Open Access
{"created":"2022-01-31T16:27:44.163314+00:00","id":"lit32127","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schultze, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 302-303","fulltext":[{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nf\u00c2ttratmbericJ) t\ndurch das Zusammenwirken der psychischen Teildefekte uedingt erscheinen l\u00e4fst und dabei jeder allgemeinen, nichtssagenden Erkl\u00e4rung, wie Bewulst-seinstr\u00fcbnng, Unaufmerksamkeit u. a. aus dem Wege geht, macht die Lekt\u00fcre zu einem Genuss\u00ab und wird jedem Leser eine Falle des Interessanten bringen. Und sicher wird die 8tudie auch in der Bichtung anregend und aufklarend wirken, dals sie bei den symptomatischen Unter Buchungen von Psychosen die Aufmerksamkeit der Forscher auf diese Momente lenkt; bei der Amentia, bei D\u00e4mmerzust\u00e4nden usw. wird sich sicher h\u00e4ufig das, was als Verwirrtheit, Bewufstseinsst\u00f6rung oder sonstwie zusammengefaTst und mehr umschrieben als erkl\u00e4rt wird, bei Aaseinanderlegung der Einzelerscheinungen als aus motorisch-apraktischen Elementen bestehend ergeben. Von diesem Punkte aus weist die Studie \u00fcber eich selbst hinaus und wird berufen sein, befruchtend auf die klinische Psychiatrie Oberhaupt zu wirken.\tHaexel (Dresden).\nFriede. Keller. Beurlaubuug TM Muitriearbetteru zur BeacttfUguog b laudwirtachaftlichM Betriebe! unter Mitwirkung der \u00abostnlei Tertkkerugt-Mntaltea. Ein Vorbeugungs- und Volksheilmittel gegen Nervenkrankheiten. Leipzig, J. A. Barth, 1905. 56 8. Mk. 1,50.\nDie Zahl der Nervenleidenden in den unbemittelten Standen ist recht grofs; Volksheilst\u00e4tten f\u00fcr diese Nervenkranken sind unbedingt notwendig. Aber ihr Bau und Betrieb ist zu kostspielig, als dafs auf diesem Wege hinreichend f\u00fcr die weniger bemittelten Nervenkranken gesorgt werden kann, zumal der Kampf gegen die Tuberkulose grofse Summen verschlingt Hier soll nach Verf. die Besch\u00e4ftigung mit Landwirtschaft eintreten; da, wer nur ein geringes Mafs von Arbeit auf dem Lande verrichten kann und will, dort sein Brot findet Nat\u00fcrlich muls der Kranke, der der \u00e4rztlichen \u00dcberwachung nicht entraten soll, allm\u00e4hlich sich an die Arbeit gew\u00f6hnen und Gesundheitssch\u00e4digungen aus dem Wege gehen. Um die neue Methode nicht zu diskreditieren, soll man den Bauern als arbeitsf\u00e4hig und arbeitswillig bekannte Kranke geben. Eine Vermittelungsstelle sorgt f\u00fcr die Unterbringung der Kranken. Die sozialen Versicherungsanstalten wie auch private Wohlfahrtsgesellschaften sollen die l\u00e4ndliche Besch\u00e4ftignnge-kur f\u00f6rdern. Als Vorbeugungsmittel empfiehlt Verf. die Gew\u00e4hrung vcm Ferien, die die Arbeiter ebenfalls auf dem Lande mit Feldarbeit zubringen sollen. Eine gewisse Analogie der hier vorgeschlagenen Behandlung mit der sog. Familienpflege Geisteskranker ist unverkennbar.\nEhxst Schultz* (Greifswald).\nH. B\u00f6sbaueb, L. Miklas, L. u. H. Schixkr. Handbuch der SchwachutuulgM-fttrwrge. Wien, Karl Graeser, 1905. 173 S. Mk. 3,20.\nDie drei Verfasser wollen mit ihrem Handbuch eine \u00fcbersichtliche, die modernen Fortschritte ber\u00fccksichtigende Darstellung der F\u00fcrsorget\u00e4tigkeit f\u00fcr Schwachsinnige geben, die f\u00fcr alle Kreise der Bev\u00f6lkerung, nicht zuletzt f\u00fcr die Eltern und Lehrer bestimmt ist.\nSie geben eine Skizze der \u00c4tiologie und Symptomatologie des Schwachsinns und besprechen genauer die Behandlung und Erziehung, die diesem zuteil werden soll. Internate und Anstalten zu erbauen ist Aufgabe der","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Erwiderung.\n308\nStaaten oder der Provinzen bzw. des Kreises, w\u00e4hrend Hilfsschulen und Tagesanstalten, die besonders bef\u00fcrwortet werden, von den Verwaltungen der gr\u00f6fseren St\u00e4dte errichtet werden sollen. Sehr berechtigt ist die Forderung, dafs die F\u00fcrsorge sich auch auf die aus der Schule entlassenen Schwachsinnigen erstrecken soll. Interessant ist die Geschichte der F\u00fcrsorge f\u00fcr Schwachsinnige.\nDafs auf diesem Gebiete noch recht viel nachzuholen ist, das ergibt sich schon ans der Mitteilung, dafs alle \u00f6sterreichischen Kronl\u00e4nder zusammen die H\u00e4lfte von den Schwachsinnigenklassen der Stadt Hamburg haben.\tErnst Schultz* (Greifswald).\nErwiderung.\nIm 3. Heft des 39. Bandes dieser Zeitschrift bespricht Herr Piper meine Dissertation: \u201eDie Farbenempflndung der Netzhantperipherie bei Dunkeladaptation und konstanter subjektiver Helligkeit\u201c (Wien 1901, auch: Archiv f. d. ges. Psychologie S, 4) und macht hierbei u. a. folgende Einw\u00e4nde, die nicht unerwidert bleiben d\u00fcrfen: 1. Ich habe am Schlufs meiner Arbeit konstatiert, dafs die von KRisssche St\u00e4bchentheorie die \u201elokale Differenziertheit\u201c der Empfindungen der Netzhautperipherie nicht erkl\u00e4ren k\u00f6nne, weil dieser \u201eein nach dem gegenw\u00e4rtigen Stand unserer histologischen Kenntnisse undifferenziertes Substrat, die St\u00e4bchenschicht der Ketina, gegen\u00fcbersteht.\u201c Die lokale Differenziertheit der peripheren Empfindungen \u00e4ufsert sich nun nach meinen Versuchen a) darin, dafs die \u00e4ufserste Netzhautperipherie eine eigent\u00fcmliche Farbenperzeption aufweist, b) darin, dafs es zentralw\u00e4rts von dieser Zone eine Zone minimaler S\u00e4ttigung aller verwendeten Farben gibt.\nDie Bezeichnung der St\u00e4bchenschicht alB \u201eundifferenziertes Substrat\u201c gibt nun Herrn Piper Veranlassung zu der Bemerkung: \u201eDafs die Histologie Netzhautzapfen bis in die \u00e4ufserste Peripherie nachgewiesen hat, scheint dem Autor nicht bekannt zu sein.\u201c Nun hat der betreffende Satz meiner Abhandlung offenbar nur dann einen Sinn, wenn ich im Hauptsatz unter \u201eDifferenziertheit\u201c nichts anderes verstehe als im Nebensatz. Und da ich im Hauptsatz von lokaler Differenziertheit sprach, kann im Nebensatz von keiner anderen die Rede sein. Mein Satz besagt also nichts anderes als: der Reihe der Empfindungsqualit\u00e4ten entspricht nicht eine analoge gruppierte Reihe von nerv\u00f6sen Endapparaten. \u2014 Dabei ist allerdings die Bezeichnung der St\u00e4bchenschicht als lokal indifferenziert ungenau ; f\u00fcr die Tatsache, die ich feststellen wollte, ist dies jedoch belanglos. \u2014 Wenn also Herr Piper auf Grund dieses angeblichen Lapsus in meiner Arbeit zu dem Schlufs kommt: \u201eDamit (d. h. mit dem Vorhandensein von Zapfen in der Peripherie) d\u00fcrfte die der St\u00e4bchentheorie beigemessene Erkl\u00e4rungsschwierigkeit in Wegfall kommen\u201c, bleibt er die Erkl\u00e4rung schuldig, wie durch das Vorhandensein der Zapfen die Schwierigkeit behoben sein soll.\n2. Herr Piper meint ferner: \u201eDie Weifsvalenz der St\u00e4bchen d\u00fcrfte um so mehr \u00fcberwiegend hervorgetreten Bein und die farbige Empfindung","page":303}],"identifier":"lit32127","issued":"1906","language":"de","pages":"302-303","startpages":"302","title":"H. B\u00f6sbauer, L. Miklas, L. u. H. Schiner: Handbuch der Schwachsinnigenf\u00fcrsorge. Wien, Karl Graeser, 1905. 173 S.","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:27:44.163321+00:00"}