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{"created":"2022-01-31T16:38:22.563907+00:00","id":"lit32237","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 375-376","fulltext":[{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n375\n7. die Analyse der konkreten Erfahrung, z. B. in einer Schalperiode, wo man die Prinzipien der Erm\u00fcdung anwenden und die Resultate in ihre Elemente und Bedingungen aerlegen kann.\nOodxh (Columbia, Missouri).\nR. M. Ykbxbs. Variability of Reactka-TlBW. Psychol. Bulletin 1 (6)? 137-146.\n1904.\nVerf. macht uns hiermit auf die Bedeutung der Variabilit\u00e4t der Reaktionszeit aufmerksam. Man muls seine Methoden mit R\u00fccksicht auf die Natur des Materials und die Forderungen des Problems ausw\u00e4hlen. Distributionskurven sind im allgemeinen sehr w\u00fcnschenswert und die relative Variabilit\u00e4t, d. h. der Variabilit\u00e4tskoeffizient, ist von gr\u00f6fster Bedeutung. Alsdann bespricht er die verschiedenen Methoden, nach denen man die Daten der Reaktionszeitexperimente behandelt Reaktionszeiten verschiedener Experimente k\u00f6nnen nur dann mit R\u00fccksicht auf ihre Variabilit\u00e4t verglichen werden, wenn sie auf ein gemeinsames Mafs reduziert sind. Die Gr\u00f6ise der Organe z. B. muls man stets in Betracht ziehen.\nAus verschiedenen Untersuchungen schliefst Verf., dafs nur innerhalb gewisser Grenzen die absolute und relative Variabilit\u00e4t mit Zunahme der Reizintensit\u00e4t sich vermindern. Diejenigen Organismen, die am schnellsten reagieren, reagieren auch mit gr\u00f6fster Konstanz. Man darf nicht schliefsen, dafs die Reaktion mit allm\u00e4hlichem Zuwachs der Intensit\u00e4t von einem willk\u00fcrlichen in einen Reflextypus \u00fcbergeht. Indessen kann man bei richtiger Wahl der Reizintensit\u00e4t jede beliebige Reaktionszeit und jeden Grad der Variabilit\u00e4t, innerhalb gewisser Grenzen, bei einer bestimmten Form des Reizes erreichen. Der Vergleich von Reaktionszeiten bei verschiedenen Reizqualit\u00e4ten oder -intensit\u00e4ten bei verschiedenen Individuen oder Arten ist nur dann von Wert, wenn man das Verh\u00e4ltnis zwischen Reaktionszeit und Konstanz ber\u00fccksichtigt. Es folgt dann ohne weiteres, dafs es keine wissenschaftlichen Gr\u00fcnde f\u00fcr die Annahme gibt, dafs visuelle Reaktionen l\u00e4nger, oder taktuelle k\u00fcrzer sind als akustische; deswegen, weil die relativen Intensit\u00e4ten der beiden Reize nicht ber\u00fccksichtigt waren.\nDie Intensit\u00e4ten verschiedener Arten von Reizung sind in bezug auf die Reaktionszeit nur dann direkt vergleichbar, wenn die relative Variabilit\u00e4t dieselbe ist. Diese Gleichheit der Variabilit\u00e4t ist ein Postulat. Es gibt keine Methode, wonach wir einen Reiz in einen Reiz anderer Art \u00fcbersetzen k\u00f6nnen. Doch nehmen wir die Intensit\u00e4ten zweier Methoden als gleich an, wenn die Reaktionszeiten gleich variabel sind. Um die Wirksamkeit dieses Postulats pr\u00fcfen zu k\u00f6nnen, m\u00fcssen wir unsere experimentellen Befunde mit R\u00fccksicht hierauf behandeln.\nOonsx (Columbia, Missouri).\nH. MC'nstkebbbo. PerceptlSl of Dlltuce. Journal of Philosophy, Psychology and Scientific Methods 1 (23), 617\u2014623. 1904.\nVerf. berichtet \u00fcber einige interessante Beobachtungen mit dem Zsiss-achen Veranten. Der V&rant ist bekanntlich eine Konvexlinse, vermittels","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"376\nLiteraturbcrkht.\nderen man photographische Bilder betrachten kann in einer Entfernung gleich der L\u00e4nge der Kamera, mit der sie aufgenommen -wurden. Dm Resultat ist eine richtigere Perspektive und infolgedessen eine gr\u00f6fsere Realit\u00e4t des Gesehenen. Verf. bemerkt zun\u00e4chst, dafs Kurzsichtige \u2014 wie er selber \u2014 denselben Effekt ohne Veranten haben k\u00f6nnen, wenn sie nur die Brille'abnehmen und die Photographie in gen\u00fcgende N\u00e4he zum Auge bringen. Der Normalsichtige mufs sich zu demselben Zweck des Veranten bedienen. Verf. zeigt dann, dafs die Behauptung, der Gesichtseindruck dee Bildes sei nun absolut identisch mit dem Gesichtseindruck der wirklichen Landschaft, doch nur relativ richtig ist; d. h., nur wenn das Auge unbewegt bleibt, was nat\u00fcrlich praktisch kaum m\u00f6glich ist. Sobald das Auge sich von einem Punkte des Bildes zu einem anderen bewegt, schw\u00e4cht sich der Eindruck der Realit\u00e4t ab. Verf. zeigt, dafs die Ursache hiervon in der Tatsache zu suchen ist, dafs der retinale Gesichtswinkel einer Distanz zwischen zwei Punkten des Bildes nur bei der wirklichen, weit entfernten Landschaft identisch ist mit dem von den beiden Punkten und dem Drehungspunkt des Auges gebildeten Winkel. Beim Betrachten einer Photographie sind diese beiden Winkel hinreichend verschieden, um dem f\u00fcr Bewegungsempfindungen aufserordentlich empfindlichen Auge sofort den Eindruck der Unrealit\u00e4t zu machen.\nMax Meter (Columbia, Missouri1.\nL. Heine. Zur Erkl\u00e4rung der Schelnbevegnngen in Stereoikopbildera. von\nGraefcs Arch. f. Ophthalm. 59 (1), 189\u2014190. 1904.\nF\u00fcr die Scheinbewegungen in Stereoskopbildern, wie sie bei Wechsel des Standpunktes von seiten des Beobachters auftreten, hatte Heine eine psychologische Erkl\u00e4rung gegeben, an welcher er auch gegen\u00fcber einer neuerdings von Weinhold gelieferten optisch-konstruktiven Erkl\u00e4rung fest-halten zu m\u00fcssen glaubt.\tG. Abelsdohff.\nRobert MacDodgall. Recognition and Recall. Joum. of Philos., Psychol, and\nScient. Methods 1 (9), 229\u2014233. 1904.\nMan bemerkt \u00f6fters, dafs f\u00fcr eine Reproduktion periphere Reize wirksamer sind als zentrale, obwohl die allgemeine Natur der Reize in beiden F\u00e4llen nicht verschieden ist. Es ist daher von Interesse, die relative Wirksamkeit der beiden Reizarten zu kennen. Verf. hat einige Experimente gemacht, um diesen Unterschied quantitativ auszudr\u00fccken. Es wurden zehn einsilbige W\u00f6rter der Versuchsperson vorgestellt, teils optisch mit zehn Sekunden Expositionsdauer, teils akustisch mittels Vorlesung von einem Wort pro Sekunde. Die W\u00f6rter wurden nachher teils innerhalb einer Minute frei reproduziert, teils in einer Zusammenstellung von zehn neuen W\u00f6rtern wiedererkannt.\nDie Resultate sind nicht vollst\u00e4ndig vergleichbar, weil im ersten Falle die Zahl von Chancen fast unendlich ist. Im zweiten Falle dagegen wufste Versuchsperson, dafs die zehn W\u00f6rter innerhalb der Zusammenstellung in finden waren. Deshalb waren 50% richtige Urteile im grofsen und ganzen hier zu erwarten. Durchschnittlich waren im ersten Falle etwa 55G.'o reproduziert, im zweiten Falle 75 % wiedererkannt. Sobald mau jedoch die","page":376}],"identifier":"lit32237","issued":"1905","language":"de","pages":"375-376","startpages":"375","title":"H. M\u00fcnsterberg: Perception of Distance. Journal of Philosophy, Psychology and Scientific Methods 1 (23), 617-623. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:22.563912+00:00"}