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{"created":"2022-01-31T16:28:13.124184+00:00","id":"lit32176","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 226-227","fulltext":[{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\nLiteraturbrricht.\nderen anatomische Lokalisation Wolff durch den allein verwertbaren Sektionsbefund des dritten Falles (Herd in der dritten linken Schlifen-windung) trotz der Koinzidenz mit Mills naming centre um so weniger gekl\u00e4rt sieht, als die qua Herde negativen Sektionsergebnisse der anderen F\u00e4lle von einer Lokalisation auf das Zentrum direkt zu einer Lokalisation auf das System hinweisen.\tAltkb (Leubus).\nH. Wilbrand und \u00e0. Sarnger. Die leirologle des Anges. Kd III, Abt l. Anatomie und Physiologie der optischen Bahnen und Zentren. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 474 S. 1904. Mit zahlreichen Abbildungen im Text und auf 26 Tafeln.\nln dem Gesamtwerk der Verff. ist der vorliegende Band der physiologisch bedeutsamste; er gliedert sich naturgera\u00e4fs in einen anatomischen und physiologischen Abschnitt. Die Anatomie der optischen Bahnen wird von der Retina durch den Opticus, das Chiasma, den Tractus opticus bis zur Endigung in der Sehrinde verfolgt und durch vorz\u00fcgliche Abbildungen erl\u00e4utert. Eine besonders eingehende Darstellung ist der Anatomie des Chiasma und der speziellen Lage der gekreuzten und ungekreuzten FaBern gewidmet.\nIm physiologischen Teile wird unter dem nicht sehr gl\u00fccklich gew\u00e4hlten Titel \u201eOrt des Energieumsatzes in der Retina\u201c die Sehsch\u00e4rfe und ihre Bestimmungsmethode, das Gesichtsfeld, Projektion und Taxation der Entfernung besprochen. In einem weiteren Kapitel \u201eder Verlauf der Erregung in der Retina\u201c folgt Licht- und Farbenempfindung und ein \u00dcberblick \u00fcber die durch Licht hervorgerufenen objektiven Ver\u00e4nderungen in der Retina. Unter den Funktionen, die den prim\u00e4ren Opticuszentren zugeschrieben werden, ist bemerkenswert, dafs das Corpus geniculatum externum nach Ansicht der Verff. nicht nur die retinalen Erregungen ohne Unterbrechung nach dem kortikalen Sehzentrum hindurchleitet, sondern auch zu den Adaptationsverh\u00e4ltnissen der Netzhaut in Beziehung steht. Sie schliefsen dieses aus der Tatsache, dafs organische Erkrankungen der optischen Leitung von der Netzhaut bis zum Corpus geniculatum externum auf8er Gesichtsfelddefekten Adaptationsst\u00f6rungen in Form von nerv\u00f6ser Asthenopie, Nyktalopie, schneller Erm\u00fcdbarkeit der Netzhaut zeigen. Diese St\u00f6rungen werden auf den Untergang zentrifugaler Fasern zur\u00fcckgef\u00fchrt, welche die Produktion der Sehsubstanzen regeln. Das Corpus geniculatum externum schaltet nun die zentripetal fortgeleiteten Reize auf zentrifugale Bahnen um, hier soll \u201edurch Selbststeuerung jene Produktion von Sehsubstanzen im grofsen betrieben werden, f\u00fcr deren jeweilige \u00f6rtliche Anh\u00e4ufung nach Bed\u00fcrfnis das amakrine Zellensystem zu sorgen hat.\u201c Pa unsere Kenntnisse von der Funktion der anderen sog. prim\u00e4ren Opticuszentren nicht minder l\u00fcckenhaft sind, so ist auch die ihnen zugeschriebene physiologische Bedeutung nicht frei von Hypothesen: so soll der sich zum Pulvinar begebende Faseranteil des Tractus opticus Erregungen zum Thalamus opticus leiten, die nichts mit dem direkten Sehen zu tun haben, Bondern nur \u201eeinen st\u00e4ndigen Erregungszustand\u201c in demselben erhalten und so f\u00fcr andere Reize z. B. taktile, deren Reflexzentrum zur Ausl\u00f6sung","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n227\nzusammengesetzter K\u00f6rperbewegungen nach Wuwdt im Thalamus zu suchen ist, Vikariieren.\nDen Schlufs des Bandes bildet \u201eder Verlauf der Erregung durch die Sehsphtlre\u201c und \u201edurch das optische Erinnerungsfeld\u201c.\nDie Disposition des Stoffes bringt es mit sich, dafs der Leser physiologisch Zusammengeh\u00f6riges aus verschiedenen Kapiteln zusammenstellen mufs, z. B. Lichtempfindung am Anfang und \u201eReiz- und Unterschiedsschwelle\u201c gegen Ende des physiologischen Abschnittes behandelt wird. F\u00fcr diese durch die Formulierung des Themas einmal gegebene Schwierigkeit wird indessen durch die Vollst\u00e4ndigkeit der Darstellung Ersatz geboten ; man mufs den Verff. zustimmen, dafs es ihnen gelungen ist, \u201eden Physiologen von Fach die vielfachen Richtungen anzugeben, in welchen die klinischen Beobachtungen der Unterst\u00fctzung der ersteren so sehr noch ben\u00f6tigen.\u201c\tG. Abelsdobee.\nWilhelm Petebs. Oie FarbeneBpflndmig der Hetahaatperipkerle bei Dnakel-adaptation md konstanter \u00abobjektiver Helligkeit. Diss. Leipzig. 1904. 30 s. Auch: Arch. f. d. ge\u00bb. Psychol. 3 (4), 354\u2014387. 1904.\nDie Aufgabe, erstens die periphere Helligkeit der Farben und zweitens das Verh\u00e4ltnis des peripheren Farbentones zu dem foveal gesehenen zu ermitteln, wurde mit Hilfe eines besonders konstruierten, perimeter\u00e4hnlichen Apparates in Angriff genommen. In der Mitte des Perimetergradbogens wurde ein farbloses Vergleichslicht angebracht, dessen Helligkeit f\u00fcr verschiedene Messungsreihen verschieden eingestellt werden konnte, indessen f\u00fcr eine fortlaufende Versuchsserie konstant erhalten wurde. Am Gradbogen konnte das zu untersuchende farbige Licht in die verschiedenen Gebiete des peripheren Gesichtsfeldes verschoben werden ; seine Intensit\u00e4t konnte mit Hilfe eines Episkotisters mefsbar variiert werden und war in den Versuchen immer so einzustellen, dafs es gleich hell, wie das fixierte Vergleichslicht erschien. Die heterochrome Helligkeitsgleichung liefs sich relativ leicht erzielen, weil die peripher beobachteten Farben Btets sehr unges\u00e4ttigt weifslich erscheinen, was bei vorliegender Untersuchung in um so h\u00f6herem Mafse der Fall gewesen sein d\u00fcrfte, weil stets mit dunkeladaptiertem Auge untersucht wurde. Die roten, gelben, gr\u00fcnen und blauen Reizlichter wurden mit Hilfe von Farbenfiltern spektralrein gewonnen und wurden bei jeder Beobachtung f\u00fcr die Dauer einer Sekunde gezeigt. Die Untersuchung erfolgte im vertikalen und horizontalen Netzhautmeridian, von der \u00e4ufsersten Peripherie ausgehend bis zur Fovea heran.\nDie Ergebnisse, welche sich auf das Helligkeitsverh\u00e4ltnis peripher gesehener Farben zu zentral beobachteten Lichtern beziehen, werden in folgenden S\u00e4tzen zusammengefafst : 1. \u201eIn der parazentralen Zone nimmt bei gr\u00f6fster Intensit\u00e4t\u201c (der auf Gleichheit eingestellten Lichter) \u201edas Rot und Gelb an Helligkeit ab, das Gr\u00fcn und Blau an Helligkeit zu. Diese \u00c4nderung ist im Rot und Blau am st\u00e4rksten, geringer im Gelb und Gr\u00fcn. Bei herabgeminderter S\u00e4ttigung verschwindet sie f\u00fcr die beiden zuletzt genannten Farben. 2. Nachdem im Rot und Gelb das Minimum der Helligkeit erreicht ist, tritt\u201c (weiter peripher) \u201edeutliche Helligkeitszunahme ein, die nur im Gelb am Rande des Gesichtsfeldes in eine neuerliche Abnahme\n15*","page":227}],"identifier":"lit32176","issued":"1905","language":"de","pages":"226-227","startpages":"226","title":"H. Wilbrand und A. Saenger: Die Neurologie des Auges. Bd. III, Abt. 1. Anatomie und Physiologie der optischen Bahnen und Zentren. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 474 S. 1904. Mit zahlreichen Abbildungen im Text und auf 26 Tafeln","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:13.124190+00:00"}