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{"created":"2022-01-31T16:34:17.518096+00:00","id":"lit32267","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 397-398","fulltext":[{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n397\nbespricht er das Verhalten der Iris nach Farbe, Punkte und Flecken auf derselben u. dgl. Er verlangt eingehendere Untersuchungen in dieser Richtung bei verschiedenen Volksst\u00e4mmen, bei den Anthropoiden und den Tieren Oberhaupt. Noch nicht bestimmt bewiesen ist, dafs die Iris im Alter die Farbe wechselt. Wichtig w\u00e4ren auch Untersuchungen bei Eltern, Kindern und Kindeskindern, vielleicht auch ein Vergleich der Irisfarbe mit der Haut- und Haarfarbe. Punkte und Flecken auf der Iris geh\u00f6ren zu den Degenerationszeichen. Form- und Stellungsanomalien der Ohren fanden sich bei 55%, das DiHViNsche Kn\u00f6tchen nur in 2%. G. glaubt, dafs das Vorkommen mehrerer Anomalien der Ohrmuschel f\u00fcr Degeneration spricht. Abnormit\u00e4ten am Gaumen, Alveol\u00e4rb\u00f6gen und Z\u00e4hnen bei 180, und betont G. dabei, dafs er nur bei 133 anderweitige Anomalien des Skelettes fand, dafs also Anomalien des Mundorgans auch ohne solche des Skelettes Vorkommen, und zwar oft recht viele und ausgepr\u00e4gte. Andererseits fanden sich gut in der H\u00e4lfte der F\u00e4lle mit schweren Anomalien des Skelettes auch solche des Mundorgans. Die meisten Skelettanomalien fielen auf Imbezillit\u00e4t und Epilepsie. Abweichungen in der Behaarung zeigten 185, darunter waren 136 mit Haaren in den Ohren. Letzteres erkl\u00e4rt G. nicht fQr ein Degenerationszeichen, sondern f\u00fcr ein atavistisches Merkmal.\nUmpfenbach.\nSiefebt. Ober funktionelle Hemlathetose. Archiv f\u00fcr Psychiat. u. Keurol. 38 (3), 944\u2014948. 1904.\nEin Schuster erkrankte in kurzer Zeit nach und nach an leichter Erm\u00fcdbarkeit der rechten Hand, Taubheit, K\u00e4ltegef\u00fchl, Schmerzen, Ungeschicklichkeit bei der Arbeit, Nachlassen der groben Kraft, athetotischen Bewegungen s\u00e4mtlicher Finger, Ataxie der Zielbewegungen. Die Ber\u00fchrungsempfindlichkeit ist am Daumen und Radialseite des Handtellers volar und dorsal leicht getr\u00fcbt, Schmerz- und Temperatursinn intakt. Lage-und Bewegungsgef\u00fchl sowie Tastsinn waren erheblich gesch\u00e4digt. Elektrisch bestanden normale Verh\u00e4ltnisse. Verdacht auf ein organisches Hirnleiden (Thalamusaffektion). \u2014 Nach einigen Tagen handschuhf\u00f6rmige Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rung, Finger, Handr\u00fccken und Hohlhand sowie die Haut der Handgelenkgegend vollkommen an\u00e4sthetisch und analgetisch. Gelenksensibilit\u00e4t v\u00f6llig erloschen, der stereognostische Sinn vollkommen aufgehoben, weder Form, noch Stoff, noch Oberfl\u00e4chenbeschaffenheit, noch Temperatur eines Gegenstandes wurde erkannt. \u2014 Nach einigen hypnotischen Sitzungen sehr rasch v\u00f6llige Wiederherstellung! \u2014 Diagnose: Hysterie. Umpfenbach.\nR. Hennebebg. Ober da* flaut er iche Symptom. A\u00fcg. Zeitschr. f\u00fcr Psychiat. u. psych.-ger. Mediz. 61 (5), 621\u2014659. 1904.\nH.s Beobachtungen, die er teilweise hier beibringt, f\u00fchren zu dem Schlufs, dafs das GANSEKsche Symptom bei hysterischen Psychosen der verschiedensten Art vorkommt, und dafs es zum wenigsten andeutungsweise und vor\u00fcbergehend eine h\u00e4ufige Erscheinung ist. Es handelt sich dabei aber nicht um eine besondere Form der hysterischen Geistesst\u00f6rung. Tritt das Symptom im Verlauf einer hysterischen Psychose in Erscheinung, so ist dies in erster Linie von \u00e4ufseren Umst\u00e4nden, d. h. von der Situation","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"398\nJAteraturbcricht.\noder von der Art der Befragung abh\u00e4ngig. Bei katatonischen Kranken findet man vereinzelte Antworten im Sinne des Vorbeiredens h\u00e4ufig, ein andauerndes Danebenreden im Sinne des \u00dcANSERSchen Symptoms jedoch nur selten. Es kommt aber vor auch in F\u00e4llen, die niemals hysterische Z\u00fcge geboten haben. Assoziationshemmung mag beim Zustandekommen des Symptoms in wesentlicher Weise wirksam sein, sie kann jedoch allein dasselbe nicht erkl\u00e4ren, da es in Zust\u00e4nden von Benommenheit und Denkhemmung, z. B. bei Amentia, v\u00f6llig vermifst wird. In vielen F\u00e4llen ist der Wunsch, krank zu erscheinen, wirksam; in anderen F\u00e4llen bedingt in erster Linie die in der Art der Fragestellung enthaltene Suggestion das Danebenreden. Spontan \u00e4ufsern z. B. solche Kranke niemals, dafs sie 3 Augen, 20 Finger u. dgl. haben. Maniaci reden oft absichtlich vorbei. Eine besondere diagnostische Bedeutung kommt dem GANSERschen Symptom nicht zu.\tUmpfenbach,\nE. Hibt. Alkohol und ZnreclmilBgtfihigkeit. Die Alkoholfrage 1 (2), 103\u2014126. 1904.\nVerf. entwickelt den Begriff der Zurechnungsf\u00e4higkeit aus einer Analyse des Willens. Der Wille ist ihm die Subjektivierung einer Zweckvorstellung, die zum Willensentschlufs und zur Richtschnur des Handelns \u2014 als Wahlhandlung \u2014 durch ihre Gef\u00fchlsnote wird, also die Selbstwahrnehmung eines im Wirbel der Begebenheiten sich ringend und strebend f\u00fchlenden Ich, das Verh\u00e4ltnismafs von Ich zu Nicht-Ich. In dieser Anschauung sieht Verf. den Begriff der pers\u00f6nlichen Verantwortlichkeit, die er neben eine soziale Verantwortlichkeit setzt, auch in seinen Voraussetzungen festgelegt. Die Vorbedingungen sind: 1. ein Zustand, der die Beweggr\u00fcnde des Handelns bewufst und gew\u00fcrdigt werden lafst \u2014 2. eine durchaus glatte Umsetzung des Wollens in Handlung.\nDie Ver\u00e4nderungen, die- durch den Alkohol auf dem Gebiet des seelischen Geschehens stattfinden, st\u00f6ren beides. Das wird im einzelnen f\u00fcr den akuten und chronischen Alkoholmifsbrauch nachgewiesen und daraus gefolgert, dafs die Zurechnungsf\u00e4higkeit in allen vom Alkoholgenufs abh\u00e4ngigen Geisteszust\u00e4nden beeintr\u00e4chtigt ist. Als ein in forensischer Beziehung v\u00f6llig exkulpierender Grad dieser Beeintr\u00e4chtigung gilt dem Verf. aber nur die alkoholische Geistesst\u00f6rung im engeren Sinne, einschliefslich des pathologischen Rausches. F\u00fcr die \u00fcbrigen verbrecherischen Alkoho-listen verlangt er neben Entscheidung von Fall zu Fall prinzipiell Anerkennung verminderter Zurechnungsf\u00e4higkeit, daf\u00fcr aber staatliche Zwangs-fiirsorge.\tAltes (Leubus).\nE. Mbyeb. Ober Aotointozikatloupsychoses. Archiv f\u00fcr Psychiat. u. Seurol. 39 (1), 286\u2014323. 1904.\nM. bringt hier eine Reihe Psychosen, die mit aller Wahrscheinlichkeit verursacht sind durch Autointoxikation, d. h. durch Giftstoffe, die der Organismus selbst bei seinen Lebensprozessen erzeugt. Die psychische St\u00f6rung verlief unter dem Bilde der nicht agitierten traumhaften Benommenheit, mit Inkoh\u00e4renz, erschwerter Auffassung, Neigung zu Perseveration und Stereotypie, sowie vielfach mit eigent\u00fcmlich wechselnden","page":398}],"identifier":"lit32267","issued":"1905","language":"de","pages":"397-398","startpages":"397","title":"R. Henneberg: \u00dcber das Gansersche Symptom. Allg. Zeitschr. f\u00fcr Psychiat. u. psych.-ger. Mediz. 61 (5), 621-659. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:17.518102+00:00"}