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{"created":"2022-01-31T14:03:53.024425+00:00","id":"lit32142","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kalmus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 40: 320","fulltext":[{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\n/\u00c0teratHfbtricttt.\nTh. Zihhhk. Piychutrie. 2. Aufl. Leipzig, Hirzel. 19U\u00dc. 7.50 S. M. lfifft Das ZiBHXNsebe Lehrbuch weist in 2. Auflage einen erheblich vcr gr\u00f6fserten Umtang aut. Die Seitenzahl ist um die Hallte vermehrt (766 zu 470), obwohl diesmal vielfach kleiner Druck verwandt ist. Der Hauptanteil an der Vergr\u00f6berung entfallt anf den speziellen Teil. Hier hat der literaturkundige Autor den Fortschritten der klinischen Psychiatrie naeb jeder Richtung hin Rechnung getragen. Et hat sein altes Einteilungsprinzip festgehalten; er unterscheidet Psychosen ohne Intelligenzdefekt (einfache und zusammengesetzte) und Defektpsychosen (angeborene und erworbene). Es ist hier nicht der Ort, \u00fcber die viel diskutierte Zweek-mftfsigkeit und Berechtigung dieser oder jener Klassifizierungsmethode za urteilen. Soviel ist sicher: f\u00fcr den lernenden und im Einzelfall Aufkl\u00e4rung suchenden Arzt wird das ZisuBssche Buch mit seiner aufserlich \u00fcbersichtlichen Gliederung auch ferner von unzweifelhaftem Nutzen sein. F\u00fcr die wissenschaftliche Erfassung der Psychosenlehre scheint die Darstellung weniger geeignet. Hinter dem Bestreben formeller Registrierung tritt <be innerliche Einheitlichkeit und plastische Abrundung der Krankheitsbilder zur\u00fcck, worin Kbabpzlin der unerreichte Meister ist. Man gewinnt an manchen Stellen den Eindruck, dafs unter der Herrschaft normalpsycho-logischer Prinzipien oder um unwesentlicherer Momente willen zusammengeh\u00f6rige Krankheitsformen voneinander getrennt (z. B. Katatonie und hebephrenische Demenz), differente Psychosen in k\u00fcnstlichen Zusammenhang gebracht werden; so sehen wir z. B. die Paranoia halluc. chron. sich an das Delirium tremens anschliefsen, die \u201e postneuras thenisehe hypochron-drische Melancholie und Paranoia\u201c mit der Katatonie unter der Rubrik \u201eZusammengesetzte Psychosen\u201c friedlich vereinigt. Diese und andere psychiatrische Unstimmigkeiten fallen um so mehr ins Auge, als der allgemeine Teil die Symptomenlehre, wie in keinem sonstigen Lehrbuch, konsequent aus einer einheitlichen in sich geschlossenen Psychologie zu entwickeln sucht. Verf. ist von seinem strengen assoziations-psychologischen Standpunkte nicht gewichen. Seine Lehre ist bekannt und viel bestritten; trotzdem wird niemand ihren befruchtenden Einflufs auf die Entwicklung der modernen Psychiatrie in Abrede stellen.\nKalmus (Hamburg).","page":320}],"identifier":"lit32142","issued":"1906","language":"de","pages":"320","startpages":"320","title":"Th. Ziehen: Psychiatrie. 2. Aufl. Leipzig, Hirzel. 1902. 750 S.","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:03:53.024430+00:00"}