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{"created":"2022-01-31T16:28:12.081798+00:00","id":"lit32207","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Alter","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 355-356","fulltext":[{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turbericht.\n355\nwird der Autor gewifs gut tun, an derartigen Stellen das alte Ger\u00fcst ganz preiszugeben und eine v\u00f6llige Neubearbeitung zu unternehmen. Das gilt insbesondere f\u00fcr den physiologisch-optischen Teil, dessen recht reicher und geschickt ausgew\u00e4hlter Inhalt durch etwas andere Anordnung vorteilhafter zur Geltung gebracht werden k\u00f6nnte.\nVon Tigbbstbdts zweib\u00e4ndigem Lehrbuch ist bis jetzt (Anfang 1905j nur der erste Band erschienen, der die vegetativen Funktionen behandelt. Unter Beibehaltung des Grundplanes sind doch fast alle Kapitel betr\u00e4chtlich umgearbeitet. Seine grofse wohlverdiente Beliebtheit, die das Buch haupts\u00e4chlich der anregenden interessanten Darstellungsweise verdankt, wird das TioKBSTEDTsche Buch, meines Daf\u00fcrhaltens das beste neben Hbbmanks Lehrbuch, gewifs auch in der neuen Auflage behalten. W. A. Nagel (Berlin).\nG. Dubaxtb. Consid\u00e9rations g\u00e9n\u00e9rales sur la structure et le fonctionnement du syst\u00e8me nerveux. Journal de psychologie norm, et pathol. 1 (2), 148\u2014159 ; (3;, 236\u2014254. 1904.\nVerf. verwirft die Neuronen th\u00e9orie und sucht sie durch eine neue Hypothese zu ersetzen, die sich auf die j\u00fcngsten einschl\u00e4gigen Ver\u00f6ffent-lichungen st\u00fctzt (Bethe, Nisse). Es ist im wesentlichen die auch von anderer Seite vertretene Fibrillentheorie mit der Auffassung des Achsenzylinders als einer durch Zusammentreten selbst\u00e4ndiger Neuroblasten entstandenen Zellsoziet\u00e4t: also Zelle und Nervenfaser ein polyzellul\u00e4rer Komplex, den Verf. Neurule nennt und einer Dr\u00fcsenanlage vergleicht. Auch in den allgemeinen Voraussetzungen, f\u00fcr die folgendes charakteristisch: nur die Funktion gibt Anlafs zur Differenzierung der an Bich indifferenten Zellen; mit ihrem Aufh\u00f6ren schwindet daher auch die Differenzierung. Dabei kommt es aber nur zu einer \u201eregression\u201c, die jederzeit bei neuer Fnnktionsbeanspruchung wieder zur alten Spezifit\u00e4t restituierbar ist. \u2014 Das Wesen der nerv\u00f6sen Erregung sieht Verf. in Schwingungen bestimmter Art, in die die unz\u00e4hligen von aufsen herantretenden Schwingungen durch die extrem differenzierten Teile des Nervengewebes umgesetzt werden. Vielleichtstehen diese spezifischen Schwingungen den Blondlotschen n- Strahlen nahe.\nIn der F\u00e4higkeit, anlangende Schwingungen spezifisch umzuformen (transformation) und weiterzugeben (transmission) liegt die charakteristische Eigenschaft der Nervensubstanz. Die transformation ist am meisten ausgebildet in den peripheren Endorganen, die daneben nat\u00fcrlich auch transmissions-Verm\u00f6gen besitzen. Auch den Segmenten der Nervenfasern m\u00fcssen beide Eigenschaften zukommen, da sie direkt erregbar sind. Hier ist aber die transformation im Gegensatz zur transmission unbedingt an die Intaktheit des Achsentylinderanteils gebunden, der die spezifische Differenzierung der segment\u00e4ren Nervensubstanz darstellt. Bei der transmission fungieren die Nervenfasern nicht als einfacher Leitungsdraht sondern als eine Kolonne von aktiven und akzentuierenden Umschaltern. \u2014 Analog liegen die Verh\u00e4ltnisse in der Nervenzelle, bei deren Bewertung Verf. die radikaleren Anschauungen Bbthbs nicht teilt. Denn sie besitzt nach ihm nicht nur die F\u00e4higkeit zur transmission und transformation, sondern sie ist auch imstande, einlaufende und aus ihrem eigenen Zellstoffwechsel entstandene\n23*","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nLitcraturberkht.\nEnergien aufzuspeichern, deren gelegentliche Entladung dann allerdings ohne ihr aktives Zutun statthat Der Weg der zentrifugalen Erregung ist gegeben durch das anatomische Verhalten der Fibrillen bei der Bildung von Achsenzylindern, d. h, er geht in die Nervenfaser, der die meisten mit erregten Fibrillen zufliefsen. Die trophische Rolle der Nervenzelle gegen Aber der Nervenfaser entspricht ihrer sonstigen Bedeutung Mr sie, ist also nur eine indirekte: die Sch\u00e4digung der Zelle f\u00fchrt in der Faser nur zur \u201eregression\u201c.\nAuf diesen Darlegungen baut Verf, eine kurze Analyse der wichtigsten psychischen Erscheinungen auf. Er versucht eie durch Modifikationen an dem Grundschema des Reflexes zu erkl\u00e4ren, indem er Interferenz- und Emanationserscheinungen interpoliert und in weitem Umfange von der hypothetischen Aufspeicherung der Energie Gebrauch macht. Das erm\u00f6glicht es ihm, auch die scheinbar autochthonen Vorg\u00e4nge als retardierte Reaktionen aufzufassen. Das Ged\u00e4chtnis ist die zuf\u00e4llige oder absichtliche Einpr\u00e4gung, die cellul\u00e4re Erinnerung bestimmter Schwingungskomplexe: die Vorstellung ist der AugenblicksauBschnitt einer Schwingungsreihe: Urteil und Wille ein Kampf und Sieg zwischen angeregten und nebenerregten oder eingepr\u00e4gten Schwingungsreihen. Also im grofsen Ganzen eine etwas phantastisch gekleidete Assoziationspsychologie auf der Basis der Fibrillentheorie.\tAltjeb (Lenbns).\nu. Scheven, fiber dei BtiCafs der Animte aaf die Erregbarkeit der vc\u00fcm Sobctanc du Zeutralmerveuystems. Archiv f\u00fcr Ptychiat. u. Newol 89 (i;, 169\u2014180. 1904.\nNach Unterbindung der vier Kopfarterien beim Kaninchen ist es sehr bald nicht mehr m\u00f6glich, durch faradische Reizung dm- Hinrinde Zuckangen der Kopf- und Extremit\u00e4tenmuskeln anszulOsen. Die graue Substanz ist durch die An\u00e4misierung unerregbar geworden. Dafe auch die weifse Sab-stanz in ihrer Erregbarkeit herabgesetzt wird, haben bereits Motkowski und H. E. Hering erkl\u00e4rt. Sch. hat jetzt an Kaninchen and Hunden neue Versuche gemacht, die zeigen, dafs durch An\u00e4m\u00e4sierong des Zentralnervensystems auch die Erregbarkeit der weifsen Substanz f\u00fcr elektrische Reise sehr rasch sinkt und bald erloschen ist. Unentschieden bleibt, ob die weifse Substanz der An\u00e4mie nicht doch etwas l\u00e4nger widersteht als die graue und noch, wenn auch nur kurse Zeit, durch st\u00e4rkere Str\u00f6me erregbar sein kann, w\u00e4hrend die Erregbarkeit der grauen Subs tau bereits erloschen ist.\tUuwESBaoa.\ns. Surgi. Il ioIco dl Bolaado ed il lobo frontale nelT BjUbxtes Eymtaetfta-\nMonitorc Zoologico Italiano 15 (8), 273\u2014283. 1904.\nAn acht Gibbongehirnen (H. Synd.) konnte der Verfasser hinsichtlich des Sulcus Rolandi und des Frontallappens folgende Hauptpunkte feststellen :\n\u201e1. Der Sulcus Rolandi hat bei H. Syndactylus keine konstante typische Form.\n2.\tIm Innern dieser Furche finden sich fast immer Nebenfurchen.\n3.\tGegen\u00fcber dem Scheitel-Hinterhauptlappen zeigt sich der rechte Frontallappen bei H. Syndactylus relativ immer mehr entwickelt als der linke.","page":356}],"identifier":"lit32207","issued":"1905","language":"de","pages":"355-356","startpages":"355","title":"G. Durante: Consid\u00e9rations g\u00e9n\u00e9rales sur la structure et le fonctionnement du syst\u00e8me nerveux. Journal de psychologie norm. et pathol. 1 (2), 148-159; (3), 236-254. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:12.081804+00:00"}