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{"created":"2022-01-31T16:28:03.237224+00:00","id":"lit32110","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Beyer, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 287-288","fulltext":[{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n287\ngeringf\u00fcgige Verschiebung der Fuiisplatte des Steigb\u00fcgels der Aquaeductns vestibnli ausreiche und f\u00fcr die des runden Fensters der mit dem Subarachnoidealraum kommunizierende Aqu\u00e4ductus cochleae vorhanden sei. Da am Geh\u00f6rorgan des Frosches das runde Fenster fehle, so beweise dieser Umstand, dafs dasselbe etwa als Ausweichestelle f\u00fcr die durch den Stapes bedingte Verschiebung der Labyrinthwassers\u00e4ule nicht n\u00f6tig sei. Au\u00dferdem zeigten auch Beobachtungen an Leuten mit Tubenverschlufs, wodurch in der Trommelh\u00f6hle ein luftleerer Raum entstehe, die Bedeutung der Luftschalleitung durch die Trommelh\u00f6hle. Was die \u00dcberleitung der Schallwellen auf das Labyrinthwasser betrifft, w\u00e4re wohl die Annahme berechtigt, dafs das Promontorium, als ein von der Luft so differentes Medium dieselben in der Hauptsache reflektiere, w\u00e4hrend die Membran des runden Fensters f\u00fcr die Aufnahme und Zuleitung sich sehr geeignet erweise. Von klinischer Seite spr\u00e4che hierf\u00fcr besonders die sofortige H\u00f6rverbesserung nach Entfernung von Exostosen in der N\u00e4he des runden Fensters. Als einen gegen die ZiHMKBMANssche Ansicht sprechenden anatomischen Beweis f\u00fchrt dann noch Verf. einen Fall an, bei welchem trotz erhaltenem Akustikus und Schnecke, aber v\u00f6lligem Fehlen des \u00e4ufseren Geh\u00f6rgangs und der Trommelh\u00f6hle keine Luftschallwellen auf diesem Ohr wahrgenommen wurden.\nH. Beyer (Berlin).\nA. Lucie. Stadien Iber die Katar nid Wahrnehmung der Ger\u00e4usche. Arch. f.\n(Anat. u) Physiol. Suppl. II. S. 396.\nDen Unterschied zwischen Kl\u00e4ngen und Ger\u00e4uschen charakterisiert Verf. dahin, dafs jene aus dem festen Grundton und dessen harmonischen Obert\u00f6nen, diese aus lauter unharmonischen T\u00f6nen zusammengesetzt w\u00e4ren, weshalb es schwierig sei, ihre absolute Tonh\u00f6he zu bestimmen. Nach dem Charakter lie\u00dfen sich zwei Gruppen von Ger\u00e4uschen feslstellen, n\u00e4mlich einmal die musikalischen Ger\u00e4usche, welche gewisserma\u00dfen den \u00dcbergang von den Kl\u00e4ngen zu den Ger\u00e4uschen bilden und dann die spezifischen Ger\u00e4usche. Erstere w\u00e4ren solche, in denen das Ohr noch leicht eine Reihe von musikalischen T\u00f6nen unterscheiden k\u00f6nne, so der HzLiiBOLTZsche Klavierversuch, das Heulen des Windes, der Telegraphendr\u00e4hte etc., letztere solche, denen eine gewisse Farblosigkeit innewohne, die dadurch bedingt sei, da\u00df ihr Grundton durch das Chaos der ihn begleitenden anderen T\u00f6ne verdeckt schwer herauszuh\u00f6ren sei. Dabei erschienen die Komponenten des Ger\u00e4usches in gewissen F\u00e4llen gleichm\u00e4\u00dfig verteilt, in anderen seien sie stetem Wechsel unterworfen. Als Beispiel diene das Sausen des Windes, das Atemger\u00e4usch, das Rauschen des Wasserfalls etc. Diesen kontinuierlichen Ger\u00e4uschen st\u00e4nden die intermittierenden klopfenden Ger\u00e4usche gegen\u00fcber, deren Tonh\u00f6he nur durch Vergleich mit darauf folgenden \u00e4hnlichen Ger\u00e4uschen sich feststellen lie\u00dfe, so z. B. die Holzharmonika. Am deutlichsten zeige sich der Unterschied zwischen Klang und Ger\u00e4usch bei der Sprache, bei den Vokalen und der gro\u00dfen Zahl der verschiedenen Konsonanten. Das Wesentliche bei den Ger\u00e4uschen liege darin, da\u00df ihr Grundton ein labiler sei und mit der Entfernung der Schallquelle von unserem Ohr wechsle derart, da\u00df er um so h\u00f6her erscheine, je mehr wir uns dem Ger\u00e4usch n\u00e4herten und umgekehrt. Diese Erscheinung sei begr\u00fcndet in der Analogie","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nTA terahtrberirht\nder musikalischen T\u00f6ne, bei denen an eh die tiefen infolge ihrer grafte\u00ab physikalischen Energie ttnd langen Wellen den Luftwiderstand leichter \u00fcberw\u00e4nden und so weiter geh\u00f6rt w\u00fcrden, wie die hohen T\u00f6ne mit ihrer gr\u00f6fseren physiologischen Energie aber den leichter absorbierbaren kurzen Wellen. In betreff der Erkl\u00e4rung dieser Tatsachen schliefst sich Verf. auf Grund seiner eigenen Beobachtung der HauiHOLTzschen Ansicht v>on der Resonanz des \u00e4ufseren Geh\u00f6rganges an mit der Erweiterung, dafis aafcer diesem physikalischen Gr\u00fcnde noch ein physiologischer dabei zu ber\u00fccksichtigen sei. Je weiter wir uns n\u00e4mlich von der Schallquelle entfernten, nm so weniger tr\u00e4te die Aktion des Tensor resp. die Resonanz des \u00e4nfseren Geh\u00f6rganges in den Vordergrund, desto mehr aber der Grundton der Mittelohrr\u00e4ume. Diese bildeten gewissermafsen einen Resonator f\u00fcr Ger\u00e4usche vergleichbar einer kubischen Pfeife, deren Grundton infolge der schmalen \u00d6ffnung tiefer liege. In betreff der Wahrnehmung der Ger\u00e4usche sei wohl anzunehmen, dafs die musikalischen in der Schnecke zur Perzeption kamen, dagegen m\u00fcsse f\u00fcr die spezifischen, farblosen ein besonderes Organ im Labyrinth vorhanden sein, da bei hochgradiger Schwerh\u00f6rigkeit oft noch schwache Ger\u00e4usche geh\u00f6rt w\u00fcrden.\tH. Barts (Berlin).\nG. Zimiubmann. lacbtrigliche Betrachtungen Iber den physiologisches Vert der Labyrinthfenster. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. Suppl. 2. S. 409.\n\u2022 Verf. kritisiert die von Lucas gegen seine Theorie gemachten Einw&irde und sucht besonders die von ihm ausgesprochene Ansicht von der Bedeutung der Membran des runden Fensters als Eingangspforte f\u00fcr die Schallaufnahme zu widerlegen.\nDerselbe. Aber den physiologischen Vert der Labyriithfeatter. Ebenda 8.488.\nKurze Zusammenstellung des Gedankengangs der in diesem Archiv 8. 193 ver\u00f6ffentlichten Abhandlung.\nStknoeb. Zer Theorie des binauralen ISrens. Zeitschr. f. OkrenheUk 48. S. SW,\nVerf. kommt auf seinen Stimmgabelversuch zur\u00fcck, den er zur Diagnose einseitiger Taubheit verwandt wissen will. Werden zwei gleichgestimmte Stimmgabeln beiden Ohren auf die gleiche Entfernung gen\u00e4hert, so wird binaural geh\u00f6rt und gew\u00f6hnlich der Schall in die Medianebene dee Kopfe\u00bb lokalisiert. N\u00e4hert man dagegen die eine dieser Gabeln dem einen Ohr z. B. bis auf 2 cm, so erscheint der Geh\u00f6rseindruck st\u00e4rker, wenn die andere Gabel vor das andere Ohr in etwa 10 cm Entfernung gehalten wird, ohne dafs hierein Geh\u00f6rseindruck stattflndet. Da man ferner, je nachdem von den beiden vor die \u00e4ufseren Geh\u00f6rg\u00e4nge gehaltenen Gabeln, die eine entfernt oder gen\u00e4hert wird, bald nur mit dem einen oder anderen Ohre h\u00f6rt, so kann man ans dem Ausfall der Beeinflussung des einen Ohres durch das andere auf einseitige Taubheit schliefsen. Aus dem \u00dcberwiegen der Knochenleitung durch ein Schallhindernis entst\u00e4nde nach Ansicht dee Verf.s im Bewufstsein die Empfindung, als ob der Schall, da er st\u00e4rker erscheine, von dieser Seite komme und so erkl\u00e4re sich Lat\u00e9ralisation beim WEBEBschen Versuch. Der STUwppschen Ansicht, dafs diotische Zuleitung f\u00fcr gute H\u00f6rperzeption nicht erforderlich sei, pflichtet Verf. bei.\nH. Bbtkk (Berlin).","page":288}],"identifier":"lit32110","issued":"1906","language":"de","pages":"287-288","startpages":"287","title":"A. Lucae: Studien \u00fcber die Natur und Wahrnehmung der Ger\u00e4usche. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. Suppl. II. S. 396","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:03.237230+00:00"}