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{"created":"2022-01-31T14:10:20.573566+00:00","id":"lit32099","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wirth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 27: 426-427","fulltext":[{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"426\nLiteraturberichl.\ngeborener Schw\u00e4che der Sclera in der hinteren H\u00e4lfte das entscheidende Moment f\u00fcr die Entwickelung der Kurzsichtigkeit zu suchen.\nG. Abelbdobff (Berlin).\nJ. Piltz. Sur les nouveaux signes papillaires dans le tabes dorsal. Rem\nneurologique 595\u2014599. 1900.\nAufser dem Licht-, Accomodations- und Vorstellungs- (Haar's Hirnrinden ) Reflex der Pupille sind in neuerer Zeit folgende Pupillarreflexe beschrieben worden: 1. Nach energischem Lidschlufs tritt Pupillenverengung ein (Verl) 2. Beim Versuche die auseinander gehaltenen Lider gewaltsam zu schliefisen, verengt sich die Pupille des sich nach oben richtenden Augapfels (Wbst-phal u. A.). Nach den Beobachtungen des Verf.\u2019s kann diesen beiden Reflexen ein entscheidender klinisch diagnostischer Werth noch nicht zu* gesprochen werden. Allerdings trifft man den sub 1 genannten Reflex nur selten bei normalen Individuen, bei welchen unter diesen Umst\u00e4nden die Tendenz zur Pupillenerweiterung \u00fcberwiegt, w\u00e4hrend bei an Tabes oder Paralyse leidenden Personen mit lichtstarren Pupillen, die die Orbicularis-contraction begleitende Mitbewegung der Iriscontraction rein zum Ausdruck kommen kann und sich daher h\u00e4ufig findet. Der sub 2 genannte Reflex ist dagegen entsprechend der gr\u00f6fseren Energie, die auf die Contraction des Orbicularis verwendet wird, h\u00e4ufig auch bei normalen Individuen nachweisbar. Zuweilen konnte P. bei Personen, die an Tabes dorsalis leidend lichtstarre Pupillen hatten, trotzdem bei activem sowie passivem Lidschiufa 8tall ^PupillenVerengung eine Erweiterung feststellen. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um einen Reflex, der durch Reibung des Lides auf der Conjunctiva oder Cornea ausgel\u00f6st wird, er fehlte demgem\u00e4fs bei einem Patienten mit Heinian\u00e4sthesie des Gesichtes auf der entsprechenden Seite.\nG. Abelsdorff (Berlin).\nF. Amgell. Discrimination of Clangs for Different Intervals of Time. Part n. Amer. Joum. of Psych. 12 (1), 58\u201479. 1900.\nDiese Fortsetzung der Untersuchungen aus Bd. XI, 1., welche der Analyse der allgemeinen Factoren des Vergleichsurtheiles \u00fcberhaupt dienen sollen, bringt zun\u00e4chst Vergleichungen von Tonh\u00f6hen (in der Region 560 bis 768 Schw.) nach der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle mit objectiver Gleichheit oder Differenz von 4 und 8 Schw. Dabei werden die von 10 bis 60 Sec. variirten Zeiten zwischen den Vergleichst\u00f6nen mit verschiedenen und ungleich wirksamen Zerstreuungen ausgef\u00fcllt, wie Addition von Zahlen, Lesen, Anh\u00f6ren von Metronomschl\u00e4gen oder Vorlesungen, anderweitigen Tonvergleichungen etc. Das interessante Haupt-ergebnifs besteht in der geringen und h\u00e4ufig sogar vortheilhaften Beeinflussung der Genauigkeit und der Sicherheit des Vergleichsurtheiles, soweit objective Verschiedenheit vorhanden war. Bei objectiver Gleichheit zeigt sich hingegen wirklich eine geringere Genauigkeit bei jenen Zerstreuungen, ohne dafs jedoch hier, oder sonst irgendwo, eine Proportio nalit\u00e4t zwischen Act Orblae der\tund der Urtheilsmodification\nfestgestellt werden k\u00f6nnte. Ohne\tAyc\u00e4\t\u00ab\u00e0\u00ae\u00bb\u00bb","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht\n427\nUnterschiedes zu geben, betont Verf. die Wahrscheinlichkeit einer wesentlichen Verschiedenheit der Beurtheilung objectiver Gleichheit und Verschiedenheit, und die Unvergleichbarkeit der beiderseitigen Resultate. Von hier aus nimmt Verf. Stellung zu derjenigen Anschauung \u00fcber das Wesen des Vergleichens, welche mehr \u201ephysikalisch\u201c ein Aneinandermessen des auftauchenden Ged\u00e4chtnifsbildes vom ersten Reize an der zweiten Empfindung annimmt (Lehmann, Stabile etc.) und insbesondere den Fehler der Zeitlage aus der allm\u00e4hlichen Abschw\u00e4chung jenes Ged\u00e4chtnifsbildes erkl\u00e4rt. Dagegen spreche vor Allem die introspective Feststellung des sog. \u201efreien\u201c Urtheiles (\u201eabsolut\u201c nach Mabtin und M\u00fclleb), welches ohne ein Abwenden des inneren Blickes vom zweiten Reiz auf irgend welche Ge-d\u00e4chtnifsbilder, gerade am besten bei Zerstreuung in der Zwischenzeit, mit voller Sicherheit frei auf steigt. Aufserdem fand Verf. den Zeitfehler bei Vergleichung von Tonh\u00f6hen keineswegs im Sinne einer Fierabsetzung oder irgend einer bestimmten Qualit\u00e4tsver\u00e4nderung des ersten Reizes. Beim Vergleich von Tonst\u00e4rken aber wechselt der im Sinne jener Theorie thats\u00e4chlich vorhandene Zeitfehler so aufserordentlich je nach der Zeitlage der variirten Gr\u00f6fse, dafs die Zeitlage als solche nicht entscheidend sein kann. Schliefslich wird auch noch auf die Ungereimtheit bei Ueber-tragung auf die \u201emittlere Abstufung\u201c verwiesen. Gerade wenn man nun im Sinne des Verf.\u2019s daran festh\u00e4lt, dafs eine schwache Erinnerung [an einen starken Ton keine Erinnerung an einen schwachen Ton ist, dafs also dies Bewufstsein von den \u201egemeinten\u201c Qualit\u00e4ten von den Qualit\u00e4ten, die dem Auftreten des Erinnerungsbildes als solchen zugesprochen werden, scharf unterschieden werden mufs, wird man zun\u00e4chst auch zugeben, dafs die subjective \u201eSicherheit\u201c dieser Erinnerung von diesen letzteren Qualit\u00e4ten zu unterscheiden ist. Dann wird man aber auch zugeben k\u00f6nnen, dafs allerdings ein Bewufstsein von den fr\u00fcher wahrgenommenen Qualit\u00e4ten die Grundlage von sicheren Vergleichsurtheilen bildet, mag jene Lebhaftigkeit, Frische etc. noch so gering sein. Auch ist ein Hin- und Hergehen im Sinne des Aneinandermessens zum wirksamen Dasein jenes Erinnerungsbewufstseins ebenfalls nicht nothwendig. Nicht gegen die Annahme dieses jederzeit auch im \u201efreien\u201c Vergleichsurtheil mitgegebenen Bewufstseins, sondern nur gegen jene Verwechselung der genannten Qualit\u00e4ten hat wohl auch Verf. in seiner werthvollen Arbeit Vorgehen wollen.\nWibth (Leipzig).\nA. J. Kinnaman. A Comparison of Judgments for Weights Lifted with the Hand and Foot. Amer. Journ. of Psych. 12 (2), 240\u2014263. 1901.\nNach einer Variation der FECHNEE\u2019schen Methode wurden die Gewichte (9 verschiedene von 100 bis 3200 g) und die procentual nach Saneobd\u2019s Tabelle gew\u00e4hlten Zusatzgewichte auf einem Brett gehoben, das wie eine Wagschaale an einem doppelten Muff auf geh\u00e4ngt war, der theils auf die Hand, theils auf den Fufs genau pafste. Zur Milderung des Anfangs Widerstandes stand das Brett zun\u00e4chst auf einem Polster. Die Methode der r. u. f. F. war beibehalten. Nur 20 Versuche, inch eines gleichm\u00e4fsigen Wechsels der Zeitlage (ohne Oorrectur des Verh\u00e4ltnisses bei der Umkehr)","page":427}],"identifier":"lit32099","issued":"1902","language":"de","pages":"426-427","startpages":"426","title":"F. Angell: Discrimination of Clangs for Different Intervals of Time. Part II. Amer. Journ. of Psych. 12 (1), 58-79. 1900","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:20.573571+00:00"}