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{"created":"2022-01-31T16:31:08.904282+00:00","id":"lit32290","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 39: 469-470","fulltext":[{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n469\nsondern der zweiten der von ihm unterschiedenen Klassen von Bewufst-seinszustftnden angeh\u00f6ren. Er nimmt an, dafs in allen Fallen von Halluzination und Traum der geistige Vorgang durch einen \u00e4ufseren Reiz \u00abingeleitet wird. Die \u201esekund\u00e4ren Wahrnehmungen\u201c der zweiten oben erw\u00e4hnten Klasse, die sich direkt an den Reizprozefs anschliefsen, machen dann den Inhalt des TraumB oder der Halluzination aus. Verf. zeigt nun an einer FDlle von interessanten Beispielen, dafs in der Tat diese beiden Bedingungen stets erfOllt sein m\u00fcssen: 1. ein einleitender peripherer Reiz und 2. Dissoziation der nerv\u00f6sen Funktionen. Auch zeigt er nebenbei, warum Traume h\u00e4ufig Ereignisse richtig vorauszusagen verm\u00f6gen. Dies alles scheint dem Ref. sehr \u00fcberzeugend, ausgenommen nur die erw\u00e4hnte Unterscheidung der zweiten und dritten Klasse von Bewulstseinszust\u00e4nden als der Art nach verschieden. Diese Unterscheidung erscheint dem Ref. als g\u00e4nzlich \u00fcberfl\u00fcssig. Die Realit\u00e4t erscheint sehr wohl einfach als (durch die Dissoziation erm\u00f6glichte) Bestimmtheit des Auftretens und relative Permanenz der Vorstellungen auffafsbar zu sein.\nMax Mkvkh (Columbia, Missouri).\nC. L. Hebbice. The Logical and Psychological Distinction between the Tree and the Heal. Psychol. Review 11 (3), 204\u2014210. 1904.\nVerf. schlagt vor, unter \u201ereal\u201c stets nur die Beschaffenheit jeder Erfahrung als Erfahrung selbst zu verstehen, nicht aber, wie es h\u00e4ufig geschieht, Beziehungen einer Erfahrung zu anderen Erfahrungen. Solchen Beziehungen allein sollte andererseits die Bezeichnung \u201ewahr\u201c oder \u201efalsch\u201c gegeben werden, je nachdem sie mit einem organisierten Gedankensystem harmonisieren oder damit in Widerspruch stehen. Logik kann man dann als die \u201eWahrheitswissenschaft\u201c definieren. Verf. zeigt an einer Anzahl von Zitaten, dafs die mangelhafte Unterscheidung von real und wahr unter psychologischen Schriftstellern weit verbreitet ist.\nMax Mbteb (Columbia, Missouri).\nJ. M. Baldwin. The Seaetic Progression of Psychic Objects. Psychol. Review 11 (3), 216\u2014221. 1904.\nVerf. versteht unter Progressionen die Entwicklungsstadien des Denkprozesses. Er schl\u00e4gt eine umfangreiche Terminologie vor, die auf einer Tafel zu \u00fcbersichtlicher Darstellung gebracht ist. Der begleitende Text ist haupts\u00e4chlich eine Erkl\u00e4rung dieser Terminologie und ein Hinweis auf die Punkte, in denen sie verbesserungsbed\u00fcrftig zu sein scheint, oder wo Verf. keinen geeigneten Terminus gefunden hat und daher zu Vorschl\u00e4gen von anderer Seite auffordert.\tMax Mbybb (Columbia, Missouri).\nG. A. Tawney. The Period of Conversion. Psychol. Review 11 (3), 210\u2014216.\n1904.\n\u201eConversion\u201c, in dem Sinne, in dem es hier gebraucht ist, hat eine \u00e4hnliche Bedeutung wie das deutsche Wort \u201eBekehrung\u201c. Es bedeutet jedoch nicht nur den \u00dcbertritt von einer Religion zu einer anderen, sondern auch, und zwar h\u00e4ufiger, die Annahme eines positiven religi\u00f6sen Glaubens, ohne R\u00fccksicht darauf, ob ein anderer Glaube vorher bestanden","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nL itcraiurberich r\u00bb\nhat oder nicht. Verf. empfiehlt nun, bei -wissenschaftlichen Diskussionen in englischer Sprache und Anwendung des Terminus \u201econversion\" sorgf\u00e4ltiger zu unterscheiden zwischen der Ausbildung einer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung im allgemeinen und der Annahme der christlichen Religion. Die erste Art \u201econversion\u201c tritt gew\u00f6hnlich in der Jugend zwischen dem zw\u00f6lften und f\u00fcnfundzwanzigsten Lebensjahre auf. Die zweite Art findet sich in allen Lebensaltern ohne grofsen Unterschied der relativen H\u00e4ufig keit.\tMax Mbteb (Columbia, Missouri).\nT. V. Moobb. A Study is Reaction Time and Movement Psychol. Rev. Mon.\nSup 6 (1), Whole Nr. 24, 1904. 86 S.\nVerf. stellt sich die Aufgabe zu untersuchen, was f\u00fcr Beziehungen bestehen zwischen der Reaktionszeit und der Geschwindigkeit der Re-aktionsbewegung, wenn der Versuch gemacht wird, diese Bewegung so schnell als m\u00f6glich auszuf\u00fchren. Die spezielle Bewegung, die zu den Versuchen benutzt wurde, war eine Ausw\u00e4rtsbewegung des Unterarms vermittels einer Rotationsbewegung des Oberarms. Nur die Geschwindigkeit der Winkelbewegung der ersten 20 Grad wurde gemessen, da die weitere Bewegung unregelm\u00e4fsig war. Unter den Ergebnissen, die sich herausstellten, sind die folgenden die wichtigsten. Wenn keine besondere Bedingung hinsichtlich der Geschwindigkeit der Bewegung vorher gemacht wurde, so war keine bestimmte Beziehung zwischen der Reaktionszeit uud der Geschwindigkeit der Bewegung zu bemerken. Wenn eine schnelle Bewegung ausdr\u00fccklich verlangt wurde, zeigte sich die Geschwindigkeit der Bewegung nahezu konstant; die Reaktionszeit dagegen war bedeutenden Schwankungen unterworfen. Wenn kein vorbereitendes Signal gegeben wurde, so war die Reaktionszeit bedeutend verl\u00e4ngert, die Geschwindigkeit der Bewegung dagegen blieb unver\u00e4ndert. Wenn die Aufmerksamkeit durch eine gleichzeitige geistige T\u00e4tigkeit (Addition) abgelenkt wurde, so war die Geschwindigkeit der Bewegung verlangsamt. Bei Wahlreaktionen, wobei die Versuchsperson zu entscheiden hatte zwischen Reagieren und Nichtreagieren, war die Geschwindigkeit der Bewegung im allgemeinen gr\u00f6fser als bei einfachen Reaktionen. Zwischen der Geschwindigkeit von Reaktionsbewegungen und der von einfach willk\u00fcrlichen Bewegungen stellte sich kein bemerkenswerter Unterschied heraus. Ein kontinuierliches Ger\u00e4usch verl\u00e4ngerte die Reaktionszeit und verringerte auch die Geschwindigkeit der Bewegung etwas. Das Ger\u00e4usch eines Sekunden schlagenden Metronoms dagegen verl\u00e4ngerte die Reaktionszeit, hatte aber keinen Einflufs auf die Geschwindigkeit der- Bewegung. Ein aufser-gew\u00f6hnlich lautes Signal vergr\u00f6fserte die Geschwindigkeit der Bewegung.\nVerf. versucht dann, diese Ergebnisse physiologisch - anatomisch zu interpretieren, entwickelt jedoch keine bestimmte Theorie. Er vergleicht seine Ergebnisse ferner mit M\u00fcnstbrbbrgs \u201eAktionstheorie des Bewu\u00dftseins\u201c, kommt aber zu dem Schlufs, dafs diese Theorie zu unbestimmt und unentwickelt sei, und dafs sie in einigen von M\u00fcnstbbbbhg mit mehr Bestimmtheit behandelten Punkten mit anderw\u00e4rts festgestellten Tatsachen in Widerspruch stehe. Schliefslich diskutiert er kurz die Unterscheidung","page":470}],"identifier":"lit32290","issued":"1905","language":"de","pages":"469-470","startpages":"469","title":"G. A. Tawney: The Period of Conversion. Psychol. 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