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{"created":"2022-01-31T14:13:20.558041+00:00","id":"lit32132","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Benussi","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 308-309","fulltext":[{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"306\nLi tcraturberiekt.\nnomene des Farbensehens (Kontrasterscheinungen, Farbenblindheit und das P\u00fcKKD\u00eejBsche Ph\u00e4nomen (III) ; \u00fcber die physischen und physiologischen Bedingungen der Geruchsempfindung, verfafst von McC. Gamble (IV) ; \u00fcber die physiologischen Bedingungen der Druck- und Schmerzempfindung (V); eine analytische Tafel der k\u00f6rperlichen Bewegungen (VI) und einen kurzen \u00dcberblick \u00fcber die wichtigsten Theorien der Aufmerksamkeit Eine nach systematischen Gesichtspunkten geordnete Bibliographie, in der begreiflicherweise die angio - amerikanische Literatur bei weitem vorschl\u00e4gt, und die, ohne irgend umfassend sein zu wollen, doch sehr n\u00fctzliche Winke gibt, ein Schlagwortindex und ein Autorenverzeichnis vervollst\u00e4ndigen das Buch, welches sicherlich ein sehr brauchbares Hilfsmittel ist und viele Anregung zu geben vermag. Der Wert desselben f\u00fcr seine speziellen Zwecke wird dadurch noch erh\u00f6ht, dale es in bezug auf gewisse prinzipielle Streitpunkte eine Mittelstellung zwischen den Extremen zu gewinnen sucht. Dies gilt zun\u00e4chst von der namentlich durch M\u00fcnstbbbbrqs \u201eGrundz\u00fcge der Psychologie\u201c angeregten, oder vielmehr neuerdings versch\u00e4rften Auffassung der Psychologie als einer Wissenschaft von den kausalen Beziehungen von BewuTstseinsinhalten (ideas) zueinander, wobei die Beziehung dieser Inhalte auf ein Subjekt oder eine Person ganz aus dem Spiele bleibt Indem die Verf. das Recht einer derartigen Betrachtungsweise und ihre methodische Fruchtbarkeit keineswegs bestreitet, ist sie doch bem\u00fcht auch die Berechtigung der \u201eIch-Psychologie\u201c ersichtlich zu machen und es sind, wie nat\u00fcrlich, vorzugsweise die Abschnitte, welche von Gef\u00fchl und Willen handeln, in denen die Bedeutung des pers\u00f6nlichen Faktors sich geltend macht. So wird sie zu einer allgemeinen Unterscheidung von psychischen Inhalten und psychischen Akten gef\u00fchrt, die \u00fcber alle sonstigen Unter schiede des psychischen Lebens \u00fcbergreift. Denn wenn es schon fast unm\u00f6glich scheint die Ausdr\u00fccke : \u201eIch will\u201c oder \u201eIch glaube\u201c mit den Ausdr\u00fccken \u201eein Wille\u201c oder \u201eein Glaube\u201c gleichzusetzen, so ist es doch auch gewifs, dafs es nicht nur Wahrnehmungen, Vorstellungen und Begriffe gibt, sondern auch Wahrnehmen, Vorstellen, Denken. M. a. W. die eine wie die andere Gruppe kann sowohl als Ereignis wie als T\u00e4tigkeit eines Ich aufgefafst werden, wobei es freilich lehrreich zu sehen ist, dafs C. auch d* gen\u00f6tigt ist, Willen und Glauben als vorzugsweise aktive Vorg\u00e4nge allen \u00fcbrigen gegen\u00fcberzustellen. Auffallend ist dabei, dafs von diesem Gesichtspunkt gar kein Gebrauch gemacht wird, um das so \u00fcberaus wichtige Phinomen der Aufmerksamkeit aufzuhellen, welches nur im ersten Teile unter den Structural Elements of Consciousness vorkommt, (unter denen es gewifs nichts zu tun hat, da ja die Aufmerksamkeit keine neuen Inhalte zuf\u00fchren, sondern nur gegebene verdeutlichen kann) und rein deskriptiv behandelt wird. Etwas \u00e4hnliches m\u00f6chte ich bemerken von dem an sich sehr verdienstlichen Kapitel X: Relational Elements of Consciousness, welches die rein sensualistische Ansicht ebenso abweist wie die aphoristischen Theorien. Aber indem die Verf. mit allem Nachdruck f\u00fcr den Bestand von Beziehungselementen im Bewufst8ein eintritt, die weder Empfindung noch Gef\u00fchl genannt werden d\u00fcrfen, bleibt die Entstehung und Herkunft derselben in v\u00f6lligem Dunkel. Und doch w\u00e4re gerade hier der Punkt gewesen, um deutlich zu machen, dafs diese Beziehungen zwar nicht aus einem an-","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n309\nVerh\u00e4rten diesen Vorstellungen gegen\u00fcber nicht ansgemacht wird. Im \u00fcbrigen wendet sich Verf. mit unbestreitbarem Geschick zur mehr \u00e4u\u00dferen Beschreibung des Alltagsbenehmens vorwiegend \u201esynthetisch\u201c oder \u201eanalytisch\u201c veranlagter Personen. Dadurch wird das Buch zweifellos zu einer \u201eangenehmen\u201c Lekt\u00fcre.\tBbxubsi (Graz).\nA. Babatono. I fattl pslchlci elemental! Torino, Bocca. 107 S.\nAls elementare psychische Tatsachen werden vom Verf. Gef\u00fchl, Wollung und Unterscheidung angef\u00fchrt. Aus diesen sollen sich angeblich alle \u00fcbrigen ableiten lassen. Sie alle aber laufen schliefslich auf die nerv\u00f6se Erregung hinaus; so soll das Wollen eigentlich das Bewufstsein einer Bewegung sein U8W. \u00dcberdies meint Verf., die psychischen Tatsachen seien einer wissenschaftlichen Behandlung nur dann zug\u00e4nglich, wenn man ihnen R\u00e4umlichkeit zuerkennt. Dies tut Verf. auch in der Tat. Indes werden seine Ausf\u00fchrungen auch durch diese Annahme nicht weniger unwissenschaftlich, als sie es auch ohne dieselbe bereits w\u00e4ren.\nBen\u00fcssi (Graz).\nO. Fisches, fiber die Lage der f\u00fcr die Innervation der unteren Extremit\u00e4ten bestimmten Fasern der Pyramidenbahn. Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurol. 17 (5), 386\u2014389. 1905.\nDie Untersuchung eines Falles von frischer Monoplegie des Beines brachte F. zu dem Ergebnis, dafs die f\u00fcr die Fufsbewegungen bestimmten Pyramidenfasern vom Hirnschenkel nach abw\u00e4rts \u00fcberall \u00fcber das ganze Gebiet des Pyramidenareals verstreut sind und nirgends ein selbst\u00e4ndiges, von den anderen Fasern abgegrenztes Feld einnehmen. Dasselbe hat Hoche f\u00fcr die motorischen Pyramidenfasern der Hand gezeigt. Die verschiedenen Funktionen dienenden Fasern verlaufen diffus im Pyramidenareal verstreut und durcheinander gemischt.\tUmpfknbach.\nJ. Lachelieb et D. Pabodi. A propos de la perception visuelle de l'\u00e9tendue.\nJournal de psychologie norm, et pathol. 1 (4), 352\u2014358. 1904.\nDie Abhandlung zerf\u00e4llt in zwei Teile. Im ersten gibt Pabodi eine Kritik der Ansichten Lacheliers \u00fcber den Raum und die Ausdehnung. L. bezeichnet den Charakter unserer Perzeption der Ausdehnung als wesentlich visuell. Er versteht unter Ausdehnung ein Zusammen von Beziehungen der Situation und Entfernung, welche auf irgendwelche Empfindungen Bezug nehmen. Ohne die Bewegung aber w\u00fcrde es innerhalb dieser Ausdehnung weder Regionen, noch Situationen, noch Abst\u00e4nde geben, mit einem Worte nichts, was zur Eigent\u00fcmlichkeit des Raumes geh\u00f6rt. In die -Ausdehnung werden alle wirklichen Richtungen der Bewegung eingeschrieben,' alle m\u00f6glichen werden im voraus daraus abgelesen. Die Ausdehnung ist beim Erfassen des Raumes das Element reiner Intuition. P. h\u00e4lt diese Intuition der Ausdehnung f\u00fcr eine psychologische Realit\u00e4t und behauptet, dafs sie einen speziell, vielleicht ausschlie\u00dflich visuellen Charakter besitze. Mittelst des Gesichtssinns fasse ich nicht allein ein geometrisches and abstraktes Milieu, welches die konkreten Daten meiner verschiedenen Sinne enth\u00e4lt, sondern ich vergegenw\u00e4rtige mir diese\u00bb","page":309}],"identifier":"lit32132","issued":"1906","language":"de","pages":"308-309","startpages":"308","title":"Fr. Paulhan: Analystes et esprits synth\u00e9tiques. Paris. Alcan. 1903. 196 S.","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:13:20.558046+00:00"}