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{"created":"2022-01-31T16:39:28.177757+00:00","id":"lit32229","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Sternberg, Wilhelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 369-371","fulltext":[{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n369\nlamelle\u00bb besteht, welche auf Beklopfen eine fortlaufende Reihe von T\u00f6nen eines grofsen Teils der Tonskala ergeben. Das einer Meermuschel \u00e4hnliche Os tympanicum l\u00e4fst nun den Klang der Sprache auff\u00e4llig metallisch erscheinen und verst\u00e4rkt besonders das a, weniger das o, nicht sicher die \u00fcbrigen Vokale. Verf. vergleicht deswegen die verschieden dichten Knochenlamellen im Verein mit dem Hohlraum der Bulla mit einem Resonanzkasten von Streichinstrumenten mit den Schall\u00f6chern, der gewissermafsen der Geh\u00f6rkn\u00f6chelchenkette angeh\u00e4ngt ist. Auf ihn \u00fcbertr\u00fcgen sich die im Wasser entstehenden Schallwellen.\tH. Beyeb (Berlin).\nP. Ostmann. Cher Erweiterung meiner HSrprfiftingstabellen so Empfindlichkeitstabellen des schwerh\u00f6rigen Ohres. Arch. f. Ohrenh. 62 (1,2) 48. 1904.\nZur Vereinfachung der Feststellung der Empfindlichkeit eines schwerh\u00f6rigen Ohres gibt Verf. ein Verfahren an, mit Hilfe dessen man sowohl die relativ wahre, wie die logarythmische Empfindlichkeit nach Feststellung der Differenzzeit aus seinen Tabellen ablesen kann. Allerdings ist dabei der Besitz seiner montierten C-Gabelreihe vorausgesetzt. Er hat die H\u00f6rpr\u00fcfungstabelle derart erweitert, dafs er in einer weiteren Rubrik den doppelten logarithmischen Wert jeder Amplitude im Sekundenintervall hinzufttgte und die so gewonnenen Zahlen von der logarithmischen Empfindlichkeit des normalen Ohres f\u00fcr diesen Ton subtrahierte, so dafs er in einer letzten Rubrik f\u00fcr jede Schwellenwertsamplitude ihren entsprechenden Empfindlichkeitswert gegen\u00fcber der normalen Empfindlichkeit f\u00fcr diesen Ton notieren kann.\tH. Beyer (Berlin).\nWilhelm Sternbebo. Le principe de goflt donx dau le second groupe des corps sucr\u00e9s. Archives internationales de pharmacodynamie et de th\u00e9rapie. XIII (Fascicule I et II). 1904.\nVon allen Geschmacksqualit\u00e4ten erscheint am wenigsten umfangreich die Qualit\u00e4t des 8\u00fcfsen, gerade deshalb d\u00fcrfte sie sich f\u00fcr die Zwecke der Forschung am fruchtbarsten und dankbarsten erweisen. Allen s\u00fcfs schmeckenden Verbindungen ist eine Doppelnatur 1 eigen, weshalb der Verf. in derselben das den s\u00fcfsen Geschmack gebende Prinzip gefunden zu haben glaubte. Wird diese Doppelnatur irgendwie gest\u00f6rt, so ist auch damit der s\u00fcfse Geschmack vernichtet. Es tritt alsdann entweder dei> Umschlag des s\u00fcfsen Geschmackes in den entgegengesetzten, den bitteren, oder aber die g\u00e4nzliche Vernichtung des Geschmacks \u00fcberhaupt ein. Die Untersuchungen \u00fcber die Bedingungen, wann der eine, wann der andere Fall eintritt, haben nun bei den anorganischen S\u00fcfsmitteln ergeben, dafs die Doppelnatur wohl eine, aber nicht die einzige * * Bedingung f\u00fcr das Zustandekommen des s\u00fcfsen Geschmackes ist. Eine zweite Voraussetzung erfordert noch das Auftreten des s\u00fcfsen Geschmackes. Es fragt sich, ob das Zustandekommen des s\u00fcfsen Geschmackes auch in den organischen Verbindungen an eine zweite Vorbedingung gekn\u00fcpft iBt, und ob diese auch die n\u00e4mliche ist, wie bei den anorganischen Stoffen.\n1 Archiv f. Physiol. 1898.\n* Archiv f. Physiol. 1903. Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 39.\n24","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"370\nLUerahtritridtt\nDi\u00ab Doppelnatur ist allen Altoholen eigen, durch die Kombinat\u00bb\u00bb der Hydroxylgruppen und Alkylreste gegeben. Dennoch beschrankt lieh der sa\u00fcse Geschmack doch nur auf gewisse Alkohol reiben, welche derentwegen den Gru p pen -Namen \u201eGlykole\u201c und \u201eZocker\u201c erhalten haben. Di\u00ab einwertigen Alkohole zeigen ebenfalls, genau so wie jene, die chemisch\u00ab Doppelnator, welche sie bef\u00e4higt, wie Basen, aber auch zugleich wie Stoma au fungieren. Allein sie sind, so l\u00f6slich sie auch sind, dennoch geschmicfc-lee. Andererseits schlagt der \u00abttfse Geschmack der Zucker durch emm geringen Eingriff ine Molek\u00fcl, der doch noch die Alkoholnatnr zum M bestehen lkfst, in den bitteren Geschmack ein, wie in den Bacchanten, Glykosiden, Bitterstoffen.\nI. S\u00e4mtliche meistwertigen oder meistsflnrigen Alkohole CnH\u00bb \u00bb *(0K*. in denen also die Anzahl der die Doppelnator bedingenden Teile einander gleich ist, besitzen den Geschmack und zwar den \u00ab\u00fcben.\n12. S\u00e4mtliche einwertigen Alkohole, die also nur ein einziges Mal di\u00bb OH-Gruppe am Alkyl enthalten, sind geschmacklos, wenigstens insoweit die echte Geschimacksqualitftt in Betracht kommt.\n111.\tS\u00e4mtliche \u00fcbrigen Alkohole, also s\u00e4mtliche mehrwertigen Alkohol\u00ab besitzen den Geschmack. Derselbe ist entweder der eflbe oder der bittere Die eine oder die zweite Geechmscksqualittt hangt einzig und allein w der Anzahl der die Doppetnafcur bedingenden Teile zueinander ab, ab\u00ab von dem Verh\u00e4ltnis der Alkytradikale zu den Hydroxylgruppen. Gleichg\u00fcltig ist es f\u00fcr das Zustandekommen der Gesdunaekequahtat, ob di\u00ab Alkoholstellungen prim&re, sekund\u00e4re, terti\u00e4re sind. Ebenso ist es gleichg\u00fcltig, ob die C-Kette normal oder anormal ist. Den Geschmack beeinflu\u00dft nicht die arithmetische Zusammensetzung der C-Beihe and nicht die geometrische, die r\u00e4umliche Anordnung.\nIV.\tDas Verh\u00e4ltnis der Anzahl der Hydroxylgruppen zu den Alkylgruppen ist ein gegebenes, soll der bittere Geschmack in den s\u00fcfsen Aber gehen. Ist die Anzahl der Hydroxyle nicht mindestens halb so grofs wie die der Alkyle, so bleibt der bittere Geschmack bestehen. Derselbe gelb jedoch sofort in den s\u00fcisen \u00fcber, sobald die Anzahl der Hydroxyl\u00ab mindestens halb so grofs ist wie die der Alkyle.\nV.\tEine. Ausnahme macht die zyklische Anordnung der C-Kette. Durch die r\u00e4umliche Ann\u00e4herung der Atome zueinander ist hier die Beeinflussung der Funktionen der einzelnen Atomgruppen eine gr\u00f6fsere, so dab schon eine kleinere Anzahl von Hydroxylgruppen ausreicht, den s\u00fcisen Geschmack hervorzubringen.\nAndererseits gen\u00fcgt aber auch schon eine geringf\u00fcgige \u00c4nderung, den s\u00fcfsen Geschmack in den bitteren nmznwandeln, bei gleicher Anzahl der Hydroxylgruppen wiederum die \u00f6rtliche Stellung.\nDer Geruch unterrichtet nns \u00fcber alle Oxydationsstnfen ohne Ausnahme, von der ersten bis zur letzten Oxydationsstufe, welche an einem und demselben C-Atom statthat, falls die \u00fcbrigen C-Atome von Hydroxyl unbesetzt sind.\nUmgekehrt berichtet uns der Geschmack \u00fcber alle anderen M\u00f6glichkeiten dieser Art.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"L&emturberieht,\n371\nDer stUjse Geschmack orientiert uns fiber die erste, auch fiber die zweite Oxydationsstnfe, wenn, in gewissem Maine, die anderen C-Atome \u00aboch gen\u00fcgend OH-Grnppen tragen.\nDer bittere Geschmack neigt uns andernfalls das Mi\u00dfverh\u00e4ltnis in der Anzahl der Alkyle \u00abn den Hydroxylen an.\nDer sanre Geschmack neigt die dritte Oxydationsstnfe stets an, gleichg\u00fcltig, ob die \u00fcbrigen C-Atome mit Hydroxyl besetzt sind oder nicht.\nZorn Zustandekommen des 8 d\u00fcsen Geechmackes in der Alkoholgrnppe ist also die Kombination von 2 Momenten erforderlich; es gen\u00fcgt nicht die Anwesenheit der die Doppelnatur liefernden Teile, sondern eine zweite Voraussetzung ist erforderlich. Die die Doppelnatur bedingenden Teile m tosen hinsichtlich der arithmetischen Anzahl nnd der geometrischen Stellung \u2014 in planimetrischer Hinsicht \u2014 ansgezeichnet sein.\nEs fragt sich nur, oh diese beiden Voraussetzungen die n\u00e4mlichen sind wie fflr die Sfifsstoffe des Mineralreiches.\nIn den anorganischen Verbindungen gen\u00fcgt auch noch nicht die durch die Stellung im System gegebene Doppelnatur allein, um den sfilsen Geschmack hervorzubringen. Sie reicht noch nicht einmal ans, um \u00fcberhaupt eine Geschmacksqnalitftt zu erzeugen. Denn viele Salze in der dulzigenen Zone dee periodischen Systems sind trotz ihrer L\u00f6slichkeit dennoch noch geschmacklos. Dementsprechend sind anch noch die einwertigen Alkohole s\u00e4mtlich geschmacklos.\nDer sfitse Geschmack tritt in den Verbindungen des Mineralreiches erst auf, wenn die die Doppelnatnr bedingende Stellung im System besonders ausgezeichnet ist.\nDer sflfse Geschmack tritt auch erst bei den Alkoholen hervor, wenn die die Doppelnatnr bedingenden Teile in gewisser Anzahl nnd in gewisser Stellung ansgezeichnet sind.\nDie zyklischen Alkohole bed\u00fcrfen zum Zustandekommen des sfilsen Geschmackes einer geringeren Anzahl von Hydroxylgruppen. Stellt man dem negativen Phenyl das mehr positive Alkyl gegen\u00fcber, so hat schon die niedere Oxydationsstufe des negativen Radikals und erst die h\u00f6here des positiven Radikals den s\u00fcfsen Geschmack.\nAnalog diesem Verhalten haben von den Oxyden der anorganischen Reihe die mehr negativen Elemente in der niederen, die positiven in den h\u00f6heren Oxydationsstufen den s\u00fclsen Geschmack (N,OiCO,).\nEigenbericht.\nR. Dom\u00bb. The Perticlpatie\u00bb of the Eye Movements in the Vlznal Perception\nOf Motion. Ptyehol. Review 11 (1), 1\u201414. 1904.\nVier Arten von Daten k\u00f6nnen zur Wahrnehmung von Bewegungen vermittels des Auges benutzt werden : 1. Die Verschiebung des Bildes anf der Retina. 2. \u00fcnregelm\u00e4fsige Bewegungen des Bildes anf der Retina, die zwar in gewisser Hinsicht nur ein spezieller Fall von (1) sind, aber doch ihrer Wichtigkeit wegen besonders genannt zu werden verdienen. 3. Einers \u201eBewegungsempflndnngen\u201c. 4. Ein Vergleichen sukzessiver r\u00e4umlicher Beziehungen. \u2014 Manche Psychologen wollen nun noch Un\u00e4sthetische Empfindungen des Auges, wenn es einem bewegten Objekt\n\u202224*","page":371}],"identifier":"lit32229","issued":"1905","language":"de","pages":"369-371","startpages":"369","title":"Wilhelm Sternberg: Le principe du go\u00fbt doux dans le second groupe des corps sucr\u00e9s. Archives internationales de pharmacodynamie et de th\u00e9rapie. 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