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{"created":"2022-01-31T16:28:58.250689+00:00","id":"lit32190","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 238-239","fulltext":[{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nLiteraturbericht\nbezeichnet. So weit ist dieses Bed\u00fcrfnis wohl nicht gespannt. Vielmehr fahlen sich die beiden Liebenden zu einer neuen, h\u00f6heren Lebensgemeinschaft vereinigt, in der sie sich gegenseitig erg\u00e4nzen, zu einer kleinen Welt, die beiden gen\u00fcgt, und mit der sie sich gegen die Aufsenwelt abschlielsen. Je \u00e4rmer an geistigem Inhalt beide sind, um so leichter kann dies geschehen, je phantasiereicher dagegen, nm so mehr werden ihre Bed\u00fcrfnisse nach sexueller Liebe ins Weite gehen, um so weniger wird ihneu die Monogamie gen\u00fcgen. Im \u00fcbrigen d\u00fcrfte das Gef\u00fchl des Unendlichen und Absoluten als Bestandteil des sinnlichen Gef\u00fchls dem Geschlechtsakt selbst zukommen.\nGixsslbb (Erfurt).\nw. Specht. Intemll ud Arbeit. Experimentelle Untennchugei Aber in Elnflufi de\u00ab durch \u00abkutUcbe Reise begreuten Intemll* auf den xeitllcbu and formalen Terlanf k\u00f6rperlicher ArbeltiTerrlcbtnng. Archiv f\u00fcr die ga.\nPsychologie 3 (1), 1\u201432. 1904.\nDie vorliegende Untersuchung wurde im psychologischen Laboratorium der Universit\u00e4ts-Irrenklinik zu Heidelberg ausgef\u00fchrt. Der Verf. experimentierte mit Kr\u00e4peliks Ergographen. Die Hebungen wurden als Reaktionen auf den Hauptreiz mit diesem und dem Vorsignal zusammen auf einer rotierenden Trommel von konstanter Umdrehungsgeschwindigkeit (10 Sek.) registriert. Als Vorsignal und Hauptreiz benutzte Sp. zwei Glockensclil\u00e4ge von gleicher H\u00f6he und Intensit\u00e4t, die elektrisch ausgel\u00f6et wurden. F\u00fcr diesen Zweck war dem Achsenstab der Trommel ein Metallkranz von 500 mm Umfang, dessen Peripherie mit einer Gradeinteilung versehen war, mit zugeh\u00f6rigem, verschiebbarem Kontaktapparat auf-geschraubt. Auf diese Weise erreichte der Verf. eine beliebige Variation der Intervallgr\u00f6fse. Die Zeitwerte der letzteren bewegten sich zwischen den Grenzen von */* bis 2 Sek. und wurden in auf- und absteigender Richtung um je '/* Sek. abgestuft. Die gehobenen Gewichte betrugen 3\u2014fi kg, bei einer Variation von 1kg f\u00fcr jede Versuchsreihe. Sp. arbeitete mit zwei Versuchspersonen H. und E., von denen die erstere 28, die letztere 22 Jahre alt war. Die Hauptresultate der Arbeit waren, wie sie der Verf. am Schl\u00fcsse selbst zusammengefafst hat, die folgenden:\n\u201eDie Untersuchung, welchen Einflufs die L\u00e4nge des Intervalls auf den zeitlichen und formalen Verlauf k\u00f6rperlicher Arbeitsverrichtung hat, hat bei den Versuchspersonen H. und E. zu durchaus verschiedenen Ergebnissen gef\u00fchrt. II. wird in seiner Arbeitsverrichtung von der L\u00e4nge des Intervalls in gesetzm\u00e4fsiger Weise beeinflufst, indem mit Intervallzuwachs die Reaktionszeit und die Basis der Kurven konstant gr\u00f6lser werden, w\u00e4hrend das Verh\u00e4ltnis der beiden Basiskomponenten sich fortschreitend zugunsten der ersten Komponente ver\u00e4ndert.\u201c (Unter Basis der Kurven ist die zwischen beiden Fufspunkten der Zuckung gelegene Wegstrecke verstanden.) \u201eAuch die besondere Stellung des Intervalls in der Versuchsreihe beeinflufst die L\u00e4nge der Reaktionszeit und der Basis, indem sie in der absteigenden Reihe und besonders, wenn diese am Ende steht, kleiner ansf\u00e4llt als in der aufsteigenden.\nDemgegen\u00fcber zeigt E. ein viel konstanteres Verhalten. Nur bei den","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n239\ngr\u00f6faeren Intervallen werden seine Reaktionszeiten l\u00e4nger. Aber auch hier ist ihre Differenz bedeutend kleiner als bei H. Von den anderen Einfl\u00fcssen, denen H. unterliegt, ist E. unabh\u00e4ngig.\nDas Gewicht hat bei beiden Versuchspersonen zun\u00e4chst die Wirkung, dais mit Gewichtszunahme die Reaktionszeit und die Basis l\u00e4nger werden, \u00ab\u00e4hrend sich die H\u00f6he verkleinert. Im besonderen macht sich aber bei H. der Einflufs des Gewichts dahin geltend, dafs mit Gewichtszuwachs die Senkung in ihrem zeitlichen Verlauf mehr und mehr verz\u00f6gert wird, wobei mafsgebend f\u00fcr das Tempo der Gewichtssenkung das Tempo der Gewichtshebung ist. Darin gibt sich die Neigung der Versuchsperson H. zu erkennen, die Arbeit rhythmisch zu verrichten. Diesem besonderen Einflufs des Gewichts ist E. nicht unterworfen. Die verschiedenen Gewichte werden von ihm durchg\u00e4ngig so schnell wie m\u00f6glich gesenkt.\nBemerkenswert ist die Tatsache, die sich aus anderweitigen Versuchen ergeben hat, dafs die Reaktionsform von H. eine muskul\u00e4re, die von E. eine sensorielle war.-\tKlesow (Turin).\nA. Goldscheider. A\u00e4leitnng rar \u00dcboagibehandlong 4er Ataxie. Zweite Aufl.\nLeipzig, G. Thieme. 1904. 59 S., 115 Fig.\nDer am Ausbau der Theorie der Ataxie durch seine bekannten Untersuchungen \u00fcber den Muskelsinn so wesentlich beteiligte Autor gibt eine kurze, durch zahlreiche Abbildungen im Text illustrierte Anleitung zur Behandlung der Ataxie nach dem FRRKKELSchen Verfahren. Zweck dieser Behandlung ist bekanntlich, die Patienten, die infolge von Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rungen im Gebiet der Bewegungs-, Lage- und Widerstandsempfindungen die Herrschaft \u00fcber ihre Glieder verloren haben, methodisch daran zu gew\u00f6hnen, dafs sie ihren Sensibilit\u00e4tsausfall durch entsprechend gesteigerte Verwertung anderer Sinne, vor allem des Gesichtssinnes, unsch\u00e4dlich machen, und die Reste von Sensibilit\u00e4t, die ihnen geblieben sind, nach M\u00f6glichkeit ausn\u00fctzeu.\tW. Nagel (Berlin).\nH. Berger. Expertarat\u00e4lle Stadien rar Fatbagenese 4er Setsteakraikheltea.\nMonateschr. f. Psychiatr. u. Neurd. 16 (1), 1\u201418; (2), 213\u2014246. 1904.\nB.s fr\u00fchere Experimente mit subkutaner Injektion von Blut, Serum und Spinalfl\u00fcssigkeit hatten bereits die Anwesenheit von Stoffen in diesen Fl\u00fcssigkeiten, die f\u00fcr das menschliche Zentralnervensystem toxisch wirken, \u00abahrscheinlich gemacht. Sein Befund sprach f\u00fcr die Ansicht Kraepeliws, dafs der Krankheitsprozefs der Dementia praecox auf einer Selbstvergiftung beruht. B. berichtet jetzt \u00fcber eine grofse Anzahl neuer Versuche mit intrazerebraler Injektion. Er kommt zu dem Ergebnis: Im Blutserum der an halluzinatorischer Verwirrtheit, zirkul\u00e4rem Irresein, Debilit\u00e4t, Melancholie und postluetischer Demenz leidender Geisteskranker scheint eine f\u00fcr das Hundehim toxische Substanz nicht nachweisbar. Im Serum der an Dementia praecox leidenden Geisteskranken findet sich oft eine spezifisch auf die kortikomotorischen Zentren wirkende toxische Substanz. Zun\u00e4chst bleibt die Frage offen, ob die toxischen Substanzen im Blute bei der Dementia praecox prim\u00e4rer oder sekund\u00e4rer Natur sind.\tUmpfenbach.","page":239}],"identifier":"lit32190","issued":"1905","language":"de","pages":"238-239","startpages":"238","title":"W. Specht: Intervall und Arbeit. Experimentelle Untersuchungen \u00fcber den Einflu\u00df des durch akustische Reize begrenzten Intervalls auf den zeitlichen und formalen Verlauf k\u00f6rperlicher Arbeitsverrichtung. Archiv f\u00fcr die ges. Psychologie 3 (1), 1-32. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:58.250695+00:00"}