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{"created":"2022-01-31T16:28:53.241744+00:00","id":"lit32109","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Beyer, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 286-287","fulltext":[{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"lAteraharbericht,\n28G\nL. berichtet dann ausfohrlich aber das Vorkommen, von \u00abrtaseha bei einem Fall von jnveniler Psychose. Fs handelt sich um eine 20j\u00e4hrig\u00ab Kranke, die bereits einige Jahre geisteskrank ist (Dem. praecox oder chronische Paranoia), und pl\u00f6tzlich in Begleitung von \u00c4ngstanf\u00e4llen und Verwirrtheitszust\u00e4nden 2 Wochen lang alles gr\u00e4n sieht Augenbefund dab\u00ab v\u00f6llig normal, Gef\u00e4lse der Retina nicht sehr stark mit Blut gef\u00fcllt. Die Pr\u00fcfung des Farbensinnes ergibt ganz normale Verh\u00e4ltnisse. Das Gr\u00fcn-sehen ist doppelseitig, sistiert bei geschlossenen \u00c4ugen und wird durch Druck auf die Bulbi nicht ausgel\u00f6st. Nach 4 Wochen verschwand das Gr\u00fcnsehes.\nDmpfknbach.\nC. Hess. Boelaehtugem Uw 4a* feveale Sehe\u00ab der total Farbetbllste.\nPfl\u00fcgers Arch. 98, 8. 464\u2014474. 1903.\nHess findet bei weiteren Untersuchungen an einer total Farbenblinden, dafs sie von Sehobjekten, die vollst\u00e4ndig auf fovealem Gebiete abgebildet werden, \u00e4hnliche oder gleiche und gleich lange dauernde Nachbilder erhalten kann, wie der Normale. Im dunkeladaptierten Auge ist eine foveale Minderempflndlichkeit nachzuweisen, die im helladaptierten fehlt. Verf. findet, dafs der total Farbenblinde, wie der Normale die Phase 3 als einen entsprechend der Stelle des deutlichsten Sehens r\u00fcckw\u00e4rts auagebuchteten Streif sieht; ebenso wird vom Total-Farbenblinden bei dunkeladaptiertem Auge auch das versp\u00e4tete foveale Auftreten der \u201ePhase 1\u201c bei kurzdauernder Reizung beobachtet.\tW. Tbbndelenb\u00fcbg (Freiburg i. B.).\nR. Hilbebt. Ober fielbiehea steh Saatonlll. Die ophthalmologische Klinik 8,\n82. 1904.\nVerf. sah bei seiner 14j\u00e4hrigen Tochter nach Einnehmen von0,03 Santonin lebhaftes Gelbsehen auftreten ; in diesem Zustande wurde blafBblaues Papier als blaugr\u00fcn, hellviolettes als schmutzig gelbrot bezeichnet. Dem kleinen Artikel ist eine wohl vollst\u00e4ndige Bibliographie der Santoninwirkung aufs Auge angeschlossen (bis 1901, die neueste Arbeit von Siv\u00e9k und v. Whidt fehlt).\tW. A. Nagel (Berlin).\nL. Howe. \u00a7\u25a0 the rapidity of the lateral motloo* of the eye especially ta pathological conditions. X. Congr\u00e8s d'ophthalmologie, Luzern 258, 1904.\nH. photographiert das Spiegelbild eines hellen Lichtpunktes auf der Hornhaut w\u00e4hrend der Augenbewegung. Die aus den Versuchen gezogenen Schl\u00fcsse haben ausschliefslich pathologisches Interesse.\nW. A. Nagel (Berlin).\nA. Lucae. Zur Physiologie de\u00ab Geh\u00f6rorgans. Verhandl. d. physiol. Gesellsch.\nArch. f. Anat. u. Physiol. Suppl. II. S. 490.\nIm Gegensatz zu der ZiMMEBMANNschen Theorie der Schalleitung hebt Verf. die Wichtigkeit der Schall\u00fcbertragung ohne den Schalleitungsapparat durch die Trommelh\u00f6hle zu der Membran der runden Fenster hervor. Die Bewegungen beider Teile w\u00e4ren durchaus voneinander verschieden, z. B. diejenige der Membran des runden Fensters f\u00fcnfmal so grofs wie die der Stapesplatte. Auch k\u00f6nnten sie sehr gut nebeneinander bestehen, da f\u00fcr die","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n287\ngeringf\u00fcgige Verschiebung der Fuiisplatte des Steigb\u00fcgels der Aquaeductns vestibnli ausreiche und f\u00fcr die des runden Fensters der mit dem Subarachnoidealraum kommunizierende Aqu\u00e4ductus cochleae vorhanden sei. Da am Geh\u00f6rorgan des Frosches das runde Fenster fehle, so beweise dieser Umstand, dafs dasselbe etwa als Ausweichestelle f\u00fcr die durch den Stapes bedingte Verschiebung der Labyrinthwassers\u00e4ule nicht n\u00f6tig sei. Au\u00dferdem zeigten auch Beobachtungen an Leuten mit Tubenverschlufs, wodurch in der Trommelh\u00f6hle ein luftleerer Raum entstehe, die Bedeutung der Luftschalleitung durch die Trommelh\u00f6hle. Was die \u00dcberleitung der Schallwellen auf das Labyrinthwasser betrifft, w\u00e4re wohl die Annahme berechtigt, dafs das Promontorium, als ein von der Luft so differentes Medium dieselben in der Hauptsache reflektiere, w\u00e4hrend die Membran des runden Fensters f\u00fcr die Aufnahme und Zuleitung sich sehr geeignet erweise. Von klinischer Seite spr\u00e4che hierf\u00fcr besonders die sofortige H\u00f6rverbesserung nach Entfernung von Exostosen in der N\u00e4he des runden Fensters. Als einen gegen die ZiHMKBMANssche Ansicht sprechenden anatomischen Beweis f\u00fchrt dann noch Verf. einen Fall an, bei welchem trotz erhaltenem Akustikus und Schnecke, aber v\u00f6lligem Fehlen des \u00e4ufseren Geh\u00f6rgangs und der Trommelh\u00f6hle keine Luftschallwellen auf diesem Ohr wahrgenommen wurden.\nH. Beyer (Berlin).\nA. Lucie. Stadien Iber die Katar nid Wahrnehmung der Ger\u00e4usche. Arch. f.\n(Anat. u) Physiol. Suppl. II. S. 396.\nDen Unterschied zwischen Kl\u00e4ngen und Ger\u00e4uschen charakterisiert Verf. dahin, dafs jene aus dem festen Grundton und dessen harmonischen Obert\u00f6nen, diese aus lauter unharmonischen T\u00f6nen zusammengesetzt w\u00e4ren, weshalb es schwierig sei, ihre absolute Tonh\u00f6he zu bestimmen. Nach dem Charakter lie\u00dfen sich zwei Gruppen von Ger\u00e4uschen feslstellen, n\u00e4mlich einmal die musikalischen Ger\u00e4usche, welche gewisserma\u00dfen den \u00dcbergang von den Kl\u00e4ngen zu den Ger\u00e4uschen bilden und dann die spezifischen Ger\u00e4usche. Erstere w\u00e4ren solche, in denen das Ohr noch leicht eine Reihe von musikalischen T\u00f6nen unterscheiden k\u00f6nne, so der HzLiiBOLTZsche Klavierversuch, das Heulen des Windes, der Telegraphendr\u00e4hte etc., letztere solche, denen eine gewisse Farblosigkeit innewohne, die dadurch bedingt sei, da\u00df ihr Grundton durch das Chaos der ihn begleitenden anderen T\u00f6ne verdeckt schwer herauszuh\u00f6ren sei. Dabei erschienen die Komponenten des Ger\u00e4usches in gewissen F\u00e4llen gleichm\u00e4\u00dfig verteilt, in anderen seien sie stetem Wechsel unterworfen. Als Beispiel diene das Sausen des Windes, das Atemger\u00e4usch, das Rauschen des Wasserfalls etc. Diesen kontinuierlichen Ger\u00e4uschen st\u00e4nden die intermittierenden klopfenden Ger\u00e4usche gegen\u00fcber, deren Tonh\u00f6he nur durch Vergleich mit darauf folgenden \u00e4hnlichen Ger\u00e4uschen sich feststellen lie\u00dfe, so z. B. die Holzharmonika. Am deutlichsten zeige sich der Unterschied zwischen Klang und Ger\u00e4usch bei der Sprache, bei den Vokalen und der gro\u00dfen Zahl der verschiedenen Konsonanten. Das Wesentliche bei den Ger\u00e4uschen liege darin, da\u00df ihr Grundton ein labiler sei und mit der Entfernung der Schallquelle von unserem Ohr wechsle derart, da\u00df er um so h\u00f6her erscheine, je mehr wir uns dem Ger\u00e4usch n\u00e4herten und umgekehrt. Diese Erscheinung sei begr\u00fcndet in der Analogie","page":287}],"identifier":"lit32109","issued":"1906","language":"de","pages":"286-287","startpages":"286","title":"A. Lucae: Zur Physiologie des Geh\u00f6rorgans. Verhandl. d. physiol. Gesellsch. Arch. f. Anat. u. Physiol. Suppl. II. S. 490","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:53.241750+00:00"}