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{"created":"2022-01-31T16:21:13.028823+00:00","id":"lit32151","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 147-148","fulltext":[{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n147\nnur von den Verschiedenheiten der intellektuellen, moralischen usw. Gef\u00fchle. Aber wichtiger noch ist hier die Verschiedenheit des Gef\u00fchlsaus-druckes, in den neben allverbreiteten Ausdrucksbewegungen eine F\u00fclle historischer und nationaler Elemente eingehen. Auch dais Laurila die Ansdrucksbedeutung des Schmuckes \u2014 die doch seit Lotze anerkannt sein sollte \u2014 nicht versteht, und dafs er bei der Architektur von Kaumwirkung nichts weife, geh\u00f6rt hierher. Im Grunde hat L. augenscheinlich zur bildenden Kunst \u00fcberhaupt kein Verh\u00e4ltnis, nur die Poesie, und zwar wesentlich die moderne PoeBie, schwebt ihm vor. Solche Einseitigkeiten pflegt ein \u00c4sthetiker sonst dadurch auszugleichen, dafs er sein Einzelbewufstsein zum allgemeinen Kulturbewufstsein zu erweitern sucht. Diese Bem\u00fchung ver-mifst man bei L. Die Selbstgewifsheit des moralischen Ich wird bei ihm an einigen Stellen zur Selbstgerechtigkeit.\n. Aber mag man auch von der vorgetragenen Theorie durchaus nicht \u00fcberzeugt werden, der Emst, mit dem hier das Nachdenken auf wahrhaft wichtige Probleme gerichtet wird, die einfache Konsequenz und ehrliche Klarheit der Ausf\u00fchrungen wird jedem hohe Achtung abn\u00f6tigen.\nCohn (Freiburg i. B.).\nZ. Tuvw. L'\u00e9nergie de contraction dans le travail musculaire volontaire et la fatigue nerveuse. Avec 21 fig. dans le texte. Archivio di Fisiologia 1 (2), 171\u2014198. 1904.\nDer Verf. beschreibt eine neue Ergographenform, die, wie er behauptet, gestatte, sowohl die mechanische Arbeit, als auch die Energie der Kontraktion zu messen. Der Apparat wurde bereits auf dem 5. internationalen Kongrefs f\u00fcr Physiologie zu Turin vorgezeigt, ist aber seitdem modifiziert worden. Der Verf. benutzt gleichfalls den Mittelfinger der rechten Hand. Der Finger funktioniert auf einem Hebel, der dem Knochen m\u00f6glichst parallel gestellt ist und sich um dieselbe Achse dreht. Dieser Hebel steht mit dem zu hebenden Gewichte so in Verbindung, dafs der oberfl\u00e4chliche Beugemuskel des Fingers bei langsamer Beugung (Arbeitsmessung) w\u00e4hrend des ganzen Ablaufs der Bewegung konstant belastet wird. Die Belastung kann dadurch variiert werden, dafs das Gewicht l\u00e4ngs einer eisernen Stange verschoben wird. Da die Anzahl der Hebungen und die Hubh\u00f6hen am Apparate ablesbar sind, so h\u00e4lt der Verf. eine Registrierung f\u00fcr unn\u00f6tig, weswegen die an anderen Formen befindliche graphische Vorrichtung hier fehlt Durch Unterbrechung eines elektrischen Stromes wird der mit dem Instrumente Arbeitende davon unterrichtet, ob die Hebung vollst\u00e4ndig war und wann eine Verminderung der Belastung sich als notwendig erweist. Der ganze Apparat ist einem festen Tische aufgeschraubt. Durch mehrere der Darstellung eingef\u00fcgte Zeichnungen hat der Verf. das Verst\u00e4ndnis zu erleichtern gesucht. \u2014 Bei Versuchen, die Energie der Kontraktion zu messen, l\u00e4fst der Verf. die Hebungen nicht langsam, sondern mittels eines Ruckes ausf\u00fchren. Es befindet sich f\u00fcr diesen Zweck an dem Apparate eine Vorrichtung, welche bewirkt, dafs die Rolle, welche das der Ablesung dienende (in Zentimeter eingeteilte) Band fortbewegt, in ihrer Umdrehung nicht gehemmt wird.\n10*","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nLiter at arha-icht.\nDer Verf. untersuchte sowohl den Einflufs, den die Belastung, als auch den, welchen der Rhythmus auf die Energie der Kontraktion ansabt, und gelangt zu dem Schl\u00fcsse, dafs der Sitz der auf diese Weise hervorgerufenen, schwer absch\u00e4tzbaren Erm\u00fcdung wahrscheinlich in den nerv\u00f6sen Zentren zu suchen sei. Indem der Verf. weiter ausfahrt, dafs er sich in einem Gegens\u00e4tze zu der in der Physiologie herrschenden Ansicht befinde, nach welcher die Erm\u00fcdung in bezug auf den Organismus als eine sch\u00fctzende Funktion aufgefafst wird, sucht er zu zeigen, dafs seine Arbeit vielmehr ein experimenteller Beitrag zu Wundts Lehre von den Willktirbewegungen sei.\nKibsow (Turin).\nA. Hoffmann. Bervftvahl ud lervealeben. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens 26. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1904. 26 S.\nDie Erkrankungen des Nervensystems nehmen immer mehr zu. Die Widerstandsf\u00e4higkeit des einzelnen gegen\u00fcber den Sch\u00e4dlichkeiten, die sein Nervensystem treffen, ist eine individuell verschiedene. Diese Verschiedenheit liegt oft in ererbten Eigenschaften. Mancher Neurastheniker wird als solcher geboren. Auch ein von Geburt aus Gesunder kann nervenkrank werden. Vielfach iBt das Berufsleben, wie es sich heute gestaltet hat, die Ursache der Nervenkrankheit. Dies wird im allgemeinen bei der Berufswahl zu wenig ber\u00fccksichtigt. Bei der Wahl ist auf die Neigung R\u00fccksicht zu nehmen. Zwiespalt zwischen Neigung und Beruf ist eine g\u00fcnstige Vorbedingung f\u00fcr den Ausbruch der Nervosit\u00e4t. Zuviel Begeisterung taugt auch nicht. Das Streben mufs sich nach den vorhandenen Kr\u00e4ften richten. Bei der Berufswahl mufs besonders auf eine etwa bestehende nerv\u00f6se Veranlagung geachtet werden. Diese schildert H. ausf\u00fchrlich und weist auf die sog. Besch\u00e4ftigungsneurose etc. hin. Interessant ist seine Statistik betr. Beruf und Neurasthenie, genommen aus seiner eigenen Praxis.\nUmpfknbach.\nTh. Tiling. Individuelle Geisteurtnng and deUteuUrang. Grenzfragen des Nerven- und Seelenbens 27. 1904. 58 S.\nZweck der Abhandlung ist, wie T. sagt, die Pathogenese der Geistesst\u00f6rungen soviel als m\u00f6glich psychogenetisch zu erkl\u00e4ren, und eine disproportionale Anlage der Gem\u00fcts- und Geisteskr\u00e4fte als die, wenn auch nicht ausreichende, so doch Hauptursache der Psychosen nachzuweisen. T. legt den Hauptwert auf die Individualpsychologie. Er zeigt zun\u00e4chst, dafs die Gef\u00fchlssph\u00e4re bei allen geistigen Funktionen des Menschen der Hauptfaktor ist; sie tr\u00e4gt und leitet die Gedanken. Die Erfahrung zeigt, dafs im Menschenleben zuerst die Empfindungen und Gef\u00fchle da sind, und dafs die Begriffe sich erst sp\u00e4ter einstellen. Ein richtiges Verh\u00e4ltnis zwischen Gef\u00fchls- und Gedankenwelt ist Bedingung f\u00fcr das normale Leben und f\u00fcr hervorragende Leistungen ; Verk\u00fcmmerung oder \u00dcberwiegen des einen Faktors ergibt Anomalien und Perversit\u00e4ten. Das Gemeinsame bei allen D\u00e9s\u00e9quilibr\u00e9s ist das \u00dcberwuchern einzelner oder mehrerer Leidenschaften; dadurch kann der Intellekt sich immer nur nach dieser einen Richtung entwickeln und zeugen. Alle sogenannten Charaktereigenschaften sind zusammengesetzt aus einer Summe von Gef\u00fchlen und Vorstellungen; erst wenn sie ihrer","page":148}],"identifier":"lit32151","issued":"1905","language":"de","pages":"147-148","startpages":"147","title":"Z. Treves: L'\u00e9nergie de contraction dans le travail musculaire volontaire et la fatigue nerveuse. Avec 21 fig. dans le texte. Archivio di Fisiologia 1 (2), 171-198. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:13.028828+00:00"}