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{"created":"2022-01-31T16:29:21.686556+00:00","id":"lit32094","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 424","fulltext":[{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nLiteraturbericht.\nW. A. Nagel. Ueber das Bell\u2019sche Ph\u00e4nomen. Arch. f. Augenheiik. 43 (3), 199\u2014206. 1901.\nAls BELL\u2019sches Ph\u00e4nomen wird die nach ihrem Entdecker genannte Erscheinung bezeichnet, dafs bei activem Lidschlufs der Augapfel sich nach oben bewegt, um bei geschlossenen Lidern in dieser Stellung zu verharren. Zur Erkl\u00e4rung dieses Ph\u00e4nomens zieht N. aufser der bisher supponirten Verkn\u00fcpfung der entsprechenden Hirnrindengebiete eine reflectorische Erregung in Betracht, indem er annimmt, dafs die mechanische Reizung der sensiblen Hornhautnerven durch den Druck des Oberlides die Aufw\u00e4rtsbewegung des Bulbus ausl\u00f6st und so den Scheitel der Comeaw\u00f6lbung vor maximalem Druck seitens der Mitte der Tarsusplatte bewahrt. Zur St\u00fctze dieser Anschauung f\u00fchrt N. die an sich selbst gemachte Beobachtung an, dafs auch passiver Lidschlufs das BELL\u2019sche Ph\u00e4nomen hervorruft. Wenn n\u00e4mlich ein Auge durch einen Verband geschlossen gehalten und das andere frei bleibende zum Lesen oder Schreiben benutzt wird, so wird unwillk\u00fcrlich das Kinn auf die Brust gesenkt und das vorliegende Buch mit aufw\u00e4rts gewandter Blickebene betrachtet: d. h. es wird entsprechend der vom geschlossenen Auge ausgef\u00fchrten Bewegung nach oben die. Blickebene erhoben und demgem\u00e4fs die Kopfhaltung ver\u00e4ndert.\nG. Abelsdorff (Berlin).\nF. B. Hofhann u. A. Biblschowsky. Die Yerwerthnng der Kopfneignag zur Diagnostik von Angenmaskell\u00e4hmnagen ans der Heber- und Senkergrnppe.\nv. Graefe's Arch. f. Ophthalm. 51, 174\u2014185. 1900.\nSeit Nagel\u2019s Untersuchungen ist bekannt, dafs die Kopfneigung, d. h. Drehung des Kopfes um die sagittale Axe eine gleichsinnige Rollung beider Augen um die Gesichtslinie nach der der Kopfneigung entgegengesetzten Richtung bewirkt. N. nahm an, dafs diese Rollung durch die gemeinsame Th\u00e4tigkeit eines oberen Muskelpaares (Rectus und Obliquus superior) in dem einen und eines unteren Muskelpaares (Rectus und Obliquus inferior) in dem anderen Auge zu Stande k\u00e4me.\nVerff. haben nun den thats\u00e4chlichen Beweis f\u00fcr die Richtigkeit dieser Annahme dadurch erbracht, dafs sie bei Patienten, die an L\u00e4hmung eines der an der Rollung betheiligten Muskeln litten, bei entsprechender Kopfneigung die theoretisch postulirten Doppelbilder erhielten. Die Untersuchungsmethode mufste, um Aenderungen der Blickrichtung bei am gleichen Orte bleibenden Objecte und hierdurch entstehende T\u00e4uschungen \u00fcber die Lage der Doppelbilder zu vermeiden, daf\u00fcr sorgen, dafs das Sehobject die Kopfneigung in gleichem Umfange und in gleicher Richtung mitmachte; es geschah dieses mit H\u00fclfe einer leichten Vorrichtung, die als Fixationsobject einen Streifen schwarzen Papiers auf weifsem Carton trug und sich durch Einbeifsen halten liefe.\nDas mittels dieser Methode erhaltene und bereits erw\u00e4hnte Ergebnifs bildet nicht nur einen neuen Beitrag zur Kenntnifs der Physiologie der Augenbewegungen, sondern l\u00e4fst sich auch klinisch diagnostisch verwerthen, indem das Verhalten der Doppelbilder bei Neigung des Kopfes in compli-cirten F\u00e4llen von Augenmuskell\u00e4hmung die Diagnose entscheiden kann.\nG. Abelsdorff (Berlin).","page":424}],"identifier":"lit32094","issued":"1902","language":"de","pages":"424","startpages":"424","title":"F. B. Hofmann u. A. Bielschowsky: Die Verwerthung der Kopfneigung zur Diagnostik von Augenmuskell\u00e4hmungen aus der Heber- und Senkergruppe. v. Graefe's Arch. f. Ophthalm. 51, 174-185. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:21.686562+00:00"}