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{"created":"2022-01-31T16:26:47.735328+00:00","id":"lit32119","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Alter","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 293-294","fulltext":[{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Literalwberieht.\n293\nF\u00fchlen der Icheinheit ein Denken ist, ebensowenig das F\u00fchlen der Einheit des Alls. Gerade durch die dadurch bedingte Unbestimmtheit des religi\u00f6sen F\u00fchlens ist es m\u00f6glich gewesen, dafs wann und wo immer Religionen entstanden, sie sich bilden konnten, ohne die Sph\u00e4re des Wahren durchaus zu verlassen.\tGbobthutsbn (Berlin).\nw. R. Weight. The Relation between the T&eo-Motor Vitu and Reaction Times. Psyckol. Review 11 (3), 179\u2014185. 1901.\nVerf. will die Frage experimentell beantworten, ob zwischen dem Steigen and Fallen der Kurve der Gef\u00e4\u00dfausdehnung (Tea\u00fcbe - Hbeing) und deT Reaktionszeit der Versuchsperson irgend welche Beziehungen bestehen. In der linken Hand der Versuchsperson befand sich ein Plethysmograph nach Hallion und Comts. Mit der rechten Hand reagierte die Versuchsperson auf GehOrsreize, die in unregelm\u00e4\u00dfigen Intervallen, aber in h\u00e4ufiger Aufeinanderfolge gegeben wurden. Die Reaktionszeiten wurden dann in vier Gruppen gesammelt, je nachdem die Reaktionszeit in einem Tal der Gef\u00e4\u00dfausdehnungswelle stattfand, oder auf einem H\u00fcgel, oder w\u00e4hrend des Steigens oder Fallens der Welle. Das Ergebnis der Versuche scheint zu sein, dafs kurze Reaktionen zusammenfallen mit einem minimalen Blutdruck in der Hand, und dafs die Reaktionen bei der Zunahme des Blutdrucks ein wenig schneller sind als bei der Abnahme. Pathizi fand (18%) genau das entgegengesetzte Resultat betreffend den Blutdruck im Gehirn. Verf. wirft die Frage auf, welche zeitlichen Beziehungen bestehen zwischen dem Blutdruck im Gehirn und in der Hand. Er will aber auf diese Frage keine bestimmte Antwort wagen, da er die Untersuchung von Patbizi nicht im Original habe einsehen k\u00f6nnen.\nMax Mbtbb (Columbia, Missouri).\nDbomaxd. Psychologie compute de quelques manifestations motrices d\u00e9sign\u00e9es\ncommun\u00e9ment SOUS le nom de \u201etics'1. Joum. de ptychol. norm, et pathol.\n2 (1), 16-36. 1905.\nVerf. wendet sich gegen die in der franz\u00f6sischen Literatur besonders beliebte, weitherzige Bezeichnung der verschiedensten krankhaften Bewegungsformen als \u201etics\u201c und bem\u00fcht sich besonders, die ticartigen Bewegungen von den Stereotypien der Dementia pr\u00e4cox durch sch\u00e4rfere Definierung abzugrenzen. Die Stereotypie begreift er als den obligat gewordenen Rest einer Bewegungsvorstellung, der deren urspr\u00fcnglich vorhandenen Zweckm\u00e4fsigkeitscharakter verloren hat, der sich ungewollt und ohne Bewu\u00dftseins- und Stimmungswert \u00e4u\u00dfert und der durch keine Auf-merksamkeitsanstrengung verhindert werden kann.\nDem so pr\u00e4zisierten Begriff der Stereotypie stellt er die 3 Typen der Ticbewegungen gegen\u00fcber: 1. den Gewohnheitstic der Gesunden: er ist gleichfalls die Wiederholung einer urspr\u00fcnglich unter lebhafter Aufmerksamkeit gewollten, bewu\u00dften Bewegungs\u00e4u\u00dferung, die durch Eingew\u00f6hnung reflexartig geworden, aber unterbewu\u00dft geblieben ist. 8ie wird ausgelost entweder durch Diffusion eines (vom Verf. a\u00df wesentlich motorisch aufgefa\u00dften) Aufmerksamkeitsvorganges oder im Zusammenh\u00e4nge mit","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nl\u00c0tt rn tu rber\u00f9 h f\nunterbewofsten Affektxust\u00e4nden. Sie ist ein physiologischer Prozefs, den seine Entstehung nnd sein Bewufstseinswert von der Stereotypie weit ab-r\u00fcckt Aber such 2. der tic des d\u00e9g\u00e9n\u00e9r\u00e9s ist von ihr wesentlich unterschieden dadurch, dais er einen ausgesprochenen Stimmungswert besitzt, bis zum gewissen Grade bewufst bleibt und durch volle Aufmerksamkeit! einstellung \u00fcberwunden werden kann: er ist nur der Parasit eines neben ihm ganz intakten Ich, w\u00e4hrend die Stereotypie eine vom Ichkomplex los gel\u00f6ste isolierte Leistung eines maximal eingeengten Bewegungsbewufstseins darstellt. Deshalb hat sie auch mit 3. den ticartigen Bewegungen der Idioten nichts Gemeinsames. Denn diese haben nie einen Zweckinhalt oder einen Bewufstseinswert besessen, sondern sind als prim\u00e4re, jedoch nicht affektlose Automatismen das ungen\u00fcgende Ergebnis einer ungen\u00fcgenden Hirnfunktion.\nMit den Stereotypien haben die Tics also nichts zu tun \u2014 aber sie spielen doch eine Rolle unter den abnormen Bewegungs\u00e4ufserungen in der Dementia pr\u00e4cox. Denn deren psychopathisches Milieu entspricht in einer bestimmten Phase ihrer fortschreitenden Entwicklung ganz dem de* D\u00e9g\u00e9n\u00e9r\u00e9. Dann gew\u00e4hrleistet es auch die Voraussetzungen f\u00fcr das Zustandekommen der tics : Insuffizienz der kortikalen Kontrolle und Disposition f\u00fcr rasche Eingew\u00f6hnbarkeit motorischer Akte. Tats\u00e4chlich tritt in dieser Periode neben der Stereotypie der echte Tic auf, wohlcharakteri siert durch seine krampfartige Form, Beine Affektnote und seine willens m\u00e4fsige Beherrschbarkeit. Andererseits zeigt das Endstadium der Dementi* pr\u00e4cox Bewegungsarten, die wieder nicht als Stereotypien gefaJst weiden d\u00fcrfen, sondern die den Automatismen der Idioten direkt entsprechen, weil sie wie diese gekennzeichnet sind durch nachahmende oder atavistische Erscheinungsformen, Rhythmizit\u00e4t und obligaten Lustaffekt, der bei ihrer Verhinderung in j\u00e4he Unlust umschl\u00e4gt. Das sind dann Z\u00fcge des geistigen Verfalls, w\u00e4hrend die Stereotypie immer als Symptom und Produkt des geistigen Zerfalls aufzufassen ist\tAlteb (Leubus).\nA. Vioouboux et P. J\u00fcqcklieh. La co\u00e4tigtou mentale. Paris, Doin, 1905.\n258 S. 4 Francs.\nDie Verfasser besch\u00e4ftigen sich in dem vorliegenden Buche, das einen Band der von Toulouse herausgegebenen \u201eBiblioth\u00e8que internationale de psychologie exp\u00e9rimentale\u201c bildet mit der \u00dcbertragung psychischer Vorg\u00e4nge (contagion mentale) und definieren sie als unwillk\u00fcrliche Nachahmung, bei der jede \u00dcberlegung seitens des infizierten Individuums ausgeschlossen ist. Der Begriff der contagion mentale wird von dem der bewu&ten Nachahmung und der Suggestion abgegrenzt. Das Wort \u201ementale\u201c wird dabei im weitesten Sinne angewandt und umfafst alle Funktionen \u2014 die einfachsten bis zu den kompliziertesten \u2014 des Zentralnervensystems.\nIm ersten Teile wird in mehreren Kapiteln besprochen die Ansteckung durch Bewegungsvorg\u00e4nge (G\u00e4hnen, Weinen, Lachen, Husten. Kratzbewegungen), Affektzust\u00e4nde (Freude, Trauer u. dgl.), Gef\u00fchle (die niederstehenden wie Furcht, Zorn, Mutlosigkeit, Scham und die h\u00f6herstehenden : das religi\u00f6se, moralische, \u00e4sthetische und intellektuelle Gef\u00fchl' und Ideen \u2014 insoweit alle diese in die Breite des Normalen fallen.","page":294}],"identifier":"lit32119","issued":"1906","language":"de","pages":"293-294","startpages":"293","title":"Dromard: Psychologie compar\u00e9e de quelques manifestations motrices d\u00e9sign\u00e9es commun\u00e9ment sous le nom de \"tics\". Journ. de psychol. norm. et pathol. 2 (1), 16-36. 1905","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:47.735333+00:00"}