Open Access
{"created":"2022-01-31T16:32:49.692624+00:00","id":"lit32279","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Hornbostel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 458-459","fulltext":[{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nLiteraturbericht.\nKrankheit erliegt. Eine dritte Art Anomalie besteht in betr\u00e4chtlicher angeborener Deklination der Meridiane. Diese Anomalie ist h\u00e4ufig die Ursache von Kopfschmerzen, Verdauungsst\u00f6rungen und mancherlei nerv\u00f6sen Krankheiten.\tMai Meyer (Columbia, Missouri).\nHans Held. Untermchangen Aber des feineren Ban dei Ohrlabyrinthes der Wirbeltiere. I. Znr Kenntnis des Gortlsehen Organs and der \u00fcbrigen Sinnes-apparate des Labyrinthes bei S\u00e4ugetieren. Abh. d. k. s&chs. Ges. d. Wias. math.-phys. Kl. Bd. XXVIII.\nVerf. unterzog das Labyrinth von Meerschwein, Hund, Katze und Maus einer umfangreichen histologischen Analyse, die sich auf die St\u00fctzapparate und die Struktur der Haarzellen des CoRTischen Organs, die Endfl\u00e4chen des N. cochlearis und X. vestibularis und das Vorkommen von Zentralk\u00f6rpern im Epithel des Ductus cochlearis erstreckte. Die anatomischen Einzelheiten k\u00f6nnen hier nur insoweit ber\u00fccksichtigt werdeu, als sie f\u00fcr die Physiologie des H\u00f6rens bedeutsam sind.\nDie CoRTischen Pfeiler und die DErrsRSschen Zellen erscheinen durch intrazellul\u00e4re St\u00fctzfasersysteme ausgezeichnet, die in erster Linie durch Versteifung die Tragf\u00e4higkeit der Zellen erh\u00f6hen, dann aber durch federnde Spannung auch die Nachschwingungen der Basilarmembram d\u00e4mpfen. Der Innenpfeiler bildet mit der dritten DBiTKRSschen Zelle einen Tragbogen, dessen Mitte wieder durch die Fasersysteme des Aufsenpfeilers und der ersten und zweiten DEiTERSschen Zellen unters\u00fctzt wird. Dieser allgemeine Tragbogen wird durch besondere basale St\u00fctzen ausgesteift und gespannt gehalten, deren Fufsfl\u00e4chen auf der Membrana basilaris stehen. Die Kopfplatten der mittleren Zellen bilden Ringfassungen f\u00fcr die Kopfenden der \u00e4ufseren Haarzellen ; ebenso sind die inneren Haarzellen in besonderen Ringfassungen (der ..Phalangenzellen\u201c und \u201eGrenzzellen\u201c) aufgeh\u00e4ngt. Das untere Ende der \u00e4ufseren Haarzellen ist durch St\u00fctzkelche gefafst, die auf der Basilarmembran ruhen und deren Fasersystem den DRiTBBSschen Zellen angeh\u00f6rt; die basale Unterst\u00fctzung der inneren Haarzellen ist schw\u00e4cher entwickelt, entsprechend den schw\u00e4cheren Schwingungen des axialen Teils der Grundmembran. Diese doppelte Befestigung der Haarzellen am Kopfende und an der Basis sch\u00fctzt dieselben einerseits vor st\u00f6renden Eigenschwingungen, vermag andererseits die \u00dcbertragung der Schwingungen der Basilarmembran zu vermitteln. Die basalen St\u00fctzen des allgemeinen Tragbogens und die Fasersysteme der (ersten und zweiten) DEiTERSschen Zellen k\u00f6nnen als federnde Einrichtungen betrachtet werden, die eine st\u00e4rkere Kompression oder Dilatation der \u00e4ufseren Haarzellen verh\u00fcten.\nDie Haare der Haarzellen sind der oberen cutikularen Platte mit einer pfeilartigen, sehr feinen Spitze eingef\u00fcgt und dadurch aufserordentlich geeignet, auf die ihnen von untenher zugef\u00fchrten Schwingungen durch leichtes Nachzittern zu antworten. Die L\u00e4nge der Haare nimmt mit der Windungsh\u00f6he zu; es k\u00f6nnte also hier neben den Saiten der Basilarmembran ein zweiter klanganalytischer Apparat angenommen werden. Eine Beweglichkeit der Haarzellen in toto erscheint durch den Trag- und St\u00fctzapparat ausgeschlossen. Vielmehr wird als letzte nicht-molekulare Bewegung die","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n459\nOscillation der Sinneshaare angenommen werden m\u00fcssen. Eine direkte Erregung der mit dem Fufsende der Haarzellen durch Endf\u00fcfse fester verbundenen F\u00e4serchen des H\u00f6rnerven ist ebenfalls unwahrscheinlich, da sie die Existenz der Haare \u00fcberfl\u00fcssig machen w\u00fcrde. Dagegen k\u00f6nnten die Bewegungen der Endolymphe auch abgestimmte Gruppen von Haaren direkt erregen. Jedenfalls wird der schwingende Teil der Basilarmembran einen seiner Breite entsprechenden Abschnitt des Trag- und St\u00fctzbogens von unten her erregen und die Schwingungen so den Haaren \u00fcbermitteln. Von diesen w\u00fcrden sie sich dann durch das Protoplasma der Haarzellen selber zum H\u00f6rnerven fortpflanzen.\tHornbostbl (Berlin).\nH. SievEkino und A. Behm. Akustische Untersuchungen. Annalen der Physik 4 (15), 793-814. 1904.\nMit der hochentwickelten F\u00e4higkeit des menschlichen Ohres, Schallschwingungen zu perzipieren, geht das Verm\u00f6gen, letztere ihrer St\u00e4rke nach zu unterscheiden, nicht Hand in Hand. Apparate zur Messung und Vergleichung von Schallst\u00e4rken (Phonometer) benutzen die dynamische Wirkung der in Schwingung versetzten Luft auf einen leicht beweglichen K\u00f6rper (Spiegel, Fl\u00fcgelrad, empfindliche Flamme, Membranen mit Spiegel) oder einen durch die Druckwirkung ver\u00e4nderten Widerstand (Mikrophonprinzip). Das Prinzip der von den Verff. verwendeten und ausgearbeiteten Methode ist: das lediglich durch Resonanz erfolgende Mitschwingen einer Stimmgabel, die sich im H\u00f6rbereich einer elektromagnetisch angetriobenen Stimmgabel von gleicher Tonh\u00f6he befindet, mit dem Mikroskop zu messen. Die EDELMANNSchen Stimmgabeln (c = 264) waren auf viereckigen Resonatorkasten montiert. Um die Amplituden der tonempfangenden Stimmgabel messen zu k\u00f6nnen, war auf deren einem Zinken ein Glasf\u00e4dchen aufgekittet, an dessen Ende eine Kugel (0,1 mm Durchmesser) angeschmolzen war. Die Bewegungen des beleuchteten Glask\u00fcgelchens wurden entweder mittels Okularmikroskop subjektiv beobachtet oder durch Photographie auf einer beweglichen Platte registriert. Die beschriebene Methode zeigte neben zufriedenstellender Sicherheit gegen St\u00f6rungen durch nie zu vermeidende Nebenger\u00e4usche (infolge des Resonanzprinzips) noch den Vorteil grofser Empfindlichkeit, indem die Instrumente so g\u00fcnstig abgeglichen waren, dafs selbst in einem Abstande von ca. 200 m von der Schallquelle die Verff. das Mitschwingen der Empf\u00e4ngerstimmgabel durch Beobachtung des Glask\u00fcgelchens mit blofsem Auge konstatieren konnten. Die Verff. stellten nach dieser Methode in einem gr\u00f6fseren Raum die Verteilung der Maxima und Minima der Schallst\u00e4rke fest. \u201eTr\u00e4gt man dieselben in Koordinatenpapier ein, so erh\u00e4lt man ein anschauliches Bild von der Schallverteilung. Es w\u00fcrde sich dies Verfahren empfehlen, um Aufsclilufs zu erhalten \u00fcber die sogenannte Akustik eines Geb\u00e4udes oder Saales.\u201c Ferner suchten die Verff. das theoretisch g\u00fcltige Gesetz der Abnahme der Schallintensit\u00e4t mit dem Quadrat der Entfernung experimentell zu pr\u00fcfen. Trotz der Gr\u00f6fse des zur Verf\u00fcgung stehenden Kasernenhofes von 10000 qm konnte das Gesetz nicht verifiziert werden. Dagegen liefsen sich wieder wie \u00fcberall auf dem Platze Maxima und Minima nach allen drei Dimensionen nach-weisen. \u201eDie Versuche zeigen, dafs der Raum immer noch nicht grofs","page":459}],"identifier":"lit32279","issued":"1905","language":"de","pages":"458-459","startpages":"458","title":"Hans Held: Untersuchungen \u00fcber den feineren Bau des Ohrlabyrinthes der Wirbeltiere. I. Zur Kenntnis des Cortischen Organs und der \u00fcbrigen Sinnesapparate des Labyrinthes bei S\u00e4ugetieren. Abh. d. k. s\u00e4chs. Ges. d. Wiss. math.-phys. Kl. Bd. XXVIII","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:49.692630+00:00"}