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{"created":"2022-01-31T16:37:38.791440+00:00","id":"lit32244","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Alter","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 379-380","fulltext":[{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n379\nes t u lesen, ordentlich zusammengelegt hat, and findet darin eine Annonce : Tosn, Social Psychology, Dies Ph\u00e4nomen meint Verf., sei im wesentlichen sieht so verschieden von den r\u00e4tselhaften Erscheinungen bei hysterischen Individuen, die zuweilen Druckreizen gegen\u00fcber unempfindlich seheinen, doch ein visuelles Bild der Nummer der Eindrfieke zu reproduzieren imstande sind. Verf. fordert eingehendere Unterauchnngen von normalen Instanzen derartiger Erlebnisse.\tOonas (Columbia, Missouri).\nW. v. Bechtbekw. Was ist Suggestion t Journal f\u00fcr Psychologie und Neurologie 3 (8), 100-111. 1904.\nVerf. gibt zun\u00e4chst einen \u00dcberblick fiber ca. 10 von verschiedenen namhaften Autoren bisher gegebene Definitionen des Begriffes der Suggestion und untersucht diese zum Teil auf ihre Stichhaltigkeit. Ausf\u00fchrlicher begr\u00fcndet er besonders, dafs es znm Begriffe der Suggestion nicht geh\u00f6rt, dafs das Eindringen der suggerierten Vorstellung in das fremde Individuum gegen dessen Widerstand und ohne dessen Kritik stattflndet Indem er dann als die beiden m\u00f6glichen Grundformen der Einwirkung eines Indi viduums auf ein anderes \u00dcberzeugung und Suggestion unterscheidet, gelangt er sehliefslich zu einer eigenen Definition : \u201eUnter Suggestion ist zu verstehen direkte \u00dcberimpfung von Ideen, Gef\u00fchlen, Emotionen und anderen psychophysischen Zust\u00e4nden in die Psyche eines gegebenen Individuums, unabh\u00e4ngig von seinem Ich, unter Umgehung seines individuellen Selbst-bewufstseins und seiner Kritik.\u201c\tLmamr (Berlin).\nJ. J. vas Bibbvlzst. La mesure 4\u00ab llatelligeace. Journal de psychologie norm, et pathol. 1 (8), 226\u2014235. 1904.\nVerf. setzt auseinander, dafs alle Versuche, durch anthropologische Me\u00dfmethoden Material zur Intelligenzbewertung zu erhalten, schon deshalb schief sind, weil dabei die zur korrekten Schlufsfaseung notwendige Bestimmung ffir den tats\u00e4chlichen Inteiligenzgrad der Gemessenen fehlt. Diese Lficke will Verf. durch eine objektive Methode der Intelligenzmessung ausffillen. Er gibt dazu folgende Voraussetzungen : Das Hauptcharakteristikum der Intelligenz ist in einer exzeptionellen Verfeinerung des UnterBcheidungs-vermogens gegeben, die auf eine prinzipielle Begabung des Intelligenten mit einigen \u2014 2, 3 \u2014 besonders empfindlichen Sinnesorganen znrflck-zuf\u00fchren ist Daraus ergibt sich ffir ihn die M\u00f6glichkeit verfeinerter Betrachtung, sowie ein besonderer Gewinn an scharfen Eindr\u00fccken und wertvollen Erinnerungen, die zu exakteren Urteilen fahren m\u00fcssen.\nIm Verfolg dieser Anschauungen hat Verf. bei zahlreichen Versuchspersonen den Schwellenwert ffir die Leistungen der einzelnen Sinnesorgane bestimmt und zugleich seine mittlere Schwankungsbreite festgestellt, die er als Mais der Aufmerksamkeit w\u00e4hlt. Zur weiteren rechnerischen Verwertung bildet er aus den erhaltenen Zahlen einen Bruch, mit der Schwankungsbreite als Z\u00e4hler und dem Schwellenwert als Nenner und berechnet dann ans diesen Individualverh\u00e4ltnissen allgemeine Durchschnitte \u2014 f\u00fcr die Intelligenten und Unintelligenten. Denn zur Demonstration der Resultate verf\u00e4llt er selbst in den von ihm eingangs getadelten Fehler. Er w\u00e4hlt als Beispiel 10 \u201eIntelligente\u201c und 10 \u201eUnintelligente\u201c, gleichfalls nach all-","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380\nLiter aixtrb er icht.\ngemeinen, id est subjektiven Gesichtspunkten und vergleicht die entsprechenden Quersummen, die Allerdings sehr zugunsten der \u201eIntelligenten\u201c sprechen. Die Ursache liegt aber nur in der hier erheblich geringeren Schwankungsbreite, also in der besseren Aufmerksamkeit, die sich wohl einfacher feststellen l\u00e4fet, aber auch so als ein exakter Malsstab f\u00fcr die Intelligenz kaum angesprochen werden darf. Jedenfalls erm\u00f6glicht eine einfache Assoziationspr\u00fcfung die Feststellung eines intellektuellen Inventars in weit gr\u00f6fserer Vollkommenheit.\tAlter (Leubus).\nOtto Jkspersen. Lehrbuch der Phonetik. Autorisierte \u00dcbersetzung von\nH. Davidsbx. Leipzig und Berlin, B. G. Teubner. 1904. 255 S., 2 Taf.\nPreis 5 Mk.\nEin Werk, das die Phonetik f\u00fcr den Philologen und f\u00fcr den Physiologen zugleich in befriedigender Weise behandelt, gibt es zurzeit nicht, wohl deshalb, wreil es keine Forscher gibt, die beide Gebiete beherrschen. Da wir unter solchen Umstanden ein die Phonetik in ihrem ganzen Umfange behandelndes Werk zun\u00e4chst nicht erwarten d\u00fcrfen, scheint mir jedem Buche gegen\u00fcber, das im Titel eine Behandlung \u201eder Phonetik\u201c kurzweg verspricht, eine gewisse Vorsicht geboten. Dafs nur ein Teil der Phonetik unter dem allgemeinen Namen Phonetik geboten wird, dar\u00fcber wird man leicht hinwegsehen, wenn nur der Autor die Grenzen seiner Kompetenz sich richtig zu stecken weife. \u00dcbergriffe in fremdes Gebiet, das man nicht beherrscht, bilden bei diesen zusammenfassenden Darstellungen der Phonetik die Hauptgefahr.\nAm gr\u00f6feten ist die Versuchung f\u00fcr den philologisch vorgebildeten Sprachforscher, dilettantische Exkursionen in das Gebiet der Physiologie der Stimme und Sprache zu machen und das dann f\u00fcr Wissenschaft zu halten und weiter zu verbreiten. Nicht viele Phonetiker haben dieser Versuchung erfolgreichen Widerstand entgegengesetzt.\nDen Anforderungen, die der Physiologe und Physiker an Versuche und Beobachtungen stellt, entsprechen die Versuche und Beobachtungen der Phonetiker gar zu h\u00e4ufig nicht. Es geht diesen \u00e4hnlich, wie so manchen Vertretern der \u201eexperimentellen Psychologie\u201c : sie vergessen oder wissen nicht, dafe es nicht angeht, aus der Physik, Physiologie und Anatomie sich die Kenntnis eines der f\u00fcr sie direkt notwendigen Spezialgebiete anzueignen und diese gewissermafeen als Handwerkszeug zu gebrauchen. Diese Untersch\u00e4tzung der Hilfswissenschaften hat sich an der experimentellen Psychologie schwer ger\u00e4cht. Es w\u00e4re sehr zu bedauern, wenn die Phonetik in ein \u00e4hnliches Fahrwasser geriete. Das vorliegende Werk von Jespebsbn geh\u00f6rt zu denjenigen, bei denen der erw\u00e4hnte Mangel nur in mildester Form auftritt. Der Verf. vermeidet es nach M\u00f6glichkeit, Aussagen auf einen ihm nicht gel\u00e4ufigen Gebiet, speziell den physikalischen zu machen. Immerhin m\u00f6chte ich mir doch die Bemerkung erlauben, dafs schon in der Art, wie die Phonetiker (inkl. Jkspersen) die Bildung der einzelnen Spraclilaute durch die verschiedenen Mundstellungen und -be-wegungen beschrieben, nicht diejenige Vorsicht und Exaktheit herrscht, die von der Beschreibung eines solchen physialogischen Vorganges zu verlangen ist. Wir d\u00fcrfen uns nicht verhehlen, dafe unsere positiven Kennt-","page":380}],"identifier":"lit32244","issued":"1905","language":"de","pages":"379-380","startpages":"379","title":"J. J. van Biervliet: La mesure de l'intelligence. Journal de psychologie norm. et pathol. 1 (3), 225-235. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:37:38.791445+00:00"}