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{"created":"2022-01-31T16:38:38.659709+00:00","id":"lit32079","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wirth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 415-416","fulltext":[{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n415\ndie p\u00e4dagogische Erw\u00e4gung, wie sie seit lange ge\u00fcbt wird, ihr Recht behalten.\tJohannes Volkelt (Leipzig).\nW. Ch. Bagley. On the Correlation of Mental and Motor Ability in School Children. Amer. Journ. of Psych. 12 (2), 193\u2014205. 1901.\nZur experimentellen Pr\u00fcfung der k\u00f6rperlichen Geschicklichkeit dienten f\u00fcnf verschiedene Apparate und zwar zur Messung der St\u00e4rke, Schnelligkeit, Stetigkeit, der Genauigkeit und Constanz der willk\u00fcrlichen und des Umfanges der unwillk\u00fcrlichen Bewegungen. Aufserdem kamen f\u00fcr die Beurtheilung in dieser Hinsicht die Qualificationen seitens der Lehrer in Betracht. Die geistige Geschicklichkeit wurde ebenfalls sowohl nach letzterem Gesichtspunkt unter Einf\u00fchrung gewisser Correcturen bestimmt, als auch wiederum experimentell mit Reactionsversuchen an Jastrow\u2019s Card-Sorting Apparat (Bericht der Am. Psych. Association 1897), die von Mils Chapman durchgef\u00fchrt wurden. Aufserdem wurden die pers\u00f6nlichen Verh\u00e4ltnisse der Kinder in Betracht gezogen und anthropometrische Messungen \u00fcber Gewicht, Gr\u00f6fse und Sch\u00e4delumfang angestellt. Zur Kl\u00e4rung der Versuchsergebnisse wurden f\u00fcnf verschiedene Altersclassen zwischen 8 und 17 Jahren f\u00fcr sich betrachtet. Es zeigte sich nun im Allgemeinen ein reciprokes Verh\u00e4ltnifs zwischen geistiger und k\u00f6rperlicher Geschicklichkeit, allerdings mit individuellen Ausnahmen. Die geistige Geschicklichkeit, f\u00fcr sich betrachtet, scheint als Reactionsgeschicklichkeit zur Classenqualification in keiner weiteren Beziehung zu stehen. Mit dem Alter nimmt die k\u00f6rperliche Gewandtheit mehr zu als die geistige, und scheinen die Knaben in jener, die M\u00e4dchen in dieser den Vorzug zu haben. Zwischen Sch\u00e4delumfang und geistiger Geschicklichkeit wurde diesmal ein umgekehrtes Verh\u00e4ltnifs festgestellt. Wirth (Leipzig).\nW. S. Small. Experimental Study of the Mental Processes of the Eat. IL Amer. Journ. of Psych. 12 (2), 206\u2014239. 1901.\nWie in den fr\u00fcheren Versuchen wrurde auch hier die an den thierb sehen Verstand gestellte Forderung m\u00f6glichst den nat\u00fcrlichen Lebensgewohnheiten angepafst und beobachtete Verf. diesmal die Orientirung der Ratten in den vielfach gewundenen und mit blinden Seitengassen versehenen G\u00e4ngen eines Labyrinthes aus Drahtgeflecht. Der Ausblick auf das im mittleren Erdraum liegende Futter bildete f\u00fcr die hungrigen Thiere jedesmal einen gleichm\u00e4fsigen Antrieb. Nach dem Versuche am Abend blieben die Thiere auch Nachts \u00fcber in dem Raume. Nach Vorversuchen mit wilden Ratten folgten die Hauptversuche wieder mit zahmen weifsen Ratten beiderlei Geschlechts. Das Maafs des Fortschrittes giebt wieder die bis zum Ziel gebrauchte Zeit, die Herabsetzung der Fehler etc. Die M\u00e4nnchen zeigten sich den Weibchen dabei etwas \u00fcberlegen, auch die wilden Thiere den zahmen, allerdings nur, was die jeweils gebrauchte Zeit, nicht die Stetigkeit der Ein\u00fcbung f\u00fcr die sp\u00e4teren Versuche anbetraf. Verf. h\u00e4lt in beiden F\u00e4llen nur die gr\u00f6fsere Dreistigkeit, nicht den besseren Verstand f\u00fcr die Ursache. Die Nachahmung hat \u00fcberall wieder nur sehr geringe Bedeutung. Wenn alte Fehler auch lange Zeit immer wiederholt werden, so findet sich doch als Anzeichen h\u00f6herer psychischer","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"416\nLiteraturbericht.\nFunctionen vor Allem eine Art von Ueberlegung an den kritischen Stellen und schliefslich wird vollkommene Sicherheit in der Erreichung des Zieles erlangt. Weiterhin soll nun aufgezeigt werden, welche psychischen Elemente die Orientirung eigentlich ausmachen. Der Geruch kann hierbei zwrar unter den gegebenen Bedingungen nicht einfach als Wegweiser auf Grund der bereits vorhandenen Spuren helfend eingreifen; doch zeigt sich seine Wichtigkeit darin, dafs ein neues, im Uebrigen v\u00f6llig gleich gearbeitetes Labyrinth zun\u00e4chst wieder mit ganz den n\u00e4mlichen Fehlern durchsucht wird. Verf. glaubt jedoch, dafs hier vor Allem nur die allgemeine, allerdings vor Allem dem Geruchssinn entstammende Entt\u00e4uschung vorsichtig und verwirrt mache, zumal die Ein\u00fcbung sich sehr bald wieder geltend macht. Dafs der Gesichtssinn nicht die eigentliche Grundlage liefere, soll zun\u00e4chst aus der vollst\u00e4ndigen Belanglosigkeit der Entfernung auff\u00e4lliger Wegmarkirungen nach der Ein\u00fcbung hervorgehen, ferner durch die grofse, fast normale Leistungsf\u00e4higkeit erblindeter Ratten. Auch die Abk\u00fcrzung des Weges durch sp\u00e4ter eingef\u00fchrte Zwischenth\u00fcren werde von diesen letzteren vorgezogen. Eine Instanz f\u00fcr den Gesichtssinn bilde h\u00f6chstens die etwas schnellere Orientirung der normalen Ratten in dem nach der Ein\u00fcbung umgest\u00fcrzt aufgestellten Geh\u00e4use, dessen Boden und Decke aus dem n\u00e4mlichen Drahtgeflecht bestehen. So sollen also vor Allem die Tast- und Bewegungsempfindungen ein in sich geschlossenes Associationssystem f\u00fcr die Orientirung bilden, dem eventuell die anderen Empfindungen nur helfend zur Seite stehen. Wenn nun auch im Naturleben der Ratten diese Sinne vor Allem in den dunklen G\u00e4ngen die F\u00fchrung m\u00fcssen \u00fcbernehmen k\u00f6nnen, so ist doch aus den F\u00e4llen der Erblindung ebenso wenig wrie in der Menschenpsychologie der Nachweis sicher durchzuf\u00fchren, dafs sehende Ratten im Hellen nicht auch aus der Summe der optischen Eindr\u00fccke die Situation wiedererkennen.\nWikth (Leipzig!.\nJ. Turner. Observation! on the Minute Structure of the Gortex of the Braia as revealed by the Methylene Blue and Peroxide of Hydrogen Method of Staining the Tissue direct on its Removal from the Body. Brain 24 (94), 238-256. 1901.\nT. f\u00e4rbt mit einer Mischung von Methylenblau und Wasserstoffsuperoxyd. Die Methode ist sehr launenhaft und gelingt auffallenderweise nie an frischen St\u00fccken. Trotzdem h\u00e4lt T. seine Befunde f\u00fcr zwingend genug, wieder einmal \u201eeine bedeutende Aenderung in unserer Auffassung von der Anordnung der nerv\u00f6sen Elemente der Hirnrinde\u201c herbeizuf\u00fchren. Das Hauptresultat ist das, dafs die Dendriten bestimmter Zellarten um andere Zellen herum grobmaschige Netze bilden. Schr\u00f6der (Heidelberg).\nM. Probst. Ueber den Verlauf der Sehnervenfasern und deren Endigung im Zwischen* und Mittelhirn. Monatsschr.f. Psychiatr. u. Neurol. 8(3), 165\u2014181. 1900.\nDie Sehnervenfasern entspringen in der Retina, kreuzen partiell im Chiasma und enden blind, der gr\u00f6fsere Theil gekreuzt im \u00e4ufseren Knie-h\u00f6cker, im Pulvinar und im vorderen Zweih\u00fcgel. Schr\u00f6der (Heidelberg).","page":416}],"identifier":"lit32079","issued":"1902","language":"de","pages":"415-416","startpages":"415","title":"W. S. Small: Experimental Study of the Mental Processes of the Rat. II. Amer. Journ. of Psych. 12 (2), 206-239. 1901","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:38.659715+00:00"}