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{"created":"2022-01-31T16:28:11.543249+00:00","id":"lit32177","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Piper","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 227-229","fulltext":[{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n227\nzusammengesetzter K\u00f6rperbewegungen nach Wuwdt im Thalamus zu suchen ist, Vikariieren.\nDen Schlufs des Bandes bildet \u201eder Verlauf der Erregung durch die Sehsphtlre\u201c und \u201edurch das optische Erinnerungsfeld\u201c.\nDie Disposition des Stoffes bringt es mit sich, dafs der Leser physiologisch Zusammengeh\u00f6riges aus verschiedenen Kapiteln zusammenstellen mufs, z. B. Lichtempfindung am Anfang und \u201eReiz- und Unterschiedsschwelle\u201c gegen Ende des physiologischen Abschnittes behandelt wird. F\u00fcr diese durch die Formulierung des Themas einmal gegebene Schwierigkeit wird indessen durch die Vollst\u00e4ndigkeit der Darstellung Ersatz geboten ; man mufs den Verff. zustimmen, dafs es ihnen gelungen ist, \u201eden Physiologen von Fach die vielfachen Richtungen anzugeben, in welchen die klinischen Beobachtungen der Unterst\u00fctzung der ersteren so sehr noch ben\u00f6tigen.\u201c\tG. Abelsdobee.\nWilhelm Petebs. Oie FarbeneBpflndmig der Hetahaatperipkerle bei Dnakel-adaptation md konstanter \u00abobjektiver Helligkeit. Diss. Leipzig. 1904. 30 s. Auch: Arch. f. d. ge\u00bb. Psychol. 3 (4), 354\u2014387. 1904.\nDie Aufgabe, erstens die periphere Helligkeit der Farben und zweitens das Verh\u00e4ltnis des peripheren Farbentones zu dem foveal gesehenen zu ermitteln, wurde mit Hilfe eines besonders konstruierten, perimeter\u00e4hnlichen Apparates in Angriff genommen. In der Mitte des Perimetergradbogens wurde ein farbloses Vergleichslicht angebracht, dessen Helligkeit f\u00fcr verschiedene Messungsreihen verschieden eingestellt werden konnte, indessen f\u00fcr eine fortlaufende Versuchsserie konstant erhalten wurde. Am Gradbogen konnte das zu untersuchende farbige Licht in die verschiedenen Gebiete des peripheren Gesichtsfeldes verschoben werden ; seine Intensit\u00e4t konnte mit Hilfe eines Episkotisters mefsbar variiert werden und war in den Versuchen immer so einzustellen, dafs es gleich hell, wie das fixierte Vergleichslicht erschien. Die heterochrome Helligkeitsgleichung liefs sich relativ leicht erzielen, weil die peripher beobachteten Farben Btets sehr unges\u00e4ttigt weifslich erscheinen, was bei vorliegender Untersuchung in um so h\u00f6herem Mafse der Fall gewesen sein d\u00fcrfte, weil stets mit dunkeladaptiertem Auge untersucht wurde. Die roten, gelben, gr\u00fcnen und blauen Reizlichter wurden mit Hilfe von Farbenfiltern spektralrein gewonnen und wurden bei jeder Beobachtung f\u00fcr die Dauer einer Sekunde gezeigt. Die Untersuchung erfolgte im vertikalen und horizontalen Netzhautmeridian, von der \u00e4ufsersten Peripherie ausgehend bis zur Fovea heran.\nDie Ergebnisse, welche sich auf das Helligkeitsverh\u00e4ltnis peripher gesehener Farben zu zentral beobachteten Lichtern beziehen, werden in folgenden S\u00e4tzen zusammengefafst : 1. \u201eIn der parazentralen Zone nimmt bei gr\u00f6fster Intensit\u00e4t\u201c (der auf Gleichheit eingestellten Lichter) \u201edas Rot und Gelb an Helligkeit ab, das Gr\u00fcn und Blau an Helligkeit zu. Diese \u00c4nderung ist im Rot und Blau am st\u00e4rksten, geringer im Gelb und Gr\u00fcn. Bei herabgeminderter S\u00e4ttigung verschwindet sie f\u00fcr die beiden zuletzt genannten Farben. 2. Nachdem im Rot und Gelb das Minimum der Helligkeit erreicht ist, tritt\u201c (weiter peripher) \u201edeutliche Helligkeitszunahme ein, die nur im Gelb am Rande des Gesichtsfeldes in eine neuerliche Abnahme\n15*","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\nLitera turbrrivh t,\n\u00fcbergeht. Im Gr\u00fcn und Blau tritt, nachdem die maximale Heiligkeit erreicht ist, Konstanz oder Abnahme ein, welch letztere im Gr\u00fcn numerisch griifser ist als im Blau. 3. Die f\u00fcr da\u00ab Bot charakteristische Helligkeits-Verminderung und die f\u00fcr das Blau charakteristische Vermehrung erstrecken sich im Linkstneri di an\u201c (des linken Auges, also im temporalen Teil des ftufseren Gesichtsfeldes) \u201eweiter peripherw\u00e4rts als in den anderen Meridianen. Der Lmkemeridian steht im allgemeinen hinter den anderen an Helligkeit zur\u00fcck. Die maximalen Helligkeiten liegen im Vertikalmeridian (namentlich im Untermeridian).*1\nDas wichtigste Ergebnis bez\u00fcglich der peripheren Farben Wahrnehmung bei Dunkel adaptation besagt, dafs dieselbe von der parazentralen Zone, to sie am g\u00fcnstigsten ist, durch eine intermedi\u00e4re Zone geringsten Farben-perzeptionsverm\u00f6gens (25\u201455\u00b0 peripher) in ein Bnfserst peripheres Gebiet besseren Farbensinnes \u00fcbergeht. Rot geht durch orange und gelblich\u00ab T\u00f6ne in einen Ton minimaler S\u00e4ttigung \u00fcber, der in der \u00e4ufsersten Peripherie gelblichen und r\u00f6tlichen T\u00f6nen von gr\u00f6fserer S\u00e4ttigung weicht Gelb verh\u00e4lt sich \u00e4hnlich. Gr\u00fcn geht durch eine fast farblose Zone in eine solche \u00fcber, in der es gelblich oder sogar r\u00f6tlich und purpurn oder auch bl\u00e4ulich erscheint. Blau erscheint in der \u00fcufsersten Peripherie, wie auch in der Zone, welche dem S\u00e4ttigungsminimum f\u00fcr Bot und Gelb entspricht, weifsbl\u00e4ulich oder weifssilbern. Die Zone geringster Farbigkeit f\u00e4llt nicht mit der Zone zusammen, welche der in den ersten Versuchsreihen festgeste Ilten Zone maximaler Helligkeit entspricht. Die \u00e4ufseratu Netzhautperipherie ist vorwiegend zur Perzeption r\u00f6tlicher und gelblicher T\u00f6ne ausger\u00fcstet, nur wenige Beobachter sehen hier vorwiegend farblose oder gr\u00fcnliche Nuancen, Unter Zugrundelegung dieser Feststellung schl\u00e4gt P. vor, die mit normalem Farbensinn Ausger\u00fcsteten in zwei Typen, einen \u201eperipher Rotsichtigen\u201c und einen peripher Gr\u00fcnsichtigen zu sondern.\nZum Schlufs der Arbeit konstatiert P., dafs die HEttixasche Theorie kaum in der Lage w\u00e4re, das \u00dcberwiegen der r\u00f6tlichen T\u00f6ne in der \u00e4ufsersten Netzhautperipherie zu erkl\u00e4ren und dafs die Kaisssche St\u00e4bchentheorie im Widerspruch zu den mitgeteilten Tatsachen stehe, weil die lokale Differenziertheit der peripheren Farbenempfindungen nicht auf \u201eein nach dem gegenw\u00e4rtigen Stand unserer histologischen Kenntnisse undifferenziertes Substrat, die St\u00e4bchenschicht der Retina\u201c basiert werden k\u00f6nne. Dafs die Histologie Netzhautzapfen bis in die \u00e4ufserste Netzhautperipherie nachgewiesen hat, scheint dem Autor nicht bekannt zu sein; damit d\u00fcrfte die der St\u00e4bchentheorie beigemesseue Erkl\u00e4rungsschwierigkeit in Wegfall kommen.\nEine ganz ungl\u00fccklich gew\u00e4hlte Versuchsbedingung f\u00fcr die Untersuchung des Farbensinnes \u00dcberhaupt, des peripheren aber ganz besonders, d\u00fcrfte zweifellos die Einhaltung der Dunkeladaptation sein, denn durch die Beimischung der \u201eSt\u00e4bchen\u201c-Weifsvalenzen, um in der v. Kaiassphen Terminologie zu reden, wird namentlich das Gr\u00fcn und Blau bo an S\u00e4ttigung beeintr\u00e4chtigt, dafs schon durch diesen Umstand allein die WeifsUchkeit dieser Farben beim peripheren Sehen erkl\u00e4rt ist. Auch die stark periphere Heiligkettszunahme dieser Farben im Gegensatz zu Rot und Gelb kommt wohl sicher auf Rechnung dieser Versuchsbedingung, denn es ist bekannt, dafs die dunkeladaptierte Netzhaut f\u00fcr Rot minder empfindlich, durch Gr\u00fcn","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"lAteratur bericht.\n229\nund Blau aber stark erregbar ist. Die Weifsvalenz der St\u00e4bchen d\u00fcrfte um bo mehr \u00fcberwiegend hervorgetreten sein und die farbige Empfindung beeintr\u00e4chtigt haben, als die sehr kurze Expositionszeit des Reizlichtes von einer Sekunde ein durch Erm\u00fcdung bedingtes Zur\u00fccktreten der 8tftbchenempfindung nicht erm\u00f6glichte, wie es bei l\u00e4ngerer Belichtung wohl h\u00e4tte geschehen k\u00f6nnen. Meiner Ansicht beeintr\u00e4chtigt die Einhaltung der Dunkeladaptation den Wert und die theoretische Brauchbarkeit der Arbeit ganz wesentlich.\tPipeb (Berlin).\nBumkb. Beitr\u00e4ge nr Kenntnis der Irlsbewegnngen. I. Der galvanische Lieht-reflex. Zentralblatt f\u00fcr Xervenheilkunde und Psychiatrie Nr. 162, 447\u2014461. n. Zar Methodik. Ebenda Nr. 163, 506\u2014513. 01. Das Verhalten der von \u00eeervBsen and psychischen Vorgingen abh\u00e4ngigen lrisbevegongen bei Geisteskranken. Ebenda Nr. 165, 613\u2014620. IV. Der Hirnrindenreflex der Pupille. Ebenda Nr. 166, 673\u2014680. V. Du Orbicnlarlsphinomen. Ebenda Nr. 169, 90-99.\nB. berichtet in seiner ersten Mitteilung \u00fcber die pupillomotorischen Effekte, welche bei elektrischer Heizung des Auges zur Beobachtung kommen. Wurde die Anode nahe dem Auge, etwa an der Schl\u00e4fe, die Kathode an einer indifferenten K\u00f6rperstelle (Sternum) aufgesetzt und mit Stromst\u00e4rken von 1\u20143 Milliamp\u00e8re gereizt, so erfolgte bei Stromschlufs Pupillen Verengerung, eine Erscheinung, welche bei umgehrter Stromrichtung nicht auffindbar war. B. erkl\u00e4rt das Ph\u00e4nomen als eine \u201eLichtreaktion\u201c der Pupille; die bei einsteigendem Strom auftretende Erhellung des Gesichtsfeldes gibt die Ursache f\u00fcr die Sphinkterkontraktion ab; da an Stelle dieser galvanisch anggel\u00f6sten Lichtempfindung bei ansteigendem Strom (Kathodenschlufs) eine Verdunkelung des Gesichtsfeldes beobachtet wird, erkl\u00e4rt sich ohne weiteres das Ausbleiben der Pupillen Verengerung unter diesen Umst\u00e4nden. Die Reaktion auf Anodenschlufs erfolgt direkt und konsensuell. Andere Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeiten, Akkommodationsreaktion, Lidschlufsph\u00e4nomen und HxABscher Hirnrindenreflex werden der Reihe nach ausgeschlossen.\nDie Beobachtung erfolgte nach einer von B. ausgearbeiteten Methode, (II. Mitteilung) welche im wesentlichen sich dem von C. Hess angegebenen Verfahren anschliefst. Die Pupille wurde unter starker Vergr\u00f6fserung mit dem Zbhbndkr -WESTiENSchen Hornhautmikroskop beobachtet, wobei ein in die Pupillenebene gespiegelter Mafsstab die direkte Ablesung der Durchmesser gestattete. Bei allen Versuchen wurden zuerst beide Pupillen weiten gemessen, dann der minimale Lichtzuwachs festgestellt, welcher bei Adaptation des Auges f\u00fcr die urspr\u00fcngliche Lichtintensit\u00e4t eine Pupillenreaktion ausl\u00f6st, dann wurde die Reaktion auf beliebige sensible Reize gepr\u00fcft, darauf die bei jeder psychischen Erregung auftretende Pupillenerweiterung, sowie das Orbicularisph\u00e4nomen und der Reflex auf Trigeminusreizung untersucht.\nDie III. Mitteilung besch\u00e4ftigt sich mit der bei jeder psychischen T\u00e4tigkeit zuerst auftretenden Pupillenerweiterung und dann folgenden Pupillen-nnruhe und deren eigent\u00fcmlichen, bestimmten Rhythmus. Bei Katatonie und Imbezillit\u00e4t, wurde Fehlen dieser Erscheinung konstatiert.\nIn Mitteilung IV geht B. auf das von Haab und Piltz als Hirnrindenreflex der Pupille studierte Ph\u00e4nomen n\u00e4her ein. Nach Ha ab soll Pupillen-","page":229}],"identifier":"lit32177","issued":"1905","language":"de","pages":"227-229","startpages":"227","title":"Wilhelm Peters: Die Farbenempfindung der Netzhautperipherie bei Dunkeladaptation und konstanter subjektiver Helligkeit. Diss. Leipzig. 1904. 30 S. Auch: Arch. f. d. ges. Psychol. 3 (4), 354-387. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:11.543254+00:00"}