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{"created":"2022-01-31T16:26:32.960989+00:00","id":"lit32128","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Peters, Wilhelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 303-304","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Erwiderung.\n308\nStaaten oder der Provinzen bzw. des Kreises, w\u00e4hrend Hilfsschulen und Tagesanstalten, die besonders bef\u00fcrwortet werden, von den Verwaltungen der gr\u00f6fseren St\u00e4dte errichtet werden sollen. Sehr berechtigt ist die Forderung, dafs die F\u00fcrsorge sich auch auf die aus der Schule entlassenen Schwachsinnigen erstrecken soll. Interessant ist die Geschichte der F\u00fcrsorge f\u00fcr Schwachsinnige.\nDafs auf diesem Gebiete noch recht viel nachzuholen ist, das ergibt sich schon ans der Mitteilung, dafs alle \u00f6sterreichischen Kronl\u00e4nder zusammen die H\u00e4lfte von den Schwachsinnigenklassen der Stadt Hamburg haben.\tErnst Schultz* (Greifswald).\nErwiderung.\nIm 3. Heft des 39. Bandes dieser Zeitschrift bespricht Herr Piper meine Dissertation: \u201eDie Farbenempflndung der Netzhantperipherie bei Dunkeladaptation und konstanter subjektiver Helligkeit\u201c (Wien 1901, auch: Archiv f. d. ges. Psychologie S, 4) und macht hierbei u. a. folgende Einw\u00e4nde, die nicht unerwidert bleiben d\u00fcrfen: 1. Ich habe am Schlufs meiner Arbeit konstatiert, dafs die von KRisssche St\u00e4bchentheorie die \u201elokale Differenziertheit\u201c der Empfindungen der Netzhautperipherie nicht erkl\u00e4ren k\u00f6nne, weil dieser \u201eein nach dem gegenw\u00e4rtigen Stand unserer histologischen Kenntnisse undifferenziertes Substrat, die St\u00e4bchenschicht der Ketina, gegen\u00fcbersteht.\u201c Die lokale Differenziertheit der peripheren Empfindungen \u00e4ufsert sich nun nach meinen Versuchen a) darin, dafs die \u00e4ufserste Netzhautperipherie eine eigent\u00fcmliche Farbenperzeption aufweist, b) darin, dafs es zentralw\u00e4rts von dieser Zone eine Zone minimaler S\u00e4ttigung aller verwendeten Farben gibt.\nDie Bezeichnung der St\u00e4bchenschicht alB \u201eundifferenziertes Substrat\u201c gibt nun Herrn Piper Veranlassung zu der Bemerkung: \u201eDafs die Histologie Netzhautzapfen bis in die \u00e4ufserste Peripherie nachgewiesen hat, scheint dem Autor nicht bekannt zu sein.\u201c Nun hat der betreffende Satz meiner Abhandlung offenbar nur dann einen Sinn, wenn ich im Hauptsatz unter \u201eDifferenziertheit\u201c nichts anderes verstehe als im Nebensatz. Und da ich im Hauptsatz von lokaler Differenziertheit sprach, kann im Nebensatz von keiner anderen die Rede sein. Mein Satz besagt also nichts anderes als: der Reihe der Empfindungsqualit\u00e4ten entspricht nicht eine analoge gruppierte Reihe von nerv\u00f6sen Endapparaten. \u2014 Dabei ist allerdings die Bezeichnung der St\u00e4bchenschicht als lokal indifferenziert ungenau ; f\u00fcr die Tatsache, die ich feststellen wollte, ist dies jedoch belanglos. \u2014 Wenn also Herr Piper auf Grund dieses angeblichen Lapsus in meiner Arbeit zu dem Schlufs kommt: \u201eDamit (d. h. mit dem Vorhandensein von Zapfen in der Peripherie) d\u00fcrfte die der St\u00e4bchentheorie beigemessene Erkl\u00e4rungsschwierigkeit in Wegfall kommen\u201c, bleibt er die Erkl\u00e4rung schuldig, wie durch das Vorhandensein der Zapfen die Schwierigkeit behoben sein soll.\n2. Herr Piper meint ferner: \u201eDie Weifsvalenz der St\u00e4bchen d\u00fcrfte um so mehr \u00fcberwiegend hervorgetreten Bein und die farbige Empfindung","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\n\u00fc.Vvylf'rw\nbeeintr\u00e4chtigt haben, als die sehr kurze Expositionszeit des Reizlichte\u00ab vus einer Sekunde ein durch Erm\u00fcdung bedingtes Zur\u00fccktreten der St\u00e4bchenempfindung nicht erm\u00f6glichte, wie es bei l\u00e4ngerer Belichtung wohl bitte geschehen k\u00f6nnen.\u201c Diese Vermutung stimmt nun, wie Herr Pipeb \u00bbne meiner Arbeit h\u00e4tte ersehen k\u00f6nnen, nicht mit den von mir gemachten Beobachtungen. Auf Seite 7 (8. 368f. des rArck. f. Ps\u201c) habe ich umatind lieh auseinandergesetzt, warum ich gerade dieser und keiner l\u00e4ngeren Expositionszeit mich bedient habe. Es heilst dort u. a. w\u00f6rtlich: PDie von Hellpach f\u00fcr die Exposition des peripheren Reizes verwendete Zeit von drei Sekunden erwies sich (insbesondere f\u00fcr die Helligkeitsvergleichnng als zu lang. Die Nachteile liegen darin, dafs zun\u00e4chst die Helligkeit der betreffenden Farbe (soweit sie \u00fcberhaupt noch als Farbe gesehen wird innerhalb dieses Zeitraumes eine deutliche Ver\u00e4nderung erf\u00e4hrt, dann aber die farbige Wahrnehmung der raschen Erm\u00fcdbarkeit der Peripherie wegen an S\u00e4ttigung immer mehr verliert.\u201c\n3. Herr Pifzb sagt schliefslich, dafs die \u201estarke periphere Helligkeite-zunahme\u201c des Gr\u00fcn und Blau, die ich festgestellt haben soll (ich habe die \u201estarke\u201c Zunahme meines Wissens nur f\u00fcr das Blau festgestellt , \u201ewohl sicher\u201c auf die Beeintr\u00e4chtigung an S\u00e4ttigung durch die Dunkeladuptation zur\u00fcckzuf\u00fchren sei. Soweit hiermit nur die \u201estarke\u201c Helligkeitsr.unabme. also lediglich ein Gr\u00f6fsenunterschied, gemeint ist, mag die Bemerkung Herrn Pifbbs richtig sein. Dafs bei Helladaptation qualitativ fast gleiche\u00ab gilt, geht aus den Angaben A. Tschxbxaks (Pfl\u00fcgers Archiv 82, S. 6611 berror.\nWilhelm Peters.\nNotiz Aber den Tonvariator.\nMehrfach vorgekommene Ungelegenheiten veranlassen mich darauf hinzuweisen, dafs der von mir konstruierte Tonvariator (beschrieben in dieser Zeitschrift 30, S. 422) sowie das dazu geh\u00f6rige Gebl\u00e4se nicht mehr von Herrn F. Tiessen oder der gleichnamigen Firma, sondern allein von den Werkst\u00e4tten f\u00fcr Pr\u00e4zisionsmechanik Max Kohl, Chemnitr, an gefertigt werden.\tW. Stbbh (Breslau.","page":304}],"identifier":"lit32128","issued":"1906","language":"de","pages":"303-304","startpages":"303","title":"Erwiderung [auf Pipers Besprechung von Peters Dissertation \"Die Farbenempfindung der Netzhautperipherie bei Dunkeladaptation und konstanter subjektiver Helligkeit\", Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorg., 1905, Bd. 39, Heft 3, S. 227-229]","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:32.960994+00:00"}