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{"created":"2022-01-31T16:35:07.352309+00:00","id":"lit32281","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Hornbostel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 460","fulltext":[{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nLit craturbei \u2018\ngenug war, um die Knoten und B\u00e4uche verschwinden zu lassen.\u201c Schliefslich wurde noch die Absorptionsf\u00e4higkeit verschiedener W\u00e4nde f\u00fcr Schall untersucht, indem die Schallquelle in einen schalldichten Kasten, der mit einer durch die zu untersuchenden Platten verschliefsbaren Fenster versehen war, gebracht wurde. In einiger Entfernung vor dem Fenster befand sich der Empf\u00e4nger. Es zeigte sich hier das auff\u00e4llige Resultat, dafs K\u00f6rper, die sich im allgemeinen als Schallisolatoren grofser Beliebtheit erfreuen, wie Stoffe und Filz, \u00fcber 80 und 90% des Schalles durchlassen, w\u00e4hrend z. B. Eisenblech nur 0,1 % des 8challes durchl\u00e4fst. Ebenso bew\u00e4hrte sich Korkstein erst dann als Schallisolator, wenn er mit Papier\u00fcberzug, Zementbelag u. dgl. versehen war. \u201eAllgemein ergibt sich, dafs die Durchl\u00e4ssigkeit in der Regel im umgekehrten Verh\u00e4ltnis zu der Dichte des K\u00f6rpers steht. Dies scheint mit manchen praktischen Erfahrungen im Widerspruch zu stehen, erkl\u00e4rt sich daher dadurch, dafs es sich in den meisten F\u00e4llen nicht um die direkt von der Schallquelle ausgehende Luftwelle handelt, sondern fast immer um die Schwingungen fester K\u00f6rper, die selbst\u00e4ndig wieder Schallwellen in der benachbarten Luft erzeugen.\u201c\nGarde (Freiburg i. Br.).\nErnst Jbntsch. lualk und Herren. I. Hatnrgeschichte des Tonsinns. Orem-fragen des Nerven- und Seelenlebens 29.\nEs ist nicht ang\u00e4ngig, die Sinnesorgane biofs teleologisch - biologisch als \u201eH\u00fcter des Organismus\u201c zu interpretieren. Gegen diese einseitige Auffassung sprechen schon die Vikariirungsf\u00e4higkeit und Vulnerabilit\u00e4t der Sinnes Werkzeuge, mehr noch die oft biologisch unzweckm\u00e4\u00dfigen Sinnest\u00e4uschungen und sensuellen Gen\u00fcsse. Speziell Auge und Ohr der h\u00f6heren Tiere haben im Laufe ihrer Evolution eine \u00fcber das biologisch Notwendige hinausgehende Funktionsf\u00e4higkeit erworben. So erscheint der Tonsinn als Luxusfunktion.\nDiesen einleitenden Bemerkungen folgt ein Abschnitt, in dem die Gebiete der Anatomie, Physiologie und Pathologie des Geh\u00f6rorgans sowie der Tonpsychologie \u2014 alles auf einem Druckbogen \u2014 durchflogen werden. Das dritte Kapitel besch\u00e4ftigt sich mit den musikalischen F\u00e4higkeiten der Tiere, das letzte gibt eine allgemeine Kulturstudie \u00fcber die Zigeuner, streift die musikalischen Verh\u00e4ltnisse der Buschm\u00e4nner und anderer Naturv\u00f6lker und schliefst mit Betrachtungen \u00fcber den Begriff der \u201eNationalmusik\u201c.\nDie Frage, was Verf. mit der vorliegenden Abhandlung bezweckte, ist schwer zu beantworten. Unter \u201eTonsinn\u201c scheint er im wesentlichen die UnterschiedBempfindlichkeit f\u00fcr T\u00f6ne zu verstehen. Aber auch, wenn man den Begriff weniger eng fassen will, bleibt es (f\u00fcr Ref. wenigstens) unerfindlich, welche Gesichtspunkte bei der Auswahl des mitgeteilten Materials mafsgebend gewesen sein m\u00f6gen. Hierin gerade m\u00fcfste eine popul\u00e4re Zusammenfassung grofser wissenschaftlicher Gebiete besonders vorsichtig sein.\nHornbostel (Berlin).","page":460}],"identifier":"lit32281","issued":"1905","language":"de","pages":"460","startpages":"460","title":"Ernst Jentsch: Musik und Nerven. I. Naturgeschichte des Tonsinns. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens 29","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:35:07.352314+00:00"}