6\t1 : 22,235\t21,6\t583,6\t483,6\t1: 19,967\n(9)\t572,5\t470,0\t1 : 14,549\t24,5\t572,2\t467,3\t1: 8,936\nReihe Nr.\t\tV:\t\t\t\t\t\n1\t669,3\t490,8\t1 : 10,363\t15,2\t669,3\t490,5\t1 : 11,946\n(2\t654,5\t488,8\t1 : 18,707\t14.1\t654,8\t490,0\t1 : 20)138\n(3)\t641,3\t491,2\t1 : 25,303\t16,2\t641,2\t490,1\t1 : 28)057\nW\t628,2\t488,4\t1 : 38,783\t17,0\t628,2\t488,0\t1 : 43)785\n6\t616,4\t489,5\t1 : 37,766\t15,4\t616,5\t489,7\t1: 39,012\n(\u00ab;\t604,8\t487,4\t1 : 37,766\t13,6\t604,8\t487,6\t1 : 39)243\n(7)\t593,8\t484,5\t1 : 34,883\t13,5\t593,8\t484,3\t1 : 34)673\ng\t583,4\t481,9\t1 : 21,817\t17,2\t583,7\t484,1\t1 : 18)880\n(9)\t572,3\t468,2\t1 : 13,502\t17,5\t572,0\t465,9\t1: 12,155\n\u00a9\nT3 fco\nI 18,1\n! 1 ifi\n18,2 19,1\n23,6 27,0\n! 18,6\n! 16,7 1 17.2 15.8 17,1\n18,7 2L8\n16.7\n15,6\n16.8\n14,9\n17.0\n18.0\n22,4\n21,8\n17.7\n16.4\n21,9 16,6 16,6\n16,2\n21.5\n22.8\n35.1\n16.3\n14.6\n15.3\n14.3\n16,5\n14.4\n14.2\n18.5\n17.3","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spekiralfarben etc. 289\nTabelle II.\nMittelwerte der Reihen I\u2014V.\n\t\ta) Angibb\t\t\t\tb) Trbndblbnburo\t\t\nI (Kollimator) j\tWellenl\u00e4ngen d. Komplement\u00e4rfarben\t\tMengen- verh\u00e4ltnis li :\tHelligkeit der1 Weifs- mischung\tWellenl\u00e4ngen d. Komplement\u00e4rfarben\t\tMengen- verh\u00e4ltnis !i :\tIh \u00ef\u00e2j o a M\n\tlang- wellig = Aj\tkurz- wellig\t\t\tlangwellig = 1,\tkurz- wellig =\t\t\n<1)\t669,3\t490,9\t1 : 8,791\t15,5\t669,4\t491,2\t1: 9,242\t16,7\n(2)\t664,6\t489,0\t1 : 18,281\t15,5\t654,9\t490,5\t1 : 18,826\t15,5\n13)\t641,2\t490,2\t1 : 27,121\t16,9\t641,3\t490,4\t1 : 27,191\t17,5\n(4|\t628,1\t487,9\t1 : 41,343\t16,3\t628,4\t489,2\t1 : 39,976\t16,4\n<5)\t616,2\t487,4\t1 : 44,440\t15,1\t616,2\t487,9\t1 : 44,429\t16,4\n<6)\t604,8\t487,0\t1 : 38,944\t16,1\t604,8\t487,3\t1 : 40,316\t16,7\n(7)\t593,8\t484,7\t1 : 31,637\t17,4\t693,9\t485,7\t1 : 30,576\t19,2\n(8)\t583,3\t480,6\t1 : 22,181\t19,2\t583,5\t482,8\t1 : 19,964\t22,4\n<9)\t572,9\t473,3\t1 : 14,039\t21,3\t572,4\t469,1\t1 : 11,779\t24,7\nVerh\u00e4ltnis des langwelligen Mischungsanteils zum kurzwelligen und schliefslich sind in der f\u00fcnften Reihe die (mit 1000 multiplizierten) reziproken Werte der Weiten des Kollimatorspaltes enthalten. In den 3 ersten Versuchsreihen wurden noch einige Kollimatorstellungen ausgelassen, wie durch Striche angedeutet ist.\nVon den Beobachtungen sind Mittelwerte berechnet worden (Tabelle II), obwohl aus dem angef\u00fchrten Grunde das langwellige Licht nicht f\u00fcr alle Reihen fest fixiert werden konnte. Jedoch sind die Abweichungen so gering, dafs es berechtigt erscheint, Mittelwerte zu ziehen. Vergleicht man die Mittelwerte der Komplement\u00e4rfarben beider Beobachter, so findet man bei A. im allgemeinen den kurzwelligen Bestandteil von etwas kleinerer Wellenl\u00e4nge als bei T., was mit kleinen Differenzen der St\u00e4rke der Maculaf\u00e4rbung Zusammenh\u00e4ngen wird. Weit gr\u00f6fsere Unterschiede haben fr\u00fcher v. Fket und v. Kbies gefunden.\nAnschliefsend an die Reihen mit zentraler Beobachtung haben wir ferner eine Anzahl von Reihen mit parazentraler Beobachtung ausgef\u00fchrt, um den Einflufs der Maculapigmentierung auszuschliefsen. Dem stellten sich aber unter den vorliegenden Versuchsbedingungen Schwierigkeiten entgegen, die besonders von der geringen Lichtst\u00e4rke der Mischungen herr\u00fchrten. Durch Vergr\u00f6fserung der Spaltweiten h\u00e4tte sich die Lichtst\u00e4rke erh\u00f6hen lassen, doch h\u00e4tte man dann mit zu unreinem Spektrum arbeiten m\u00fcssen. Andererseits wurde dem Spektrum des Gaslichts vor\nZeitschrift fttr Psychologie 39.\t19","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\tRoswell P. Angier und Wilhelm Trendelenburg.\ndem anderer k\u00fcnstlicher Lichtquellen von gr\u00f6fserer Helligkeit der Vorzug gegeben, weil es physikalisch gut bekannt ist. So waren die parazentralen Einstellungen schon bei 2 0 Abstand und 1,50 Feldgr\u00f6fse bedeutend erschwert, besonders wurde ein zeitweises Verschwinden und Wiederauf tauchen der Farbenempfindung bei nicht v\u00f6llig richtiger Einstellung als sehr st\u00f6rend empfunden. Zudem scheint zwischen den parazentralen Reihen sich das Ver-gleichsweifs etwas ver\u00e4ndert zu haben, aus nicht n\u00e4her angeb-barem Grunde. Wir unterlassen deshalb eine Wiedergabe dieser Reihen; sollte f\u00fcr bestimmte Zwecke ein genauer Vergleich zentraler und parazentraler Komplement\u00e4rmischungen n\u00f6tig sein, so w\u00fcrde sich das Spektrum einer helleren Lichtquelle mehr empfehlen.\nWir haben die \u00e4lteren Beobachtungen von v. Fbey und v. Kkies nach erforderlicher Umrechnung auf das Gaslichtspektrum mit unseren Werten verglichen und etwas h\u00f6here Mengenwerte f\u00fcr die kurzwelligen Lichter bei diesen Untersuchern gefunden. Doch kann eine derartige Umrechnung niemals ganz zutreffen, da die Qualit\u00e4t des Vergleichslichts und des das Spektrum liefernden Wolkenlichts, welches die genannten Autoren verwendeten, nicht gen\u00fcgend in Rechnung gezogen werden k\u00f6nnen.\nVon gr\u00f6fserem Wert ist es, die von K\u00f6nig bestimmten Werte mit den unseren zu vergleichen. K\u00f6nig1 verwendete ein 1V8 * * grofses Feld, das etwa 3\u00b0 unter dem Fixationspunkt lag. Als Vergleichsweifs diente das Licht einer Auerlampe, das durch Farbenfilter dem Sonnenlicht gleich gemacht war. Die in der folgenden Tabelle III gegebene Berechnung der Mengenverh\u00e4ltnisse zeigt den unseren sehr \u00e4hnliche Werte. Der Vergleich best\u00e4tigt die Annahme, dafs jedenfalls auch K\u00f6nig die Mengenverh\u00e4ltnisse f\u00fcr das Spektrum des Triplexgaslichts feststellte.\nSchliefslich haben wir unsere Werte noch mit den Rot- und Blauwerten verglichen, welche v. Kries2 f\u00fcr Dichromaten feststellte. Da die Farbengleichungen, also auch Komplement\u00e4rgemische, des normalen Trichromaten f\u00fcr den Dichromaten beider Typen ebenfalls g\u00fcltig sind, mufs sich auch rechnerisch diese Beziehung zwischen unseren Weifsgleichungen und den \u201eRot-\n1 ties. Abh. S. 375.\n* v. Krlks, J. : \u00dcber Farbeneysteme. Diese Zeitschr. 13, S. 241\u2014321. Darin S. 252. Abh z. Physiol. d. Gesichteempf. I, S. 116.","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spektralfarben etc. 291\nTabelle III.\nMengenverh\u00e4ltnisse komplement\u00e4rer Lichter nach K\u00f6ms.\nLangwelliges Licht A\tkurzwelliges Licht A\tMenge des langwelligen Lichts a\tMenge des kurzwelligen Lichts b\tMengenverh\u00e4ltnis des langwelligen zum kurzwelligen Lichte a : b\n681,8\t490,1\t0,365\t1,871\t1 :\t5,13\n663,7\t490,0\t0,137\t1,985\t1 : 14,49\n645,9\t489,7\t0,0760\t1,955\t1 : 26,01\n629,7\t489,2\t0,0608\t2,081\t1 : 34,23\n614,7\t488,3\t0,0415\t1,753\t1 : 42,24\n601,2\t486,9\t0,0692\t1,890\t1 : 27,31\n588,9\t484,6\t0,0828\t2,192\t1 : 26,47\n578,4\t478,2\t0,106\t1,711\t1 : 16,14\n570,8\t462,6\t0,153\t2,360\t1 : 15,36\n668,2\t436,8\t0,164\t4,817\t1: 29,37\n567,9\t422,2\t0,171\t18,83\t1 : 110,12\n(Die Zahlen der vier ersten Vertikalspalten sind der K\u00d6NiGschen Tabelle entnommen. Es sei bemerkt, dais in der Tabelle der \u201eGesammelten Abhandlungen\u201c S. 376 in der 6. Vertikalreihe unten statt 1,883 die Zahl 18,83 stehen mufs; s. d. Originalabhandlung.)\nwerten\u201c der Protanopen und Deuteranopen und ihren \u201eBlau-werten\u201c feststellen lassen. Im folgenden m\u00f6gen die Rotwerte der Protanopen als \u201eGr\u00fcnwerte\u201c bezeichnet werden, weil sie als eine Funktion der Gr\u00fcnkomponente des protanopischen Farben-systems anzusehen sind und die Darstellung dadurch vereinfacht wird. Die Rotwerte der Deuteranopen seien, als Ausdruck der Rotkomponente, einfach al6 \u201eRotwerte\u201c bezeichnet. Berechnet man nun f\u00fcr jede unserer einzelnen Weifsgleichungen die Summe der Rotwerte des langwelligen und des kurzwelligen Mischungsanteils unter Ber\u00fccksichtigung des gefundenen Mengenverh\u00e4ltnisses, so mufs diese Summe f\u00fcr jede der Weifsmischungen konstant sein ; das gleiche mufs f\u00fcr die Summe der Gr\u00fcn- und Blau-werte der Fall sein, so dafs im ganzen f\u00fcr alle Weilsgleichungen die Summen der Rot-, Gr\u00fcn- und Blauwerte des lang- und kurzwelligen Mischungsanteils konstant sein m\u00fcssen. Denn nur dann kann die Mischung jedesmal von gleichem Farbenton sein. Die Berechnungen wurden durchgef\u00fchrt an den Mittelwerten des Beobachters T. (s. Tabelle II); die Mengenverh\u00e4ltnisse waren zun\u00e4chst in sin2 und cos2 umzurechnen, d. h. so, dafs ihre\n19*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\tRoswell P. Angier und Wilhelm Trendelenburg.\nSumme 1 betr\u00e4gt, w\u00e4hrend sie ifn vorigen lediglich als Ver-h\u00e4ltniszahlen aufgef\u00fchrt wurden. Die Rot-, Gr\u00fcn- und Blauwerte wurden aus der v. KaiEsschen Tabelle f\u00fcr die Wellenl\u00e4ngen unserer Weifsmischungen interpoliert. Es bleibt einigermafsen willk\u00fcrlich, welche der dort mitgeteilten Werte, die wegen verschiedener Maculatingierung bei den einzelnen Beobachtern etwas differieren, zugrunde zu legen waren; wir nahmen die Mittelwerte aus allen Reihen. Dann waren die Rot-, Gr\u00fcn- und Blau werte des langwelligen Anteils unserer Weifsmischungen pait dem cos*, die des kurzwelligen mit dem sin* zu multiplizieren; jede der Summen der Rot-, Gr\u00fcn- oder Blauwerte war ferner mit der bei der Weifsgleichung vorhandenen Spaltweite zu multiplizieren.\nDie folgende Tabelle IV enth\u00e4lt im 1. Stab die Nummer der Weifsgleichung; im 2. und 3. die Wellenl\u00e4ngen der Komplement\u00e4rfarben; im 4. mit A bezeichneten die Spaltweiten; im folgenden Stab B die cos*, in C die sin*; es folgen in D, E und F die Rot-, Gr\u00fcn- und Blauwerte des langwelligen Anteils i, der Weifsmischungen. Im unteren Teil der Tabelle, welcher an das rechte Ende des oberen anschliefst, sind zun\u00e4chst wieder die Nummern der Weifsmischungen, sodann in G, H und I die Rot-, Gr\u00fcn- und Blauwerte des kurzwelligen Mischungsanteils I,, weiter in K, L und M die Summen der Rotwerte, Gr\u00fcnwerte und Blauwerte f\u00fcr \u00c2, und k2 unter Ber\u00fccksichtigung, der Mengenverh\u00e4ltnisse und Spaltweiten angegeben ; eine Orientierung \u00fcber die Rechnung gibt die \u00fcber jedem Stab stehende Gleichung, deren Buchstaben sich auf die Benennungen der vorigen Vertikalreihen beziehen. Man erkennt aus den drei letzten Spalten die geforderte Konstanz der Werte; dafs diese keine absolute sein kann, folgt schon aus der Unm\u00f6glichkeit, die Verschiedenheit der Maculatingierung gen\u00fcgend zu ber\u00fccksichtigen.\nWir m\u00f6chten in dem Nachweis dieser \u00dcbereinstimmung nicht nur eine Probe unserer Weifsgleichungen erblicken, sondern auch eine weitere Best\u00e4tigung der Ansicht, dafs die dichro-matischen Systeme als Reduktionsformen des normalen trichromatischen Systems aufgefafst werden m\u00fcssen. Hierin schliefst sich unsere Berechnung an den Nachweis von v. Kbebs1\n1 v. Kkjks, J.: \u00dcber Farbensysteme, diese Zeitschrift IS, S. 281. Abh. etc. I,. S. 145.","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spektralfarben etc. 293\nan, dafs die aus normal-trichromatischen Farbengleichungen (zwischen l 670,8 und \u00c4 552) berechneten Rotwerte der Prota-nopen und Deuteranopen sich mit denen decken, welche an diesen letzteren Farbensystemen direkt bestimmt wurden.\nTabelle IV.\nVergleich der Mittelwerte des Beobachters T. (s. Tabelle II) mit den Einstellungen von Dichromaten (v. Kkibs, Abh. S. 116).\n\tKomplemen- t\u00e4rfarben\t\tSpalt- weite\tMenge von K (= cos*)\tMenge von K (= sin*)\tBot-\tGr\u00fcn-\tBlan-\n\t\t\t\t\t\twert f\u00fcr 1,\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n(1)\t669,4\t491.2\t59,9\t0,09764\t0,90236\t35,0\t5,45\t_\n(2)\t664,9\t490,5\t64,5\t0,05044\t0,94956\t54,93\t9,52\t\u2014\n(3)\t641,3\t490,4\t57,1\t0,03547\t0,96453\t88,48\t19,49\t\u2014\n(4)\t628,4\t489,2\t61,0\t0,02440\t0,97560\t115,66\t37,69\t\u2014\n(5)\t616,2\t487,9\t61,0\t0,02201\t0,97799\t140,1\t60,72\t\u2014\n(6)\t604,8\t487,3\t60,0\t0,02420\t0,97680\t151,57\t83,4\t\u2014\nm\t593,9\t486,7\t52,1\t0,03167\t0,96833\t143,52\t102,17\t\u2014\n(8)\t583,5\t482,8\t44,6\t0,04770\t0,96230\t130,0\t110,75\t\u2014\n(9)\t572,4\t469,1\t40,5\t0,07825\t0,92175\t108,44\t121,46\t\u2014\n\t\t\tA\tB\tC\tD\tE\tF\n\tRot-\tGr\u00fcn-\tBlau-\tA Rotwerte =\tA Gr\u00fcnwerte = (E-B-fH-C)A\tS Blauwerte = (J-C)A\n\twert f\u00fcr I,\t\t\t(DB+G-C)A\t\t\n(1)\t2,61\t4,89\t51,33\t303,7\t296,2\t2774,6\n(2)\t2,422\t4,64\t52,46\t327,3\t315,2\t3213,0\n(3)\t2,396\t4,605\t52,62\t333,2\t293,1\t2898,0\n(4)\t2,073\t4,178\t64,56\t295,5\t304,7\t3246,3\n(\u00f6)\t1,739\t3,727\t66,630\t291,9\t303,9\t3378,4\n(6)\t1,676\t3,588\t67,419\t318,2\t331,2\t3361,7\n(7)\t1,505\t3,218\t59,519\t312,7\t330,9\t3002,7\n(8)\t1,198\t2,548\t63,325\t327,5\t343,8\t2689,6\n0)\t0,306\t0,66\t67,892\t355,1\t409,6\t2534,5\n\tG\tH\tI\tK\tL\tM","page":293}],"identifier":"lit32015","issued":"1905","language":"de","pages":"284-293","startpages":"284","title":"Bestimmungen \u00fcber das Mengenverh\u00e4ltnis komplement\u00e4rer Spektralfarben in Wei\u00dfmischungen","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:17.105452+00:00"}