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Fr. Bezold: Nachträgliche Bemerkung während der Korrektur über das Gehörorgan des erwachsenen Wales. Zeitschr. f. Ohrenheilk. 48 (2), 171. 1904

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{"created":"2022-01-31T16:38:11.577758+00:00","id":"lit32227","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Beyer, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 368-369","fulltext":[{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"868\nLiteraturbericht.\nw\u00e4re also kein H\u00f6ren durch osteale, sondern nur durch osteo-stapedisle Leitung m\u00f6glich.\nBei der direkten Zuleitung von Stimmgabelt\u00f6nen zum Sch\u00e4del ent stehen aber noch, aufser den molekularen Schwingungen rhythmische Ersch\u00fctterungen des Sch\u00e4dels, welchen die sehr beweglich aufgeh\u00e4ngte Schallleitungskette nicht zu folgen verm\u00f6ge und die sie daher infolge der Tr\u00e4gheit ihrer Massen mit Verschiebung im entgegengesetzten Sinne beantworte. Diese letztere Gegenbewegung (molare Bewegung) sei abh\u00e4ngig von dem Entstehungsorte der Ersch\u00fctterung und werde sich in n\u00e4chster N\u00e4he des Ohres mit der molekularen summieren, jedoch im gegen\u00fcberliegenden Ohr. In allen anderen F\u00e4llen w\u00fcrden beide Bewegungen entgegengesetzt aufeinander einwirkeu, und von diesem Gesichtspunkte aus erkl\u00e4re sich das MiTsverh\u00e4ltnis zwischen aero- und osteo-tympanaler Leitung. Schliefslich spr\u00e4chen auch die Erfahrungen \u00fcber Fixation des Schalleitungsapparates durch pathologische Prozesse, phylogenetische und vergleichend anatomische Tatsachen f\u00fcr die Unentbehrlichkeit der Schalleitungskette als \u00dcberleitungs-1 weg f\u00fcr Schallwellen.\nSomit zieht Verf. aus allen diesen Beobachtungen und Erw\u00e4gungen die Schlufsfolgerung dahin, dafs \u201ealler Wahrscheinlichkeit nach sich unsere H\u00f6rperzeption nicht nur in Luft-, sondern auch in Knochenleitung aus-schliefslich auf die Schallwellen, welche auf ihrem Wege zum Labyrinth den Schalleitungsapparat passiert haben, beschr\u00e4nke, und die Schallwellen, welche das Labyrinth direkt, d. h. ohne geeignete Vermittelung der letzteren treffen, f\u00fcr uns unh\u00f6rbar blieben. Dafs ferner die abgestimmten Fasern der Membrana basilaris im Connschen Organ nur durch ihre Hin- und Herbewegung in transversaler Richtung eine H\u00f6rreaktion in den Coanschen Zellen hervorzurufen verm\u00f6gen und dafs die Aufgabe des Schalleitungsapparates f\u00fcr die H\u00f6rperzeption darin bestehe, die longitudinalen Schallwellen der Luft ebenso wie die den Sch\u00e4del direkt durchsetzenden longitudinalen Schallwellen in transversale Schwingungen umzuwandeln, welche allein imstande sind, die nerv\u00f6sen Endapparate des Ohres in perzipierbare Mitschwingungen zu versetzen\u201c.\tH. Bztib (Berlin).\nFb. Bxzold. lUchtrigliche Bemerkung w\u00e4hrend der korrekt\u00bb tber du Befclr-orgta des erwachsenen Vales. Zeitschr. f. Ohrenheilk. 48 (2), 171. 1904.\nDie anatomische Untersuchung erwachsener Walohren ergab, wie auch B\u00f6nnikohaus gefunden, eine v\u00f6llig feste Verwachsung zwischen den vorderen und hinteren Forts\u00e4tzen von Os tympanicum und petrosum, keine Ankylose der Stapesfufsplatte, dagegen eine feste Verbindung des Hammers mittels des Processus folianus an der \u00e4ufseren Lefze des Tympanicum. Diese mechanischen Verh\u00e4ltnisse stimmten nun mit der Theorie der molaren Gegenbewegung zwischen Os tympanicum und petrosum bei Schalleinwirkung nicht \u00fcberein. Daher versucht Verf. die Aufnahme und Oberleitung des Schalles von der AuXsenfl\u00e4che des Sch\u00e4dels auf die Geh\u00f6rkn\u00f6chelchenkette in folgender Weise zu erkl\u00e4ren. Von dem dem Processus ma8toideus entsprechenden Knochen ist ein fl\u00fcgelf\u00f6rmiger Fortsatz ans gewachsen, der aus verschieden dichten, langen und dicken Knochen-","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n369\nlamelle\u00bb besteht, welche auf Beklopfen eine fortlaufende Reihe von T\u00f6nen eines grofsen Teils der Tonskala ergeben. Das einer Meermuschel \u00e4hnliche Os tympanicum l\u00e4fst nun den Klang der Sprache auff\u00e4llig metallisch erscheinen und verst\u00e4rkt besonders das a, weniger das o, nicht sicher die \u00fcbrigen Vokale. Verf. vergleicht deswegen die verschieden dichten Knochenlamellen im Verein mit dem Hohlraum der Bulla mit einem Resonanzkasten von Streichinstrumenten mit den Schall\u00f6chern, der gewissermafsen der Geh\u00f6rkn\u00f6chelchenkette angeh\u00e4ngt ist. Auf ihn \u00fcbertr\u00fcgen sich die im Wasser entstehenden Schallwellen.\tH. Beyeb (Berlin).\nP. Ostmann. Cher Erweiterung meiner HSrprfiftingstabellen so Empfindlichkeitstabellen des schwerh\u00f6rigen Ohres. Arch. f. Ohrenh. 62 (1,2) 48. 1904.\nZur Vereinfachung der Feststellung der Empfindlichkeit eines schwerh\u00f6rigen Ohres gibt Verf. ein Verfahren an, mit Hilfe dessen man sowohl die relativ wahre, wie die logarythmische Empfindlichkeit nach Feststellung der Differenzzeit aus seinen Tabellen ablesen kann. Allerdings ist dabei der Besitz seiner montierten C-Gabelreihe vorausgesetzt. Er hat die H\u00f6rpr\u00fcfungstabelle derart erweitert, dafs er in einer weiteren Rubrik den doppelten logarithmischen Wert jeder Amplitude im Sekundenintervall hinzufttgte und die so gewonnenen Zahlen von der logarithmischen Empfindlichkeit des normalen Ohres f\u00fcr diesen Ton subtrahierte, so dafs er in einer letzten Rubrik f\u00fcr jede Schwellenwertsamplitude ihren entsprechenden Empfindlichkeitswert gegen\u00fcber der normalen Empfindlichkeit f\u00fcr diesen Ton notieren kann.\tH. Beyer (Berlin).\nWilhelm Sternbebo. Le principe de goflt donx dau le second groupe des corps sucr\u00e9s. Archives internationales de pharmacodynamie et de th\u00e9rapie. XIII (Fascicule I et II). 1904.\nVon allen Geschmacksqualit\u00e4ten erscheint am wenigsten umfangreich die Qualit\u00e4t des 8\u00fcfsen, gerade deshalb d\u00fcrfte sie sich f\u00fcr die Zwecke der Forschung am fruchtbarsten und dankbarsten erweisen. Allen s\u00fcfs schmeckenden Verbindungen ist eine Doppelnatur 1 eigen, weshalb der Verf. in derselben das den s\u00fcfsen Geschmack gebende Prinzip gefunden zu haben glaubte. Wird diese Doppelnatur irgendwie gest\u00f6rt, so ist auch damit der s\u00fcfse Geschmack vernichtet. Es tritt alsdann entweder dei> Umschlag des s\u00fcfsen Geschmackes in den entgegengesetzten, den bitteren, oder aber die g\u00e4nzliche Vernichtung des Geschmacks \u00fcberhaupt ein. Die Untersuchungen \u00fcber die Bedingungen, wann der eine, wann der andere Fall eintritt, haben nun bei den anorganischen S\u00fcfsmitteln ergeben, dafs die Doppelnatur wohl eine, aber nicht die einzige * * Bedingung f\u00fcr das Zustandekommen des s\u00fcfsen Geschmackes ist. Eine zweite Voraussetzung erfordert noch das Auftreten des s\u00fcfsen Geschmackes. Es fragt sich, ob das Zustandekommen des s\u00fcfsen Geschmackes auch in den organischen Verbindungen an eine zweite Vorbedingung gekn\u00fcpft iBt, und ob diese auch die n\u00e4mliche ist, wie bei den anorganischen Stoffen.\n1 Archiv f. Physiol. 1898.\n* Archiv f. Physiol. 1903. Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 39.\n24","page":369}],"identifier":"lit32227","issued":"1905","language":"de","pages":"368-369","startpages":"368","title":"Fr. Bezold: Nachtr\u00e4gliche Bemerkung w\u00e4hrend der Korrektur \u00fcber das Geh\u00f6rorgan des erwachsenen Wales. Zeitschr. f. Ohrenheilk. 48 (2), 171. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:11.577764+00:00"}

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