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{"created":"2022-01-31T16:38:12.256889+00:00","id":"lit32234","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Aschaffenburg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 373-374","fulltext":[{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n373\nJ. H. Bair. Factors in the Learning Process. Investigations of the Departments of Psychology and Education of Colorado University 2 (1), 43\u201451. 1904.\nJe h\u00f6her ein Tier in der Tierreihe steht, desto gr\u00f6fser ist die Zahl der Vorstellungen, die eine bestimmte Empfindung erwecken kann, desto weniger fest ist aber auch jede einzelne dieser Verbindungen zwischen einer Empfindung und einer Vorstellung. Dadurch nun ist es bedingt, dafs kein Tier dieselbe Lernf\u00e4higkeit besitzt, wie der Mensch, da kein Tier so viele m\u00f6gliche, gleichzeitig aber auch so wenig feste Assoziationen mit auf die Welt bringt wrie er. Daher hat auch kein Tier eine ebenso lange Kindheit wie der Mensch.\nDie wichtigsten unter jenen Verbindungen sind die zwischen Empfindungen und Bewegungen, und unter letzteren wiederum die mit Sprach-bewegungen, und die Sprache ist nun wieder das Mittel, durch das dem Menschen auch die Erfahrungen seiner Vorfahren, die er ja nicht so wie die Tiere schon mit auf die Welt bringt, doch gleichfalls zugute kommen.\nLifmann (Berlin).\nLeonabdo Ghassi. Stadl e ricerche sperimentall snlla memoria delle lmmagtnl aeustiche e visite delle parole. Riv. sper. di fren. 30, 143\u2014168. 1904.\nAn zehn Studenten wurden Versuche in der Art gemacht, dafs Gruppen von Worten in gleichm\u00e4fsigem Tempo vorgelesen, von geschriebenen Worten gezeigt wurden. Es zeigte sich dabei, dafs die F\u00e4higkeit der Reproduktion in unmittelbarer Abh\u00e4ngigkeit von der Zeitdauer des Reizes, von der L\u00e4nge der einzelnen Worte und von der Zeit, die zwischen Wahrnehmung und Wiedergabe verflossen war, stand. Von jeder Serie wurden am besten die ersten und letzten Worte im Ged\u00e4chtnis behalten. Wenn in einer optischen Reihe einige Worte durch andersfarbige Schrift sich von den anderen abhoben, wurden diese besser gemerkt. Ablenkung verringerte die Merkf\u00e4higkeit, am meisten die Ablenkung durch Inanspruchnahme des Denkens, weniger die durch H\u00f6ren von Lauten, am wenigsten die durch Ger\u00e4usche. Grassi st\u00fctzt sich dabei allerdings wesentlich auf Versuche von Smith; er selbst beschr\u00e4nkte sich auf die Ablenkung durch geistige Arbeit (Rechnen).\tAschaffenburg (K\u00f6ln).\nGuisbppe Beule i. Ulterlore contribute olio studio della fatlca mentale nei fancinlli. Riv. sperim. di fren. 30, 17\u201434. 1904.\nDer Verf. hat zum Beginn und am Ende des Schuljahres, im Januar und Juni, an je etwa 40 Schulknaben und M\u00e4dchen folgenden Versuch gemacht: er liefs die Kinder eine Stunde lang rechnen und zwar in jeder Viertelstunde zehn Rechenaufgaben wie z. B. 3987654:369. Nach 3 Stunden wurde der Versuch, nat\u00fcrlich mit anderen, aber v\u00f6llig \u00e4hnlichen Aufgaben wiederholt. Berechnet wurde nachher die Zahl an berechneten Einzelaufgaben, der Fehler, der Kinder, die ohne, mit einem oder zwei Fehlem gerechnet hatten, und endlich noch die h\u00f6chste Fehlerzahl. Die Ergebnisse der sehr sorgsam erwogenen Versuche sind recht beachtenswert. Die Arbeitsleistung gemessen an der Zahl der bearbeiteten Einzelrechnungen verringerte sich in der Regel von der ersten oder der zweiten Viertelstunde an. In allen Versuchen wuchs die Zahl der Fehler von Viertelstunde zu","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"374\nIAtemtmrbencht.\nViertelstunde and xwar recht erheblich. Nachmittags war, abgesehen von der ersten Viertelstunde die Leistung der einzelnen Zeitabschnitte wie der ganzen Stunde geringer wie des Vormittags. Im Juni arbeiteten die Knaben mehr, aber fehlerhafter als im Januar. So zeigt sich also, das die Arbeit des einzelnen Tages wie die des Schuljahres unter dem Kinflufs der jetzigen Erm\u00fcdung abnimmt, und dais die Minderleistung vor allem in einer gr\u00f6beren Unzuverl\u00e4ssigkeit sich auspr\u00e4gt.\tAschavtoodbo (K\u00f6ln).\nC. E. Skabhobb. The Experimental Study of Meutal Fatigue. PnychdL Bulletin 1 (4), 97\u2014101. 1904.\nIn diesem knappen Bericht, der vor der Versammlung der American Psychological Association vorgelesen wurde, erw\u00e4hnt Vert I. einige Irr-t\u00fcmer und II. einige Wege zum Fortschritt im experimentellen Studium der geistigen Erm\u00fcdung.\n1.\t1. Erm\u00fcdung ist keine konkrete homogene Quantit\u00e4t, die durch Schwankungen in der Wirksamkeit einer besonderen Arbeit gemessen werden kann.\n2.\tErm\u00fcdung ist nicht allgemein. Dies gegen Krazpmlin und Wbtoasdt. Nene Resultate beweisen gen\u00fcgend, dab Art und Grad der Erm\u00fcdung von Art und Grad der geistigen Arbeit abh\u00e4ngen. Au\u00dferdem folgt nicht, dals, wie Kr. meint, die Malsmethoden ge\u00e4ndert werden m\u00fcssen, weil sich die Erm\u00fcdung mit der Art der Arbeit ver\u00e4ndert. Es braucht nicht so viele Ma\u00fcsmethoden wie Arbeitsarten zn geben. Eine Methode in intelligenten H\u00e4nden kann auf eine ganze Anzahl verschiedener Erm\u00fcdungaelemente angewandt werden.\n3.\tDie Hoffnung ist unberechtigt, Resultate von gr\u00f6berer allgemeiner Bedeutung ans groben Messungen ohne vorhergehende methodische Kritik gewinnen zu k\u00f6nnen. Die Experimente an Schulkindern haben xnm Teil sehr n\u00fctzliche Beobachtungen angeregt, aber trotzdem haben sie die experimentelle Psychologie in Verruf gebracht. Speziellere Erm\u00fcdungspr\u00fcfungen sind erw\u00fcnscht, aber Verallgemeinerungen der Resultate sind \u00e4nTserst zu vermeiden.\nII. Zn bef\u00f6rdern sind:\n1.\tdie Entwicklung von MaTsmethoden, um die geistige Arbeit durch gen\u00fcgende Zeitperioden hindurch in gen\u00fcgender Einzelheit, und unter Bedingungen, die g\u00fcnstig f\u00fcr die Selbstbeobachtung sind, anfzeichnen m k\u00f6nnen ;\n2.\tdie Analyse der Erm\u00fcdungskurven unter kontrollierbaren Bedingungen (nach Kr.);\n3.\tdetaillierte Untersuchungen der Faktoren, die mit Erm\u00fcdung notwendigerweise Zusammenh\u00e4ngen ;\n4.\tdetaillierte Untersuchungen der qualitativen, intensiven, extensiven und zeitlichen Attribute der geistigen Arbeit, auch der Wirkungen von verschiedenen Graden von Verwicklung nnd Stabilit\u00e4t;\n5.\tdie Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen den psychischen nnd unterliegenden Faktoren wie physischen, chemischen, histologischen nnd elektrischen Elementen;\n6.\tdie Analyse des individuellen Erm\u00fcdungsWiderstandes;","page":374}],"identifier":"lit32234","issued":"1905","language":"de","pages":"373-374","startpages":"373","title":"Guiseppe Bellei: Ulteriore contributo allo studio della fatica mentale nei fanciulli. Riv. sperim. di fren. 30, 17-34. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:12.256895+00:00"}