Open Access
{"created":"2022-01-31T15:39:39.408278+00:00","id":"lit32278","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 457-458","fulltext":[{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Li teraturbericht.\n457\nmenschlichen Makula noch nicht gleichwertig sei. Aus der ophthalmoskopischen Untersuchung allein k\u00f6nne man aber noch keine definitiven Schl\u00fcsse ziehen.\tHeins (Breslau).\nM. v. Rohr. On Stereoscopic Experiment! ln the Eighteenth Century.\nBritish Journal Photographie Almanac. S. 874\u2014877. 1906.\nv. Rohr bringt einige alte in Vergessenheit geratene stereoskopische Versuche von R. Smith in Erinnerung, der dieselben in seinem Buch \u201eA compleat System ot Optiks\u201c Cambridge 1738 beschrieben hat. Die Versuche betreffen 1. die stereoskopische Vereinigung einfacher geometrischer Figuren beim Sehen mit parallelen Augenachsen. 2. Die stereoskopische Vereinigung zweier verschiedener, fester Punkte zu einem Bild, welches mit einem fernen Objekt zusammenf\u00e4llt oder zweier bewegter Punkte, deren stereoskopisch vereinigtes Bild den scheinbaren Abstand \u00e4ndert. 3. Die stereoskopische Vereinigung zweier verschiedener Abbildungen eines einfachen Objektes.\nEs gelang dem ausgezeichneten Beobachter R. Smith nicht, aus diesen interessanten Beobachtungen die Theorie des stereoskopischen Sehens abzuleiten, deren Ausbau dem Genius Weathstones Vorbehalten blieb.\nPipes (Berlin).\nG. T. Stevens. On the Horopter. Psychol. Review 11 (3), 186\u2014203. 1904.\nVerf. beginnt mit einem Hinweis auf die aufserordentliche Kompliziertheit der HELMHOLTZschen Theorie des Horopters. An Stelle dieser Theorie setzt er eine einfachere und dazu den Tatsachen besser gerecht werdende. Zwei Begriffe sind von grundlegender Bedeutung f\u00fcr die Theorie des Horopters: 1. die nat\u00fcrliche Lage der Meridiane der Retinae, 2. die korrespondierenden Punkte der Retinae. Mit R\u00fccksicht auf die Lage der Meridiane zeigt er, dafs Helmholtz einen individuellen Defekt seiner eigenen Augen als eine normale Eigenschaft des menschlichen Auges behandelt habe; d. h., das normale Auge hat keine Deklination, sondern seine vertikalen Meridiane haben eine genau vertikale Lage. Mit R\u00fccksicht auf den zweiten Punkt bestreitet er, dafs man korrespondierende Punkte als Punkte gleicher Entfernung von den durch den Netzhautmittelpunkt gehenden Meridianen ansehen k\u00f6nne. An Stelle dieser Definition setzt er die folgende: Korrespondierende Punkte sind diejenigen Punkte der Retinae, die gleichen Drehungsgraden entsprechen ; d. h., die korrespondierenden Punkte sind bestimmt durch das Zusammenwirken visueller und kin\u00e4sthetischer Empfindungen. Unter diesen Voraussetzungen ist das Verst\u00e4ndnis des Horopters eine einfache Sache. Verf. zeigt an einigen Beispielen, wie man die einzelnen Punkte des Horopters berechnet. Er erw\u00e4hnt schliefslich, dafs es h\u00e4ufig vorkomme, dafs die Augen von verschiedenen Personen in ihrer Ruhelage infolge besonderer Bildung des Sch\u00e4dels 8 bis 10 Grad niedriger oder h\u00f6her justiert sind als unter normalen Verh\u00e4ltnissen. Dies hat dann zur Folge ein gewohnheitsm\u00e4fsiges Auf- oder Abw\u00e4rtsbeugen des Kopfes. F\u00e4lle der letzteren Art findet man besonders h\u00e4ufig unter Schwinds\u00fcchtigen. Diese Kopfhaltung verhindert ein freies Atmen und tr\u00e4gt bei zu dem Resultat, dafs der Kranke der","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nLiteraturbericht.\nKrankheit erliegt. Eine dritte Art Anomalie besteht in betr\u00e4chtlicher angeborener Deklination der Meridiane. Diese Anomalie ist h\u00e4ufig die Ursache von Kopfschmerzen, Verdauungsst\u00f6rungen und mancherlei nerv\u00f6sen Krankheiten.\tMai Meyer (Columbia, Missouri).\nHans Held. Untermchangen Aber des feineren Ban dei Ohrlabyrinthes der Wirbeltiere. I. Znr Kenntnis des Gortlsehen Organs and der \u00fcbrigen Sinnes-apparate des Labyrinthes bei S\u00e4ugetieren. Abh. d. k. s&chs. Ges. d. Wias. math.-phys. Kl. Bd. XXVIII.\nVerf. unterzog das Labyrinth von Meerschwein, Hund, Katze und Maus einer umfangreichen histologischen Analyse, die sich auf die St\u00fctzapparate und die Struktur der Haarzellen des CoRTischen Organs, die Endfl\u00e4chen des N. cochlearis und X. vestibularis und das Vorkommen von Zentralk\u00f6rpern im Epithel des Ductus cochlearis erstreckte. Die anatomischen Einzelheiten k\u00f6nnen hier nur insoweit ber\u00fccksichtigt werdeu, als sie f\u00fcr die Physiologie des H\u00f6rens bedeutsam sind.\nDie CoRTischen Pfeiler und die DErrsRSschen Zellen erscheinen durch intrazellul\u00e4re St\u00fctzfasersysteme ausgezeichnet, die in erster Linie durch Versteifung die Tragf\u00e4higkeit der Zellen erh\u00f6hen, dann aber durch federnde Spannung auch die Nachschwingungen der Basilarmembram d\u00e4mpfen. Der Innenpfeiler bildet mit der dritten DBiTKRSschen Zelle einen Tragbogen, dessen Mitte wieder durch die Fasersysteme des Aufsenpfeilers und der ersten und zweiten DEiTERSschen Zellen unters\u00fctzt wird. Dieser allgemeine Tragbogen wird durch besondere basale St\u00fctzen ausgesteift und gespannt gehalten, deren Fufsfl\u00e4chen auf der Membrana basilaris stehen. Die Kopfplatten der mittleren Zellen bilden Ringfassungen f\u00fcr die Kopfenden der \u00e4ufseren Haarzellen ; ebenso sind die inneren Haarzellen in besonderen Ringfassungen (der ..Phalangenzellen\u201c und \u201eGrenzzellen\u201c) aufgeh\u00e4ngt. Das untere Ende der \u00e4ufseren Haarzellen ist durch St\u00fctzkelche gefafst, die auf der Basilarmembran ruhen und deren Fasersystem den DRiTBBSschen Zellen angeh\u00f6rt; die basale Unterst\u00fctzung der inneren Haarzellen ist schw\u00e4cher entwickelt, entsprechend den schw\u00e4cheren Schwingungen des axialen Teils der Grundmembran. Diese doppelte Befestigung der Haarzellen am Kopfende und an der Basis sch\u00fctzt dieselben einerseits vor st\u00f6renden Eigenschwingungen, vermag andererseits die \u00dcbertragung der Schwingungen der Basilarmembran zu vermitteln. Die basalen St\u00fctzen des allgemeinen Tragbogens und die Fasersysteme der (ersten und zweiten) DEiTERSschen Zellen k\u00f6nnen als federnde Einrichtungen betrachtet werden, die eine st\u00e4rkere Kompression oder Dilatation der \u00e4ufseren Haarzellen verh\u00fcten.\nDie Haare der Haarzellen sind der oberen cutikularen Platte mit einer pfeilartigen, sehr feinen Spitze eingef\u00fcgt und dadurch aufserordentlich geeignet, auf die ihnen von untenher zugef\u00fchrten Schwingungen durch leichtes Nachzittern zu antworten. Die L\u00e4nge der Haare nimmt mit der Windungsh\u00f6he zu; es k\u00f6nnte also hier neben den Saiten der Basilarmembran ein zweiter klanganalytischer Apparat angenommen werden. Eine Beweglichkeit der Haarzellen in toto erscheint durch den Trag- und St\u00fctzapparat ausgeschlossen. Vielmehr wird als letzte nicht-molekulare Bewegung die","page":458}],"identifier":"lit32278","issued":"1905","language":"de","pages":"457-458","startpages":"457","title":"G. T. Stevens: On the Horopter. Psychol. Review 11 (3), 186-203. 1904","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:39:39.408284+00:00"}